Fotos identifizieren und inventarisieren Ein Erfahrungsbericht.

Transkript

1 Fotos identifizieren und inventarisieren Ein Erfahrungsbericht. P. Dr. Peter van Meijl SDS, Mag. a Doris Fries, Robert Passini Österreichisches Provinzarchiv der Salvatorianer, Wien ordensarchiv@salvatorianer.at /8

2 Ausgangssituation in unserem Archiv: Im Zuge unserer Arbeit der Bestandsaufnahme fanden wir mehrere Kartons mit losen, größtenteils unbeschrifteten und datieren Fotos (zumeist Einzel- und Gruppenportraits von ordensgeschichtlichem Charakter, sowohl aus der Frühzeit des Ordens als auch jüngere Aufnahmen). Erkenntnis: unbeschriftete, anonyme Fotos sind archivtechnisch gesehen wertlos! Aufgabe: eine Strategie zur Identifizierung des vorhandenen Fotomaterials entwickeln, um anschließend die identifizierten Fotos in unsere Archivdatenbank einzuspielen (Inventarisierung) Idee, das heuer stattfindende Kapiteltreffen der Österreichischen Provinz der Salvatorianer für diesen Zweck zu nutzen Notwendigkeit, entsprechende leicht zu handhabende und übersichtliche, standardisierte Unterlagen (Handouts) zu entwerfen /8

3 Unsere Handouts bestanden aus zwei Teilen. Zum einen aus einem Bildteil: Hierzu wurde das jeweilige Foto gescannt, signiert, sowie jede abgebildete Person mit einer Nummer versehen. Weiters wurden die uns bekannten wie auch die unbekannten Daten darauf vermerkt. Das Beispiel zeigt das Kapiteltreffen der Österr. Provinz der Salvatorianer 1965, das in der Hauskapelle des Wiener Michaelerkonvents tagte /8

4 =>Die Abbildung zeigt den zweiten Teil unserer Unterlagen: ein standardisiertes Formular als Beiblatt des Bildteiles, auf dem alle Daten, die auf dem Foto erkannt wurden, eingetragen werden konnten. Das Ergebnis unseres Projektes war durchaus positiv!- Das vorgelegte Bildmaterial wurde zur Gänze identifiziert. Besonders gefreut hat uns, dass wir die Patres nicht nur zur Mitarbeit motivieren konnten, sondern dass unser Projekt auch identitätsstiftenden Charakter hatte: Bei Betrachtung der Fotos schwelgten die Patres in Erinnerungen, Anekdoten wurden erzählt etc. Unser Anliegen war es vor allem, die Wichtigkeit und Dringlichkeit unserer Arbeit zu verdeutlichen, denn insbesondere Ordensältere haben ein wertvolles geschichtliches Wissen, das mit der Zeit verloren geht, wenn nicht darauf zurückgegriffen wird! /8

5 Obige Abbildung zeigt das Ergebnis einer Suchanfrage in unserer Archivdatenbank: Unter o.bil findet sich das gezeigte Foto des Kapiteltreffens im Jahre Wir wollten damit verdeutlichen, dass unsere Datenbank neben der Windows Fotogalerie unser elektronisches Findbuch für alle vorhandenen Archivalien (inkl. Bildmaterial) darstellt. Die Windows Fotogalerie dagegen dient uns als zusätzliches Arbeitswerkzeug für das Bildmaterial. Die Gründe, warum wir zwei Softwareprogramme verwenden, sind: - Datenschutz - fehlende Ressourcen (entsprechender Speicherplatz bzw. Vernetzung im Internet nicht gegeben) /8

6 Die Abbildung zeigt eine Ansicht der gescannten Fotos aus unserem Bildarchiv. Wir verwenden dazu die Windows Live Fotogalerie. Dort werden die gescannten Fotos zwischengespeichert, signiert, beschriftet und nachbearbeitet. Die Windows Fotogalerie stellt neben der Bilddatenbank in Access eine zweite von uns genutzte Software dar. Sie dient uns als Werkzeug, um neues Bildmaterial aufzunehmen, zu speichern und für laufende Suchanfragen dauerhaft bereitzustellen. Die Fotogalerie bietet darüberhinaus die einmalige Möglichkeit der Personenidentifizierung per Gesichtserkennung, was uns zusätzlich in unserem Fotoidentifizierungsprozess zusätzlich unterstützt /8

7 Schließlich stellten wir noch zwei laufende Projekte vor, deren Durchführung ohne unser Fotoarchivierungsprojekt undenkbar gewesen wären: 1. Publikation Pater Titus Helde SDS: Sie ist das neueste Ergebnis von P. Peter van Meijls ordensgeschichtlichen Forschungen: ein Werk über Leben und vor allem die letzten Stunden des Salvatorianerpaters Titus Helde. Die Publikation ist reich bebildert. Sie enthält 77 Abbildungen. Ein Großteil dieser Bilder stammt aus unserer Bilddatenbank. Ein weiterer Teil kam aus dem Mistelbacher Archiv der Salvatorianer und wurde mit den beschriebenen Mitteln aufgenommen, bearbeitet und gespeichert /8

8 2. Nekrolog: Die Abbildung zeigt eine Seite aus dem Nekrologium der Salvatorianer. Das Verzeichnis im Gedenken an die verstorbenen Ordensbrüder wurde von uns neu gelayoutet. Jeder biografische Eintrag wird mit einem Porträtbildnis des jeweiligen Paters aus unserer Bilddatenbank ergänzt und auf diese Weise personalisiert /8