Referatsthema: Suchmaschinen

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1 Referatsthema: Suchmaschinen Medieninformatik 2 Prof. David Oswald HS-Bremen SS 06 Maria Feldhaus Matr.-Nr.: maria.feldhaus@gmx.de Vanessa Kausch Matr.-Nr.: vkausch@arcor.de Abgabe:

2 Inhaltsverzeichnis 1. EINLEITUNG: SUCHMASCHINEN 3 2. DIE GESCHICHTE DER SUCHMASCHINE 3 3. SUCHMASCHINEN-ARTEN Volltextsuchmaschinen Metasuchmaschinen 5 4. BEDIENUNG EINER SUCHMASCHINE Suchoperatoren Probleme bei der Suchanfrage 7 5. DAS RANKING EINER SUCHMASCHINE Anfrageabhängige Faktoren Anfrageunabhängige Faktoren 9 6. EINLEITUNG: GOOGLE DIE GESCHICHTE VON GOOGLE DIE GRÜNDER WARUM IST GOOGLE SO TOLL? GOOGLES PAGERANKING GOOGLE IN DER KRITIK Selbstzensur am Beispiel China Google in der Kritik Der gläserne Mensch 14 QUELLENVERZEICHNIS 16 2

3 1. Einleitung: Suchmaschinen Da die im Internet bereitgestellten Informationen nicht zentral verwaltet werden und man als Nutzer die exakte Webseiten-Adresse bräuchte, um an eine Homepage zu gelangen, sind Suchmaschinen eine bedeutsame Erfindung und aus dem Word Wide Web nicht mehr wegzudenken. Suchmaschinen bestehen aus an das Internet angeschlossene Server, die dank ihrer Rechenleistung das Durcheinander des WWW durchstöbern und die gefundenen Informationen in einer Datenbank lagern. Diese kann dann von dem Benutzer mit Hilfe von Schlagwörtern durchsucht werden. Nach Schätzungen indexieren Suchmaschinen jedoch lediglich % des gesamten Web-Inhaltes. Der Rest bleibt dem Internet-nutzer weitestgehend verborgen. 2. Die Geschichte der Suchmaschine 1990 wurde Archie, als erster Vorläufer der Suchmaschine, an der Universität in Montreal entwickelt. Dieses Tool durchsuchte Dateien und Verzeichnisnamen von FTP-Verzeichnissen. Die Suche in Texten war allerdings noch nicht möglich war Archie eines der meistgenutzten Dienste im Internet. Heutzutage ist er allerdings nahezu bedeutungslos. Ein Jahr später wurde Gopher an der University of Minnesota produziert, welcher vergleichbar mit den heutigen Suchmaschinen war. Über eine menügesteuerte Oberfläche, namens Veronica (Very Easy Rodent-Oriented Netwide Index to Computerized Archives), wurden große Datenmengen abgefragt. Die Gopher -Verzeichnisse wurden einmal im Monat von Veronica durchsucht und katalogisiert. Hier war es das erste Mal möglich bei der Suchanfrage mit booleschen Operatoren (AND, OR, NOT) zu arbeiten. Im Jahr 1993 begann die eigentliche Erfolgsgeschichte der Suchmaschine. Es entstand der erste Suchrobot, namens The Wanderer, für das gerade entstehende Internet. Dieser zählte alle WWW-Server, wenig später kam Wandex hinzu um gesammelte Daten im Internet zu durchsuchen wurde der WebCrawler entwickelt. Hier wurden die Treffer zum ersten Mal nach einem Ranking-Verfahren sortiert. In diesem Jahr ging auch Lycos online. Neu bei dieser Suchmaschine war, dass bei der Suche nicht nur die Worthäufigkeit, sondern auch die Nähe der Begriffe untereinander im Text 3

