Ausbildungsrichtung Gestaltung Jahrgangsstufe 13
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- Busso Erwin Böhme
- vor 8 Jahren
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1 - 1 - Fach: Medien Jgst. 13 Lerngebiete: 1 Layout 42 Std 2 Bildmedien 45 Std. 3 Multimediale und Interaktive Medien 45 Std. 132 Std. Fachprofil: Mit dem Wissen, dass bei der Gestaltung und Produktion der klassischen Printmedien, wie Plakaten, Periodika und tagesaktuellen Druckerzeugnissen, der Computer die entscheidende Rolle spielt, schließt das Unterrichtsfach 'Medien' sowohl die klassischen Medien als auch neue Entwicklungen im Bereich der Mediengestaltung ein. Die Schülerinnen und Schüler sollen einen breiten Überblick über mögliche gestalterische Berufs- und Tätigkeitsfelder im weiten Bereich der Mediengestaltung erhalten. Den Schülerinnen und Schülern werden im Fach Medien gestalterische Grundlagen sowie Mediengeschichte, Medientheorie und Medienethik vermittelt. Das praktische Anwenden und Erarbeiten im eigenen Gestalten soll aber einen breiten Raum einnehmen. Auf die grundsätzlichen Kenntnisse, welche die Schülerinnen und Schüler bereits erworben haben, wird zurückgegriffen. Mit einschlägigen Computerprogrammen der Mediengestaltung können nun sowohl kleinere Experimente als auch komplexere Projekte verwirklicht werden, auf diese Weise wird konzeptuelles Denken und Arbeiten eingeübt. Im Lernbereich Layout werden in Zusammenarbeit mit dem Bereich 'Bild und Schrift' des Fachs 'Gestaltung' die klassischen Bereiche des Kommunikationsdesigns (Plakat, Zeitschriften,...) untersucht. Die Schülerinnen und Schüler sollen erfahren, dass abhängig vom jeweiligen Medium verschiedene Anforderungen an die Gestaltung bestehen. Sie erwerben Kenntnisse in Typografie und lernen die Grundsätze des Printlayouts kennen und anwenden. Mit den vermittelten Kenntnissen in geeigneten Computerprogrammen können eigene Experimente und Projekte realisiert werden. Seit es möglich wurde, Bilder technisch zu erzeugen, gibt es einerseits den Anspruch, dokumentarisch zu arbeiten, andererseits wurden schon früh die Möglichkeiten der Inszenierung, der Kombination von Bildbestandteilen entdeckt. Mit dem digitalen Bild werden die Möglichkeiten der Bildmanipulation und kombination erheblich erweitert, imaginäre Bildwelten finden zunehmend Eingang in unsere Alltagskultur. Neben der kommerziellen und alltagstypischen Nutzung sind Fotografie, Video, Film und Neue Medien zentrale Medien und Referenzthemen der zeitgenössischen Kunst. In der Geschichte der Bildmedien Foto/Film/Video/Fernsehen und der Kunst entstanden unterschiedlichste gestalterische Herangehensweisen an die Bilderzeugung, die Anregung und Grundlage für theoretische und praktische Themenstellungen bieten können. Neben den allgemeingültigen gestalterischen Regeln haben sich bei den neueren Bildmedien in Formen und Inhalten medienspezifische Regeln und Konventionen entwickelt. Diese sollen die Schülerinnen und Schüler kennen lernen und in eigenen Experimenten anwenden. Dabei setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit Phänomenen der Medienkultur und Medienästhetik auseinander und werden sensibilisiert für die gesellschaftliche Bedeutung der Bildmedien in einer Mediengesellschaft. Mit der Möglichkeit, mediale Anwendungen interaktiv zu gestalten, haben sich die Aufgaben des Kommunikationsdesigns um den Bereich des Screen-Designs erweitert; Inhalte und Informationen werden verstärkt multimedial vermittelt. Die Gestalter/innen müssen, im Unterschied zu herkömmlichen linearen Medien, Themen interaktiv aufbereiten und eine geeignete Benutzerführung gestalten. Auch das Screen-Layout stellt besondere Anforderungen an die Gestaltung. Darüber hinaus sollen den Schülerinnen und Schülern im Lernbereich Multimediale und interaktive Medien Einblicke in weitere Bereiche digitaler Gestaltung - wie etwa dreidimensionale Bildverfahren, Film-Designs oder Game-Designs - vermittelt werden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten dadurch einen Überblick über die vielfältigen Tätigkeitsbereiche des Mediengestalters.
