Wertschöpfungsketten und CSR im Tourismus: Gemeinsame Nenner
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- Helmuth Frei
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1 Wertschöpfungsketten und CSR im Tourismus: Gemeinsame Nenner und Gegensätze Symposium: Nachhaltigkeit auf der ganzen Linie Klaus Lengefeld, Susy Karammel 1 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
2 ValueLinks Essentials Grundsätzliche Ausrichtung des ValueLinks Ansatzes: We start with opportunities, not with problems Welche Chancen bieten Zulieferketten der lokalen/armen Bevölkerung Klarheit über die Rollenverteilung Public/Private: Zulieferketten müssen privatwirtschaftlich funktionieren Der öffentliche Sektor inklus. Entwicklungszusammenarbeit können Leitplanken /Rahmenbedingungen setzen und den Prozess begleiten im Sinne von Facilitation Es gibt vielfältige Beziehungen zu anderen Entwicklungsansätzen wie z.b. Lokale Wirtschaftsentwicklung, KIein- und Mittelunternehmensförderung, Handelsförderung etc. 2 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
3 Modules An International Cooperation Entreprise Setting project boundaries Chain analysis & strategy Implemen-tation Monitoring 0 Deciding whether to engage in chain pro-motion 2 5 Analysing a value chain Strengthening business linkages 11 Monitoring and managing impact 1 Selecting a value chain for promotion 3 Determining a chain upgrading strategy 6 7 Engaging in publicprivate partnership Strengthening services in VC 4 Facilitating the chain develop-ment process 8 Financing value chains Obligatory according to priorities Introducing social & quality standards Improving the biz environment of VC 3 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de 9 10
4 Wertschöpfungskette Äpfel - Hotels Darstellung als funktionale Sequenz Produkt Bereitstellung Technologie Produktion Transformation Distribution Handel Hotel Lieferung Pflanzmaterial Pflege Ernte etc. Sortieren Reinigen Verpacken Lagerung Transport Kategorien von Unternehmen und ihre Beziehungen Markt Züchter Apfelbauern Packstationen Händler Verbraucher 4 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
5 Die erste Wertschöpfungskette im Tourismus = der Reiseablauf / Kombination von Dienstleistungen Advising tourist on product, sales Transport to site Provide accomodation, food etc. organize experience, event Transport from site Travel agent Bus company Hotel Site operator, Cultural group Bus company Coordination & marketing service Tour operator 5 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
6 Beispiel Hotelgruppe Mauritius Kleine Hotelkette in Mauritius 4-5* 3 Hotels mit insgesamt 684 Zimmern 2479 Angestellte (davon 17 aus dem Ausland) In der Managementstruktur integriert: Internes Umweltmanagementprogramm Gemeindeentwicklungskomitee / CSR Programm Ansatz im Bereich Wertschöpfungsketten Tragende Rolle im Bereich Unternehmensübergreifende/ Industrieweite CSR Aktivitäten
7 Gemeindeentwicklungskomitee / CSR Krebs Stiftung Bildungs- & Empowerment Programm Umweltprogramm Sozialhilfeprogramm Zielgruppe dieser Aktivitäten: Hotelnahe Gemeinden und ihre Einwohner Bemühungen über die Unternehmensübergreifenden CSR Aktivitäten auch andere Gemeinden zu erreichen Aktivitäten die keine direkten Auswirkungen auf das Tagesgeschäft haben * Die Bereiche mit den unter CSR nach außen hin gearbeitet wird, finden sich intern im Unternehmensmanagement