4 beachtet wurde. Ebenfalls ging Yahoo (Yet Another Hierarchical Officious Oracle) online. Diese Suchmaschine wurde an der Stanford University von David Filo und Jerry Yang entwickelt. Die beiden Gründer haben dafür die besten Internetadressen in einem Verzeichnis zusammengestellt. Ein Jahr später, 1995, kamen die ersten kommerziellen Suchmaschinen auf den Markt. Diese wurden nicht an Universitäten, sondern von Firmen entwickelt. Unter anderem gab es zu der Zeit Infoseek, Architext und Altavista. Letztere gehörte damals zu den führenden Suchmaschinen gingen dann die ersten Meta-Suchmaschinen online, die mehrere Suchmaschinen gleichzeitig durchsuchten. In Deutschland hieß diese MetaGer und in den USA MetaCrawler. Hierzulande war MetaGer für lange Zeit eine der bekanntesten Suchmaschinen. Im Jahr 1998 begann die Erfolgsgeschichte von Google. Larry Page und Sergey Brin veröffentlichten ihre Arbeiten zu der Suchmaschinen-Ranking-Technologie. Seit 2004 gibt es drei große indexbasierte kommerzielle Suchmaschinen: Google, Yahoo! Search und Microsoft MSN Search. 3. Suchmaschinen-Arten Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen zwei Suchmaschinenarten. Der Volltextsuchmaschine und der Metasuchmaschine. Im Folgenden werden diese beschrieben. 3.1 Volltextsuchmaschinen Volltextsuchmaschinen setzen Crawler auch Spider oder Robots genannt ein, um ihren Datenbestand aufzubauen. Diese sogenannten Crawler durchsuchen die Seiten im Netz, indem sie den Verlinkungen der gefundenen Webseiten folgen. Auf diese Weise baut sich eine Verstrickung aus Seiten auf, die über beliebig viele Zwischenschritte miteinander verbunden sind. Prinzipiell müsste solch ein Crawler nur eine einzige Seite kennen, um sich von dort aus zu den weiterverlinkten Seiten vorzuarbeiten. Da jedoch nicht alle Seiten des Word Wide Web miteinander verlinkt sind, erklärt sich auch, warum Suchmaschinen bisher nur ca % des Internets indizieren können. 4

5 Die Suchmaschinen indizieren die gefundenen Inhalte und speichern diese in ihren Datenbanken. Je nach Suchmaschine, werden der gesamte Seiteninhalt, Teile einer Seite (z.b. Überschriften) oder zusätzlich Metadaten in einen Index umgewandelt und gespeichert. Erfolgt eine Suchabfrage, wird nicht das Internet, sondern der angelegte Index nach dem Suchbegriff durchsucht und die Übereinstimmungen werden nach ihrer Relevanz bewertet. Die Handhabung der Relevanz ist bei jeder Suchmaschine anders. Es gibt verschiedene Verfahren der Relevanzbewertung. Diese werden später unter Punkt 5 näher beschrieben. 3.2 Metasuchmaschinen Metasuchmaschinen sind wie das Wort Meta (griechisch: über, oberhalb) schon sagt, übergeordnete Suchmaschinen. Sie haben keinen eigenen Datenbestand, sondern arbeiten mit anderen Suchmaschinen zusammen. Sie durchsuchen den Index von Volltextsuchmaschinen und zeigen die Ergebnisse in ihren eigenen Listen an. Das Ergebnis bei der Suche mit einer Metasuchmaschine ist meist qualitativ schlechter, aber quantitativ besser. Volltextsuchmaschinen können jedoch verhindern, dass Metasuchmaschinen auf sie zurückgreifen. 4. Bedienung einer Suchmaschine Die Suchanfrage bei einer Suchmaschine kann unter anderem durch boolesche Operatoren vereinfacht, bzw. eingeschränkt werden. Dies geschieht indem man bestimmte Operatoren in die Suchanfrage einbaut und so ein spezielleres Ergebnis erhält. Die Probleme, die bezüglich einer Anfrage und der Trefferliste auftreten können, werden unter Punkt 4.2 genauer erläutert. 5

