Selbstversorgung mit Solarstrom und Solarwärme
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- Eduard Beltz
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Selbstversorgung mit Solarstrom und Solarwärme 1. Bundesländer voller Energie - Installierte Solarleistung und Potenzial bis 2. Selbstversorgung mit Solarstrom und Solarwärme - Chancen und Herausforderungen 3. Mehr Solarenergie nutzen - Maßnahmen zur Erhöhung des solaren Deckungsgrades im Haushalt 4. Aktiv das Klima schützen - Vermiedene CO 2 -Emissionen in Solarhaushalten 5. Energiewende voranbringen - Solarstrom und -wärme decken einen großen Teil des Energiebedarfs im Haushalt Mai
2 1. Bundesländer voller Energie Installierte solarthermische Leistung und Potenzial bis in Megawatt Installierte photovoltaische Leistung und Potenzial bis in Megawatt Die Hochrechnung der installierten Leistung bis basiert auf einer statischen Fortschreibung der Zubauanteile in den Bundesländern. 1 Ausbaupotenzial entspricht in der Summe dem 51,7 GW-Ausbauszenario auf Basis des Nationalen Aktionsprogramms der Bundesregierung bzw. der PV-Roadmap des BSW-Solar Deutschlands Bundesländer stecken voller Energie. Solarwärme und Solarstrom sind in Städten und Kommunen wichtige Bestandteile des Energiemixes der Erneuerbaren Energien. Die Grafiken zeigen die installierte Leistung in den Bundesländern sowie das Ausbaupotenzial 1 bis. Drei Länder machen aktuell das Rennen: Platz 1 und 2 belegen Bayern und Baden- Württemberg, gefolgt von Nordrhein-Westfalen. Insgesamt lieferten Solaranlagen in Deutschland ,6 TWh Solarwärme und 18,5 TWh Solarstrom. Das entspricht der Energiemenge von Tonnen Rohöl für den solaren Wärmeanteil und der Jahresleistung von 2,5 Atomkraftwerken für die Solarstrommenge.
3 2. Selbstversorgung mit Solarstrom und Solarwärme: Chancen und Herausforderungen Wärmebedarf und Solarwärmeangebot im Jahresverlauf Solarer Deckungsgrad von Solarthermie für drei anwenderspezifische Häuser Bedarfsprofil eines Haushalts 100 % 80 % 60 % Heizbedarf solare Heizungsunterstützung 8% 25% 60% 40 % solare Warmwasserbereitung 20 % Warmwasserbedarf EFH Altbau (1958) EFH Neubau (EnEV 2009) EFH Neubau Solar60 (KfW70; EnEV 2009) Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Dach- und Fassadenkollektoren produzieren das ganze Jahr Wärme. Allerdings steht im Sommer mehr Wärme als in den Wintermonaten zur Verfügung. Die solare Selbstversorgung kann in ertragsärmeren Zeiten durch höhere Ansprüche an die Gebäudehülle sowie technische Maßnahmen im Haushalt und durch das Nutzungsverhalten optimiert werden. Der Grad der Selbstversorgung ist abhängig vom konkreten Gebäudetyp. Je nach Baujahr, Zustand der Gebäudehülle und Sanierungsmaßnahmen können sowohl Neubauten als auch Altbauten hohe Deckungsraten erreichen. Mit einem KfW70- Haus und einer groß dimensionierten Solarwärme-Anlage kann bereits heute der von der EU vorgeschriebenen Gebäudestandard eingehalten werden (EU-Gebäuderichtlinie /31/EU).
4 Ausgewählte Lastprofile eines Sonnentages für unterschiedliche Verbrauchstypen: Privathaushalt, Schule, Landwirtschaft und Gewerbe 5 kw 20 kw 20 kw 175 kw PV-Einspeisung mittlere Last 15 kw 15 kw 10 kw 10 kw 5 kw 5 kw 150 kw 125 kw 100 kw 75 kw 50 kw 25 kw 0:00 6:00 12:00 18:00 24:00 0:00 6:00 12:00 18:00 24:00 0:00 6:00 12:00 18:00 24:00 0:00 6:00 12:00 18:00 24:00 Privathaushalt Schule Landwirtschaft Supermarkt Annahme: an Maximallast angepasste Anlagengröße Nicht immer passen Energiebedarf und Solarstromproduktion optimal zusammen. Privathaushalte müssen in der Regel mehr tun, um ihren Stromverbrauch den Sonnenstunden anzupassen als Gewerbebetriebe oder öffentliche Einrichtungen. Insbesondere bei Gewerbebetrieben hängt die Attraktivität des Eigenverbrauchs auch vom jeweiligen Stromtarif ab.
