REACH und seine Auswirkungen: Nickel als Beispiel aus der Metallindustrie
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- Victoria Glöckner
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1 REACH und seine Auswirkungen: Nickel als Beispiel aus der Metallindustrie Informations- und Dialogveranstaltung Energiewende und REACH in der Energiehalle Dortmund 16. März 2015
2 1. Nickel& sein Beitrag zur Energiewende 2. Zulassungsverfahren nach REACH und Zielkonflikte 3. Neue Aspekte zur Vermeidung von Zielkonflikten 2
3 Der Werkstoff Nickel Die Eigenschaften von Nickel... Katalytische Eigenschaften Elektrochemische Eigenschaften Erhöhte Korrosions- & Oxidationsbeständigkeit Magnetisch Hoher Schmelzpunkt Komplett legierbar Kann auf Oberflächen abgeschieden werden Duktil ,9 Ni Nickel 58, und der Nutzen Erhöht Prozesseffizienz Erlaubt Speicherung von Energie Erhöht Langlebigkeit von Produkten Reduziert den Wartungsbedarf Erlaubt maßgeschneiderte Legierungen für diverse Anwendungen Ermöglicht Formbarkeit von Ni-haltigen Legierungen... Nickel ist ein Werkstoff mit herausragenden und vielfältigen Eigenschaften, der in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden kann 3
4 Das Anwendungsfeld von Nickelverbindungen 10 Ni-Verbindungen wurden von Ni Consortia unter REACH VO registriert idr erfolgt Einsatz in industriellem Umfeld Ni-Verbindungen werden oftmals in Nickel-Metall umgesetzt Aus Broschüre: Nickel Compounds: a well kept secret. Nickel Institute 2015 Anwendung in folgenden Bereichen: Automobil Flugzeuge Elektronik Batterien Farben Keramik 4 Katalysatoren 4
5 Der Beitrag von Nickel zur Energiewende: Beispiel Energiespeicherung Nickel wird aufgrund seiner elektrochemischen Eigenschaften in Batterien eingesetzt Existierende und Innovative Batterie-Technologien beinhalten Nickel (auch Li- Ionen-Technologien) Beispiel: Schwerin Batteriepark, der im September 2014 in Betrieb ging. Batteriekraftwerk soll das Stromnetz stabilisieren insbesondere bei schwankender Einspeisung erneuerbarer Energien Größter kommerzieller Energiespeicher Europas (von WEMAG betrieben) Weiteres Beispiel: Verwendung in E- oder Hybridautos 5
6 Der Beitrag von Nickel zur Energiewende: Beispiel Erzeugung alternativer Energien Nickelsulfathexahydrat wird zur Unterstützung der Methanbildung in Biogasanlagen verwendet Verwendung als Spurenelement im Prozess, der jedoch essentiell ist Unterstützt damit dezentrale und CO 2 -neutrale Bereitstellung von Energie insbesondere in infrastrukturell nicht angebundenen Regionen Weiteres Beispiel: Innovative Forschung zur Verwendung von Nickel in kostengünstigeren Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad 6
7 Der Beitrag von Nickel zur Energiewende: Beispiel Energie-Effizienz Ni-Verbindungen werden in der Oberflächen-Beschichtung von Triebwerksteilen eingesetzt U.a. durch Beschichtungen mit Nickel können im Triebwerk höhere Temperaturen gefahren werden Bei der neusten Generation von Triebwerken im A380 werden dadurch bis zu 10% Energie eingespart Weiteres Beispiel: Langlebigkeit, geringerer Wartungsbedarf, erhöhte Prozesseffizienzund Recyclingfähigkeit tragen allesamt zur Energie-Effizienz bei 7
8 1. Nickel& sein Beitrag zur Energiewende 2. Zulassungsverfahren nach REACH und Zielkonflikte 3. Neue Aspekte zur Vermeidung von Zielkonflikten 8
9 Zulassungsverfahren nach REACH und Beispiele möglicher Zielkonflikte Arbeitsplätze & Wachstum Innovation Zulassungs- Verfahren unter REACH Energiewende und Aufhalten des Klimawandels Saubere Luft und grüner Transport Ressourceneffizienz Es ergeben sich zahlreiche Zielkonflikte in der Politischen Agenda der EU und Deutschlands, die es zu lösen gilt 9