6 4.1 Suchoperatoren Um falschen Ergebnissen bei der Abfrage einer Suchmaschine vorzubeugen z.b. durch die Eingabe von zu allgemeinen Suchbegriffen kann man sogenannte Suchoperatoren verwenden. Um genauere Ergebnisse bei einer Suchanfrage zu erhalten, kann man diese z.b. mit booleschen Operatoren (AND, OR, NOT) ergänzen und somit die gewünschten Suchbegriffe einschränken. Im Folgenden werden sechs wichtige Vereinfachungen beschrieben. Zum einen gibt es das AND oder &. Werden Seiten gesucht, die mehrere Begriffe enthalten sollen, können diese durch ein AND oder & zusammengehalten werden. Die Reihenfolge und die Nähe der Worte im Dokument spielt hierbei jedoch keine Rolle. Auch das + definiert, dass das Suchergebnis bestimmte Wörter enthalten soll. Schreibt man diesen Operator vor den gewünschten Suchbegriff, werden nur Seiten ausgegeben, die diesen beinhalten. Anders verhält es sich mit dem Operator NOT, bzw. -. Es werden alle Ergebnisse gesucht die nicht das Wort enthalten, welches in der Suchanfrage mit einem - gekennzeichnet ist. Gibt man z.b. Max Mustermann ein, werden nur Dokumente gesucht, welche das Wort Max, aber nicht das Wort Mustermann enthalten. Sollen nur Webseiten angezeigt werden, in denen entweder der eine oder der andere Suchbegriff vorkommt, wird OR oder verwendet. Dies ist besonders hilfreich, wenn die korrekte Schreibweise nicht bekannt ist, oder es verschiedene Wortformen gibt, wie z.b. bei Namen. Möchte man einen vollständigen Satz oder Satzauszüge suchen, kann man die Phrasensuche verwenden, in dem man den gesuchten Satz in Anführungsstriche setzt ( ). Es werden nur Dokumente gesucht, die die vollständige Phrase enthalten. Eine weitere Methode ist eine Verknüpfung mit einem *, der sogenannten Wildcard (Platzhalter). Wird z.b. in das Suchfenster Auto* eingegeben, werden nicht nur Dokumente mit dem Wort Auto gesucht, sondern auch Begriffe wie Autowerkstatt. Es werden also alle Begriffe gesucht, denen das Wort Auto vorangeht. 6

7 4.2 Probleme bei der Suchanfrage Die Suchanfrage muss nicht immer reibungslos ablaufen, es können verschiedene Probleme auftreten. Eine Suchmaschine kann bei einer semantischen Unklarheit in der Suchabfrage teilweise nicht unterscheiden welcher Begriff gemeint ist. Gibt der Benutzer z.b. Laster ein, ist die Suchmaschine nicht in der Lage zu unterscheiden ob die schlechte Angewohnheit oder der LKW gemeint ist. Ebenso muss die Suchmaschine Synonyme einbeziehen können und nicht auf die Schreibweise des eingegebenen Begriffs beharren. Ein gutes Beispiel ist hier das Wort Rechner. Es sollte ebenfalls nach dem Wort Computer gesucht werden, da die beiden Begriffe dieselbe Bedeutung haben. Somit ist die Ambiguität (Mehrdeutigkeit) eines der Probleme, die bei der Suchanfrage auftreten können. Ein weiteres Problem birgt die Grammatik. So wird nicht immer nach allen grammatikalischen Wortformen gesucht und es gehen mögliche Treffer verloren. Einige wenige Suchmaschinen versuchen diesem Problem entgegen zu wirken und verwenden das sogenannte Stemming. Durch das Stemming werden die Wörter auf ihren Grundstamm reduziert, wodurch sich die Anzahl der Wörter in dem Index der Suchmaschine verringert. Da diese Methode jedoch nicht von allen Suchdiensten angewendet wird, besteht die Möglichkeit, wie unter Punkt 4.1 beschrieben, Wörter mit einem Platzhalter zu verknüpfen. Weitere Probleme treten bei der Datenmenge und der Aktualität der Suchmaschinen auf. Da das Internet sehr schnell wächst und die Suchmaschinen nicht in der Lage sind in diesem Tempo ihren Index zu aktualisieren, kommt es vor, dass es Seiten im Internet gibt, die ihnen noch gar nicht bekannt sind. Auch die Betreiber von Internetseiten aktualisieren, bzw. verändern diese in regelmäßigen Abständen oder entfernen diese gar vollständig aus dem Netz. Deshalb ist es für die Aktualität einer Suchmaschine nötig, dass diese die Seiten aus ihrem Index regelmäßig besucht, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Dies ist unerlässlich, damit der Benutzer einer Suchmaschine nicht auf Seiten stößt, die nicht seinem Suchbegriff entsprechen oder die es gar nicht mehr gibt. Ein weiteres Problem ist das Suchmaschinen-Spamming. Dieses wird von Betreibern von Websites ausgeübt, die versuchen den Rankingalgorithmus der Suchmaschine zu umgehen oder zu überlisten. Das Ziel dabei ist ihrer Seite eine 7

