Studio Dumbar. 1 Lebenslauf Gert Dumbar 2 Studio Dumbar: a) Vita b) Struktur c) Philosophie
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- Barbara Michel
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1 Studio Dumbar 1 Lebenslauf Gert Dumbar 2 Studio Dumbar: a) Vita b) Struktur c) Philosophie 1 Lebenslauf Gert Dumbar 1940 geboren in Jakarta, Indonesien /64 Studium an der Royal Academy of Fine Arts, Den Haag, Malerei und Visuelle Kommunikation Studium an der Royal Academy of Art, London 1967 Gründung der Grafik-Design-Abteilung bei Tel Design Association in Den Haag 1977 Trennung von Tel Design und Gründung des Studio Dumbar seit 1980 Lehrtätigkeit an der Unversität Bandung/ Indonesien Gastprofessur am Royal College of Art, London 1987 Präsident der British Designers and Art Directors Association ständiges Mitglied des Designbeirates der Britischen Eisenbahngesellschaft Abb.: Plakat Zeebelt Theater Mai 1986
2 1 Studio Dumbar a) Vita keine Stadt in Holland kommt ohne Studio Dumbar Design aus (Polizeiautos, Postfilialen, Plakate, Holländ. Eisenbahn, öffentliche Telefonzellen etc.) viele namhafte Auftraggeber: Philips, Apple Computer Europe, Bayer GmbH, PTT (the Dutch postal and telecom services), the Rijksmuseum internat. Durchbruch: Annual s Cover für European Illustration (1982/ 83) Abb.: Plakat Rijks Museum 1993
3 Rijksmuseum-Leitsystem: reduzierte Piktogramme (z.b. Symbol für»lift«) mit kultureller Symbolik (im Hintergrund aufsteigender Engel) verbunden drückt Identität des Museums aus, histor. Bedeutung der holländ.malerei und visuelle Traditionen in das Leitsystem übernommen wegweisende Funktionalität des Leitsystems gewann den D&AD Golden Award Abb.: Piktogramme für das Leitsytem des Rijks Museum 1985
4 PTT: Private Post- und Telekommunikations-Gesellschaft, 1989 Höhepunkt der Experimente, Klarheit ist langweilig, wortlos - nur durch Geometrie und Farben wird Identität ausgedrückt, auch undogmatisch im Gebrauch der Farben, abstraktes CI für Wände bis Geschirr Kritik: nur dekorativ aber: was in der Öffentlichkeit steht und im Alltag oft begegnet, soll ästhetisch gestaltet werden Nostalgie und Tradition überwinden, individuelle Freiheit und Kreativität fördern Abb.: CI für Post- und Telekommunikations-Gesellschaft 1989
5 »Zivilisierte Anarchie«b) Struktur 15 internationale Designer arbeiten für das Studio Dumbar es gibt keine keine festen Hierachien, sondern Teamwork die Designer sind in allen gestalterischen Arbeitsfeldern tätig, niemand ist speziell für Typographie zuständig Designer mit wenig Berufserfahrung arbeiten mit Erfahreneren zusammen Konformität, Zwänge und Bürokratismus werden abgelehnt, Dumbar ignoriert Marktexperten und versucht Klienten von seinen Ideen zu überzeugen»guerilla-taktik«design ist nur bedingt logisch, spielt mit Erwartungen Gert Dumbar ist an allen Projekten beteiligt (aktiviert und motiviert) jeden Montag findet eine Arbeitsbesprechung statt fertige Projekte werden als Gesamtleistung des Studios Dumbar präsentiert, es sei denn ein Gestalter hat ein Projekt alleine realisiert Abb.: Bildentwurf und Plakat für das Zeebelt Theater
6 Abb.: Plakate für das Zeebelt Theater 1992
7 »Kunst oder Design?«Abb.: Plakat zum 200 jährigen Bestehen der Menschenrechte in Frankreich 1989