5 Ab 2012: Eigenverbrauch wird von allen Neuanlagenbetreibern genutzt Der Eigenverbrauch lohnt sich aufgrund steigender Strompreise immer mehr Anteil der Anlagen mit Eigenverbrauch 100 % 100 % Cent/kWh (ohne Ust.) ,0 21,6 22,3 22,9 23,6 24,3 25,1 Strompreise 1 25,8 26,6 75 % 50 % 25 % 4 % 7 % 12 % ,5 17,7 16,1 14,7 13,4 12,2 11,1 10,1 9,2 Solarstromförderung (EEG) 2 Jahr der Inbetriebnahme ab 04/2012 Jahr der Inbetriebnahme Seit April 2012 werden bei Neuanlagen bis 10 kw pauschal 20% (über 10 kw nur 10 %) des erzeugten Stroms nicht mehr vergütet. Die Eigenverbrauchsquote drückt in Prozenten aus, wie hoch der Anteil der selbst genutzten Strommenge in Bezug auf die Gesamtmenge des durch die PV-Anlage erzeugten Stroms ist. 1 Haushaltsstrompreis (netto) bei geschätzten 3 % Anstieg p.a. 2 EEG-Vergütung < 10 kw bei 9 % Degression p.a. Die Darstellung bezieht sich auf das jeweilige Jahr der Inbetriebnahme der Anlage. Alle Anlagen bis 10 kw, die seit dem angeschlossen wurden, erhalten ab dem nur noch eine Vergütung für 80% der erzeugten Solarstrommenge. Mit den verbleibenden 20% kann der Anlagenbesitzer sein Eigenheim mit Strom versorgen oder diesen Teil vermarkten. Da die Vermarktung des Solarstroms insbesondere für private Betreiber kleinerer Dachanlagen kaum attraktiv ist, stellt die neue Regelung de facto eine Verpflichtung zum Eigenverbrauch dar, setzt man ein wirtschaftliches Handeln des Anlagenbetreibers voraus. Der Strombezug ist heute bereits teurer als der selbst erzeugte Solarstrom. Dadurch wird der Eigenverbrauch des Solarstroms immer attraktiver. Voraussichtlich wird die Förderung für den Solarstrom durch das EEG weiter sinken. Mit steigendem Strompreis wird es zunehmend lukrativ den günstig erzeugten Strom selber zu verbrauchen, anstatt teuren Strom vom Energieversorger einzukaufen. Je höher der Strompreis steigt, desto mehr lohnt sich der Eigenverbrauch.
6 3. Mehr Solarenergie nutzen Künftig lassen sich kleine PV-Anlagen mit einem immer geringeren Eigenverbrauchs- Anteil komplett finanzieren Maßnahmen zur Erhöhung der solaren Wärmeversorgung im Haushalt Notwendige Mindest-Eigenverbrauchsquote für einen wirtschaftlichen Anlagenbetrieb ohne Einspeisevergütung 100 % 93 % ohne Verkauf des nicht selbst genutzten Stroms 90 % 82 % 90 % 72 % 80 % 64 % 70 % 75 % 57 % 60 % 62 % 50 % 50 % 51 % 44 % 39 % 40 % 41 % 34 % 30 % 32 % 20 % 25 % 10 % mit Verkauf des nicht selbst genutzten Stroms 17 % 11 % Jahr der Inbetriebnahme Mehr Solarwärme Kollektor vergrößern Speichervolumen erhöhen Weniger Verbrauch Fußboden-/Wandflächenheizung (NT 1 ) Kombination mit Heizungsmodernisierung Gebäudeeffizienz steigern (Altbau) Warmwasseranschluss für Haushaltsgeräte Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage Strompreisanstieg (Haushaltstarif) ausgehend von 21 Cent/kWh netto um 3 % p.a. Stromgroßhandelspreisanstieg (Börsenpreis) ausgehend von 5,5 Cent/kWh um 3% p.a. Vergütungsdegression ausgehend von 19,5 Cent/kWh im April 2012 für <10kW um 9% p.a. Einsatz von Hocheffizienz-Umwälzpumpen Lüftungs-/Heizverhalten ändern Die Eigenverbrauchsquote bezeichnet den Anteil der gesamten durch die PV- Anlage erzeugten Strommenge, die der Anlagenbetreiber in seinem Haushalt selbst verbrauchen kann. Die durch den Gesetzgeber bereits heute de facto geforderten 10 bis 20 Prozent Eigenverbrauch sind in der Regel bereits realisierbar. Durch steigende Strompreise kann in Zukunft auch mit sinkenden Eigenverbrauchsquoten eine PV-Anlage wirtschaftlich betrieben werden. 1 NT = Niedertemperatur Im Kraftwerk Haus steckt viel Energie man muss sie nur richtig nutzen. Viele Maßnahmen können den Anteil der Selbstversorgung mit Solarwärme im Haushalt erhöhen.
