Praxisbeispiel: Palliative Care im Zürcher Oberland
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- Maike Brodbeck
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1 Praxisbeispiel: Palliative Care im Zürcher Oberland Veranstaltung VZK für Behördenmitglieder 17. Oktober 2014 Dr. med. Andreas Weber Konsiliararzt Palliative Care, GZO 1 N onhealthcare professio nal s (% ) H ealthcare W hat are your three m ost im portant characteristics of a good death? C hoice over where I die C hoice over when I die (with possibility of bring ing m y death forward) C hoice over with whom I die Freedom from unpleasant sym ptom s (pain, shortness of breath) Freedom from heroic m edical interventions professionals (% ) W ith specialist palliative care services available W ith m y spiritual needs addressed W ith psycholog ical support available W ith m y financial m atters resolved W ith bereavem ent care for m y fam ily W here would you prefer to die? H om e H ospice 7 6 H ospital 2 12 N o preference BMJ 2003:327;180 1
2 Umfrage BAG / GDK Die Realität in Zürich Quelle: statistisches Jahrbuch der Stadt Zürich
3 Prevalence of undertreatment in cancer pain. A review of published literature. Deandrea S. et al. Ann Oncol 2008;19: Studien werden analysiert Ungenügende Schmerztherapie bei 43 % der PatientInnen Auch in Europa 5 Nicht Angst vor dem Tod, aber vor dem Sterben 6 3
4 RR Thomas Heiniger Juni 2009 «Eine gute Sterbebegleitung mittels Palliative Care ist eine mögliche Antwort auf die sehr umstrittene, organisierte Suizidbeihilfe. Mit einer hochstehenden Palliative Care lässt sich das Bedürfnis nach organisierter Sterbehilfe mit grosser Wahrscheinlichkeit verringern» 7 8 4
5 Ziel der nationalen Strategie: Schwerkranke und sterbende Menschen in der Schweiz erhalten ihren 9 Bedürfnissen angepasste Palliative Care und ihre Lebensqualität wird verbessert. Palliativ Strukturen (Strategie BAG, GDK) Grundversorgung spezialisierte und unterstützende Angebote AKUTBEREICH Krankenhäuser Incl. Rehabilitation Palliativkonsiliardienste Palliativstationen LANGZEITBEREICH Altersheime Pflegeheime FAMILIENBEREICH, ZUHAUSE Niedergelassene (Fach)-Ärzte, Spitex, Ambulatorien Mobile Palliativdienste Hospiz Tages-/ Nachthospize Palliativ - Ambulatorien Freiwillige und Hospizgruppen Dr. 10 Andreas Weber 10 5
6 11 Palliativ Strukturen im Zürcher Oberland seit Juni 2013 Grundversorgung spezialisierte und unterstützende Angebote AKUTBEREICH GZO Spital Wetzikon Incl. Rehabilitation LANGZEITBEREICH Altersheime Pflegeheime FAMILIENBEREICH, ZUHAUSE Niedergelassene (Fach)-Ärzte, Spitex, Ambulatorien Subsidiäres Konsiliarteam GZO: GZO Partner AG (ärztliche Institution und Spitex) 160 % Pflege 100 % Arzt ZVBS Zürcher Oberland 12 6
7 Das Palliativ Care Team, Palliativ Mediziner Claudia Erne, Pflegefachfrau Palliativ Care Claudia Cardoso, Pflegefachfrau Palliativ Care Ursula Baur, Pflegefachfrau Palliativ Care Anna Meinen Pflegefachfrau Palliativ Care 13 Mehr Spitex, als Spitin Einsätze 14 7
8 Roundtable zu Hause 15 Vorteile eines spitalbasierten PC Teams Besserer Zugang der Schwerkranken zu Palliative Care, da bei diesen PatientInnen fast immer mindestens eine Hospitalisation stattfindet Betreuung im Team: Bsp. Onkovisiten, PC Konsilien im Onko-Ambi Kontinuität der Betreuung über sektorielle Grenzen hinweg Etablierung einer Patientenbeziehung während dem Spitalaufenthalt, auch wenn danach im ambulanten Bereich nur noch selten Einsätze erfolgen Aufbau eines persönlichen Beziehungsnetzes zu ambulanten und stationären Leistungserbringern im Versorgungsgebiet Zugang zu Know-How (Spezialisten), Medikamenten und Materialien, die nur im Spital rasch vorhanden sind (i.v. Antibiotika, Pleuradrainage, Portnadeln usw.) 16 8
