Griechenland und der Euro: Retten wir uns zu Tode?
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- Viktor Baumann
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1 1 Griechenland und der Euro: Retten wir uns zu Tode? Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Monetäre Ökonomie Westfälische Wilhelms-Universität Münster
2 2 Jubiläum, Finanzkrise und Griechenlandkrise (I) Historisches Datum 1. Januar 1999: Start der Europäischen Währungsunion (EWU) mit Europäischen Zentralbank (EZB) als geldpolitisch verantwortliche Instanz Zehn jähriges geldpolitisches Wirken der EZB im Jahr 2008 EWU besser als erwartet: Preisstabilität, niedrige Zinsen, Handels- und Finanzintegration, Wohlfahrtsgewinne EZB als Institution mit hoher Glaubwürdigkeit seit Beginn der EWU Erfolg der EWU gibt Befürwortern Recht
3 3 Jubiläum, Finanzkrise und Griechenlandkrise (II) Vorfeld der EWU: Erhebliche Skepsis gegenüber dem Erfolg der EWU und der EZB unter Ökonomen Primär politischer Prozess mit ökonomischen Risiken Einige Länder nicht reif für Einheitswährung, staatliche Transfers von wirtschaftlich starken an schwache Länder, Transferunion Nach erfolgreicher Arbeit während der ersten zehn Jahre Doppelkrise: Finanzkrise 2008/2009 und Griechenlandkrise 2010
4 4 Agenda Maastricht Vertrag und Aufnahme von Griechenland in Eurozone Kreative griechische Buchführung Finanzierung griechischer Staatsschulden Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit als Krisenursache Wege aus der Krise
5 5 Maastricht Vertrag und Aufnahme von Griechenland (I) Maastrichter Konvergenzkriterien: Formulierung von Eintrittsbedingungen in die Eurozone, nur deren Erfüllung ermöglicht Teilnahme an Währungsunion Beschränkung auf Länder, die vorher ihre stabilitätspolitische und ökonomische Leistungsfähigkeit dokumentiert haben Währungsunion soll eine einigermaßen ökonomisch homogene Gruppe von Staaten darstellen Vorbeugung exzessiver Finanztransfers von starken zu schwachen Volkswirtschaften
6 6 Maastricht Vertrag und Aufnahme von Griechenland (II) Maastrichter Konvergenzkriterien (Fortsetzung): Monetäre Kriterien: Inflations-, Zins-, Wechselkurskriterium Defizitkriterium: Jährliche Nettoneuverschuldung maximal 3% des Bruttoinlandsprodukts Schuldenstandkriterium: Öffentliche Schulden maximal 60% des Bruttoinlandsprodukts No-Bail-Out Klausel verbietet Auslösen eines Staates im Fall seines Bankrotts durch andere Staaten Kein Austritts- und Ausschließungsrecht eines Landes
7 7 Maastricht Vertrag und Aufnahme von Griechenland (III) Konvergenzprüfungen: Erste Konvergenzprüfung im April/Mai 1998: Aufnahme von elf EU-Staaten in Währungsunion zum 1. Januar 1999 Konvergenzprüfung im Jahr 2000: Aufnahme von Griechenland in Eurozone zum 1. Januar 2001 Aufnahmen in Währungsunion trotz Überschreitungen von Defizit- und Schuldenstandkriterien Griechische Defizitquote sinkt im Jahr 1997 von 4% auf 1,6% im Jahr 2000
8 8 Kreative griechische Buchführung (I) Erfüllung beider Fiskalkriterien bereitet Schwierigkeiten in 1997: Frankreich: France Telecom zahlt 37,5 Mrd. Franc an Staat und Staat übernimmt im Gegenzug die Pensionsverpflichtungen, Senkung des Staatsdefizit um 0,5 Prozentpunkte Italien: Erhebung einer Euro-Steuer reduziert Staatsdefizit um 0,6 Prozentpunkte, Steuer wird später weitgehend zurückgezahlt Deutschland: Finanzminister drängt Bundesbank zur Neubewertung ihrer Goldreserven und Ausschüttung des Buchgewinns an Bundesregierung erfolgreiche Abwehr, Hans Tietmeyer
