nützlichen Mitarbeiter, der selbstständig und auf sich allein gestellt arbeiten kann,

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1 Lieber Interessent, wir freuen uns darüber, dass Du einen freiwilligen Einsatz in Form eines Praktikums an der Nossob Primary School absolvieren möchtest. Aufenthalte in Afrika erfordern viel Flexibilität, Geduld, Selbstständigkeit, Offenheit für einen anderen Kulturkreis und die Bereitschaft, sich auf etwas Unbekanntes, Neues einzulassen. In diesem Infoblatt wird das Sozialpraktikum an der Nossob Primary School vorgestellt. Hier findest Du Tipps und Anregungen dazu, die jedoch trotzdem kein Gespräch ersetzen können. Dieses findet am liebsten persönlich statt, wenn es sich nicht einrichten lässt jedoch zumindest telefonisch. Bei Zweifeln, Unklarheiten oder Wünschen kannst Du jederzeit einen der Beteiligten fragen. Alle stehen Dir gerne mit Rat und Tat zur Seite. Hier haben wir die wichtigsten Informationen zusammengestellt. Du findest Infos über den Ort Witvlei, eine Literaturliste und eine To-do-Liste. Trotz großer Mühe können wir weder für die Insiderinfos noch für die Homepage eine Garantie auf Vollständigkeit geben. Die Vermittlung des Praktikums ist trotz des großen Aufwandes kostenlos. Der Unterschied zu einem Praktikum in Europa liegt im Aufgabenbereich. Während man hier in Deutschland eine Anleitung erwartet, die einen in der Ausbildung weiter bringt, erwartet man in Namibia einen nützlichen Mitarbeiter, der selbstständig und auf sich allein gestellt arbeiten kann, keine Anleitung benötigt und eigene Vorstellungen von seiner Tätigkeit hat. Nur wenn Du den Zustand an der Schule durch Deine Fähigkeiten verbessern kannst, ist ein freiwilliger Einsatz in Form eines Praktikums sinnvoll. Wenn Du also weißt, welche Fächer Du übernehmen willst und/oder welche Projekte Du auf die Beine stellen willst, solltest Du diese schon vorher planen. Die Arbeitsweise an der Nossob Primary School weicht von europäischen Maßstäben ab. Die Erziehungsmethoden stimmen nicht immer mit den unseren überein. Du bist für die Kinder und Jugendlichen ein Vorbild und dies muss Dir bewusst sein. Das Engagement entscheidet, inwieweit das Praktikum Dich selber voranbringt und wie viel Du dabei lernst. Schon die Erfahrung, in einem fremden Land und einer anderen Kultur zu leben, prägt und bereichert die eigene Persönlichkeit. Überprüfe bitte rechtzeitig Deinen Impfschutz. Informationen über Gesundheitsrisiken und empfohlene Prophylaxen erhältst Du beim Gesundheitsamt/Tropeninstitut oder dem Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes. Es ist uns wichtig, dass Du so gut wie möglich vorbereitet bist. Sollte es also noch Unklarheiten geben, setze Dich bitte frühzeitig mit uns in Verbindung. Nach Deinem Praktikum würden wir gerne erfahren, wie es Dir gefallen hat. Welche Verbesserungsvorschläge oder Kritik hast Du? Was war gut, was sollte beibehalten werden? Gerne veröffentlichen wir einen Erfahrungsbericht auf der Internetseite. Wir wünschen Dir eine tolle Zeit in Namibia und an der Nossob Primary School und hoffen, dass Du viel Freude an Deinem Praktikum hast. Pijoo Nganate (Schulleiter), Barbara Scharfbillig (Vorsitzende Suni e.v.)