9 Viel mehr Leute bis zum Schluss zu Hause Wunsch Kt Zürich GZO 17 Raschere Entlassung aus dem Spital PatientInnen haben weniger Angst, nach Hause oder ins Pflegeheim zu gehen, da sie rund um die Uhr Hilfe rufen können Pflegeheime nehmen auch «schwierige PatientInnen» z.b. mit parenteraler Ernährung, kontinuierlicher Spinalanalgesie, Schmerzpumpe usw. 18 9
10 Raschere Entlassung aus dem Spital Erfahrung bzgl. Unterstützungsmöglichkeiten zu Hause Bsp. Austrittsplanung tracheotomierter, beatmeter ALS Patient: Montag Instruktion der Angehörigen fürs Absaugen, Inhalieren, O2 und den Respi durch Pneumo-Pflege Die Firma Welte Transporte wird Hr. H am Mittwoch um Uhr mit dem Komfortrollstuhl auf dem 8OG abholen. Die Firma EMBRU wird am Pflegebett mit Antidekubitusmatraze und einen Pflegelehnstuhl bis am Dienstag liefern Die Spitex wird am einen Nachtstuhl, eine Urinflasche und eine Bettpfanne liefern (vor Ort abzuklären wegen Duschbrett). Spitex setzt am Abend die Ernährungssonde in Gang und am Morgen wieder entfernen. Die Firma Bichsel macht Instruktion der Sx bzgl Ernährungssonde am Nachmittags. 8OG bitte auch Material und Medis für drei Tage mitgeben. Die Rezepte und Verordnungen werden von Fr. Dr. V. erstellt (Ernährungsberatung>Bichsel, SX>KP und Sonde, KK>Pflegebett und Pflegestuhl, Lungenliga> Atemhilfsgeräte, Krankentransport, Material für PEG, Trachestoma, Absauggerät, Inhalieren, Rezepte für Medis ) 19 Weniger Rehospitalisationen Durchschnittliche Betreuungszeit 10 Wochen 20 Hospitalisationen in den letzten 12 Wochen Hospitalisation at the end of life. Van den Block BMC Health Services Research
11 Grosse Zufriedenheit von Fachleuten Von: Dr. med. RK Gesendet: Montag, 19. Mai :16 Betreff: GZ34 [HIN secured] Lieber Andreas Herzlichen Dank. Ich bin sehr froh, dass Euer Team Herrn G diese Möglichkeit anbieten kann, die mir sehr vernünftig scheint und den Wünschen das Patienten am besten entspricht. Grosses Kompliment für Eure Arbeit, die mich viel mehr beeindruckt als irgendwelche Lebertransplantationen! Liebe Grüsse R. 21 Grosse Dankbarkeit von Pat. und Angehörigen 22 11
12 Grundversorgung AKUTBEREICH GZO Spital Wetzikon Incl. Rehabilitation LANGZEITBEREICH Pflegeheime Finanzierung des PC Teams GZO Partner AG Rechnung an GZO AG 2013 und 2014: Spende Hatt Bucher Stiftung Über DRG; dank rascher Entlassung, weniger technischen Leistungen, weniger Rehospitalisationen sicher kostenneutral Ab 2015?? 23 FAMILIENBEREICH, ZUHAUSE Niedergelassene (Fach)-Ärzte, Spitex, Ambulatorien Tarmed Pflegetarif KLV7 Gemeinden Patient Tarmed kostendeckend KLV 80.-/h Gemeinde: 0.- Pat: 8.-/h pro Tag Einnahmen: 88.- Kosten: Finanzierung des PC Teams: mit kommunalem Auftrag (2014) 24 Grundversorgung AKUTBEREICH GZO Spital Wetzikon Incl. Rehabilitation LANGZEITBEREICH Pflegeheime FAMILIENBEREICH, ZUHAUSE Niedergelassene (Fach)-Ärzte, Spitex, Ambulatorien GZO Partner AG Rechnung an GZO AG 2013 und 2014: Spende Hatt Bucher Stiftung Tarmed Pflegetarif KLV7 Gemeinden Patient Über DRG; dank rascher Entlassung, weniger technischen Leistungen, weniger Rehospitalisationen sicher kostenneutral Ab 2015?? Tarmed kostendeckend KLV 80.-/h Gemeinde: 39.- Pat: 8.-/h pro Tag Einnahmen: Kosten:
