Hinweise für den Schüler

Transkript

1 Abitur 2006 Kunst und Gestaltung Lk 1 Hinweise für den Schüler Aufgabenwahl: Ihnen werden vier Aufgaben vorgelegt. Wählen Sie eine Aufgabe und lösen Sie diese vollständig. Bearbeitungszeit: Die Arbeitszeit für jede Aufgabe beträgt 300 Minuten. Für die Aufgaben mit gestalterischem Schwerpunkt und schriftlichem Anteil gelten: ca. 250 Minuten für den gestalterischen und 50 Minuten für den schriftlichen Anteil. Für die Aufgaben mit schriftlichem Schwerpunkt und gestalterischem Anteil gelten: ca. 250 Minuten für den schriftlichen und 50 Minuten für den gestalterischen Anteil. Zusätzlich stehen Ihnen 30 Minuten für die Wahl der Prüfungsaufgabe sowie 15 Minuten zum Raumwechsel und Einrichten des Arbeitsplatzes zur Verfügung. Hilfsmittel: Wörterbuch zur deutschen Rechtschreibung; Ein Anlagenteil mit Farbreproduktionen und andere Hilfsmittel zur Lösung der gestalterischen Aufgaben; Arbeitsmaterialien, die im Einzelnen im Aufgabenteil ausgewiesen sind Sonstiges: Alle Prüfungsunterlagen sind geschlossen zurückzugeben. Entwürfe zur Reinschrift können ergänzend zur Bewertung nur herangezogen werden, wenn sie zusammenhängend konzipiert sind und die Reinschrift etwa ¾ des erkennbar angestrebten Gesamtumfangs umfasst.

2 Abitur 2006 Kunst und Gestaltung Lk 2 Aufgabe I Aufgabe mit gestalterischem Schwerpunkt und schriftlichem Anteil DIE WELT AUS ANDERER SICHT Yann Arthus-Bertrand, ein bekannter Fotograf, arbeitete an seinem Buch The Earth from the Air über fünf Jahre, flog über sechzig Länder, über jeden Kontinent, um seine Sicht von der Welt mit Hilfe seiner Kamera zu zeigen. Als junger Mann leitete er ein Naturreservat in Frankreich. In seiner Zeit in Kenia fotografierte er Löwen in ihrer natürlichen Umgebung erschien sein erstes Buch basierend auf seinen Erlebnissen in Afrika. Hier entdeckte er bei einer Ballonfahrt auch das erste Mal die Schönheit der Erde aus anderer Sicht. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde er Berufsfotograf. Er publizierte viele Bücher und lebt heute in Paris. Bücher wie Greece from the Air und New York from the Air zeigen die Welt nicht nur dokumentarisch, sondern vermitteln die Sicht des Fotografen sehr eindringlich. Gestalten Sie zum Thema eine Bildkomposition. 1 Entwickeln Sie angeregt durch die Abbildungen zunächst Bildideen in einer Reihe kleinerer Skizzen. Nutzen Sie auch aleatorische Verfahren, um Ihre Sicht auf die Erde zu zeigen. 2 Gestalten Sie ausgehend von Ihren Vorarbeiten eine größere Bildstudie, welche das Thema Die Welt aus anderer Sicht überzeugend darstellt. Präsentieren Sie Ihre Arbeiten angemessen. 3 Erläutern Sie Ihre Bildstudie unter inhaltlichem und formalem Aspekt. Vergleichen Sie Ihre Auffassungen mit denen von Yann Arthus-Bertrand. 6 Reproduktionen aus The Earth from the Air Skizzenpapier, weißes Mal- und Zeichenpapier (bis A2), Blei- und Farbstifte, Kohle, Aquarell-, Acryl- und Deckfarben, Flach-, Spitz- und Rundpinsel, Spachtel, angerührter Tapetenleim und evtl. Sand, Pappgründe, Tusche

