Anlegerbrief Juli VI VorsorgeInvest AG
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- Catharina Solberg
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1 Anlegerbrief Juli 2014
2 Fokus Historisch tiefe Marktschwankungen Die Finanzmärkte sind am Gängelband der Zentralbanken und damit weitestgehend fremdbestimmt Dies hat die Volatilitäten an den Aktienmärkten, aber auch bei Zinsen und Währungen, auf extrem tiefe Niveaus fallen lassen Trotz tiefen Volatilitätsniveaus sind Marktrisiken aber immer noch vorhanden 90 Implizite Volatilitäten an den Aktienmärkten SMI DAX S&P 500 Stoxx 50 2 Quellen: Bloomberg
3 untergewichten neutral übergewichten Taktische Allokation Gewichtung Kommentar Liquidität Obligationen CHF Obligationen FW Aktien Schweiz Aktien Ausland Immobilien Alternative Anlagen Die Zentralbanken steuern das Zinsniveau stärker als in früheren Zyklen. Entsprechend schwierig ist die Interpretation der unterliegenden Daten und Trends, die nur zu oft widersprüchlich sind. Die Massnahmen der Zentralbanken werden den künftigen Verlauf der Märkte mehr beeinflussen als die fundamentalen wirtschaftlichen Kriterien. Das tiefe Volatilitätsniveau ist auch eine Folge des tiefen Handelsvolumen. Die Banken verkürzen die Bilanzen und die Hegde Funds erhalten weniger Kredite. Wir gehen davon aus, dass das Finanzmarktumfeld länger als erwartet wie folgt charakterisiert werden kann: Tiefe Zinsniveaus (EZB plant keine Zinserhöhung vor 2017) Hohe Cash-Bestände (bei Anlegern und Firmen), also hohe Liquidität Tiefe Volatilitäten Tiefe Korrelationen zwischen den Anlageklassen Keine Umschichtungen von Obligationen zu Aktien. Die institutionellen Anleger legen momentan strategietreu an und sind eher vorsichtig positioniert Aktuelle Gewichtung Gewichtung der Vorperiode 3 Quellen: VI
4 Vorauslaufende Indikatoren Industrie Einkaufsmanager Indizes (PMIs) Befragung von Einkäufern verschiedener Branchen auf derzeitige Aussichten, rot = Wirtschaft schrumpft / grün = Wirtschaft wächst Die Indikatoren weisen auf eine Abflachung des Wachstums im laufenden Jahr hin Im Gegensatz zu den Industriestaaten, sind nur punktuell Stimmungsaufhellungen in den Schwellenländern ersichtlich Global Jan Feb M rz A pr M ai Jun Global - JPM PMI Nordamerika USA - ISM PMI Kanada - RBC PMI Europa EU - Markit PMI Deutschland - Markit PMI UK - Markit PMI Frankreich - Markit PMI Italien - Markit PMI Schweiz - procure.ch PMI Norway - PMI Schweden - Swedbank PMI Asien und Emerging Markets Australian - Industry Group PMI Japan - Nomura PMI China - official PMI China - HSBC PMI Singapur - PMI Südkorea - HSBC PMI Mexico - PMI Brazilien - PMI Südafrika - Kagiso PMI Quellen: Bloomberg, RBC, HSBC, VI
