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- Mina Grosser
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1 Quo vadis "MÜTTERCHEN "? Die Russische Föderation ist ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Ware (deutsche Exporte nach Russland erhöhten sich 2008 um ca. 15% auf rd. 32,3 Mrd. ), Basisdaten: Lage: östlicher Teil Europas / nördlicher Teil Asiens flächenmäßig größtes Land der Erde mit 3,9 Mio. km² in Europa und 13,1 Mio. km² in Asien Einwohner: ca. 141,9 Mio. (12/2008) Geschäftssprachen: Russisch, Englisch, Deutsch Religion: Christentum, russischorthodoxer Glaube, Islam semipräsidiale Republik Mitglied in regionalen Wirtschaftszusammenschlüssen: GUS, Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft, Ostseerat, Schwarzmeerkooperationsrat, APEC Währung: Rubel (Rbl) Wechselkurs: (14. Sept. 2009) 1 EUR = 44,70 RUB Wirtschaftsdaten: BIP 2008: 1.670,3 Mrd. USD (nom.) BIP-Wachstum : Ø 6,67% Import 2008: 266,9 Mrd. USD (+33,6%) Export 2008: 468,1 Mrd. USD (+33,0%) Inflationsrate 2008: 13,3% (Prognose 2010: 9,9%) Länderbonität (Institutional Investor) 09/09: Rang 50 von 178 Bonitätsindex: 63,2 Außenhandel NRW-Russland in Mrd. EUR 2, ,1 1,9 2, , ,6 4, ,5 belegt hinter Polen Platz 2 im deutschen Osteuropa-Handel, wird von der deutschen Wirtschaft seit Jahren als einer der Zukunftsmärkte weltweit betrachtet, da man sich auch zukünftig wieder starkes Wirtschafts- und Konsumwachstum verspricht, zählt mit zu den attraktivsten Investitionsstandorten in Europa (deutsches FDI in 2008 rd. 3,6 Mrd. ), ist Bürostandort von ca deutschen Unternehmen, 5, versteht sich als europäische Macht und versucht erfolgreich Einfluss in Europa weiter auszubauen (vgl. Opel, Wadan- Werften), möchte für ausländische Investoren 'salonfähiger' werden: Novellierung des GmbH-Rechts per um Schwachstellen auszubessern sowie Zulassung von Gesellschafterverträgen und Anerkennung derer durch die Gerichte. Dies erleichtert die Möglichkeit des Aufbaus von Tochtergesellschaften in Russland z.b. 'OOO' (GmbH) oder 'ZAO' (geschlossene AG) als Alternative zu Repräsentanzen oder Filialen. 4,6 5, ,4 6, ,9 1,8 I/2009 1,9 Export Import
2 Die Folgen der Weltwirtschaftskrise für Russland: Stärkstes Absacken der russischen Wirtschaft seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen 1995, insbesondere durch den Verfall der weltweiten Rohstoffpreise. Finanzierungsnot bei russischen Firmen, die mit Darlehenszinssätzen von meist über 20% p.a. konfrontiert sind. BIP sinkt erstmals seit 10 Jahren um 10,1% (I/09) bzw. um 10,9% (II/09) ggü. Vorjahresquartalen. Starker Stellenabbau bedingt Arbeitslosenquote von über 10% (lt. inoffizieller Erhebungen in 04/09). 19 Mio. verdienen weniger als 100 im Monat. Binnennachfrage bricht auch bei Luxusgütern ein. FDI im 1. Halbjahr 2009 um 45 % zu VJ auf 6,09 Mrd. USD gesunken. wichtige Exportprodukte: Erdöl(-produkte), Erdgas Metalle, Metallprodukte, Maschinen Chemikalien (Düngemittel) Schwacher Rubel (trotz milliardenschwerer Stützungskäufe der Moskauer Zentralbank) verteuert Waren aus dem Westen. EUR-RUB X-Rate Sept Sept. 09 Letzter Kurs: Durchschnitt: 39,1017 Hoch am : 46,8972 Tief am : 34,4526 Kautschuk, Holz(-produkte) Papier, Zellulose wichtige Importprodukte: Maschinen und Ausrüstungen PKW und LKW Chemieprodukte, Kautschuk Medikamente, Schwarzmetalle Nahrungsmittel Bekleidung, Schuhe Quelle: Bloomberg - Stand Dennoch gehen Experten davon aus, dass insbesondere aufgrund der Größe des Marktes, Russland auch in Krisenzeiten einer unserer wichtigsten Handelspartner bleiben wird.
