Rede. der Oberbürgermeisterin der Stadt Rosenheim. Gabriele Bauer. anlässlich der Verleihung des Wirtschaftspreises der Stadt Rosenheim 2012
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- Agnes Feld
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1 Rede der Oberbürgermeisterin der Stadt Rosenheim Gabriele Bauer anlässlich der Verleihung des Wirtschaftspreises der Stadt Rosenheim 2012 am um Uhr im KuKo Sehr geehrte Preisträger, sehr geehrte Laudatoren, liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Rosenheimer Stadtrat, meine Damen und Herren, ich freue mich sehr, Sie heute zur Verleihung des Wirtschaftspreises der Stadt Rosenheim 2012 begrüßen zu können. Am heutigen Abend vergibt die Stadt Rosenheim zum fünften Mal ihren Wirtschaftspreis. Mit ihm würdigen wir alle zwei Jahre Unternehmen und Unternehmerpersönlichkeiten, die herausragende Leistungen für den Wirtschaftsstandort Rosenheim erbracht haben.
2 2 In diesem Jahr wurden 14 Unternehmen für den Wirtschaftspreis vorgeschlagen, und dennoch fiel die Entscheidung des Stadtrates einstimmig auf drei Unternehmen: Firma Krones AG, Werk Rosenheim, Institut für Fenstertechnik Reich Online Service GmbH. In der Begründung des Stadtrates heißt es: Die Preisträger haben sich in hohem Maße um den Wirtschaftsstandort Rosenheim verdient gemacht. Sie prägen seit vielen Jahren die Marke Rosenheim durch ihre wirtschaftlichen Leistungen und tragen den Ruf der Stadt Rosenheim als wirtschaftsstarker Standort weit über die Grenzen der Region hinaus. Ihr Name und ihr Engagement sind eng mit Rosenheim verbunden. Bereits umgesetzte bzw. geplante Baumaßnahmen der Preisträger dokumentieren die nachhaltige Stärkung des Standortes Rosenheim. Soweit die offensichtlichen Gemeinsamkeiten, die alle drei Preisträger verbinden. Lassen Sie uns aber dennoch etwas genauer hinschauen. Die Krones AG, Werk Rosenheim wird heute Abend vertreten durch den Werkleiter Dr. Helmut Schwarz und Wolfgang Huber, Spartenleiter der Pack- und Palettiertechnik. Ich begrüße Sie ganz herzlich. Von den Fidschi-Inseln über Grönland bis auf über Meter Höhe im Himalaya Krones Maschinen gibt es überall auf der Welt, so steht es in einer Publikation der Krones AG. Wir können sagen: Überall auf dem Globus kennt man Krones Maschinen aber produziert werden sie in Rosenheim. Denn Rosenheim ist der zweitgrößte Produktionsstandort des Krones Konzerns.
3 3 Meine Damen und Herren, wir alle erinnern uns noch mit Schrecken an das Jahr 1997, als die Unternehmensgruppe Max Kettner Konkurs anmeldete. Seinerzeit ging die Belegschaft auf die Straße, um für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen. Intensive Verhandlungen unter Vermittlung der Bayerischen Staatsregierung schlossen sich an. Es war der damalige bayerische Wirtschaftsminister Otto Wiesheu, der zum Teil wohl auch mit dem ihm eigenen Gespür für Marktchancen und seiner betriebswirtschaftlichen Stringenz den Weg für eine Integration von Kettner in den Krones-Konzern ebnete. Volker Kronseder jedenfalls übernahm das Unternehmen. Damit begann am Standort Rosenheim eine neue Erfolgsgeschichte. Heute sind im Krones Werk Rosenheim, dem Zentrum der Krones Pack- und Palettiertechnik, rund 950 Personen beschäftigt. Fast 50 Jugendliche sind hier in der Ausbildung. Das Unternehmen zählt zu den größten Arbeitgebern in unserer Stadt. Durch das Zulieferernetzwerk in der Region Rosenheim kommen fast noch einmal so viele Menschen dazu. Krones ist ein Vorzeigeunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit. Der in der Oberpfalz beheimatete Global Player legt großen Wert auf schonenden Umgang mit allen Ressourcen, sowohl bei seinen Produktionsabläufen, wie auch bei allen seinen Produkten. Eine optimierte Fertigung bei gleichzeitig stark reduzierten Energieverbräuchen ist der hohe selbstgesteckte Anspruch der Krones AG. Es freut mich ganz besonders, dass unsere Stadtwerke mit einem eigenen Fernwärmeanschluss für das Werksgelände unter der neu erbauten Brücke über den Mangfallkanal dafür der ideale Partner ist. Langfristig entspricht diese Philosophie aber den Anforderungen, die ein Hochkostenstandort mit sich bringt, dessen internationale Wettbewerbsfähigkeit auch mit hervorragend qualifiziertem Personal abgesichert werden muss.
