Energiewende, Versorgungssicherheit und explodierende Stromkosten future thinking Forum: Blackout Darmstadt 20. April 2015 Staffan Reveman

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1 Energiewende, Versorgungssicherheit und explodierende Stromkosten future thinking Forum: Blackout Darmstadt 20. April 2015 Staffan Reveman

2 Brutto-Stromerzeugung 2014 in Deutschland: 610 Mrd. Kilowattstunden* Brutto-Stromverbrauch 2014 in Deutschland: 576 Mrd. Kilowattstunden* HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Steinkohle 18,0% Braunkohle 25,6% Erdgas 9,6% Heizöl, Pumpspeicher und Sonstige 5,2% Erneuerbare 25,8% Kernenergie 15,9% Wind 8,6% Biomasse 7,0% Wasser 3,4% Photovoltaik 5,8% Siedlungsabfälle 1,0% Quellen: BDEW, AG Energiebilanzen Stand: 12/ future thinking

3 NETZFREQUENZ IN HERTZ (Hz) 49,7 49,8 49,9 50,0 50,1 50,2 50,3 I I I I I I I HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman NACHFRAGE (VERBRAUCH) ANGEBOT (ERZEUGUNG) 3 future thinking

4 NETZFREQUENZ IN HERTZ (Hz) 49,7 49,8 49,9 50,0 50,1 50,2 50,3 I I I I I I I HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman NACHFRAGE (VERBRAUCH) ANGEBOT (ERZEUGUNG) 4 future thinking

5 NETZFREQUENZ IN HERTZ (Hz) 49,7 49,8 49,9 50,0 50,1 50,2 50,3 I I I I I I I HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman NACHFRAGE (VERBRAUCH) ANGEBOT (ERZEUGUNG) 5 future thinking

6 Netz- und Systemregeln der deutschen Übertragungsnetzbetreiber HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Zur Vermeidung eines Netzzusammenbruchs durch Unterfrequenz gibt es in Deutschland den 5-Stufen-Plan für den Lastabwurf. Dieser ist in den Netz- und Systemregeln der deutschen Übertragungsnetzbetreiber im Kapitel beschrieben. Für den automatischen Lastabwurf der Stufen 2 bis 4 werden elektronische Frequenzrelais benötigt. Bei Stufe 5 müssen sich alle Kraftwerke automatisch vom Netz trennen; unmittelbare Folge ist ein kompletter Versorgungszusammenbruch. 6 future thinking

7 Sonnenfinsternis am 20. März future thinking

8 Bundesregierung beschließt Ausstieg aus der Kernkraft bis 2022 Quelle: Schrittweise will die Bundesregierung bis zum Jahr 2022 alle Kernkraftwerke hierzulande abschalten. Dies ist ein elementarer Teil der Fortschreibung des Energiekonzepts. ( ) Wird die Energie knapp? Das Abschalten der sieben Kraftwerke wird die Energieversorgung nicht beeinträchtigen. Deutschland hat in den vergangenen Jahren sehr viel mehr Strom produziert, als im eigenen Land benötigt wurde. Große Mengen Strom wurden exportiert. Darüber hinaus bestehen erhebliche Leistungsreserven, die mehr als doppelt so hoch sind wie die Gesamtleistung der jetzt vom Netz gehenden Kernkraftwerke. Selbst bei einem stundenweisen Spitzenbedarf reicht die nationale Kraftwerkskapazität zur Versorgung aus. 8 future thinking

9 Kraftwerkskapazität reicht nicht aus Datenquelle: 9 future thinking

10 The Huffington Post : HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Neuer Rekord in Deutschland: Am Muttertag, den 11. Mai 2014, wurden laut der Initiative Agora Energiewende zur Mittagszeit 73,4 Prozent des gesamten Strombedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt. So viel wie noch nie zuvor. Um 13 Uhr lag der Gesamtverbrauch bei 59,221 Gigawatt. Davon wurden 43,466 Gigawatt durch Windräder, Photovoltaikanlagen, Wasserkraftwerke und Biogasanlagen ins Netz eingespeist. 10 future thinking

