Management der virtuellen Server erfolgt meist nicht nach den Anforderungen der Unternehmen, sondern nach dem Bedarf der IT
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- Karoline Fleischer
- vor 8 Jahren
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1 E-Interview mit Herrn Dr. Materna: Experten Interview Management der virtuellen Server erfolgt meist nicht nach den Anforderungen der Unternehmen, sondern nach dem Bedarf der IT Titel des E-Interviews: Management der virtuellen Server erfolgt meist nicht nach den Name: Funktion/Bereich: Organisation: Anforderungen der Unternehmen, sondern nach dem Bedarf der IT Dr. Winfried Materna Geschäftsführer MATERNA GmbH Liebe Leserinnen und Leser, Das Thema Virtualisierung erfreut sich immer größerer Beliebtheit und wird Unternehmen derzeit von vielen Seiten empfohlen. Die Virtualisierung von Prozessen, Anwendungen und den physischen Servern versprechen enorme Wettbewerbsvorteile. Bisher positionieren sich Anbieter aus diesem Bereich mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. In dieser Interviewrunde stellen Fachleute aus Praxis und Forschung ihre Sicht auf das Thema dar. Dabei wird der Begriff Virtualisierung zunächst aus den verschiedenen Blickwinkeln definiert. Weiterhin gehen die Teilnehmer auf die Relevanz und Erfolgsfaktoren ein und zeigen, welche Unterstützung sie Interessenten zum Thema bieten können, und geben abschließend einen Blick in die künftige Entwicklung der Virtualisierung. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen Ihr NetSkill-Team Seite 1
2 Sehr geehrter Herr Dr. Materna, Frage 1: Definition Virtualisierung Der Begriff Virtualisierung" erfreut sich immer größerer Beliebtheit Was genau ist darunter zu verstehen? Was sind die Kernaspekte und warum muss das Thema jetzt auf die Agenda von IT und Management? Virtualisierung ist einer der wichtigsten IT-Trends für die kommenden Jahre. Dieser Trend ist begründet durch hohe Einsparungspotenziale und Agilität der IT. Hinter Virtualisierung verbergen sich eine ganze Reihe technologischer und organisatorischer Ansätze und Innovationen, die die logischen von den physikalischen IT-Systemen abstrahieren. Neben den Servern werden heute auch Anwendungen, Speicher (Storage) und Desktops virtualisiert. Die Anforderungen, die an die IT gestellt werden, sind eigentlich recht einfach: Sie soll flexibel auf den Unternehmensbedarf reagieren, ihre Services zuverlässig bereitstellen und kostengünstig verfügbar sein. In der Praxis kann das alles auch erreicht werden aber nicht gleichzeitig. Ein probates Mittel ist hier die Virtualisierung. Mit Virtualisierungslösungen können Unternehmen auf diese Anforderungen reagieren und die Herausforderungen meistern. Frage 2: Vorteile und Messbarkeit von Virtualisierung Worin liegen die wesentlichen Vorteile der Virtualisierung für Unternehmen. Wie schnell treten diese Vorteile ein und sind sie auch messbar? Der Hintergedanke der Virtualisierung ist es, einen physikalischen Server in mehrere logische Systeme aufzuteilen, die unabhängig voneinander betrieben werden. Virtualisierung ist damit ein probates Mittel gegen Platzund Energieprobleme. Untermauert man die virtuellen Maschinen mit einer entsprechenden Infrastruktur, wird gleichzeitig die Flexibilität enorm gesteigert. Bestimmte Anwendungen und das zugrunde liegende Betriebssystem können paketiert werden und lassen sich dann sehr schnell im laufenden Betrieb auf leistungsfähigere Hardware verschieben oder auf mehrere Server verteilen, um Lastspitzen abzufangen oder das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen. Die Bereitstellung neuer Services kann innerhalb kürzester Zeit erfolgen. Auch die Verfügbarkeit der Services Seite 2
3 steigt in einer virtuellen Infrastruktur: Treten Probleme mit der Hardware auf, zieht das Anwendungspaket ohne große Unterbrechung auf eine Ausweichmaschine oder gleich in ein anderes Rechenzentrum um. Frage 3: Umsetzung von Virtualisierungs-Projekten Mit wieviel Aufwand ist die Virtualisierung der Prozesse für die Unternehmen verbunden? Was sind kritische Projektphasen bzw. Erfolgsfaktoren in der Umsetzung? Die Virtualisierung der IT eröffnet völlig neue Wege. Allerdings steigt in einer virtualisierten IT-Landschaft der Administrationsaufwand zunächst. Das liegt unter anderem daran, dass viele IT-bezogenen Prozesse in Organisationen manuell ablaufen und bedingt durch die Virtualisierung weitere administrative Aufgaben entstehen. Diese gilt es daher zunächst durch Automatisierung effizienter und einfacher zu gestalten. Automationen gibt es in fast allen IT-Ebenen bei Servern, Clients, Storage, im