8 bessere Platzierung in der Trefferliste zu beschaffen. Dieses Verfahren schadet jedoch der jeweiligen Suchmaschinebetreibern, da die Kundenzufriedenheit sinkt. Denn nicht zuletzt ist der Suchmaschinen-User der Leidtragende, der in seiner Ergebnis-Liste immer mehr irrelevante Seiten ausgegeben bekommt. Da viele Suchmaschinen auf internationaler Basis laufen, erhält man in seinem Suchergebnis auch Dokumente von Servern aus anderen Ländern. Diese Tatsache löst allerdings einen gewissen Druck auf die Betreiber der Suchmaschine aus, da in vielen Ländern bestimmte Seiten und Themen nicht der Gesetzgebung entsprechen. So muss in dem jeweiligen Land, in dem das Thema als tabu gilt, die Seite zensiert werden oder etwas anderes im Ergebnis angezeigt werden. 5. Das Ranking einer Suchmaschine Mit dem individuellen Rankingverfahren einer jeden Suchmaschine wird ermittelt, welches Dokument in dem Ergebnis einer Suchanfrage an erster Stelle steht. Dieses Verfahren ist wichtig, damit der Benutzer nicht alle Treffer anschauen muss. Er kann davon ausgehen, dass die Ergebnisse die weiter oben in der Liste stehen von größerer Bedeutung sind, als die die unten stehen. Die Dokumente werden nach ihrer Relevanz bewertet. Wonach diese ermittelt wird, hängt von der jeweiligen Suchmaschine ab. Der Rankingalgorithmus der einzelnen Suchmaschinen wird in der Regel geheim gehalten. Daher ist es fast unmöglich herauszufinden wie Google funktioniert und es ist einer der Gründe, warum diese die wohl erfolgreichste Suchmaschine aller Zeiten ist. Gibt man z.b. in das Suchfenster zwei Wörter ein, so werden die Dokumente die beide Wörter enthalten in der Trefferliste nach ganz oben sortiert. Dokumente, die zwar auch beide Wörter enthalten, allerdings einen größeren Abstand der Wörter untereinander haben oder in denen die Wörter nur einmal vorkommen, bekommen in der Trefferliste einen Platz weiter unten. Das Ranking lässt sich in zwei unterschiedliche Faktoren unterteilen, die anfrageabhängigen und die anfrageunabhängigen Faktoren. 8