11 Stromerzeugung, Verbrauch und Preise am 11. Mai Muttertag - Datenquelle: 11 future thinking

12 Datenquelle: 12 future thinking

13 Anfang 2015 aktuelle Zahlen 13 future thinking

14 Neuer Spitzenwert bei der Windenergie: Im Januar haben Windkraftanlagen europaweit noch mehr Strom als in den Vormonaten produziert. Grund ist der kontinuierliche Zubau von Windenergieanlagen und die in Deutschland starken Windphasen im Januar Die neuen Rekordzahlen teilten aktuell der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit. Im Januar erreichte die Leistung aus Windkraft in Deutschland etwas mehr als zehn Milliarden Kilowattstunden, davon 0,2 Milliarden offshore. Bisheriger Spitzenwert waren 9,6 Milliarden Kilowattstunden im Dezember 2014 davor. Diese erfreulichen Werte seien einerseits auf den auch im Jahr 2014 starken Zubau an Windenergieanlagen zurückzuführen, hinzu käme das für die Windenergie günstige Wetter mit drei außergewöhnlichen Starkwindphasen im Januar. Das sei nicht ungewöhnlich, denn die Wintermonate in Deutschland haben im Durchschnitt immer ein stärkeres Windaufkommen als die Sommermonate. 14 future thinking Quelle:

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17 EEG-Umlage HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Die Umlage schließt Lücke zwischen Börsenerlös und garantierter Vergütung der erneuerbaren. 17 future thinking

18 Handelsdaten EEX Leipzig - Börsenerlös (ab Ende 2010) KIT Vizepräsident Peter Fritz: «Die Energieversorgung ist zurzeit auf Kante genäht. Im Februar (2012) hätte der Ausfall eines Kraftwerks gereicht - und wir hätten einen BLACKOUT gehabt» 18 future thinking

19 Vergütungssätze (Subventionen pro Kilowattstunde) 19 future thinking

20 56% 44% 20 future thinking

21 Aufkommen der EEG-Umlage 2014: Wer trägt das EEG? Von den Verbrauchern zu tragende Kosten für das EEG 2014: 23,6 Mrd. Private Haushalte: 8,3 Mrd. Öffentliche Einrichtungen: 2,8 Mrd. Landwirtschaft: 0,5 Mrd. 23,6 Mrd. Verkehr: 0,1 Mrd. Industrie: 7,4 Mrd. Gewerbe, Handel, Dienstleistungen: 4,5 Mrd. Industrie, GHD, Verkehr, Landwirtschaft: 12,5 Mrd. Quelle: BDEW 21 future thinking

22 Entlastung der Industrie* im EEG 2014 HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Anzahl der Industriebetriebe Begünstigt durch die Besondere Ausgleichsregelung nach 41 EEG: ca Unternehmen/Unternehmensteile 4% (2012) 96% Volle EEG-Umlage: rd Industriebetriebe Geminderte EEG-Umlage 10%/0,624 ct/kwh Geminderte EEG-Umlage 1%/0,0624 ct/kwh * Betriebe der Abschnitte B (Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden) und C (verarbeitendes Gewerbe) der WZ2008 Stromverbrauch der Industriebetriebe EEG-Umlagenbefreiung nach 37 EEG (Selbstverbrauch) 6% 9% Begrenzte EEG-Umlage 0,05 ct/kwh Quellen: BDEW (eigene Berechnung auf Basis der Angaben zur Prognose der EEG-Umlage 2014 vom ), BAFA, Stat. Bundesamt, prognos AG 14% 24% rd. 250 TWh Volle EEG-Umlage: 6,24 ct/kwh 47% Bei vollständiger Streichung der Besondere Ausgleichsregelung läge die EEG-Umlage 2014 bei 4,88 ct/kwh bzw. um 1,36 ct/kwh niedriger. Bei Rücknahme der im EEG 2012 erfolgten Ausweitung der Besonderen Ausgleichsregelung läge die EEG-Umlage 2014 bei rd. 5,95 ct/kwh bzw. rd. 0,3 ct/kwh niedriger. 22 future thinking