8 Ansatz im Bereich Wertschöpfungsketten Programme mit lokalen Farmern zum Anbau von Öko-Gemüse und inselfremden Gemüse Spezieller Augenmerk auf Zulieferung durch lokale Produzenten ABER! Alle Milchprodukte aus Australien Fisch zum größten Teil aus Indien Fleischlieferungen ein ständiges Problem in Hinsicht auf Qualität und Sicherheit - Tendenz aus China zuzukaufen
9 (Über)Blick Wertschöpfungskette Fisch Lobster Imp kg Fish Sacrechien Fresh kg Squid Filet (Cuttlefish) kg Salmon Fresh 5.700kg Lobster Imp 4.500kg Jährliche Ausgaben ca. EUR Fleisch Chicken Frozen kg Beef Striploin Chilled kg Beef Tenderloin Fillet Chilled kg Mutton Boneless Leg kg Lamb Rack Chilled kg Jährliche Ausgaben ca. EUR Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
10 (Über)Blick Wertschöpfungskette Gemüse Potato kg Palmherzen 7.700kg Tomato kg Jährliche Ausgaben ca. EUR Obst Pineapple kg Orange kg Melon vert kg Water Melon kg Grapefruit kg Jährliche Ausgaben ca. EUR Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism
11 Wertschöpfungskette Fisch Fisch aus 4 Regionen und mehr als 20 Zulieferern 11 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
12 Wertschöpfungskette Fleisch Fleisch von mehr als 30 Zulieferern -lokal und aus Australien & China- 12 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism
13 Wertschöpfungskette Gemüse & Obst Gemüse und Obst von mehr als 30 Zulieferern - meist lokal, aber vereinzelt auch importiert - 13 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
14 (Über)Blick Wertschöpfungskette Mehr als 80* Zulieferer, davon 1/3 nicht lokal * zzgl. Zulieferer für andere Produkte z.b. Getränke, Hygieneprodukte, etc. 14 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
15 Wichtige Fragen & Aspekte: CSR? Internalisierte Verantwortung vs. Extern praktizierte Verantwortung Was kann zertifiziert werden? (Fair Trade, CSR, Umwelt, Soziales, Philantrophy, etc.) Transparenz & Qualitätssicherung Zertifizierungsdschungel außerhalb des Tourismus 15 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism
16 253,400 US$ Imports from developing countries (9,6%) Sri Lanka (vegetables & Seafood) 95,4% India (organic Manure) Brazil (chicken) 4,1% 1, US$ Luxury Resort, Maldives Maldives Imports, origin unknown 81,000 US$ (75,8%) Beverages 12,350 US$ Maldives productions (3,1%) Fresh fish 0,5% Kenya (fruits) 47,4% South 52,494 US$ 216,320 US$ Africa (fruits) 21% 20,150 US$ An International Cooperation Entreprise Diversity of Supplies Via Dubai (from developing Countries) (0,5%) Iran (fruits) 31,6% USA (fruits) 9,9% Holland (fruits & eggs) 79,7% Via Dubai (from other Countries) (2%) Via Dubai (origin unknown) (0,8%) Imports from lamb Other countries Australia (8,2%) (meat) 100% 2,63 Mio. US$ per year spent for supplies, mainly food U.A.E (yoghurt) 9,2% 16 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism Products with major percentage of national purchase (80-100%) China (fruits) 1,2% fruits - Fresh Fish: 81,000 US$ / year
17 CSR in Zulieferketten: Möglichkeiten und Grenzen Zulieferketten im Tourismus sind sehr diversifiziert und komplex: Die erste Zulieferkette im Tourismus sind die verschiedenen Komponenten einer Reise: Transport, Unterkunft, Exkursionen etc. In dieser ersten Value chain ist es möglich und sinnvoll, Nachhaltigkeits- bzw. CSR (Mindest-)Standards zu etablieren: Z.B. Hotels auswählen, die entweder auf Nachhaltigkeit extern geprüft sind oder auf andere Weise glaubwürdig ihr Engagement darstellen Dies sollte allerdings aus der Perspektive der Betroffenen, d.h. der beteiligten Unternehmen und ihrer Mitarbeiter geschehen (s. Beispiel Perú: Arbeitsbedingungen Busfahrer bei einem Kleinunternehmer oder Kinderarbeit in touristischen Familienbetrieben) Das reine Abarbeiten der gängigen Kriterienlisten, um einen externen Zertifizierer zu überzeugen, bringt nicht automatisch Nachhaltigkeit CSR muss von innen kommen! 17 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism
18 CSR in Zulieferketten: Möglichkeiten und Grenzen Zulieferketten im Tourismus sind sehr diversifiziert und komplex: Jeder Dienstleister der ersten Zulieferkette im Tourismus hat dann selbst z.t. sehr vielfältige und differenzierte Zulieferketten 2. Grades ( Second level supply chains ) (wie z.b. Hotels) Es ist unrealistisch, CSR, d.h. soziale, ökologische etc. Ansprüche darin umfassend umzusetzen und einzufordern Es ist auch keine sinnvolle Strategie indirekt d.h. allein über die Rolle touristischer Unternehmen als Käufer der Produkte und Dienstleistungen Dritter dafür sorgen zu wollen, dass auch diese Nachhaltigkeits/CSR-Ansprüchen genügen 18 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
19 CSR in Zulieferketten: Möglichkeiten und Grenzen Sinnvoller ist es, CSR/Nachhaltigkeit direkt mit den Unternehmen und anderen Beteiligten dieser Zulieferer zu etablieren, also z.b.: Dort wo es bereits Agrarproduzenten gibt, die ökologisch arbeiten und Händler, die faire Preise zahlen, können Hotels diesen den Vorzug geben Wenn allerdings touristische Dienstleister die Hauptkunden von Zulieferern sind, sind die Einflussmöglichkeiten grösser: Hier gibt es weltweit viele Initiativen, wo Hotels z.b. ökologische Agrar-, Kosmetik etc.-produkte einkaufen wollen und diese Produktion oft anstossen und selbst fördern: Six Senses, Four Seasons etc. Je weiter weg die touristischen Dienstleister vom Produktionsort sind, desto schwieriger bis unmöglich ist es für sie, die Einhaltung von CSR-/ Nachhaltigkeitstandards zu monitoren Und desto mehr bedarf es für diese Sektoren weltweit nachvollziehbarer Standards: dringendster Bedarf bei Fisch und Meeresfrüchten! 19 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism
20 CSR in Zulieferketten: Good Practices Touristische Unternehmen beginnen solche Prozesse hin zu mehr Nachhaltigkeit/CSR meist mit der Orientierung auf das für sie wichtigste Kriterium, wie zum Beispiel lokale/nationale Beschaffung als Beitrag zu mehr Armutsminderung: Beispiel Jamaica: Sandals beschäftigt einen eigenen Agrarberater, der gemeinsam mit der staatlichen Beratungsorganisation 5 Agrarkooperativen bei der Diversifizierung ihrer Anbauprodukte berät und Inputs (Saatgut, Dünger etc.) zur Verfügung stellt; Diese Kooperativen erzielen dadurch einen jährlichen Verkaufserlös mit Sandals von mehr als 3 Mio US$ Damit wird allerdings nur ein wesentliches CSR-Kriterium lokale Beschaffung erfüllt, ökologische Kriterien (z.b. Eco-Farming) spielen (noch) keine Rolle 20 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism klaus.lengefeld@gtz.de
21 CSR in Zulieferketten: Wie anfangen? Mit Produkten, die vom Einkaufsvolumen her einen relevanten wirtschaftlichen und ökologischen Impact haben, also z.b. Fleisch und Fisch und nicht die eingepackte Neuseeland-Butter Mit Produkten, die nachgewiesenermassen sehr umwelt-problematisch sind, also z.b. keine Haifischflossen-Suppe oder Thunfisch, Mit Produkten, wo direktere Austauschbeziehungen mit den Ursprungserzeugern bestehen oder möglich sind, Mit Produkten, die technologisch unkompliziert sind in ihrer lokalen Herstellung, also z.b. Kosmetik/Hygieneprodukte, Textilien, Möbel etc. 21 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism
22 Vielen Dank für Ihr Interesse! 22 Klaus Lengefeld GTZ Senior Advisor Sustainable Tourism
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