9 5.1 Anfrageabhängige Faktoren Anfrageabhängige Faktoren beziehen sich, wie der Name schon sagt, auf die Anfrage. Es wird unter anderem berücksichtigt welches Länderinterface der User nutzt. So werden Dokumente in der jeweiligen Sprache höher bewertet als Dokumente anderer Sprachen. Weitere anfrageabhängige Faktoren sind der Wortabstand und die Wortgewichtung. Weit oben in der Trefferliste werden Dokumente platziert, in denen das Wort/die Wörter am häufigsten vorkommen oder bei denen sie an besonderen Stellen, wie z.b. in der Überschrift oder der URL, stehen. Die Begriffe, die als erstes in das Suchfenster geschrieben werden, haben eine größere Gewichtung, als die, die an zweiter oder dritter Stelle stehen. Doch nicht nur die Reihenfolge spielt bei mehreren Wörtern in der Anfrage eine Rolle, auch der Abstand untereinander wird berücksichtigt. Sind die gesuchten Begriffe in dem Dokument fett oder kursiv gedruckt, oder stehen sie eher am Anfang als am Ende des Dokuments, so haben sie eine höhere Platzierung in dem Ergebnis. Wichtig ist auch den Suchbegriff exakt so einzugeben wie man ihn gesucht haben möchte. Man sollte deshalb auf Groß- und Kleinschreibung achten, denn es werden Dokumente bevorzugt die der Eingabe genau entsprechen. 5.2 Anfrageunabhängige Faktoren Anders ist es bei den anfrageunabhängigen Faktoren, diese haben mit der Eingabe ins Suchfenster nichts mehr zu tun. Hier wird besonderer Wert auf die Linkpopularität gelegt. Je mehr Links auf die Seite verweisen, desto bedeutender ist sie. Somit wird darauf geachtet wie die Verlinkungsstruktur verläuft. Nicht nur die Links, sondern auch die Klickhäufigkeit ist ein wichtiger Faktor. Werden Seiten häufiger angeschaut, werden sie höher bewertet. So ist es auch von Bedeutung wie groß die Seite ist und ob die Dokumente in der Standardform HTML stehen. Handelt es sich z.b. um PDF-, oder Worddateien sind sie von geringerer Bedeutung. Ein anderer wichtiger Faktor bezieht sich auf die Länge des Dokuments. Es wird ein Standard für die Länge festgelegt, bei dem das Dokument bedeutender ist als wenn es kürzer oder länger als der Standard ist. 9

10 Außerdem werden aktuelle Seiten in der Trefferliste weiter oben platziert als ältere Dokumente. Die beiden Faktoren werden von allen Suchmaschinen kombiniert. Würden nur die anfrageunabhängigen Faktoren eine Rolle, würde die Trefferliste immer gleich aussehen, da dann nur Linkpopularität, Aktualität etc. auf alle Seiten im Netz ausgewertet wird. Es wäre egal was man für einen Begriff sucht, es gäbe am Ende immer die gleiche Trefferliste als Ergebnis. 6. Einleitung: Google Google gehört wohl zu den meistgenutzten Suchmaschinen der Welt und hat seine Konkurrenten längst ins Abseits gedrängt. Fragt man Freunde und Bekannte, welche Startseite sie an ihrem heimischen PC oder am Rechner im Büro definiert haben, so bekommt man meist die Antwort: Google das nutz ich einfach am häufigsten. Doch was steckt hinter dem Erfolg des Suchdienstanbieters? 7. Die Geschichte von Google Die Geschichte von Google begann 1995 an der Stanford University in Kalifornien, USA. Hier entwickelten die beiden Kommilitonen Sergey Brin und Larry Page den Google-Vorläufer BackRub. Doch drei Jahre nach der Entwicklung BackRubs fand dieser Prototyp der Suchmaschine noch immer kein Interesse bei den Internetportalen. Daraufhin gründeten Brin und Page die Google Inc. und brachten so die Erfolgsgeschichte von Google zum laufen. Das Startkapital von Rund einer Million Dollar wurde von Familienangehörigen und Freunden aufgetan. Ein halbes Jahr später bezog die Google Inc. ihr erstes Büro und hatte zu dem Zeitpunkt acht Angestellte und täglich zirka Suchanfragen. Nach einem weiteren halben Jahr tat sich Google mit Netscape und AOL zusammen und konnte so die Suchabfragen um das sechsfache erhöhen. Im Juni 2000 zählte der Suchindex von Google mehr als eine Milliarde Seiten und wurde somit zum Marktführer unter den Suchmaschinen. Im darauf folgenden Jahr vergrößerte sich Google erneut und kaufte die Usenet- Archive von Deja News, welches ein elektronisches Netzwerk bereitstellte, das 10