5 Wachstum und Inflation Jährliche Veränderungen Wachstum 6.0% 5.0% 4.0% 3.0% 2.0% 1.0% 0.0% -1.0% 7.0% 6.0% 5.0% 4.0% 3.0% 2.0% 1.0% 0.0% -1.0% -2.0% Wachstumserwartungen (E) E 2015E Inflationserwartungen (E) E 2015E Wir erwarten, dass das globale Wachstum im Jahr 2014 geringer ausfallen wird als bisher angenommen. Dafür sprechen die hohe Anzahl an Konflikten mit negativen Rückkoppelungen auf die Wirtschaft, die strukturellen Schwächen in den BRICS- Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) sowie die weiterhin labile wirtschaftliche Lage in vielen Ländern Europas, allen voran in den bedeutenden Ländern Frankreich und Italien. Inflation Die von den Zentralbanken geschaffene Geldmenge hat noch keinen Weg in die Güterwirtschaft gefunden. Es werden weder Investitionen getätigt noch Kredite nachgefragt (Ausnahme USA und Grossbritannien). Die aktuellen Teuerungsraten liegen weit entfernt von den Zielvorgaben der Zentralbanken. Inflationäre Tendenzen beschränken sich weiterhin auf die anhaltende Verteuerung von Vermögenswerten (Asset Inflation). Welt USA EU Japan CH Schwellenländer 5 Quellen: IMF, VI
6 Obligationen Schweizer Franken Die Zinsentwicklung in der Schweiz passt weder zur wirtschaftlichen Stärke noch zur Teuerungsentwicklung. Die immer noch grosse Nachfrage nach CHF in einem schrumpfenden Markt drückt das Zinsniveau nach unten. Die Bilanzkürzungen der Banken und der hohe Cashbestand der Unternehmen verknappen das Angebot bei den Anleihen. Gute Bonitäten sind rar. Die Tiefstände von 2012 könnten nochmals erreicht werden. Fremdwährungen Die Zinsniveaus verharren auf sehr tiefen Niveaus und für den Euroraum wird dies weiter so bleiben. Die Notenbanken in den USA und Grossbritannien signalisieren schon seit einiger Zeit, dass sie die Geldzufuhr drosseln werden. Entsprechend ist in diesen Ländern das Zinsniveau angestiegen. Magere Ertragsaussichten in Europa, allerdings mit tiefem Risiko für Zinsanstiege. Kreditrisikoprämien sind extrem bescheiden. Es bestehen Zweifel an der Risikoabgeltung. Bei Engagements sind kurze Laufzeiten bevorzugen. 3.5 Zinstrend Eidgenossen 5.5 Zinstrend 10j. Regierungsanleihen Jahre 5 Jahre 3 Jahre Libor 3 Monate USD EUR GBP JPY (rhs) CHF (rhs) (rhs): Skala rechts 6 Quellen: Bloomberg, VI
7 Aktien Schweiz Auch im 2. Quartal waren defensive Aktien mit hohen Dividendenrenditen gesucht. Dieser Trend wird anhalten. Die Nebenwerte werden durch Übernahmeaktivitäten zusätzlich belebt. Die Gewinnausweise für das 1. Halbjahr werden eher bescheiden ausfallen, weil Währungsverwerfungen in den Schwellenländern die Margenerhöhung begrenzen. Die überdurchschnittliche Aktienrisikoprämie (Gewinn-Kurs- Verhältnis minus Obligationenrendite) stützt den Markt aber weiterhin. Ausland Das Marktumfeld ist weiterhin geprägt durch tiefe Zinsniveaus, hohe Cash-Bestände und tiefe Volatilitäten. Entsprechend sind die globalen Aktienmärkte im Portfoliokontext relativ attraktiv. Weiterhin faire bis günstige Bewertungen, speziell in Europa und teilweise in den Emerging Markets. Durchschnittliche Dividendenrenditen von 2.5%. In Europa mit 3.5% deutlich höher. Gewinnwachstum basiert sowohl auf Margenexpansion als auch auf Umsatzsteigerung. 12'000 11'000 10'000 9'000 8'000 7'000 6'000 5'000 4'000 3'000 Kurstrend Aktien Schweiz 16'000 15'000 14'000 13'000 12'000 11'000 10'000 9'000 8'000 7'000 6'000 7'500 6'500 5'500 4'500 3'500 2'500 1'500 Kurstrend Aktien Ausland (MSCI) in CHF SPI SPI Small & Middle Companies SMI (rhs) Welt USA Europa Japan EMMA (rhs) (rhs): Skala rechts Zeitreihen in CHF, Dividenden netto reinvestiert; (rhs): Skala rechts 7 Quellen: Bloomberg, VI