Netzwerk, oder auch den Applikationen. Klassische automatisiert ablaufende Tätigkeiten sind Server- und Application-Provisioning, Provisioning der User-Ressourcen sowie Change und Configuration Management. Auffällig bei dem Thema Virtualisierung ist zudem, dass die Unternehmen sich sehr technikorientiert des Themas annehmen. Die Einführung von Virtualisierungslösungen folgt fast ausnahmslos demselben Muster: Im ersten Schritt werden Server auf möglichst wenigen physikalischen Maschinen konsolidiert. Im zweiten Schritt wenden sich die IT-Organisationen der Speichervirtualisierung zu. Getrieben wird die Virtualisierung von der IT selbst. Dabei bleiben häufig die Unternehmensprozesse und auch das IT-Service-Management im Hintergrund. Die Konsolidierung der Systeme erfolgt nach funktionalen Gruppen, sie orientiert sich nicht an den Geschäftsprozessen. Auch das Management der virtuellen Server erfolgt meist nicht nach den Anforderungen der Unternehmen, sondern nach dem Bedarf der IT. Zudem fokussiert das Monitoring ausschließlich auf den Betrieb der virtuellen Infrastruktur. Damit bleiben viele Potenziale der Virtualisierung ungenutzt wie zum Beispiel eine bestmögliche Flexibilisierung der Geschäftsprozesse oder eine maximale Energieeffizienz über den gesamten Arbeitsprozess hinweg. Seite 3
4 Frage 4: Zielbranchen und -abteilungen Für welche Branchen oder Unternehmensgrößen oder -typen ist "Virtualisierung" besonders wichtig? Welche Abteilungen sollten sich mit "Virtualisierung" beschäftigen? Aufgrund der Vorteile, die sich aus Standardisierung und Plattformunabhängigkeit ergeben sowie der Verfügbarkeit von Virtualisierungstechnik, lohnt sich der Einsatz für jeden Betreiber von Informationstechnologie. Die Adaption dieser Technologien ist in den Unternehmen bereits weit fortgeschritten: Laut einer Studie der Experton Group nutzen bereits 57 Prozent aller Unternehmen Server-Virtualisierung. Betrachtet man nur das Enterprise-Segment, sind es sogar schon über 70 Prozent. Allerdings sind Experton zufolge erst rund zehn bis 15 Prozent der relevanten Server virtualisiert. Auch gibt es deutliche Unterschiede bei den virtualisierten Bereichen. Server-Virtualisierung liegt in der Gunst deutlich vor der Storage-Virtualisierung. Denn laut Schätzungen nutzen nur rund 15 Prozent aller Unternehmen bereits einen virtuellen Speicher-Pool. Die Gründe hierfür sind in der Komplexität dieses Virtualisierungsbereiches zu suchen: Während der Einstieg in die Server-Virtualisierung mit überschaubaren Investitionen ein aktueller Server mit integriertem VMware-Hypervisor ist ab zirka Euro zu haben und geringem Aufwand zu schaffen ist, fordert die Virtualisierung der Storage- Systeme eine aufwändige Infrastruktur und ein umfangreiches Know-how. Frage 5: Positionierung und Ausblick Wie positionieren Sie und ihre Organisation sich zum Thema Virtualisierung? Welche Trends erachten Sie als Hypes und welche Techniken werden sich langfristig durchsetzen und sind somit für die Unternehmen von hoher Relevanz? MATERNA bietet Beratungs- und Implementierungsleistungen für Virtualisierung und Konsolidierung an. Wir nutzen Partnerschaften zu den führenden Hard- und Software-Anbietern und realisieren kundenspezifische Lösungen für die Bereiche Server-, Anwendungs-, Storage- und Desktop-Virtualisierung bis hin zum automatisierten Betrieb der virtualisierten IT. MATERNA verbindet das Virtualisierungs-Know-how mit Seite 4
5 interdisziplinärem Wissen aus den Bereichen System-Management, Client- und Server-Management sowie IT-Security. MATERNA besitzt langjährige Erfahrungen bei Aufbau und beim Betrieb von virtualisierten IT-Infrastrukturen in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. Es ist davon auszugehen, dass die Virtualisierungs-Software der Hypervisor zur Convenience-Komponente wird, die automatisch zu jeder Hardware, seien es Server oder Clients, gehört. Die Hersteller in dem Umfeld konzentrieren sich sehr stark auf das Management der hierdurch entstehenden Landschaft. Ein wichtiger Trend ist die Desktop-Virtualisierung. Analysten von IDC erwarten, dass der Markt für Desktop-Virtualisierung in den nächsten vier Jahren explodieren wird: von gut 400 Millionen Dollar im Jahr 2008 auf über 1,8 Milliarden Dollar in Bereits ab 2010 soll die Technik zum Mainstream werden. Wir positionieren uns in diesem wachsenden Markt mit dem Konzept Desktop as a Service (DaaS). Dahinter verbergen sich die Bereitstellung und das Management von virtuellen Desktops als vollautomatisierte Dienstleistung. Vielen Dank für das Interview! Seite 5
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