9 9 Kreative griechische Buchführung (II) Revisionen amtlicher Statistiken: Grundsätzlich sind Revisionen von Wirtschaftsdaten in der amtlichen Statistik ein Normalfall Publikation von aktuellen Wirtschaftsdaten basiert zunächst auf eingeschränkten Informationen und stellt Schätzung dar Verdichten sich die Informationen im Zeitablauf, wird die bekannt gegebene Zahl revidiert Solche Revisionen münden oft in einer Korrektur der ursprünglichen Angaben um 1 2 Prozentpunkte
10 10 Kreative griechische Buchführung (III) Manipulation der Fiskalquoten durch erhöhtes Bruttoinlandsprodukt: Mit steigendem Bruttoinlandsprodukt sinken die Werte der beiden Fiskalkriterien, da diese als Quoten definiert sind Ziel: Wirtschaftsleistung höher ausweisen, um bei unverändert hohem Staatsdefizit automatisch eine Reduktion der Defizitquote zu erreichen
11 11 Kreative griechische Buchführung (IV) Beispiele aus der griechischen Statistik: Nachricht im Jahr 2006 aus Griechenland: Bei Berechnung des Bruttoinlandsprodukts sind einige Branchen vergessen worden Und zwar: Rauschgifthandel, Geldwäsche, Zigarettenschmuggel und Prostitution Allesamt schattenwirtschaftliche-kriminelle Aktivitäten Griechenlands Bruttoinlandsprodukt steigt um sagenhafte 25% Behauptung Griechenlands: Korrektur basiert auf angepassten Berechnungsmethoden, schattenwirtschaftlicher Anteil nur gering
12 12 Kreative griechische Buchführung (V) Beispiele aus der griechischen Statistik (Fortsetzung): Nach Regierungswechsel im Oktober 2009 wird Kommission eingesetzt, die das Finanzgebaren der Vorgängerregierung prüft Weitere Prüfungen erfolgen durch Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Kommission Ergebnis: Verschleierung unangenehmer Zahlen, Manipulation von Wirtschaftsdaten, Fälscherwerkstatt mit Kujauschem Geschick
13 13 Kreative griechische Buchführung (VI) Beispiele aus der griechischen Statistik (Fortsetzung): Ausgaben von Krankenhäusern in Milliardenhöhe gehen in Statistiken verloren Unregelmäßigkeiten bei der Verbuchung europäischer Fördergelder Nichtexistierende Staatseinnahmen werden aufgeführt, indem erwartete Steuereinnahmen unrealistisch hoch angesetzt werden
14 14 Kreative griechische Buchführung (VII) Ursachen für inkorrekte Statistiken: Bewusst unklar belassene Zuständigkeit innerhalb einer Behörde, schlechte Kooperation zwischen Behörden Über wichtige Daten liegen keine Belege vor, Zahlen werden mündlich weitergegeben Statistikbehörde ist für Weisungen des Finanzministeriums empfänglich Kurzum: Politischer Wille zu Betrug und Verschleierung
15 15 Ende der kreativen griechischen Buchführung Nach Regierungswechsel im Oktober 2009: Korrekturen der Statistiken durch die neue Regierung Dadurch steigt Defizitquote für 2008 von 5% auf 7,7% und für 2009 von 3,7% auf 12% Prognosen für 2010: Defizitquote: 12,5% Schuldenstandquote: 125%
16 16 Finanzierung der griechischen Staatsschulden Grundsätzlich drei Finanzierungsmöglichkeiten: Monetäre Alimentierung durch Zentralbank Steuereinnahmen Staatliche Kreditaufnahme