8 Immobilien Schweiz Die grosse Renditedifferenz zu den Bundesobligationen hält die Nachfrage nach Renditeobjekten stabil. Es herrscht immer noch Anlagenotstand. Alle Kapitalerhöhungen der Immobilienfonds konnten mühelos platziert werden. Der Schweizer Immobilienmarkt hat aber seinen Zenit überschritten. Bei hochpreisigem Wohneigentum und im Büroflächenmarkt sinken die Preise. Die Abwertungsgefahr ausgelöst durch höhere Zinsen bleibt gering. Die Auswirkungen der Abstimmung vom 9. Februar sind erst in einigen Jahren sichtbar Kurstrend indirekte Immobilien Schweiz 1'900 1'800 1'700 1'600 1'500 1'400 1'300 1'200 1'100 1' Alternative Anlagen Hedge Fonds Das Gros der Hedge Funds konnte im ersten Halbjahr eine positive Performance erzielen. Die Resultate sind aber ernüchternd. Für den HFRX Global Hedge Fund Index resultierte in CHF eine Performance von rund 2%. Auf in CHF abgesicherter Basis wie von vielen PKs umgesetzt waren es 1.3%. Überdurchschnittlich entwickelten sich die Event Driven Strategien, vorab Credit Arbitrage und Distressed Restructuring. Enttäuschend hingegen waren Macro und CTA Strategien, vor allem systematische CTA Strategien sind klar im Minus. Auch die wichtigste Klasse Equity Hedged liegt hinter dem Gesamtindex. 1'700 1'600 1'500 1'400 1'300 1'200 1'100 1' Kurstrend Stile Hedge Fonds (HFRX) in CHF SXI Fonds KGAST Anlagestiftungen SXI Aktien (rhs) (rhs): Skala rechts 8 Gesamt Index Equity Hedge Macro/CTA Event Driven Arbitrage Quellen: Bloomberg, VI
9 Währungen USD bleibt schwach Der EUR hat sich gegenüber dem CHF deutlich abgeschwächt. Die geringe Inflationsdifferenz zum Euroraum vereinfacht die Aufgabenstellung der SNB. Die Untergrenze wird halten. Obwohl sich der EUR gegenüber dem USD leicht erholt hat, ist seit Frühjahr eine signifikante Abkühlung festzustellen. Wir erwarten mittelfristig einen schwächeren Euro. Der USD müsste aufgrund der Wirtschaftsdaten und der sich abzeichnenden Zinswende viel stärker sein. Fazit Gedanken Die Investoren sind verzweifelt auf der Suche nach Rendite und orientieren sich vermehrt nicht mehr an Qualität, sondern rotieren dynamisch von einem Sektor zum anderen, auf der Suche nach kurzfristigen Renditen. Diese neue Norm des Anlageverhaltens ist derjenigen der VI fundamental entgegengesetzt. Unsere Anlagephilosophie ist langfristig und auf Qualitätsanlagen ausgerichtet Währungsentwicklung Fazit Zinsen bleiben länger als allgemein erwartet tief, Ertragsaussichten ebenso. Entsprechend sind Aktien die attraktivste Anlageklasse. Gehe mit dem Trend und halte die Aktien übergewichtet. Immobilien bringen eine stetige Rendite, allerdings ist Vorsicht vor regionalen Blasen (im In- und Ausland) geboten. Vorsicht bei Neuengagements. Der Rohstoffzyklus ist eng an das Wachstum der Schwellenländer gekoppelt und weist zur Zeit Überkapazitäten auf CHF/EUR CHF/GBP CHF/USD (rhs) CHF/JPY (rhs) (rhs): Skala rechts 9 Quellen: Bloomberg, VI
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