Neuere Entwicklungen an Fachbereichen
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- Artur Brahms
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1 Neuere Entwicklungen an Fachbereichen Dr. Christian Berthold Hochschulkurs, 29./ Tagungshotel Lindenhof, Bielefeld CHE - unabhängig, kreativ und umsetzungsorientiert
2 Fakultäten / Fachbereiche Blick zurück Fakultäten in der Reform Herausforderungen 2
3 Fakultäten / Fachbereiche Blick zurück Fakultäten in der Reform Herausforderungen 3
4 Unterschiedliche Reformbestrebungen Wilhelm von Humboldt: Freiheit der Wissenschaft Einheit von Forschung u. Lehre Wissenschaft als Bildung Man berufe eben tüchtige Männer und lasse das Ganze allmählich sich auskandieren. 4
5 Wissenschaftsrat 1968 Fachbereiche!! Gründe / Ziele: Ordinarienmacht brechen Demokratisierung d. HS Es ging nicht ums Geld!! kleinere Einheiten bilden Verrechtlichung Probleme: Ausbau der Hochschulen Gründung der FHs seit 1970 zentrale Einrichtungen Institute etc. (dritte Ebene) Umsetzung: zügig z. B. NRW WissHG
6 Aktuelle Problemwahrnehmung? 30 Jahre Reform: z. T. zu kleine Einheiten (Uni wie FH) behindern interdisziplinäre Kooperation zuviel Demokratie (Egoismen, Zurückhaltung auf Gegenseitigkeit ) Steuerung Untereinheiten Einbindung zentrale Einheiten 6
7 Aktuelle Problemwahrnehmung? Einheit von Forschung und Lehre: Konflikt mit der Quantität Konflikt mit den rechtlichen Ansprüchen erfordern komplexere Organisationsformen höheren Grad an Professionalisierung Wissenschaftsfreiheit: keine Kontrolle/Sanktionen bei geringer Leistung fachliche Ausdifferenzierung: Innovationen an den disziplinären Grenzen hoher Investitionsbedarf 7
8 Unterschiedliche Reformbestrebungen Demokratisierung kleinere Einheiten Verrechtlichung 1968 Was passiert, wenn es sich nicht auskandiert? fachlich-organisatorische Fortentwicklung: Management heute 8
9 Fakultäten / Fachbereiche Blick zurück Fakultäten in der Reform Herausforderungen 9
10 Herausforderung Fakultätsmanagement Rahmenbedingungen Repertoire/Instrumente Handlungsfeld Aufgaben/Ziele 10
11 Herausforderung Fakultätsmanagement Rahmenbedingungen Grundgesetz (Freiheit von Forschung und Lehre, Prof.Innen-Privileg) Hochschulrahmengesetz (Gruppen-HS, Prüfungsrecht ) Kapazitätsverordnung Lehrverpflichtungsverordnung Landeshaushaltsordnung Tarifvertrag der Länder Steuerungsmodell Land Steuerungsmodell Hochschule Steuerungsmodell Fakultät 11
12 Herausforderung Fakultätsmanagement Handlungsfeld Strukturen (Größe, Einrichtungen, Zuständigkeiten, Schnittstellen ) Ressourcen (Stellen, Mittel, Ausstattung, Flächen / Räume) Prozesse (Entscheidungen, Beteiligungsgrade) 12
13 Herausforderung Fakultätsmanagement Aufgaben/Ziele Verantwortung (Wer darf/muss was?) Vielfalt (welche Aufgaben? Was definiert das Gesetz?) Konkretisierung (Wie genau werden die Ziele bestimmt?) 13
14 Herausforderung Fakultätsmanagement Repertoire/Instrumente Effektivität (Wirksamkeit als Frage, schlanke Entscheidungen ) Effizienz (Geschwindigkeit, Aufwand ) Transparenz (Kennzahlen für Leistung, Kosten ) 14
15 Fakultät klassisch Handlungsfeld Strukturen: eher klein, Dekan/in + Sekretariat, Fakultätsrat, Institute, Prüfungsamt Ressourcen: Stellen (St.-Plan), Sachmittel, Deputatreduktionen, Forschungssemester Prozesse: Mittelzuteilung, Gremienentscheidungen Aufgaben/Ziele Konkretisierung: eher vage ( gute Lehre und Forschung) Verantwortung: starke Institute, schwache/r Dekan/in Vielfalt: Lehre, Forschung (Uni), Selbstverwaltung Repertoire/ Instrumente Effektivität: hoch? Effizienz: lange Sitzungen, widersprüchliche Entscheidungen, überhaupt Entscheidungen? Transparenz: wenig, evtl. Lehrlast, Studienplätze, Kapazität /Auslastung 15
16 Neue Steuerung das prägende Konzept der Reform seit ca. 15 Jahren in allen Bundesländern mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten mit verschiedenen Akzenten aber alle in die gleiche Richtung vielfach ohne hinreichende Reflektion der theoretischen Hintergründe 16