7 4. Aktiv das Klima schützen Maßnahmen zur Erhöhung der solaren Stromversorgung im Haushalt Vermiedene CO2-Emissionen in Solarhaushalten Jährliche Lastabdeckung durch PV ohne Lastmanagement Jährliche Lastabdeckung durch PV mit Lastmanagement Kühlen 30 % 30 % Gefrieren 30 % 50 % Kochen 10 % 30 % Spülmaschine 25 % 70 % Waschmaschine 25 % 70 % Trockner 20 % 70 % Beleuchtung 10 % 10 % TV / Audio 20 % 20 % Büro / IKT 40 % 40 % Umwälzpumpe 20 % 30 % Kleingeräte 20 % 30 % Sonstige 20 % 30 % CO 2 6 t CO 2 2 t 23 % 38 % Annahmen zum Lastmanagement: Gezieltes Herunterkühlen tagsüber, weniger Strombedarf nachts Mit Zeitsteuerung Abschaltung nachts Nutzungsverschiebung im Einzelfall Haus nach EnEV 2009 ohne Solaranlagen CO 2 -Ausstoß Solar-Haus nach EnEV 2009 mit Solaranlagen (PV und ST) CO 2 -Ausstoß Das Stromangebot der Solaranlage im Tagesverlauf passt aufgrund der Sonneneinstrahlung nicht vollständig mit dem Strombedarf zu bestimmten Bedarfszeiten zusammen. Es können aber verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die solare Deckung zu erhöhen. Der Begriff Lastmanagement bezeichnet die technische oder nutzungsabhängige Anpassung der Stromnachfrage im Haushalt an das Stromangebot der PV-Anlage. Ohne auf Komfort zu verzichten kann jeder Solarhaushalt in Deutschland CO 2 sparen, damit aktiv das Klima schützen und seinen CO 2 - Fußabdruck verkleinern. Ein Solarhaushalt mit einer Solarstrom- und Solarwärmeanlage spart gegenüber einem Haushalt ohne Erneuerbare Energien jährlich 4 Tonnen CO 2 ein.
8 5. Energiewende voranbringen Solarstrom und -wärme decken einen großen Teil des Energiebedarfs im Haushalt Zusammenfassung Selbstversorgung mit Solarstrom und Solarwärme erhöht die Unabhängigkeit der Verbraucherinnen und Verbraucher von steigenden Energiepreisen, bietet ein wachsendes Sparpotenzial in Solar-Haushalten und trägt zum wirtschaftlichen Anlagenbetrieb bei. Altbau Baujahr % bis zu % bis zu 640 Solarwärme und Solarstrom bieten gemeinsam viel Potenzial für die Selbstversorgung mit Strom und Wärme. Der Eigenverbrauch des Solarstroms kann bis zu 40 Prozent des jährlichen Strombedarfs decken. Solarwärmeanlagen können zusätzlich zwischen 8 und 60 Prozent der benötigten Wärme für Warmwasser und Heizung liefern. Neubau EFH EnEV 2009 / KfW70 25 % bis zu % bis zu 990 Bewohner von Einfamilienhäusern sparen mit Solarenergie im Vergleich zur fossilen Energieerzeugung jährlich rund 4 Tonnen CO 2 ein. In Zukunft können Wohnhäuser über die Hälfte ihres Energiebedarfs vom eigenen Dach holen Altbau 9% (2012) : Wärme , Strom-EV 30 Euro Altbau 13% (): Wärme , Strom-EV 150 Euro Neubau 25% (2012): Wärme , Strom-EV 30 Euro Neubau 54% (): Wärme , Strom-EV 150 Euro Ein großer Teil des Strom- und Wärmebedarfs kann in Solarhaushalten selbst gedeckt werden. Der Grad der solaren Deckung hängt immer vom Gebäudetyp und den Maßnahmen ab, die im Haushalt getroffen werden. Die Deckungsgrade werden sich zukünftig weiter steigern. Solarhaushalte machen sich so weitgehend unabhängig von fossilen Brennstoffen, leisten einen Beitrag zum Klimaschutz und nehmen aktiv an der Energiewende teil.
9 Die Woche der Sonne Unter dem Motto Deine Energiewende findet vom 4. bis 13. Mai 2012 in ganz Deutschland die Woche der Sonne statt. Deutschlands größte Aktionswoche für Solarenergie wird vom BSW - Bundesverband Solarwirtschaft e.v. (BSW-Solar) organisiert und informiert jedes Jahr im Mai bundesweit die Bürgerinnen und Bürger vor Ort mit mehreren tausend Veranstaltungen über Solarenergie. Weitere Informationen zur Woche der Sonne gibt es unter Kontakt: Woche der Sonne BSW - Bundesverband Solarwirtschaft e.v. Wibke Korf (Projektleiterin) korf@bsw-solar.de Tel.: BSW - Bundesverband Solarwirtschaft e.v. (BSW-Solar) David Wedepohl (Pressesprecher) Tel.: wedepohl@bsw-solar.de Die Woche der Sonne wird organisiert durch:
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