3 Ökonomischer Ausblick: Merkel und Medwedjew wollen dem bilateralen Handel neuen Schwung geben und die Krise gemeinsam meistern. Vorfinanzierung deutscher Exporte nach Russland über staatliche Kredite vereinbart. Verteilung der durch KfW- Gruppe gewährten Kreditmittel über ges. 700 Mio. durch die staatliche Vneshekonombank (VEB) an ausgewählte russische Firmen zwecks Erwerb deutscher Maschinen sowie über russische Regionalbanken an kleine und mittelständische Firmen. Rubelabwertung birgt Chancen für ausländische Investoren und Geschäftspartner. Gerade in Krisenzeiten lassen sich Auslandsstandorte oder Produktionserweiterungen günstiger realisieren als in den Hochphasen. Wer sich jetzt positionieren kann, profitiert, wenn der attraktive Markt wieder boomt. Förderung / Ausbau von Sonderwirtschaftszonen bietet Ansiedlungsvorteile (ausgebaute Infrastruktur sowie Steuer- und Zollpräferenzen). Stärkerer Protektionismus (Einfuhrzölle z.b. von 30% auf neue Importautos) erschwert derzeit deutsche Exporte. Weltbank prognostiziert Erreichen des Niveaus vor der Krise erst für Ein wieder recht stabiler Rubel sowie steigende Rohstoffpreise und Ölfördermengen lassen allerdings auf den erreichten Tiefpunkt des wirtschaftlichen Abschwungs hoffen.
4 Risikoaspekte: Abhängigkeit Deutschlands vom Rohstoff-Giganten Russland könnte als politisches Druckmittel eingesetzt werden. Die geplante Ostseepipeline zur Erdgasbelieferung ab 2011 schaltet lediglich das Risiko einer Nichtweiterleitung durch die Transitländer aus. Nach europäischem Maßstab keine Rechtssicherheit (unklare Rechtslage) und keine unabhängigen Gerichte. Politische (und militärische) Unwägbarkeiten. Bei Vorkommnissen jedweder Art wird das Ausland nicht zeitnah und umfassend informiert. Anfälligkeit der russischen Wirtschaft durch starke Abhängigkeit vom Rohstoffhandel (hohe Verluste bei den entsprechenden Börsenwerten haben den Abzug des Investorenkapitals aus Russland und somit den Rubelverfall verursacht). Demografische Entwicklung (z.b. niedrige Geburtenraten und europaweit niedrigste Lebenserwartung). Fehlende Diversifizierung der Industrie, veraltete Infrastruktur. Ihre NB-Ansprechpartner: Kundenbetreuung Ralf van Rickelen Tel: Ulf Zengerle Tel: Michael Berger Tel: Newsletter Claudia Hinüber Tel: Erschließung des stark wachsenden russischen Marktes ist derzeit aufgrund hoher Reglementierung, viel Bürokratie und marktbeherrschender Stellung der staatlichen Banken eher schwierig. Quellangaben: Germany Trade & Invest, Deutsche Bundesbank, Statistisches Bundesamt, Handelsblatt, Deutsch-Russische AHK, Ost-West-Contact, Deutsche Welle, Berlin-Institut, markets
5 Aktuelle Infos zu russischen Nachbarländern Belarus / Minsk schränkt den Zahlungsverkehr ein Belarus hat auf die Weltfinanzkrise mit Einschränkungen im Zahlungsverkehr reagiert. Die Verordnung Über Zahlungsverfahren im Rahmen von Außenhandelsverträgen der dortigen Nationalbank verbietet Anzahlungen belarussischer Importeure z.g. Gebietsfremder. Vorauskasse ist nur zulässig, wenn der Importeur über eine Sondergenehmigung der Nationalbank verfügt. Belarus / Fremdwährungskredite ausgesetzt Die Nationalbank der Republik Belarus hat am die Vergabe von Fremdwährungskrediten an Privathaushalte und -personen mit ihrem Erlass Nr. 105 ausgesetzt. Die Maßnahme ist zunächst bis zum befristet. In einer Presseerklärung ließ die Zentralbank verlauten, mit dem Fremdwährungskredit- Stopp solle der Belarussische Rubel gestärkt werden. Außerdem wolle man den wachsenden Risiken für die Aktiva der Geschäftsbanken des Landes begegnen, da immer mehr Fremdwährungskredite notleidend würden. Kasachstan / Hermesdeckungen nur noch im Einzelfall Die deutsche Bundesregierung verschlechtert die Deckungsmöglichkeiten für Exporte nach Kasachstan deutlich. Ursache sind die aktuellen Entwicklungen im Bankensektor in dem zentral-asiatischen Land, teilte die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG als Mandatar des Bundes mit. Die generelle Anerkennung von kasachischen Banken wird aufgehoben. Geschäfte können zwar im Einzelfall weiterhin mit Exportkreditgarantien begleitet werden, doch bis auf weiteres übernimmt der Bund keine Hermesdeckungen mehr für Geschäfte, die durch die BTA Bank, die Astana Finance Bank oder die Alliance Bank besichert sind. Ukraine / Im Exportgeschäft ist Vorkasse Trumpf Stärker als andere Länder Mittel- und Osteuropas ist die Ukraine von der globalen Finanzkrise betroffen. Infolge des Wirtschaftsabschwungs und der Abwertung der Griwna gegenüber dem Euro um 40 bis 45 % sind die Einfuhren des Landes, die 2008 noch auf Rekordhöhe gelegen hatten, schwer eingebrochen. Die Finanzierung von Investitions- und Produktionsgüter-Importen bereitet heute vielen ukrainischen Unternehmen große Schwierigkeiten. Quellangaben: AHV NRW
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