17 woher kommt die Neue Steuerung öffentliche, vor allem kommunale Leistungen in allen Industrieländern vor allem USA / UK Übergeordnete Trends erzeugen wachsenden Regelungsbedarf: Individualisierung supranationale Integrationen technischer Fortschritt Komplexitätssteigerung 17
18 Leistungslücke immer mehr öffentliche Aufgaben öffentliche Leistungen sind tendenziell unendlich konstante Mittel klassisches Bürokratiemodell überfordert Qualitätsunterschiede zu privaten Leistungen eklatant 18
19 Leistungslücke 19
20 neues Steuerungsverständnis altes Steuerungsmodell Problem neues Steuerungsmodell Input-orientiert prozesspolitische Einzeleingriffe ex ante- Steuerung (Ergebnisfestlegung) Umgehungsstrategien statt Anreizwirkungen, Regelungsspirale Rechts-/Fachaufsicht Unwirtschaftlichkeit, mangelnde Zielorientierung Inflexibilität, kein Wettbewerb Verzicht auf Autonomievorteile Output-orientiert ordnungspolitische Rahmensetzung ex post- Steuerung (Anreizsetzung) Rechtsaufsicht 20
21 neues Steuerungsverständnis altes Steuerungsmodell Kameralistik Inkrementalismus Problem Dezemberfieber, Unwirtschaftlichkeit, Inflexibilität fehlende Anreize, kein Wettbewerb, Inflexibilität Kundenbedürfnisse irrelevant, Fehlplanung neues Steuerungsmodell Finanzautonomie Budgetbemessung Angebotsorientierung Nachfrage-Orientierung staatliche Bereitstellung kein Wettbewerb Gewährleistungsverantwortung 21
22 Reformgründe zusammengefasst mangelnde Wirksamkeit der staatlichen Strukturen Übersteuerung des operativen Bereichs Untersteuerung des strategischen Bereichs problematische Zuschreibung von Verantwortlichkeit enorme Erfolge im öffentlichen Bereich 22
23 Neue Steuerung in der Hochschulpolitik Autonomie Globalbudget Studiengänge Staat Wettbewerb Ziele Akkreditierung, Evaluation, Ranking Berichtswesen Haushaltsflexibilisierung Rahmenbedingungen Organisationsautonomie Personalautonomie Indikatorsteuerung Leistungsorientierung Controlling KLR Wissensbilanz 23
24 Neuer Steuerungsansatz Indikatorsteuerung Kontrakte Zielvereinbarungen Indikatorsteuerung Staat Hochschule politische Ziele Rahmenbedingungen strategischen Ziele Rahmenbedingungen Kontrakte Zielvereinbarungen Fachbereiche 24
25 Fakultät modern Handlungsfeld Strukturen: eher groß, Dekan/in + Sekretariat + Geschäftsführung, evtl. Departments, evtl. Schools Ressourcen: Mittel (Globalbudget inklusive Personalkosten) Prozesse: leistungsorientierte Mittelverteilung, Zielvereinbarung, Leistungszulagen Aufgaben/Ziele Repertoire/ Instrumente Konkretisierung: Ziele in Kennzahlen Verantwortung: starkes Dekanat (entscheidet über Fakultätsentwicklungsplan/Stellen) Vielfalt: Lehre, Forschung / F+E, Weiterbildung, Selbstverwaltung, Management, Marketing, Fundraising Effektivität: teilweise deutlich höher Effizienz: schlanke Entscheidungen, überhaupt Entscheidungen, technische Mittel (SAP, HISPOS ) Transparenz: Daten über Leistung, Kosten, Wirkung 25
26 Aufgaben / Ziele Repertoire / Instrumente Handlungsfeld 26
27 Repertoire / Instrumente modern Aufgaben / Ziele klassisch Handlungsfeld 27
28 Fakultäten / Fachbereiche Blick zurück Fakultäten in der Reform Herausforderungen 28
29 reicht die Reform? Verschiebung der Leitwissenschaften Globalisierung Kompetenzorientierung vernachlässigte Bildungspolitik Bildungsmisere Demographie lebenslanges Lernen Virtualisierung ökonomische Bedrohung Pisa Akademisierung technische Ausdifferenzierung 29
30 Entwicklung der Studienkapazität (relativ zu Durchschnitt ) Deutsche und Bildungsinländer Jahr Länder mit Studienkapazitätsüberschuss Länder mit Studienkapazitätsdefizit Studienkapazitätssaldo 30
31 Finanzbedarf Studierendenhoch 31
32 Bedrohung der ersten Welt 32
33 Akademisierung 33
34 Vernachlässigte Bildungspolitik 34
35 Demotivation/Saturiertheit 35
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