10 Zielkonflikt REACH und Energiewende REACH Zulassungsverfahren Stoffe mit bestimmten Gefährdungseinstufungen sollen unabhängig der Möglichkeit angemessenen Risikomanagements substitutiert werden Zwar können für Übergangsphasen Zulassungen gewährt werden, doch sind diese höchst kostenträchtig und anwender- sowie anwendungsspezifisch Energiewende Stoffe, die zur Realisierung der Energiewende benötigt werden, geraten unter Substituierungsdruck. Selbst ohne absehbare Substituierung wird ein Anreiz gegen Innovation mittels dieser Stoffe gesetzt. Gesteigerte Kosten, welche nicht dem sicheren Umgang mit dem Stoff gewidmet sind, erhöhen die Kosten der Technologien, welche zur Realisierung der Energiewende benötigt werden Zulassungen für 4 bis max. 12 Jahre gewähren keine Planungssicherheit (beeinträchtigt nicht nur Innovation, sondern auch Investition in vorhandene Technologien) Eine Stoffpolitik, die nicht risikobasiert ausgerichtet ist, kann eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende und anderer Ziele gefährden 10
11 1. Nickel& sein Beitrag zur Energiewende 2. Zulassungsverfahren nach REACH und Zielkonflikte 3. Neue Aspekte zur Vermeidung von Zielkonflikten 11
12 Risiko-Management-Optionen Analyse: ein neuer Aspekt risikobasierter Entscheidungsfindung Was sind die relevanten Risikomanagementoptionen? Risiko-Management- Optionen-Analyse Gibt es Risiken? Untersucht die Stoffanwendungen Wie wird der Stoff eingesetzt? Identifiziert die auftretenden Risiken Untersucht und bewertet die möglichen Optionen Ermöglicht eine Abwägung Ergebnisse Abwägung der Optionen Führt zu einem nachvollziehbaren Ergebnis 12
13 Eine RMO-Analyse am Beispiel von zwei Nickelverbindungen (Frz. Empfehlungsentwurf) Zulassung Beschränkung AGWs Nicht effizient - Ein großer Anteil der Ni- Verbindungen sind Zwischenprodukte - Fehlende Alternativen - Höchste Kosten Könnte effizient sein - Auf einige wenige Anwendungen beschränkt - Unklar ob es inakzeptable Risiken gibt - Fehlende Alternativen Bevorzugte Option - EU-weit bindende Arbeitsplatzgrenzwerte (AGWs) - Beseitigt die Risiken an der Stelle and der sie auftauchen - Kostengünstiger als Zulassung Für Stoffe, die in industriellem Umfeld eingesetzt werden, können die auftretenden Risiken am Arbeitsplatz durch AGWs abgedeckt werden 13
14 Risiko-Management-Optionen-Analyse kann helfen, Zielkonflikte zu lösen RMOA = Mittel zur frühzeitigen Identifikation von Zielkonflikten Im Falle eines Risikos: ganzheitliche Berücksichtigung: der Relevanz des Stoffes und seiner Verwendungen; regulatorischer Ziele, welche ggf. zum Ausgleich zu bringen sind zur Verfügung stehender regulatorischer Mittel Auswahl des angemessenen Mittels (im Falle der Nickelverbindungen: volles Erreichen des Gesundheitsschutzzieles ohne unverhältnismäßige Beeinträchtigung anderer legitimer Ziele) Gleichzeitig eine Chance für REACH: Vermeidung der Regulierung desselben Risikos eines Stoffen mittels mehrerer regulatorischer Mechanismen Konzentration auf Risiken, die durch andere Gesetzgebung nicht hinreichend erfasst werden Der Nickelverbindungsfall und andere ähnliche Fälle = Chance zur besseren Nutzung von Synergien zwischen Arbeitsschutzgesetzgebung und REACH Die von der BAuA unterstützen Ergebnisse der RMOA sind richtungsweisend und können helfen, Ziele der Energiewende zu erreichen 14
15 Kai-Sebastian Melzer 15
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