2 Die Nossob Primary School Die Nossob Primary School liegt in der Omaheke-Region in Namibia und wird von Direktor Pijoo Nganate geleitet. Die Schule im Ort Witvlei ist staatlich, wird jedoch von vielen privaten Förderern unterstützt. Die kleine "Stadt" Witvlei mit etwa Einwohnern liegt in der Landesmitte am Trans-Kalahari-Highway, 150 km östlich von Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Die Nossob Primary School ermöglicht ca. 600 Schülern und Schülerinnen in sieben Jahrgangsstufen einen Schulbesuch. 18 Lehrer und Lehrerinnen unterrichten und leben hier. In dem der Schule angeschlossenen Schülerheim sind 144 Kinder untergebracht, deren Schulwege zu weit für das tägliche Kommen sind (Schulbusse gibt es in der Region nicht). Benötigt würden doppelt so viele Heimplätze, da die Zahl der Straßenkinder groß ist. Das Schülerheim wird vom örtlichen Farmerverein betreut und zum größten Teil auch finanziert. Überdurchschnittlich viele Straßenkinder besuchen diese Schule. Diese Kinder und Jugendlichen benötigen oft eine besondere Förderung in allen Bereichen. Keine leichte Aufgabe, denn in Namibia gibt es kaum Pädagogen, die dazu ausgebildet sind. Trotzdem hat sich das Kollegium der Schule die Förderung gerade dieser Kinder auf die Fahne geschrieben. Die Schule beginnt morgens um 7.00 Uhr und endet für die Schüler um Uhr, freitags schon um Uhr. An drei Nachmittagen der Woche wird zusätzlich unterrichtet oder eine Hausaufgabenbetreuung durchgeführt. Die Schüler sprechen als Muttersprachen Khoekhoegowab, Setswana, Herero sowie Afrikaans und lernen zusammen ab der ersten Klasse Englisch. Bis zur fünften Klasse wird der englische Sprachgebrauch in der Schule gesteigert, da die Prüfungen der fünften und sechsten Klasse in dieser Sprache abgehalten werden müssen. Natürlich gehören zur Schule auch ein Fußball- und ein Netzballplatz, der von den Schülern rege genutzt wird. Es gibt zudem einen Schulchor. Über Suni e.v. ist es seit 2010 möglich, ein Praktikum an dieser Schule zu absolvieren. Zu diesem Zweck werden besonders Personen mit Erfahrung im sonderpädagogischen Bereich gesucht. Das Internat Das neben der Schule gelegene Schülerinternat oder Hostel wird von 144 Schülern und Schülerinnen der Nossob Primary School besucht. Hier schlafen, essen und leben die Kinder und Jugendlichen, deren Schulweg zu weit ist, um ihn zu Fuß anzutreten. Mit Hilfe von Spenden aus Deutschland wurde das Hostel vor über 10 Jahren gebaut. Im namibischen Vergleich ist es mit einer Großküche, einem großen Aufenthaltsraum und Fernseher sehr gut ausgestattet. Während der großen Pause findet zudem eine Schulspeisung für alle Kinder der Schule statt. Der Staat stellt dabei das Maismehl, das in Namibia Grundnahrungsmittel ist, aber auch Fleisch, Obst und Gemüse zur Verfügung.

3 Hier im Hostel hat jedes Kind ein eigenes Bett und wird im Winter mit warmer Kleidung versorgt. Moskitonetze und Matratzen werden von der Schule gestellt. Neben den Schlafgebäuden für Mädchen und Jungen gibt es ein Toiletten- und Waschhaus sowie ein Aufenthaltsgebäude mit Großküche. Im Hostel werden auch die Praktikanten in einem gemeinsamen Zimmer hinter der Küche untergebracht.

4 Informationen über das Umfeld der Nossob Primary School Die Unterkunft Die Unterbringung erfolgt im Schülerheim der Schule. Dort teilen sich die Praktikanten ein Zimmer. Es gibt eine Dusche und eine Toilette, außerdem kann die Hostelküche mitbenutzt werden. Die Unterkunft ist zwar rudimentär, aber sicher. Der Raum für die Praktikanten ist abschließbar und hat Betten sowie einen Kühlschrank. Elektrizität und Wasser Die Nossob Primary School hat einen Strom- und Wasseranschluss, es kommt jedoch regelmäßig zu Ausfällen. In Namibia herrscht chronischer Wassermangel. Darum gilt: Duschen statt baden, kurz waschen und den Wasserhahn nicht beim Zähneputzen laufen lassen. Mit Wasser bitte immer sehr sparsam umgehen. Währung und Lebenshaltungskosten 1 Euro entspricht etwa 10 Namibian Dollar. Auf der Farm Beenbreck gibt es weder eine Bank noch einen Geldautomaten, in Windhoek dagegen jede Menge. Die Maestro Karte wird, wie auch Visa und Mastercard, am Automaten akzeptiert. In Namibia kann auch mit südafrikanischen Rand bezahlt werden, da beide Länder eine Währungsunion bilden. Die Lebenshaltungskosten liegen, je nachdem wie luxuriös man leben will, zwischen 100 und 200 Euro im Monat. Ein Bier (0,7l) kostet ca. 10 Namibian Dollar. Sprachen und Religion Die offizielle Landessprache Namibias ist Englisch, doch daneben existieren über ein dutzend Sprachen (sowie Kulturgruppen). In Witvlei werden Khoekhoegowab, Herero, Setswana, Afrikaans und Englisch gesprochen. Die meisten Bewohner Witvleis sind Christen. Kommunikation Telefon: In Witvlei gibt es Mobilfunkempfang! Die Schule verfügt über ein Telefon, an dem man Airtime (Zeitguthaben) abtelefonieren kann. Dies funktioniert meist mit einer Telefonkarte über das Festnetz. Dazu wird vor der Eingabe der Rufnummer ein Code gewählt, der das Zeitguthaben aktiviert. Telefon- und Handykarten gibt es schon in Windhoek am Flughafen. Internet: Es gibt Internet, dieses ist jedoch sehr langsam. In Gobabis existiert zudem ein Internetcafé (ca. 30 min. mit dem Auto). Post: Witvlei hat eine eigene Poststation. Briefe nach Deutschland dauern einige Tage, Pakete zwischen zwei Wochen und zwei Monaten. Transportsystem Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel von Witvlei nach Windhoek oder Gobabis. Ein Transport wird immer privat organisiert. Von Windhoek aus sind per Bus alle größeren Orte erreichbar. Die meisten Unfälle auf namibischen Straßen werden von Antilopen verursacht, darum sollte man nach Einbruch der Nacht kein Auto mehr fahren.

