ERFAHRUNGSBERICHT ROBERT WOOD JOHNSON HOSPITAL/MEDICAL SCHOOL RUTGERS UNIVERSITY NEW BRUNSWICK, NJ ANESTHESIA ( )
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- Hanna Richter
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1 ERFAHRUNGSBERICHT ROBERT WOOD JOHNSON HOSPITAL/MEDICAL SCHOOL RUTGERS UNIVERSITY NEW BRUNSWICK, NJ ANESTHESIA ( ) VORBEREITUNG Die Bewerbung für den Platz in New Jersey erfolgte über das kurzfristige Austauschprogramm der Uni. Nachdem die Plätze zugeteilt waren und Tanja und ich uns über diese tollen Plätze für das Auslandspraktikum zu Ende des Studiums freuen durften, wurden uns von Frau Mag. Eva Halbauer-Huber die Kontaktdaten in New Brunswick übermittelt. Für die MUG haben wir nach Erhalt des Platzes eine Voranerkennung eingereicht, die erwartungsgemäß bewilligt wurde. Es wurden einige Dokumente von der Uni angefordert (inkl. TBC Test plus Röntgen), in Summe aber wirklich nicht allzu viele. Die Kommunikation mit Christina, der Sekretärin des Office of Global Health, über welches der Austausch organisiert wird, war zwar eher langsam jedoch immer sehr bemüht. Auch aus Graz wurden wir in allen Belangen großartig unterstützt. Vielen Dank an dieser Stelle auch nochmal an Eva Halbauer-Huber und Christiane Pliessnig. Als alles abgesegnet war und unsere Fächer bestätigt wurden (ca. im Mai. In den USA dauert es angeblich immer sehr lange) konnten wir dann unsere Flüge buchen und uns an die Wohnungssuche machen. Nicht ganz einfach, also am besten frühest möglich beginnen. Von der Uni wäre uns die Agentur Elsie s Homestay vermittelt worden, wir haben uns dann aber schlussendlich für ein Airbnb Zimmer entschieden. Ansonsten wurde da leider nicht wirklich weitergeholfen, vielleicht ist das denen aber auch nicht so bewusst, wie schwierig es ist, für so kurze Zeit eine Unterkunft zu finden. Bei Interesse könnt ihr mir dazu gerne schreiben, ich leite euch dann die Kontaktdaten unserer Hosts weiter. Davor haben wir auch noch (relativ erfolglos) Craigslist und rotatingrooms durchforstet. Gezahlt haben wir ca für 4 Wochen. Das dürfte preislich ganz ok sein. Mein Tipp wäre wirklich früh damit zu beginnen, damit es nicht so stressig wird wie bei uns, die wir erst 2 Wochen vor Abflug unsere Unterkunft gefunden hatten. 1
2 Weiters muss man sich um ein Visum (ESTA) kümmern. Empfohlen wird, sich spätestens drei Tage vor Abflug anzumelden. Innerhalb weniger Minuten hatten wir die Bestätigung per zugeschickt bekommen. Das Touristen-Visum kostet ca und berechtigt zu einem bis zu 3-monatigen Aufenthalt und wurde uns auch seitens der beiden Unis empfohlen. Da man weder dort studiert, noch im eigentlichen Sinne arbeitet, weil unbezahlt, wird dieses Visum empfohlen. An sich gibt es dahingehend auch eine Übereinkunft mit der US-Botschaft in Wien, einfach im Büro für Internationale Beziehungen nachfragen. Von JFK fahren sowohl Busse (zb. NYC AirporterBus als auch Züge ( NJ Transit Rail zb. ab NY Penn Station) nach New York. Einfach in Google Maps eingeben. Ein Tipp ist sicher noch, dass es gut ist, nicht zu spät abends anzukommen, da die Verbindungen dann, besonders am Wochenende, nicht mehr so gut sind. Der NYC AirporterBus ist zb. am Samstag um ca. 22h nicht mehr gefahren. Auch wenn das online nirgends stand. Von JFK kann man zb mit dem NYC Airporter Bus bis NY Penn Station, Grand Central, Port Authority in Manhattan bzw. Newark Airport fahren. Untertags alles kein Problem, in der Nacht wird es dann umständlicher. Penn Station, Grand Central und PABT liegen alle sehr nah beieinander, da kann man theoretisch auch umsteigen und zu Fuß rüber gehen. PABT schließt seine Pforten angeblich um Mitternacht, das heißt, auch wenn der Coach USA Bus nach New Brunswick um 1h Morgens das letzte