13 Finanzierung anderer ambulanter Teams Öffentliche Finanzierung Kanton Gemeinden PC Teams Graubünden, Turgau, Tessin, Wadtland, Fribourg, Neuenburg, Jura, Baselland, Zürich (Fachstelle PC Spitex ZH, MPCT Winterthru, z.t. Onko Plus, GZO), Baselstadt, Appenzell, St. Gallen, Solothurn, Schaffhauen, Luzern, Bern Bemerkungen Mitfinanzierung durch Spenden, Krebsliga, Spitäler (TG, BS, SG, Genf) Mobile Palliative-Care-Dienste in der Schweiz, Wächter, Bommer, FH Luzern Kanton Zürich Öffentlicher Anteil der Finanzierung von ambulanter und langzeit-stationärer Pflege ist Sache der Gemeinden Einzelne Gemeinden haben Verträge mit Onko Plus, Mobilem PC Team Winterthur, OnPaC (Tösstal) PC Team GZO: pro Jahr ca 150 PatientInnen aus 36 Gemeinden, Seit Januar 2014 Verhandlung mit 12 Aktionärsgemeinden der GZO AG 10 Gemeinden sind bereit, einen kommunalen Leistungsauftrag zu erteilen 4 von 10 wollen Verträge mit Spitex oder Stiftung, statt mit Gemeinde 26 13
14 Konklusion Es ist nicht möglich und nicht wirtschaftlich, wenn jedes Palliative Care Team mit jeder Gemeinde individuelle Verträge aushandeln muss Die heutige Situation würde dazu führen, dass PatientInnen gewisser Gemeinen keinen Zugang zur spezialisierten Palliative Care mehr haben Eine Umsetzung der nationalen Palliative Care Strategie im ganzen Kanton verlangt eine kantonal einheitliche Regelung der Finanzierung nicht nur im stationären Bereich 27 Finanzierung des Unterstützung im Pflegeheim? 28 Grundversorgung AKUTBEREICH GZO Spital Wetzikon Incl. Rehabilitation LANGZEITBEREICH Pflegeheime FAMILIENBEREICH, ZUHAUSE Niedergelassene (Fach)-Ärzte, Spitex, Ambulatorien GZO Partner AG Rechnung an GZO AG 2013 und 2014: Spende Hatt Bucher Stiftung Tarmed Pflegetarif KLV7 Gemeinden Patient Über DRG; dank rascher Entlassung, weniger technischen Leistungen, weniger Rehospitalisationen sicher kostenneutral Ab 2015?? Tarmed kostendeckend KLV 80.-/h Gemeinde: 39.- Pat: 8.-/h pro Tag Einnahmen: Kosten:
15 Vorschlag für spezialisierte, ambulante Pflegefinanzierung Schaffung einer vierten Kategorie für ambulante Pflege im Pflegegesetz: spezialisierte Pflege Palliative Care, Kinderspitex, ev. Psychiatriespitex Separate Berechnung der Normkosten und Normdefizite d. spezialisierte Pflege gemüss $ x, Pflegegessetz 29 Ca. 80.-/h Gemeindebeitrag für Beratung und Koordination Pro Einwohner ca pro Jahr (10 Patienten/ Einwohner, ca. 6 h spez. pall Beratung) Vorschlag für spezialisierte Palliative Care im Langzeitbereich Pro Einwohner ca pro Jahr (2 Patienten/ Einwohner, ca. 2 h spez. pall Beratung) - Stufe 13 Fr Höherer Gemeindebeitrag, falls ein spezialisiertes PC Team beigezogen werden muss 30 15
16 Spezialisierte Palliative Care im Langzeitbereich Grundausbildung in Palliative Care in Pflegeheimen wird laufend besser Einzelne SpezialistInnen vorhanden Aber 24 h Verfügbarkeit von Spezialisten mit Ausbildung Level B oder C (Master), mit Zugang zu spezif. Technik (z.b. Schmerzpumpe), Materialien (z.b. Magensonde), Medikamenten (z.b. Dormicum Ampullen) ist in keinem Pflegeheim vorahnden Situativer Beizug eines spez. Teams mit 24 h Verfügbarkeit ist in jedem Fall wesentlich günstiger, als eigene Teams in den Pflegeheimen oder als ein Hospiz im Zürcher Oberland 31 Palliative Care im Zürcher Oberland Ein Musterbeispiel integrierter Versorgung.. Spezialisiertes PC Team im GZO HausärztInnen Spitex Pflegeheime 32 und fragmentierter Finanzierung Handlungsbedarf auf politischer Ebene 16
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