23 Nutzung der Photovoltaik und der Windenergie 2011 HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Anzahl, Leistung, Erzeugung Jahresvolllaststunden Anzahl, Leistung, Erzeugung Jahresvolllaststunden Quellen: BDEW Jahresstatistik Stromerzeugungsanlagen/Regenerativanlagen ; Meldungen der ÜNB über die Einspeisung von EEG-Strom 23 future thinking

24 Ausbeute HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman 1. Photovoltaikanlagen kommen in Deutschland auf rund 950 Volllaststunden. 2. Windkraftanlagen kommen in Deutschland auf rund Volllaststunden. 3. Das Jahr kommt in Deutschland Stunden. 4. Die und 950 Stunden können nicht addiert werden; der Wind weht nicht ausschließlich nachts. 24 future thinking

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28 Abschalttermine Kernkraft Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Mit dem Tag des Inkrafttretens des neuen Atomgesetzes am 6. August 2011 ist die weitere Berechtigung zum Leistungsbetrieb für die Kernkraftwerke Biblis A, Neckarwestheim 1, Biblis B, Brunsbüttel, Isar 1, Unterweser, Philippsburg 1 und Krümmel erloschen. Für die restlichen neun noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke legt das Atomgesetz folgende Termine für das Laufzeitende beziehungsweise die endgültige Abschaltung fest: GW 31. Dezember 2015 Grafenrheinfeld 1,3 (wird in Mai 2015 abgeschaltet) 31. Dezember 2017 Gundremmingen B 1,3 31. Dezember 2019 Philippsburg 2 1,5 31. Dezember 2021 Grohnde, Gundremmingen C und Brokdorf 4,2 31. Dezember 2022 Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 4,3 12,6 28 future thinking

29 Kernkraftabschaltung bis Ende 2022 HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Wird abgeschaltet Datenquelle: 29 future thinking

30 Import und Export Datenquelle: 30 future thinking

31 Stromaustausch mit den Nachbarstaaten HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman 2014* (Strommengen in Mio. Kilowattstunden) Physikalische Stromflüsse aus dem Ausland in das Ausland Frankreich Tschechien Österreich Schweiz Dänemark Schweden Luxemburg Niederlande Polen Quelle: BDEW, Stand: 12/ Saldo * vorläufig, teilweise geschätzt 31 future thinking

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33 Stromerzeugung und Verbrauch am 8 bis 12 August 2014 Datenquelle: 33 future thinking

34 Beitrag und Ziele der Erneuerbaren Energien HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Anteil des Stroms aus regenerativen Energiequellen* 4% 4% 5% 5% 7% 7% 8% 8% 9% 10% 12% 14% 15% 16% 17% 23%** 20% 35% Mindestziele im Energiekonzept der Bundesregierung 50% 65% 80% * bezogen auf den Brutto-Inlandsstromverbrauch Deutschlands Quelle: BDEW 34 future thinking

35 Stromerzeugung und Verbrauch am 21. und 22. Januar 2014 Datenquelle: 35 future thinking

36 Stromerzeugung und Verbrauch am 20. und 21. Nov future thinking

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39 Energiemix Stromerzeugung Deutschland HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Siedlungsabfälle 1% Erdgas 10% Kohlekraft 44% 2014 Heizöl u. Sonstige 5% Photovoltaik 6% Wasserkraft 3% Biomasse 7% Windkraft 8% Kernenergie 16% 39 future thinking

40 Energiemix Stromerzeugung Deutschland HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Siedlungsabfälle 1% Erdgas 10% Kohlekraft 44% 2014 Heizöl u. Sonstige 5% Photovoltaik 6% Wasserkraft 3% Biomasse 7% Windkraft 8% Kernenergie 16% 40 future thinking

41 Energiemix Stromerzeugung Deutschland HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Kohlekraft 44% Siedlungsabfälle 1% Erdgas 10% 2014 Heizöl u. Sonstige 5% Photovoltaik 6% Wasserkraft 3% Biomasse 7% Windkraft 8% Kernenergie 16% 41 future thinking