8 c) Philosophie Dumbar fördert unkonventionelle Lösungen und fällt spontane Entscheidungen bei jedem Auftrag findet eine inhaltliche Auseinandersetzung statt, Formen müssen sich inhaltlich/ assoziativ ableiten lassen Grundlage vieler Plakate sind inszenierte Fotos besonderer Ausdruck durch inszenierte Fotografie, Farben und Schriftgestaltung, experimentelle Herangehensweise, graf. Konventionen werden gebrochen oder erweitert Kritik: frivol, dekorativ, visuell unterhaltend, nicht realisierbar, unkomtend,»eintagsfliege«, dekadent dagegen: emotionale, provozierende, subjektive Darstellung,»Denke mit dem Herzen«(Gert Dumbar, Professor am Royal Collage of Art in London, Mitte der 80er) bewusster Nonsens, will nicht ordinär sein und anspruchsvoll und intellektuell wirken inspiriert von traditionellen Künsten, Gemälden Bsp.: Projekt alleine realisiert Abb.: Illustration für Apple European Corporate Brochure 1988
9 »Our style is that we don t have one.«(...) auch wenn Bilder unkenntlich werden Überdrucken der Typo, blasse Farben, Bilder zerstört, Typo und Bild widersprechen sich Abb.: Plakat Zeebelt Theater 1993
10 Gestaltungsmittel: Typo-Regeln werden gesprengt (grosse Zwischenräume, Grösse und Dicke dynamisch, kontrastreich), Mixmedia, zerschnittene Fotos, später typogr. korrekt, aber emotionales Chaos in den Bildern sehr experimentell und frei: Holland Festival, Zeebelt Theater (Mitbe gründer Gert Dumbar), einjähriges Projekt, (Hintergrundbild Standard Lithodruck und aktuelle Typo, ökonomische Gründe und Identität des Theater auf dessen Bühne wechselnde Aufführungen statt finden), Typografie unkonventionell Typo und Information dominant, Bild durch Wdh. vertraut, auch wenn Bildraster zerstört wird) 2. Hälfte der 80er: Typografie- Experimente, sie wird illustrativ und narrativ, Fotoinszenierung aufgegeben»staged Photography«entwickelte Dumbar mit Fotograf Lex van Pieterson in den frühen 80ern verfeinerten junge Fotokünstler (...) die inszenierte Fotografie, eine Art Kunstperformance: spartanische Papé-Mache-Protagonisten und Montage, reale und künstliche Requisiten für die Kamera, plastisch und magisches Licht Gert D.: keine raffinierte Computer-Technik kann solche perfekte Rauminszenierung wie die Foto-Skulptur schaffen (Zeit?) aber: sehr eigentümliche Wirkung und Tiefe, Illusionen werden mit der Kamera authentisch, Scheinwelt verwirrt, Surealismus? Abb.: Einladungskarten für Studio Dumbar
11 verschiedene erfundene und gebaute Gegenstände und Figuren werden in einen Kontext gestellt, anschließend meistens in Farbe und sehr kontrastreich fotografiert Bildaufteilung: heller Bereich meist das Motiv, zentral oder im Anschnitt im Format großflächige dunkle Bereiche, die Spielraum für später hinzugefügte Typo bieten es herrscht Konsens unter den Mitarbeitern, was die Gestaltung und Typografie angeht - eine bestimmte Klarheit new clarity (Bsp. Logo für PTT) Abb.: Plakat Zeebelt Theater 1993
12 Die Fusion aus strikter Funktionalität und Freiheit im künstlerischen Prozess wurde als sogenantes Dutch Design berühmt. Abb.: Plakate für das Zeebelt Theater 1992 und 1993
13 Einfluss russ. avantgardist. Kunst in neuer GD-Methode Bsp. PLakat Piet Mondrian Sammlungen im Gemeentemuseum in Hague 1971; Piet Zwart Retrospektive im Kunstgewerbemuseum in Zürich 1974 lineare, farbenfohe Flächen inrot Gelb und Blau, schwarze Linien Dumbar als intellektueller Anarchist zwischen Kunst und GD Schriftfavoriten: News Gothic, Univers, Garamond, Bembo und die Akzidenz-Grotesk verstehen sich selbst nicht als Typedesigner, sind der Meinung, dass bereits genug Schriften existieren Idee und Konzept stehen im Vordergrund (erst auf dem Papier) der Computer ist nur ein Werkzeug, Idee sollte da sein bevor man sich an den PC setzt Bild-/Text- Kombination als Optimum, eine Copy wertet das Bild auf und andersherum sind jederzeit bereit neue grafische Herausforderungen anzunehmen (z.b. gab es bereits eine Animation für einen TV Sender) meist freundschaftliches Verhältnis zwischen Studio Dumbar und dem Auftraggeber Abb.: Plakat für Piet Zwart im Kunstgwerbemuseum in Zürich 1974
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