11 aus Newsgroups bestand. Google bot seit dem eine eigene Usenet-Suche namens Google-News an. Zwei Jahre später wurde Google-News auch in Deutschland eingeführt war das Startjahr für den kostenlosen Dienst Gmail, der mit einem Gigabyte Speicher ausgestattet war. Im selben Jahr wagte Google den Gang an die US-Börse. Bereits am ersten Tag stieg der Kurs der Aktien auf über $100 und machte Sergey Brin und Larry Page zu Multimilliardären. Ende 2004 wurde ein Programm eingeführt, dass das Durchsuchen der eigenen Festplatte vereinfachen sollte: Google Desktop Search. Im November 2005 vervierfachte sich der Preis der Aktienpapiere auf über $400 und der Marktwert von Google kletterte damit auf 112 Milliarden Dollar. Dadurch wurde Google einflussreicher als Coca-Cola, IBM, Cisco und viele andere Top- Firmen in den USA. Um 3D-Skizzen in das zwei Jahre zuvor entwickelte Google-Earth einzubinden, kaufte Google im 2. Quartal 2006 die Firma Sketch-Up. Mit dem Sketch-Up-Plug- In für Google Earth wurde es möglich Objekte passend zu Google Earth zu gestalten, die dann auf der virtuellen Erdoberfläche dargestellt werden. 8. Die Gründer Larry (Lawrence) Page wurde am 26. März 1973 in Ann Arbor (Michigan, USA) geboren. Sergey Brin wurde am 11. August 1973 in Moskau (Russland) geboren. Abbildung 1: Gründer von Google Larry Page und Sergey Brin (Abbildung 1) lernten sich während ihres Doktorandenstudiums an der Stanford University kennen. Beide ließen sich 11

12 jedoch von der Universität beurlauben, als sich Erfolg bei der Entwicklung von Google abzeichnete. Trotz des kleinen Gehaltes von nur einem Dollar, das sich die beiden Google- Inhaber jährlich auszahlen, muss keiner von beiden den Bankrott fürchten. Dank des Börsengangs 2004 zählen Larry Page und Sergey Brin mittlerweile zu den 20 reichsten Männern der USA. Ihr Vermögen wird auf jeweils 11 Milliarden Dollar geschätzt. 9. Warum ist Google so toll? Einer der Gründe, warum Google zu den wohl meistgenutzten Suchmaschine der Welt gehört ist, dass Google relevante und wichtige Suchergebnisse durch ihren verwendeten Ranking-Algorithmus filtert und in den oberen Rängen der Suchresultate anzeigen kann. Zudem ist Google sehr schnell und die Suchergebnisse liegen meist in weniger als einer Sekunde vor. Das überschaubare Interface Googles wird nicht durch lästige Werbebanner gestört, stattdessen wird Suchbegriffbezogene Text-Werbung angezeigt. Diese Eigenschaften wurden seit der Einführung von Google mehrfach kopiert und für andere Suchdienste übernommen. Doch Google wird mittlerweile nicht mehr allein mit dem Begriff Suchmaschine in Verbindung gebracht. Google umfasst inzwischen viele Nutzungsmöglichkeiten, wie z.b. Google-News, Froogle oder Google-Maps. 10. Googles Pageranking Wie auch herkömmliche Suchmaschinen findet Google hauptsächlich Seiten, die vom Nutzer eingegebene Suchbegriffe enthalten. Google unterscheidet sich jedoch um einen wichtigen Punkt von anderen Suchmaschinen. Etablierte und bedeutsame Webseiten werden häufig angezeigt, auch wenn sie den gewünschten Suchbegriff nicht beinhalten. Dass dies möglich ist, liegt an dem Ranking-Algorithmus, den Google verwendet: Google bezieht die Linkpopularität, die eine Seite besitzt, ein und verknüpft diese in ihr Suchmaschinen-Ranking. Der Algorithmus, den Google verwendet, errechnet die Wichtigkeit einer Webseite. Der so genannte Pagerank einer Seite ermittelt die Linkpopularität die Bedeutsamkeit oder den Rang durch Empfehlungen externer Webseiten. 12