Mal fährt, ist es angeblich mehr als unsicher, ob man im Gebäude noch Einlass bekommt. Nachdem mein Flug erst relativ spät, um ca. 21:30h in JFK ankam und auch Customs and Immigration ca. 2h dauerte, schlief ich in der ersten Nacht schließlich bei einer Bekannten in der Nähe des Flughafens. Falls man nicht vorher Zeit in New York verbringen wird ist es wahrscheinlich praktischer, nach Newark als New York zu fliegen. Das Günstigste mit viel Gepäck, ist vermutlich bis NY Penn Station zu fahren und von dort den NJT ( North East Corridor Richtung Trenton) nach New Brunswick zu nehmen. Der Coach USA Bus ( 2=New+Brunswick&s2=NJ&resultId=8106&order=&dayFilter=Sa&scheduleChoice=&sitePag ename=%2fsuburban%2fss.details.asp&cbid= ) kann mal länger im Stau stehen. DAS SPITAL 2
3 Das RWJ Hospital ist ein großes Lehrspital der Rutgers University und deckt alle Fächer und noch mehr ab. Fragt aber am besten nochmal genau nach, ob ihr auch wirklich eure gewünschten Fächer belegen könnt. Sicherlich kein Problem dürften Family Medicine, Gyn, Kinder, Psychiatrie und Global Health sein. Alles andere ist nicht direkt mit dem Office of Global Health verbunden und muss erst von ihnen extern organisiert werden. Begonnen wurde auf der Anästhesie jeden Tag um 7h. Pflegepersonal, Ärzte etc. verstehen sich allgemein sehr gut untereinander. Die Hierarchie ist gut geregelt und so sind auch Studenten ernst zu nehmende Personen. Als ausländischer Student darf man leider nicht so viel selbst bzw. selbständig durchführen, dafür wird einem jede Frage von den allermeisten gerne beantwortet. Ich wurde von Dr. George, der damals für die Studenten zuständigen Ärztin (normalerweise Dr. Stephanie Berman), jeden Tag einem anderen Arzt/Ärztin zugeteilt. Das war einerseits gut, weil man viele verschiedene Leute kennenlernte, andererseits auch schwierig, weil ich anders herum vielleicht die Gelegenheit gehabt hätte, eine engere Beziehung zu jemandem aufzubauen, der mich dann vielleicht auch mehr Dinge selbst machen hätte lassen. Aber im Allgemeinen war es eine gute Lösung. Dr. George wurde von Dr. Karen Lin, der Oberorganisatorin des Office of Global Health, instruiert, dass ich kommen sollte. Die allermeisten Ärzte waren freundlich, interessiert, haben gerne erklärt und sich gefreut, dass man aus Europa zu ihnen kommt und ihnen zuschauen möchte. Viele haben mich dann auch die ein oder andere Arbeit machen lassen. Nur leider, wie gesagt, war es schwierig, Beziehungen aufzubauen, weil ich meist jeweils nur einen Tag ein- und derselben Person zugeteilt war. Die Arbeitsgebiete sind professionell aufgeteilt. Das macht das Arbeiten denke ich recht angenehm. Studentische Tage dauern bis ca. 16h, je nach OP und Einteilung auch mal kürzer bzw. länger. In den letzten beiden Wochen war ich auf der Kinder-Anästhesie eingeteilt, wo es mir sehr gut gefallen hat. Bei den Kindern war alles ein bisschen lockerer und die Leute spürbar entspannter. Ich habe vor Ort Scrubs bekommen (obwohl Christina Rozario mir sagte, dass ich einige mitzubringen hätte. Die durfte ich nicht verwenden.), dafür am besten mit den Sekretärinnen sprechen. Die können einem auch einen Spind organisieren (Marie war glaube ich ihr Name). Die meisten gehen in ihren OP-Gewändern nach Hause bzw. kommen in der Früh bereits in OP-Gewand gekleidet ins Spital. Ich habe meine am Ende des Tages immer abgegeben und in der Früh wieder neue bekommen. Weißer Mantel sollte mitgebracht werden, ebenso bequeme Schuhe. Eigenes Stethoskop ist meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig. 3