2 - 2 - I. LAYOUT Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundlagen der digitalen Mediengestaltung mit Hilfe einschlägiger Computerprogramme kennenlernen und anwenden. Dadurch sollen sie sich der zentralen Bedeutung gestalterischer Anforderungen bewusst werden. Anwendungsbezogene Kenntnisse in pixelorientierter und vektororientierer Software Grundkenntnisse der Digitalisierung (Scannen, Auflösung, Dateiformate, Datenübertragung), Datenausgabe Typografische Grundlagen für Printmedien: - Lesbarkeit - Schriftarten und Ausdruckswerte von Schrift - Farbgestaltung - Verhältnis Text/Bild - Formatbezogenes Layout - Aufmerksamkeitslenkung - Arbeiten mit Gestaltungsrastern Analyse geeigneter Beispiele aus der Typografiegeschichte Praktisches Arbeiten: Gestaltungsexperimente Layouttechniken (Scribble, Rohlayout) Realisierung eigener Gestaltungsvorhaben Reflexion des eigenen Gestaltungsansatzes in Bezug auf Funktion und Zielgruppe Einführung in digitale Fotografie, Arbeit mit Scansoftware, Vertiefung der Bildbearbeitung mit einem pixelorientierten Bildprogramm, z.b. Photoshop Vertiefung des Arbeitens mit einem Vektorgrafikprogramm, z.b. Freehand Grundlagen des Desktop-Publishing bzw. der Druckvorstufe Grundlagen der Aufbereitung von Dateien für das Internet Nach Möglichkeit Kennenlernen eines Layoutprogramms z.b. Indesign Sensibilisierung für unterschiedliche typografische Stilformen, z.b. elementare Typografie, funktionale Typografie, Dekonstruktivismus etc. Auch Analyse guter und misslungener Beispiele des Layouts aus der gegenwärtigen Alltags- und Jugendkultur Freie typografische Gestaltungsexperimente Erproben von Kombinationsmöglichkeiten von Text, Form und Bild Anwendung von Farbkontrasten Evtl. Erweiterung um die Gestaltung grafischer Zeichen z.b. Piktogramm, Logo Gestaltung einer mehrseitigen Broschüre, Schülerzeitung, Aufbereitung eines Referatthemas u.ä. mit gestaltunsspezifischer Software, wie z.b. Freehand, Indesign
3 - 3 - II. BILD Ausgehend von der historischen Entwicklung der Bildmedien Foto, Film, Video und Fernsehen lernen die Schülerinnen und Schüler anhand exemplarischer Beispiele medienspezifische Gestaltungsprinzipien kennen und wenden diese in eigenen kleinen Übungen an. 1. Fotografie Geschichte der Fotografie Fotografie als Massenmedium Technische Grundlagen analoger und digitaler Fotokameras Fotografische Gestaltungsregeln und Prinzipien Eigene fotografische Experimente 2. Bewegtes Bild Animation und filmisches Bild Geschichte des bewegten Bildes Überblick über die Bildmedien und medienspezifische Gestaltung - Film, Fernsehen, Video - Animation - Bezüge zur Kunst Vorläufer und Anfänge der Fotografie Geschichte der Fotografie anhand der technischen Entwicklung, der Ausbildung unterschiedlicher Richtungen (z.b. Reportage versus Inszenierte Fotografie, Straight versus pictorial Fotografie, Realismus versus Subjektivismus, Experimentelle Fotografie) Verschiedene Bereiche der Fotografie, z.b. Fotojournalismus, Modefotografie, Fotokunst, Amateurfotografie U.a. Kameraperspektive, Bildaufbau, Brennweiten, Schärfe/Unschärfe Z.B. Fotoroman, Dokumentation unter Verwendung eines professionellen Bildbearbeitungsprogrammes z.b. Adobe Photoshop Exemplarisch z.b. anhand von Stummfilm, sch/w- Tonfilm, Farbe im Film, computerunterstütztem Animationsfilm, Fernsehen, Video Film Filmgestaltung: Perspektiven, Ausschnitte, Totale, Halbtotale, Schuss-Gegenschuss, Kamerabewegung, Schnitt, Montagetechniken, Ton Untersuchung von Kontinuitäten in der Gestaltung von Filmen, Set-Designs Analyse von einzelnen Genres und Konventionen (z.b. Western, Männer /Frauen-Rollen) evtl. i.v. mit Deutsch Fernsehen Vergleich verschiedener Fernsehformate bezüglich Inhalt, Spannungsbogen/ Dramaturgie, Set-Design, Zielgruppen-relevanter Gestaltung etc. Video Ästhetische Formen des Videoclip, Video als künstlerisches Medium, Videoinstallationen, Videoskulpturen Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Musik und bewegtem Bild