17 17 Monetäre Alimentierung durch Zentralbank Potentieller Inflationstreiber: Übernahme staatlicher Schulden durch Zentralbank ermöglicht Finanzierung von Staatsausgaben durch Ducken von Geld Artikel 101 des EG-Vertrags verbietet dies auf direktem Weg Allerdings kauft die EZB seit Mai 2010 indirekt über Sekundärmarkt Staatsanleihen europäischer Schuldenstaaten Notfallmaßnahme zur Aufrechterhaltung der Liquidität, künftige Sterilisierung erforderlich Politischer Druck auf EZB, Gefährdung der Unabhängigkeit
18 18 Steuereinnahmen zur griechischen Staatsfinanzierung (I) Sprudelnde Steuereinnahmen unwahrscheinlich: Griechenland hat seit den neunziger Jahren eine deutliche Aufschwungphase erlebt Durch Boomperiode sind Kosten für lokale Produktionsfaktoren gestiegen Beispiel: Lohnstückkosten sind im Jahr 2009 in Griechenland um 2,5% gestiegen und in Deutschland um 2% gesunken Internationale Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Volkswirtschaft ist gesunken
19 19 Steuereinnahmen zur griechischen Staatsfinanzierung (II) Sprudelnde Steuereinnahmen unwahrscheinlich (Fortsetzung): Daher sind konjunkturelle Belebungen der griechischen Volkswirtschaft und dadurch eine Erhöhung der Steuereinnahmen nicht zu erwarten Ferner: Steuermoral in Griechenland unterentwickelt und Griechenland nimmt auf den gängigen Korruptionsindizes einen der hinteren Plätze ein Auch fraglich, ob die beschlossenen Steuererhöhungen wie erhofft greifen (Steuervermeidung, Steuerhinterziehung)
20 20 Staatliche Kreditaufnahme zur Defizitfinanzierung (I) Funktionsweise der staatlichen Kreditaufnahme: Staat legt Anleihe zu Stückpreis von 1000 auf, zahlt festen Zinssatz von 5% p.a., Anleger erhält 50 jährlich Gläubiger: In- und ausländische private und institutionelle Investoren (Banken, Versicherungen, Investmentfonds, Hedge Fonds) Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des Staates schwindet, einige Anleger verkaufen die Anleihe Preis der Anleihe sinkt auf 900 und Rendite steigt auf ca. 6%: Käufer erhält 50 als Zins, bezogen auf 900 ist Rendite gestiegen
21 21 Staatliche Kreditaufnahme zur Defizitfinanzierung (II) Funktionsweise der staatlichen Kreditaufnahme (Fortsetzung): Konsequenz für Staat als Schuldner: Für erneute Schuldenaufnahme muss Staat nun mindestens 6% zahlen Ist Zins niedriger, entscheiden sich Anleger für die umlaufenden, alten Anleihen, erneute Schuldenaufnahme nur zu höheren Zinsen möglich Aus Sicht der Anleger: Steigende Zinsen zur Kompensation der Übernahme des Risikos für Ausfall der Rückzahlung erforderlich Steigende Risikoprämien: Finanzmärkte zweifeln an Fähigkeit, Staatsschulden zu bedienen, Ausfallwahrscheinlichkeit steigt
22 22 Staatliche Kreditaufnahme zur Defizitfinanzierung (III) Rendite 1-3 jähriger Staatsanleihen (Citigroup Index) Rendite [%] D GR May- 09 Jun- 09 Jul- 09 Aug- 09 Sep- 09 Oct- 09 Nov- 09 Dec- 09 Jan- 10 Feb- 10 Mar- 10 Apr- 10 May- 10 Quelle: Datastream
23 23 Griechenlandkrise und der Euro-US-Dollar-Wechselkurs (I) Krisen hinterlassen Spuren im Wechselkurs: Abwertung des Euro seit Mitte des Jahres 2008 in Folge der Finanzkrise Allmähliche Erholung im Laufe des Jahres 2009 Deutliche Abwertung seit Anfang 2010
24 24 Griechenlandkrise und der Euro-US-Dollar-Wechselkurs (II) USD/Euro Quelle: EZB