13 Verweist eine Seite durch einen Link auf eine weitere Seite, entsteht eine Empfehlung. Daraufhin werden der Pagerank-Wert der Quellseite, sowie der dortige Linktext gespeichert. Berücksichtigt bei der Linkpopularität wird dabei jedoch nicht, ob der Linktext tatsächlich eine Empfehlung für die Seite ausspricht oder ob er eine Warnung enthält. Die Bedeutsamkeit einer Seite definiert sich jedoch rekursiv aus der Relevanz der darauf verlinkenden Seite. Deren Rang bestimmt sich ebenso aus dem Rang verlinkender Seiten. Der Pagerank-Algorithmus hat allerdings auch Nachteile. Für Betreiber einer neuen Webseite stehen die Chancen schlecht in Googles Suchergebnissen aufgelistet zu werden, da die Häufigkeit der Links auf die Seite den Rang bei den Suchergebnissen beeinflusst und neue Seiten selten von externen Seiten verlinkt sind. 11. Google in der Kritik Google hat jedoch auch Nachteile, die im Folgenden näher betrachtet werden Selbstzensur am Beispiel China Google gibt dem politischen Druck in China nach und zensiert der Regierung unangenehme Suchergebisse selbst aus Ihrem Suchindex. Die rund 110 Millionen Internetnutzer Chinas kritisieren die von ihrer Regierung auferlegte Zensur, durch welche sie lediglich in der Lage sind Material zu finden, das zuvor von der Regierung in Peking befürwortet wurde. Auch andere Suchdienstanbieter, wie Yahoo! und MSN Search, filtern den Inhalt ihrer Suchmaschinen. Taiwan, Tibet und das Tian anmen-massaker von 1989 (Abbildung 2) sind nur einige der Tabuthemen in China. Auch Kritik an dem kommunistischen Regime Chinas darf im Internet nicht geäußert werden. China versteckt sich hinter einer großen Firewall, die den Zugriff auf viele Websites blockiert und nur mit sehr gutem technischem Know-how überwindbar ist. 13

14 Suchergebnis in Deutschland Suchergebnis in China Abbildung 2: Beispiel für die Zensur Suchbegriff: Tian anmen-massaker 11.2 Google in der Kritik Der gläserne Mensch Google lockt seine User mit kostenlosen Diensten und Anwendungen. Doch was der Nutzer über sich preisgibt ist kostbarer als Geld er gewährt Einblicke in seine Privatsphäre. Allen voran geht die Google Desktop Search. Das Programm zeichnet sämtliche Useraktivitäten auf und speichert sie. Zusammen mit dem kompletten indexierten Festplatteninhalt landen diese Daten in dem Total Recall von Google dem absoluten Gedächtnis. Darüber hinaus kopiert Google jede zwischengespeicherte Version von Dokumenten in einen Cache. Seit die 3. Version dieses Programms auf dem Markt ist, ist es sogar möglich Indexe anderer PC s zu durchstöbern. Sobald der Nutzer einen Google-Account eingerichtet hat, ist es ihm möglich alle Rechner, auf denen Google Desktop Search unter diesem Account läuft, zu durchsuchen. Das bedeutet, dass das Durchsuchen fremder Festplatten nach vertraulichen Daten vereinfacht wird. Doch die Desktop Search ist nur eines von zahlreichen Angeboten, die Google seinen Nutzern bietet und somit weitere persönliche Daten ködert. Mit Gmail verwaltet der Kunde seine s, mit dem Calendar seine Termine, bei Orkut findet er neue Freunde, mit dem Google Page Creator erstellt er eigene 14