4 - 4 - Analyse der Gestaltung bewegter Bilder Einblicke in die Film- und Fernsehproduktion Gestalterische Experimente mit bewegten Bildern Werkanalyse von filmischen Klein- Formen, z.b. Werbeclip oder Musikvideo, Kurzfilm oder ausgewählten Filmszenen Einblick in verschiedene Aufgaben und Berufsfelder im Bereich des Films Einblick in den Ablauf professioneller Film-, Fernseh- und Videoproduktionen (Brainstorming bis Postproduktion) Evtl. Exkursion in ein Film- /Fernsehstudio Entwerfen von Scribbles und Storyboard Entwickeln von filmischen Konzepten Experimente mit der Digitalkamera Kleine Experimente mit Animationsfilm (Zeichentrick, Stop-Motion) Einblick in das Arbeiten mit einem Schnittprogramm und/oder Animationsprogramm, z.b. Adobe Premiere, Macromedia Flash Mögliche Projektarbeit: Entwicklung von Konzepten für Musikvideos, Experimente mit der Digitalkamera und Videoschnittprogramm Sensibilisierung für Auswirkungen der Digitalisierung und der Massenmedien 3. Medientheorie Massenmedien und Gesellschaft Bedeutung der Bildkommunikation Medientheoretische, medienethische und medienkritische Standpunkte
5 - 5 - III. MULTIMEDIALE UND INTERAKTIVE Die Schülerinnen und Schüler sollen verschiedene Bereiche der multimedialen und interaktiven Mediengestaltung kennen lernen. Charakterisierung der neuen Medien Begriffsklärungen: Mutimedia, Interaktivität Struktur des Internets und Funktionsweise von Interaktion Grundlagen und Techniken der Gestaltung interaktiver Medien: Abgrenzung lineare und non-lineare Medien, Datennetze, virtuelle Realität, Simulationen, Cyberspace Erläuterungen zu programmiertechnischen Grundlagen, Erläuterungen zu aktuellen Standards z.b. HTML Erweiterung möglich: XML, Java, CSS, dynamische Webseiten (PHP) Exemplarisch weitere Interaktionsformen, z.b. Gestaltung von Interfaces Besondere Anforderungen an das Screendesign: Lesbarkeit, Übersichtlichkeit etc. In eigenen Experimenten und Projekten interaktiver Gestaltung soll neben dem Kennenlernen von Programmen und Werkzeugen vor allem strukturiertes Arbeiten eingeübt werden. Überblick über die Tätigkeitsbereiche des Mediengestalters Anforderungen an das Screen-Layout Verknüpfung des Screen-Layouts und Interaktion Navigationsstrukturen Gestalterische und strukturelle Analyse geeigneter interaktiver, multimedialer Anwendungen Konzeptentwicklung multimedialer Projekte Realisierung eigener Gestaltungsvorhaben Reflexion des eigenen Gestaltungsansatzes Einblicke in weitere Bereiche der digitalen Mediengestaltung, Animation, 3D-Modelling Grundfragen der Gestaltung von Interaktion: Orientierung und Navigation Vermittlung wahrnehmungs- und aufmerksamkeitspsychologischer Erkenntnisse als Grundlage für die Gestaltung interaktiver Medien Z.B. von Präsentationen, Webseiten, Lernsoftware, Computerspielen, Interaktiven Kunstprojekten Frage nach zielgruppengerechter Gestaltung und Struktur Vorstellung professioneller Strategien der Medienproduktion: z.b. Grobkonzept, Feinkonzept, Aufgabenverteilung, Zeitplanung, Realisierung, Test Anwendung spezifischer Arbeitsstrategien und -techniken, wie z.b. Flow-Charts, Storyboard Unter Verwendung gestaltungsspezifischer Software, z.b. Macromedia Dreamweaver; z.b. Gestaltung eines Internetauftritts oder interaktive Aufbereitung eines Referatthemas Z.B. in Bezug auf Funktion und Zielgruppe Grundlegende Funktionsweisen der digitalen dreidimensionalen Darstellung (3D-Bildräume) wie Wireframe, Mapping Anwendungsbereiche wie z.b. Architektur, Industriedesign, 3D-Animation, Film-Design, Visual Effects, Game- Design, Virtual Reality, Aumented Reality Medienkunst Besuch von Messen, Kongressen Evtl. praktische Arbeit mit Hilfe eines 3D- Modellingprogramms
6 - 6 - ANHANG Mitglieder der Lehrplankommission Angelika Baumann Berthold Bufler Thomas Deisel Ralph Dobratz Harald Hofmockel Tatjana Lutz Maximilian Pichler Gerhard Rankl Florian Zwirner München München Augsburg Augsburg
Ausbildungsrichtung Gestaltung Jahrgangsstufe
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