3 Abitur 2006 Kunst und Gestaltung Lk 3 Aufgabe II Aufgabe mit schriftlichem Schwerpunkt und gestalterischem Anteil VERGLEICHENDE ANALYSE UND INTERPRETATION BEWUSST UNBEWUSST A Francisco Goya ( ) Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer, Capricho Nr. 43, 1797 Radierung und Aquatinta, 21,6x15,2cm B Max Ernst ( ) Mittwoch - Blut - Ödipus aus dem Collagenroman Eine Woche der Güte, 1934 Collage C Horst Janssen ( ) Krähen über den Häusern nach Meryon*, Bleistift und Farbstift, 46,0x22,5cm 1 Wählen Sie von den vorliegenden Bildern zwei Werke aus und geben Sie eine kurze, anschauliche Beschreibung der jeweiligen Bildsituation. 2 Analysieren Sie die beiden Werke bildnerisch und verbal. Fertigen Sie dazu klärende Skizzen/Studien an. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse in angemessener Form. 3 Interpretieren Sie beide Bilder vergleichend. Gehen Sie dabei auch auf das Thema Bewusst Unbewusst ein. * Meryon französischer Grafiker (19. Jahrhundert) Farbreproduktionen, diverse Mal- und Zeichenpapiere (bis A 3), Transparentpapiere, Blei- und Farbstifte, Kreiden, Fineliner, Kugelschreiber, etc., Schere, Klebstoff, Collagematerial Kopierer

4 Abitur 2006 Kunst und Gestaltung Lk 4 Aufgabe III Entwurfsarbeit im Bereich Medien mit schriftlichem Anteil PLAKAT ZEITSPRUNG Die Anlässe für Plakate können sehr vielfältig sein. Geistreich gewählte thematische Anspielungen kann man vergnüglich verfolgen. Walter Koschatzky zu den Plakaten von Horst Janssen 1991 Entwerfen Sie ein Plakat zum Thema ZEITSPRUNG. 1 Halten Sie erste verbale und bildnerische Assoziationen zum Thema fest. Erproben Sie verschiedene gestalterische Mittel unter besonderer Beachtung der Eigenart und Wirkung von Schrift. Nutzen Sie auch unterschiedliche Materialien und Techniken. 2 Suchen Sie in Kompositions- und Farbskizzen nach wirksamen gestalterischen Lösungen. 3 Fertigen Sie einen Plakatentwurf zum Thema Zeitsprung an (mindestens A3). Präsentieren Sie Ihre Arbeiten angemessen. 4 Erläutern Sie in einem knappen Text den Zusammenhang zwischen der von Ihnen entwickelten Idee und Ihren Gestaltungsentscheidungen in Bezug zum Thema. Gehen Sie dabei auch auf die Funktion des Plakates im Zeitalter vielfältiger Medienangebote ein. Skizzenpapier, Tonpapier, weißer Mal- und Zeichenkarton bis A2, Schere, Klebstift, Bleistifte, Farbstifte, Kreiden, Feinliner, Aquarell- und Deckfarben, Pinsel, Tusche, Zeichenfedern, vertraute Arbeitsmittel wie Kopierer und PC für Schriftgestaltung

5 Abitur 2006 Kunst und Gestaltung Lk 5 Aufgabe IV Analyse und Interpretation eines Fotos ANALYSE UND INTERPRETATION EINES FOTOS AUS DER FOTOSAMMLUNG ZEITSPRUNG VON ULRICH KNEISE* Nichts ist vergänglicher als die Veränderung. Rasch macht sich Verklärung breit. Verklärung des Vergangenen, Verklärung des Gegenwärtigen, Verklärung des Zukünftigen. Siegfried Nucke Foto 1 Hinter der Mauer, 1987 Foto 2 Henkelgasse, 1987 Foto 3 Grüner Baum, 1992 Foto 4 Rennbahn, Fahrzeugelektrik Ruhla, 1994 Foto 5 Automobilwerk, Wählen Sie ein Foto aus der Serie aus. Erfassen Sie in einem kurzen, anschaulichen Text den Bildbestand dieses Fotos. 2 Analysieren Sie das Foto hinsichtlich seiner Komposition und den daraus resultierenden Wirkungen. Sie können zur Verdeutlichung Ihrer Aussagen kleine Bleistiftskizzen in den Text einfügen. 3 Interpretieren Sie das Foto. Stellen Sie dabei auch Bezüge zu den anderen Fotografien und zum Thema her. *Biografische Information zum Fotografen Ulrich Kneise: 1961 geboren in Erfurt 1990 freier Fotograf Material: 5 Fotografien