42 Stromerzeugung und Verbrauch am 20. und 21. Nov future thinking

43 Netzentwicklungsplan der ÜNB: Export: -54,49 TWh Import: +45,71 TWh Saldo: ~ 100 TWh 43 future thinking

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45 Strompreise Industriebetrieb (Großverbraucher) inkl. Steuern, Abgaben und Umlagen Cent / kwh ,43 Montenegro 6,35 EJR Mazedonien 6,75 Bulgarien 6,88 Schweden 7,14 Norwegen 7,15 Belgien 7,25 Finnland 7,78 Kroatien 7,85 Frankreich 7,92 Griechenland 8,43 Spanien 8,44 Estland 8,54 Quelle: BDEW / Eurostat Stand: 1.Halbjahr 2013 (Durchschnitt) Jahresstromverbrauch MWh MWh* Polen 8,57 Niederlande 8,87 Slowenien 9,64 Österreich 10,03 Portugal 10,18 Rumänien 10,30 Irland 10,81 EU-28 10,91 Euroraum 12,11 12,14 Grioßbritannien Slowakei 12,21 Tschechien 12,25 Lettland 12,34 Italien 12,36 Ungarn 14,49 Deutschland 21,35 Zypern 23,87 Dänemark 45 future thinking

46 Durchschnittlicher Strompreise für die Industrie in Cent/kWh (inkl. Stromsteuer) Jahresverbrauch 160 bis MWh (Mittelspannungsseitige Versorgung; Abnahme 100kW/1.600h bis 4.000kW/5.000h) 9,34 8,86 9,15 8, bis 2013: +150 %! 5,46 5,62 5,99 6,17 7,02 7,65 9,26 9,00 13,25 15,10 14,04 14,02 0,17 1,54 1,54 0,10 12,07 1,23 11,53 0,03 0,07 0,07 11,41 11,40 0,04 0,05 1,16 1,23 1,23 1,23 0,11 1,23 0,053,530 3,592 5,277 8,92 9,73 0,05 0,05 0,05 0,88 1,02 2,05 1,31 0,08 0,15 1,23 0,11 0,11 0,09 7,98 0,11 0,11 0,11 1,23 0,05 0,11 0,11 0,11 0,69 0,51 0,05 1,23 6,05 6,47 6,86 0,11 0,11 0,20 0,13 0,24 0,19 0,35 0,36 0,05 0,11 0,31 0,05 0,42 0,26 0,11 0,11 0,11 10,70 8,70 8,63 8,83 8, Erzeugung, Transport, Vertrieb Konzessionsabgabe EEG-Umlage* KWK-Aufschlag 19-Umlage Offshore-Haftungsumlage Stromsteuer 1,54 7,84 46 future thinking Quellen: VEA, BDEW; Stand: 01/2013

47 Nach Annahme durch das Europäische Parlament und dem EU-Rat ist die EU- Energieeffizienz-Richtlinie (2012/27/EU) in Kraft getreten. Sie vereint eine Vielzahl an Maßnahmen, mit dem Ziel den Primärenergieverbrauch der EU- Staaten bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent zu reduzieren. Im Mittelpunkt der Richtlinie stehen Energieeffizienzverpflichtungen und dabei spielen energieeffiziente Systeme für die IT-Infrastruktur eine immer wichtigere Rolle. 47 future thinking

48 NACHHALTIGKEIT & COMPLIANCE! OPEX, STROMKOSTEN & ENERGIEMANAGEMENT VERFÜGBARKEIT DER STROM- VERSORGUNG 48 future thinking

49 Handlungsempfehlung HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Stromverbrauch permanent messen - Verbessern lässt sich nur, was zu messen ist. Verbrauch und Kosten: Abteilungen / Bereiche zuordnen. Energiemanagement einführen DIN ISO Folgekosten bei der Investition voll berücksichtigen (OPEX wichtiger als CAPEX) Sparen wo es nur geht - Richtsizing - Modularität - weniger Energie verbrauchen. Vorkehrungen gegen BLACKOUT treffen. Aufhören zu reden handeln! 49 future thinking

50 Kontakt HANDOUT mit Copyright 2015 Reveman Staffan Reveman Reveman Energy Academy Friedenstrasse 15 D Baden-Baden Telefon: +49 (0) Mobil: +49 (0) Fax: +49 (0) Xing: future thinking