15 Homepages und stellt Fotos von sich und seinem Umfeld online. Und alle Daten, die bei diesen Diensten übertragen werden, werden von Google gespeichert. Nutzer, die Google Earth oder Maps verwenden, tun dies oft um sich die eigene Stadt, das geplante Reiseziel oder Wohnorte von Freunden anzuschauen. Diese Recherchen geben allerdings Aufschluss darüber wo der User wohnt und wo er seinen Urlaub verbringt. Das komplette Leben kann dank Google nachvollzogen werden und bleibt selbst über das Ableben hinaus erhalten. Auch wenn die Nutzer teilweise darüber aufgeklärt sind, dass Daten wie bei Gmail der Fall gespeichert werden, so sind sie sich doch meist nicht über das Ausmaß im Klaren. Zudem sind lediglich die Account-Inhaber informiert die Leute, die s an Googl -Nutzer schicken, wissen jedoch nicht, dass ihre s mitgelesen werden. Häufig wird Google auch dafür verwendet nach bekannten oder unbekannten Personen zu suchen. Unangenehm kann dies werden, wenn Personalchefs diese Methode anwenden, um sich über Bewerber zu informieren. So können z.b. peinliche Partybilder oder alte Forenbeiträge, hinter denen man mittlerweile nicht mehr zu 100% steht, zum Vorschein kommen und zum Bewerbungsausschluss führen, bevor der Personalchef überhaupt einen Blick auf den Lebenslauf geworfen hat. 15

16 Quellenverzeichnis Text: Avaris: Die Spider der Suchmaschine Bager, Jo (2006): Der Datenkrake c t 2006, Heft 10 Bsi für Bürger: Geschichte der Suchmaschine Computerwelt: Crawler Focus-online: Selbstzensur in China focus.msn.de/digital/heftige-kritik-an-google_nid_24047.html Golem (2006): Google übernimmt Skizzen-Zeichensoftware SketchUp Google: Unternehmensinformationen Heise (2006): Google-Gründer bekommen 1 US-Dollar Jahresgehalt Internet ABC: Gekaufte Suchmaschinen detail.php?item=17 16

17 Krüger, Alfred (2004): Hat Google das perfekte Spionagetool? Lewandowski, Dirk (2005): Web Information Retrieval DGI, Frankfurt am Main Ososo: Meta-Suchmaschinen; Suchmaschinen-faq; Volltextsuchmaschinen Ranking ABC: Relevanz Rötzer, Florian (2004): Bei jeder Mail wird mitgelesen Schallhorn, Klaus (2001): Wie Google Pagerank, d.h. Linkpopularität, berechnet Seo Solutions: Geschichte der Suchmaschine Sixtus, Mario (2006): Jenseits von gut und böse c t 2006, Heft 10 Suchmaschinen-online: Abfragesyntax; Geschichte der Suchmaschine; Suchmaschinenarten

18 Suchmaschinentricks: Metasuchmaschinen Webpromotion Portal: Crawler Wikipedia: Google; Suchmaschine de.wikipedia.org/wiki/google de.wikipedia.org/wiki/suchmaschine Bilder: Abbildung 1: Larry Page; Sergey Brin in.jpg Abbildung 2: Suchergebnis in Deutschland; Suchergebnis in China brhphoto.com/img/china/image02.jpg Titelblatt: Google