5 Witvlei hat eine Landebahn und kann deshalb mit dem Flugzeug erreicht werden. Die nächstgelegenen Städte/ Freizeit Windhoek ist die Hauptstadt Namibias und ca. 150 Kilometer westlich von Witvlei entfernt. Dort gibt es Restaurants, Cafés, Bekleidungsläden, Friseure, Supermärkte und Bottle-Stores (nur hier gibt es alkoholische Getränke), Banken und Geldautomaten, Hotels, Kirchen, Internet, Post, Fast-Food-Läden, Schwimmbäder, Parks, einen großen Markt und alles andere, was man zum Leben braucht. Gobabis ist die nächst gelegene Stadt und liegt ca. 30 min entfernt in östlicher Richtung. Hier gibt es fast alles, was es auch in Windhoek gibt, nur ist die Auswahl kleiner. An den Wochenenden bietet sich die Gelegenheit, nach Windhoek oder Gobabis zu fahren oder einen Ausflug zu einer der Gäste- und Wildtierfarmen der Region zu machen. In Witvlei selbst kann freizeittechnisch gesehen, nicht viel unternommen werden, jedoch gibt es einige kleinere Läden und Getränkestände. Die Küche in Namibia Die traditionellen Gerichte Namibias sind Pap (Maisbreimehl), Poikiekos (Allerlei im Topf auf Feuer) und Braai (Barbecue). Im Supermarkt in Windhoek gibt es alle Waren, die man von zu Hause kennt. Auch für Vegetarier ist ausreichend gesorgt. Gesundheit Das Gesundheitswesen in Namibia ist besser als in den meisten afrikanischen Ländern südlich der Sahara. In allen größeren Städten gibt es Krankenhäuser, die dem westlichen Standard entsprechen. In Witvlei gibt eine kleine Klinik, die mit dem nötigsten aushilft. Sollte eine ernsthafte Erkrankung auftreten, sind die nächsten guten Privatkliniken entweder in Windhoek oder Gobabis. Vor Antritt der Reise empfiehlt es sich, das Gespräch mit dem Hausarzt, dem Gesundheitsamt, dem Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts oder dem Tropeninstitut zu suchen, um sich über Impfungen, Gesundheitsprophylaxe (wie z.b. für Malaria) und mögliche Gesundheitsgefahren zu informieren. Mehr Tipps über Gesundheitsrisiken gibt es in: Healthy Travel Africa/ von Isabelle Young (ISBN ).Die Wahrscheinlichkeit, sich mit einer Tropenkrankheit zu infizieren, ist sehr gering, wahrscheinlicher ist eine Magen-Darm-Infektion. Trotzdem ist Vorsicht besser als Nachsicht. Es wird geraten, sich bestmöglich abzusichern. Ein Praktikum sollte nur angetreten werden, wenn der Praktikant gesund ist. Im Internat treten immer wieder Kinderkrankheiten auf. Darum solltest Du deine Impfungen auch diesbezüglich auffrischen lassen. Wenn Du als Kind keine Windpocken hattest, solltest Du Dich unbedingt impfen lassen. Zum Schutz vor Moskitos sollte ein Moskitonetz mitgebracht werden. Die HIV-Rate in Namibia ist sehr hoch (ca. 20%). Reisen in Namibia Alle Beteiligten geben gerne Ratschläge und Tipps, teilen ihre Erfahrungen mit den Praktikanten und helfen beim Planen, um eine schöne Tour zu ermöglichen. Namibia ist ein beliebtes Reiseland und es gibt viele gute Reiseführer und Reiseorganisationen. Wenn Du in Namibia reisen möchtest, plane dies bitte vor oder nach Deinem