25 25 Rolle der Anleger (I) Anleger können auf einen Kursverfall spekulieren: Klassisches Finanzinstrument dazu sind Leerverkäufe Funktionsweise: Anleger verkauft geliehene Finanztitel und kauft diese zum künftigen Zeitpunkt zurück Wertpapierleihe kostet Anleger eine Leihgebühr Gewinn für Anleger: Verkaufkurs höher als Kaufkurs, Differenz stellt nach Abzug der Transaktionskosten Gewinn dar
26 26 Rolle der Anleger (II) Wort Spekulanten negativ besetzt: In zurückliegenden Monaten Zuspitzung durch Bezeichnung als Zocker Diskreditierung jedoch nicht gerechtfertig Leerverkäufe häufig verwendet: Beispielsweise machen Leerverkäufe auf Aktienmärkten 30 40% des Handelsvolumens aus Insbesondere in Krisen überziehen Regulatoren Wertpapiere mit Leerverkaufsverboten, um Finanzmärkte vor weiteren Kursverfall zu schützen
27 27 Rolle der Anleger (III) Negative Auswirkungen von Leerverkaufsrestriktionen: Können Kurszusammenbrüche sogar verstärken Reduzierung der Liquidität auf Finanzmärkten durch Vergrößerung der Verkauf- und Kaufkurse Störung des Preisbildungsprozesses behindert Preisfindung Beispiel: Spekulative Blasen und Zusammenbrüche sind auf Immobilienmärkten deutlich häufiger als auf Aktienmärkten Eine mögliche Erklärung: Im Unterschied zu Aktien lassen sich Immobilien nicht leerverkaufen
28 28 Rolle der Anleger (IV) Kritik an Anlegern in der Griechenlandkrise ist Ablenkungsmanöver: Bequemer Sündenbock für Banker, Politiker und Regulatoren Anleger sind für Krise nicht ursächlich und Diskreditierung als Zocker nicht gerechtfertigt Anleger tragen während der Krise zur adäquaten Bepreisung von Wertpapieren bei Investoren haben dazu beigetragen ohnehin ökonomisch notwendige und angemessene Veränderungen herbeizuführen
29 29 Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit als Krisenursache (I) Internationale Wettbewerbsfähigkeit und Einheitswährung: Boomperiode in Griechenland: Kosten für lokale Produktionsfaktoren gestiegen, internationale Wettbewerbsfähigkeit gesunken Besäße Griechenland eine eigene Währung, könnte es seine internationale Wettbewerbsfähigkeit durch Abwertung seiner Währung mit dem nominalen Wechselkurses wieder erlangen Griechische Güter würden sich trotz inländischer Preissteigerung für Ausländer verbilligen Bei Existenz einer Einheitswährung entfällt dieser Mechanismus über Wechselkursanpassungen
30 30 Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit als Krisenursache (II) Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit durch Reallohnsenkungen: Reduzierung des Lohnniveaus, um eine wesentliche Kostenkomponente für Unternehmen zu senken Reallohnsenkungen sind sehr harte Einschnitte und nicht ohne Weiters durchsetzbar An den Streiks ist zu erkennen, dass die griechische Bevölkerung auf die ökonomischen Schwierigkeiten nicht vorbereitet war
31 31 Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit als Krisenursache (III) Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit durch Subventionen: Subventionszahlungen an die griechischen Unternehmen zur Kompensation von Kostennachteilen Aus dem griechischen Staatshaushalt sind Transfers nicht leisten, so dass finanzielle Hilfe von der europäischen und internationalen Staatengemeinschaft verbleibt Defizite im internationalen Wettbewerb erhöhen Druck auf Fiskalpolitik, mit Transfers Griechenland zu unterstützen