4 4 Rosenheim ist innerhalb des Krones-Konzerns ich hoffe, Herr Dr. Schwarz, man darf dies sagen, ohne Betriebsgeheimnisse zu verraten der zweitstärkste von fünf Standorten. Deshalb ist es nur konsequent, wenn das Unternehmen in unserer Stadt kontinuierlich investiert und damit die Wirtschaftskraft Rosenheims stärkt. Aktuell entsteht auf der Mangfall-Insel ein hochmodernes Zentrum für Logistik und für Modulproduktion der Pack- und Palettiertechnik. Es gehört zur beispielgebenden Unternehmenskultur von Krones, dass ein großer Teil dieser Investitionen insgesamt immerhin im zweistelligen Millionenbereich an heimischen Unternehmen vergeben wurde und damit zusätzlich der regionalen Wertschöpfung zu Gute kommt. Dabei müssen wir uns bewusst sein, dass es in einem so stark aufgestellten Konzern keineswegs leicht ist, die Freigabe für so große Investitionen zu erhalten. Die Investitions-Projekte werden jeweils konzernweit ausgeschrieben. Die einzelnen Werks-Standorte konkurrieren dann untereinander um den Zuschlag. Wenn also Rosenheim hier zum Zug gekommen ist, war das zu einem ganz entscheidenden Teil auch Ihr ganz persönlicher Verdienst, lieber Herr Dr. Schwarz und lieber Herr Huber. Deshalb darf ich Ihnen zu diesem großartigen Erfolg nicht nur herzlich gratulieren, sondern Ihnen auch für den großen Sachverstand und den persönlichen Einsatz danken, mit dem Sie innerhalb des Konzerns für unseren Standort Rosenheim gekämpft haben. Nun kommen wir zum zweiten Preisträger des Wirtschaftspreises Sehr geehrter Herr Professor Sieberath und lieber Herr Dr. Peichel: Wenn man in Wikipedia nach dem Institut für Fenstertechnik (ift) googelt, dann findet der Leser unter insgesamt rd Einträgen zur Verknüpfung ift und Rosenheim folgende Definition:
5 Das Institut für Fenstertechnik ist ein wissenschaftlicher Dienstleister für Hersteller von Fenstern und Fassaden. Das ift Rosenheim wurde 1966 gegründet und beschäftigt etwa 150 Mitarbeiter. 5 Es folgen dann umfangreiche Detailinformationen die aber trotz der Wucht dieser großen Zahl an Internet-Einträgen nicht ansatzweise wiedergeben können, was das ift für Rosenheim bedeutet. Die besondere Verbindung, die ich ansprechen möchte, spielt sich auf emotionaler Ebene ab und ist uns Rosenheimern ich denke, das darf man ohne Übertreibung sagen - eine Herzensangelegenheit. Rosenheim ist eine vielfältige Stadt mit zahlreichen Kompetenzen und Profilen: Den jungen Leuten bieten wir dank der Wirtschaftskraft der Region berufliche Zukunftschancen im heimischen Umfeld längst nicht mehr jeder Wirtschaftsraum in Deutschland kann das für sich konstatieren. Ältere Bürger schätzen die Versorgungsdichte und das gesunde Umfeld. Kulturell Interessierte schätzen unseren Lokschuppen, die Galerie, die Museen und die vielfältigen verschiedenen Angebote. Wir Frauen genießen die Einkaufsstadt. In einem Punkt finden alle Menschen in unserer Stadt zusammen: Rosenheim ist die Holzkompetenzstadt, auf die Jung und Alt stolz sind. Und das ift ist eine der tragenden Säulen unserer Holzkompetenz. Es ist mir natürlich bewusst, dass man dem ift mit dieser Zuordnung eigentlich nicht gerecht wird. Der Werkstoff Holz ist schon lange nicht mehr der alleinige Werkstoff, mit dem Sie sich befassen. Auch Fenster und Türen werden längst nicht mehr nur aus Holz hergestellt. Vielmehr ist es das Zusammenspiel verschiedener Materialien und Komponenten, mit denen sich das ift beschäftigt, wo es prüft und forscht.
6 6 Wie mit der Krones AG ehren wir mit dem Institut für Fenstertechnik einen Global Player, der mit seinem hochqualifizierten Leistungsspektrum den Namen Rosenheim weltweit bekannt gemacht hat. In den 46 Jahren seines Bestehens kannte das ift nur eine Entwicklungsrichtung: Nach oben. Von einem Einfamilienhaus in der Aisingerwies bis zum heutigen Standort dauerte es 18 Jahre. Aber auch hier baut das ift den Standort stetig aus. Die letzte Baumaßnahme ist noch keine zwei Jahre her. Trotz des Expansionsdrucks, trotz des weltweiten Kundenstamms und trotz der immer höheren Besucherzahlen bei den Internationalen Fenstertagen hat das ift bis heute unbeirrt am Standort Rosenheim festgehalten und den Wirtschaftsstandort gestärkt. Das ift ist damit nicht nur Arbeitgeber, Vertreter der Holzkompetenz oder Imageträger der Marke Rosenheim es ist auch ein Teil unseres Selbstverständnisses als Rosenheimer. Ja, das ift ist wie unsere Hochschule ein Teil unserer Identität, auf die wir stolz sind. Lieber Herr Professor Sieberath, lieber Herr Dr. Peichel: Sie haben seit vielen Jahren auch persönlich an diesem Selbstbild der Menschen in unserer Stadt einen gewichtigen Anteil. Dafür am heutigen Abend einen ganz herzlichen Dank und meinen Glückwunsch. Mit dem Rosenheimer Wirtschaftspreis und dem ift kommt zusammen, was zusammen gehört. Als Drittes ehren wir am heutigen Abend ein Unternehmen, das in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes ist. Wahrscheinlich jeder von uns kennt das kleine Fachgeschäft am Mittertor. Mit seinen Trachtenstoffen in der Auslage ist es fast ein touristischer Anziehungspunkt. Seit mehr als 120 Jahren ist es im Familienbesitz und gehört damit zur alten, eingesessenen Rosenheimer Händlerriege. Das Unternehmen ist ein Vorzeigebeispiel für den Wandel vom traditionellen Einzelhandel zum dynamischen Online-Handel.