4 Der erste Praktikumstag beginnt an einem Montag. Man wird von Christina durch das Spital geführt, bekommt einen Ausweis (kostet $20) etc. Dieser Ausweis dient nur als Namensschild, Türen öffnet er leider keine. Danach sind wir auf unsere Stationen geführt bzw. konnten in täglich stattfindende, sehr interessante Vorlesungen gehen. NEW BRUNSWICK Das Spital liegt in New Brunswick, einer Kleinstadt ca. 1 Stunde von New York entfernt. Es fahren sowohl Busse als auch Bahnen regelmäßig nach New York. Unser Haus lag ca. 20 min. zu Fuß vom Spital und dem Stadtzentrum entfernt. Dern morgendlichen Spaziergang empfand ich immer als sehr nett, auch wenn die meisten Amerikaner das nicht nachvollziehen konnten, dass wir gerne zu Fuß gehen. USA & REISEN Die USA sind außerordentlich vielfältig und sehr interessant. Und riesengroß natürlich. Die Vielfalt ist für mich persönlich das ganz speziell Tolle dort. Vor allem New York illustriert das natürlich wunderbar. Jeder ist im Prinzip Ausländer. Davon lebt die Stadt. In New York gibt es andererseits auch eine enorm auseinanderklaffende Schere zwischen absurdem Reichtum und bitterster Armut. In einem Ausmaß, dem man in Österreich kaum einmal begegnet. Auf mich machen die Amerikaner größtenteils immer einen sehr freundlichen Eindruck, ich finde es aber auch oft einfach recht oberflächlich. Ist aber im täglichen Umgang jedenfalls nicht so übel, wenn alle nett zueinander sind. Der Sicherheitsgedanke ist omnipräsent, daran muss man sich als Europäer erst mal gewöhnen. Vieles ist oft sehr bürokratisch, im Allgemeinen sind sie aber wirklich nett und gastfreundlich, hilfsbereit etc. Der Sozialgedanke ist jedoch z.b. etwas, das dort bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie in Österreich ist. Die meisten im Spital sind aus allen Wolken gefallen, dass bei uns praktisch alle medizinischen Leistungen gratis sind, wir kostenlos studieren, wie günstig wohnen ist etc. etc. Es regiert schon ziemlich das Geld. Zurück zum Praktikum. Wir waren jedes Wochenende in New York, eine Stadt in der einem die Zeit immer zu kurz sein wird. Ich bin dann am Ende des Praktikums noch mit Freunden die Ost-Küste entlang bis fast nach Kanada gefahren. Eine sehr schöne Reise, die ich 4
5 wärmstens empfehlen kann. Washington ist natürlich auch toll. Der österreichische Führerschein wurde bei Hertz problemlos anerkannt. Wir haben das Auto aus Österreich gebucht, was laut ÖAMTC günstiger ist. Ich habe von Freunden auch von einer Möglichkeit gehört, sich am Flughafen La Guardia Autos um $15.- mitsamt Versicherungen und allem auszuborgen. Nachdem wir aber an anderen Flughäfen waren und wir schnell los wollten, haben wir dann aber den traditionellen Weg gewählt. War auch OK preismäßig. Benzin ist ca. um die Hälfte günstiger als in Österreich. Solltet ihr Fragen haben, Tipps oä gebrauchen, könnt ihr mir gerne ein Mail an schicken (bei Fr. Mag. Halbauer-Huber nachfragen), vielleicht kann ich irgendwie weiterhelfen. Alles in Allem kann ich den Aufenthalt in New Brunswick jedem nur wärmstens empfehlen, das Land ist wunderschön und vielfältig. Leider auch so groß, dass man entweder mal dort gewohnt haben muss oder wie in meinem Fall, wieder einmal hinfahren wird müssen um annähernd von allem ein bisschen erkunden zu können. Für mich persönlich war es eine sehr aufschlussreiche Zeit. Ich war schon öfters in New York, weil wir dort Freunde haben, aber noch nie länger in anderen Gebieten. Und obwohl es die Ostküste und nicht Mid-West ist, sieht man in New Jersey doch das echtere Amerika, das es in New York in der Form nicht so wirklich gibt. Dementsprechend war es eine sehr wertvolle Erfahrung, sowie natürlich auch einmal den amerikanischen Krankenhausbetrieb kennengelernt zu haben. Unsere Reiseführer waren die Lonely Planet für New York City sowie Eastern USA. In Tanjas Bericht findet ihr ein paar nette Fotos unserer Reise. 5
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