6 Praktikum ein. Ein geteiltes Praktikum (es sei denn durch Schulferien) ist nicht möglich. Gefahren Kriminalität: Es ist wichtig, sich an einfache Reisesicherheitsmaßnahmen zu halten. Hierzu gehören: Zimmertür abschließen, nicht trampen, Alkoholgenuss in Grenzen halten, kein Geld verleihen, Gürteltasche statt Geldbörse benutzen, etc. Wenn man sich daran sowie an die Ratschläge der Einheimischen hält, wird man eine schöne Zeit im Namibia erleben. Tiere: Es gibt in Witvlei keine gefährlichen wilden Tiere. Es gibt Schlangen, aber es sind keine bekannten Bisse dokumentiert. Es gibt viele Moskitos und viele (große) Insekten. Vorbildfunktion Als Besucher aus einem fremden Land, der sich dazu durch seine Hautfarbe nicht verstecken kann, steht man besonders im Mittelpunkt. Jede Handlung und jedes Verhalten wird beobachtet. Dieser Vorbildfunktion sollte man sich jederzeit bewusst sein. Man ist nicht nur Lehrer und Respektsperson, man ist auch Botschafter seines Landes. Literatur Swaney, Deanna: Namibia. London 2002 (Lonely Planet), (ISBN ) Young, Isabelle: Healthy travel Africa. O. O (2. Auflage, Lonely Planet), ( ISBN ) Suelmann, Thomas: Afrikaans - Wort für Wort. Bielefeld 2009 (8., neu bearbeitete Auflage, Reise-Know-how-Verlag Rump), (ISBN ) Seyfried, Gerhard: Herero. Frankfurt am Main 2004 (4. Auflage, Eichborn-V.), Roman Timm, Uwe: Morenga. München 2009 (9. Auflage, DTV), Roman Wichtige Adressen: Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Sanlam Centre, 6th floor, 154 Independence Avenue Windhoek/Namibia Telefon:(++264) / Fax:(++264) germany@iway.na Postanschrift: Embassy of the Federal Republic of Germany P.O. Box 231 Windhoek Namibia Kontaktpartner in Deutschland Barbara Scharfbillig Suni e.v. Triererstr Igel

7 To-do -Tipps für Praktikanten Flug buchen, evtl. mit Reiserücktrittsversicherung (vor der Praktikumszusage bitte keinen Flug buchen) Reisekrankenversicherung abschließen (bei der DKV Euro im Monat, bei Studenten evtl. über die Eltern, Urlaubsreiseversicherungen gibt es bei allen Raiffeisenbanken, gelten bis zu 3 Monate und kosten ca. 20 Euro, evtl. Mitglied im ADAC werden, sowie Unfallversicherung ab 10 Euro im Monat, Haftpflichtversicherung ist ebenfalls sinnvoll) Impfungen/ Malariaprophylaxe vornehmen lassen (beim Hausarzt, Gesundheitsamt oder Tropeninstitut die aktuell empfohlenen Impfungen erfragen und erhalten, wichtig sind auch Impfungen gegen Kinderkrankheiten, die man nicht hatte!!!) (s. Abschnitt Gesundheit) Gesundheitscheck (beim Hausarzt, Zahnarzt, Frauen auch beim Gynäkologen untersuchen lassen, Brillenträger brauchen eine Bescheinigung über Sehstärke und/oder Ersatzbrille bei Verlust) Medikamente, die man regelmäßig nimmt, für den gesamten Zeitraum mitnehmen Geldkarte und Bargeld mitnehmen Geldkarte beantragen (fast überall gelten Visa Karte/ Master Karte, in Windhoek und allen anderen Städten kann auch mit Maestro Karte Geld abgehoben werden, für den Notfall ist es besser, zwei verschiedene Geldkarten zu haben. Jede Bank hat Partnerbanken im Ausland, (hierüber berät der jeweilige Bankberater) Ausrüstung besorgen: o Reiseführer o Moskitonetz, je nach Jahreszeit (ab ca. 10 Euro,) o Internationalen Führerschein beantragen (wenn man noch mit PKW durch Namibia reisen will, ca. 15 Euro, bei Kreisverwaltung, Bürgeramt oder Rathaus) o Reisepass (mit Gültigkeit bis 6 Monate nach Reiseende!) o Feste Schuhe o Kleidung, je nach Jahreszeit (Der namibische Winter ist sehr kalt und liegt in unserem Sommer!) Was noch zu tun ist: o Informiere dich über Namibia, sowie die Kulturgruppen der Nama, Damara und San. o Nimm an einem Vorbereitungsworkshop von Suni e.v. teil. Termine findest Du auf der Homepage unter