7 7 Seit nunmehr 26 Jahren steht eine Frau an der Spitze des Unternehmens, die es an unternehmerischer Kompetenz mit jedem Mann aufnehmen kann und die jede Frauenquote in der Wirtschaft überflüssig macht. Ich gratuliere zur Verleihung des Wirtschaftspreises 2012 der Stadt Rosenheim der Reich online Service GmbH und ihrer Geschäftsführerin Karin Stäbler. Mit Karin Stäbler zeichnen wir eine Unternehmerpersönlichkeit aus, die mit der Übernahme der Firma Alois Reich im Jahre 1986 das Unternehmen vor der Schließung bewahrte. Trotz absoluter Branchen-Unkenntnis schaffte sie es, mit Ideenreichtum, Wissensdurst und einem untrüglichen Gespür für modischen Geschmack und neue Trends ein europaweit bekanntes Meterwarenfachgeschäft und einen Wäsche-Shop mit internationalem Online-Vertrieb aufzubauen. Karin Stäbler spürte die Trends noch bevor es sie überhaupt gab: 1998 gründete sie zunächst einen Versandhandel, dann einen Online-Shop. Waren es im Online-Handel 2003 noch 4 Mitarbeiter, sind es neun Jahre später mehr als zehnmal so viel. Die Einstellung weiterer 20 Mitarbeiter ist geplant. Die Räumlichkeiten wurden zu eng. Doch auch dieses Unternehmen blieb wie die beiden anderen Preisträger des heutigen Abends dem Standort Rosenheim treu. Im Oktober bezog man das ehemalige Gienger Gebäude in der Schwaig mit einer Fläche von qm. Den schwierigen Spagat zwischen Innovation und Tradition bewältigte Karin Stäbler auch bei der Standortentwicklung: Das Stoffhaus und die Maßschneiderei im Herzen Rosenheims bleiben aus Gründen der Tradition und der Präsenz in der besten Rosenheimer 1 A-Lage erhalten der wirtschaftlich prosperierende Onlinehandel agiert vom neuen Standort aus.
8 Neben diesem wirtschaftlichen Erfolg ist Karin Stäbler engagiertes Mitglied in zahlreichen Wirtschaftsverbänden. Sie arbeitet mit der Hochschule Rosenheim zusammen und setzt beispielgebend und zielstrebig in ihrem Unternehmen Themen wie Familienförderung und Mitarbeitergesundheit um. 8 Liebe Frau Stäbler: Ganz herzlichen Glückwunsch zur Verleihung des Wirtschaftspreises 2012 der Stadt Rosenheim. Meine sehr geehrten Damen und Herren, die diesjährigen drei Preisträger sind aus guten Gründen vom Stadtrat einstimmig ausgewählt worden. Denn sie repräsentieren die besten Tugenden, die unsere heimische Wirtschaft zu bieten hat: Sie begreifen den Weltmarkt als Chance. Sie stehen für Dynamik, für Innovation und für den Mut zur Investition auch in schwieriger Zeit. Und sie sind dem Wirtschaftsstandort Rosenheim treu. Sie fühlen sich als Rosenheimer und werden von den Rosenheimern anerkannt und geschätzt. Ich denke, eine bessere Symbiose kann es kaum geben. Sehr geehrte Preisträger, Sie haben mit Ihrer schöpferischen Kraft und mit dem gemeinsamen Bekenntnis zu Rosenheim Musterbeispiele dafür gegeben, dass unsere Heimat ein attraktiver und dynamischer Wirtschaftsstandort ist. Und auch in der Zukunft sind solche voraus marschierenden Unternehmen die Garanten für wirtschaftliches Wachstum und den Wohlstand der Menschen in unserer Region. Ich bitte nun die Preisträger des Wirtschaftspreises der Stadt Rosenheim 2012 Frau Karin Stäbler, Professor Ulrich Sieberath und Dr. Jochen Peichl sowie Dr. Helmut Schwarz und Wolfgang Huber zu mir nach Vorne.
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