32 32 Wege aus der Krise (I) Zwei Alternativen bei Zahlungsunfähigkeit eines Landes: Austritt aus der Währungsunion teilweiser Zerfall der EWU Übernahme der Staatsschulden durch andere Länder, Fall des Bail-Out Zunächst Betrachtung eines Austritts aus der EWU: Land verlässt EWU, um preisliche Wettbewerbsfähigkeit durch Abwertung der eigenen neuen Währung zu verbessern Nachfrage der Güter aus diesem Land steigt, Konjunkturstabilisierung, Abwendung der Zahlungsunfähigkeit
33 33 Wege aus der Krise (II) Erhoffte positive Effekte fraglich: Transitorischer Effekt, wenn durch nominale Abwertung erreichte Wettbewerbsvorteile zu erhöhten Nominallohnforderung führen bei starken Gewerkschaften wahrscheinlich Kein Druck zur Durchführung notwendiger Strukturanpassungen, insbesondere im öffentlichen, reformträgen Sektor Stabilität der neuen Währung daher zweifelhaft und damit auch die erhoffte Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit Resümee: Vorteile eines Austritts und einer neugeschaffenen Währung fraglich
34 34 Wege aus der Krise (III) Kosten des Austritts aus der EWU: Bestehende Staatsschulden sind in Euro denominiert, so dass sich ihr Wert in der abwertenden heimischen Währung erhöht Ferner müsste bei Aufnahme neuer Schulden das Land die Anleger für ein Wechselkursrisiko entschädigen Zinserhöhung erhöhter Schuldendienst schränkt Handlungsfähigkeit ein Zudem würden die Schuldtitel in vergleichsweise illiquiden Märkten gehandelt, so dass eine Liquiditätsprämie zu zahlen wäre Kapitalflucht ins Ausland, Abwicklung von Transaktionen mit starkem Euro, geringe Akzeptanz der neuen Währung
35 35 Wege aus der Krise (IV) Abwägung von Vorteilen und Kosten eines EWU-Austritts: Wiedereinführung der heimischen Währung für zahlungsunfähiges Land nicht vorteilhaft Austritt eines Landes aus der EWU sehr unwahrscheinlich und daher kein naheliegendes Szenario Alternative wäre die Übernahme von Schulden durch andere Länder
36 36 Wege aus der Krise (V) Unterschiedliche Formen eines Bail-Out möglich: Direkte Übernahme von Schulden eines zahlungsunfähigen Landes der EWU durch andere Länder Emission einer Gemeinschaftsanleihe mit niedrigen Zinsen und daher geringen laufenden Zahlungsverpflichtungen Einigung auf No-Bail-Out Klausel bereits im Vorfeld der EWU: Stabilität der EWU und Unabhängigkeit der EZB gefährdet Bail-Out zieht Anreize für künftiges Fehlverhalten nach sich
37 37 Wege aus der Krise (VI) Verweigerung eines Bail-Out unwahrscheinlich: Bankensektor: zusätzliche Spannungen durch Kapitalflucht Anstieg des systemischen Risikos: europaweite Dominoeffekte, Übergriffe auf das gesamte Finanzsystem, Gefährdung der Finanzmarktinstabilität Konsequenz: Bail-Out wahrscheinliche Reaktion auf Zahlungsunfähigkeit Problematisch: Glaubwürdigkeits- und Stabilitätsverlust der EWU
38 38 Wege aus der Krise (VII) Forderungsverzicht als Alternative zum Bail-Out: Würde Bankensektor betreffen, Gefahr von Dominoeffekten und Zusammenbruch des Finanzsystems Insbesondere französische Banken wären davon betroffen Politische Maßnahmen zielen auf Schutz von französischen Banken Französische Bankaktien sind nach Verabschiedung des Rettungsschirms um circa 25% gestiegen
39 39 Fazit (I) Alternativen zu einem Bail-Out angeschlagener Staaten: Austritt aus der EWU keine Option und auch politisch nicht durchsetzbar Zudem besteht ein systemisches Risiko und damit Möglichkeit des Zusammenbruchs von Finanzsystemen durch Dominoeffekt Lösung der ökonomischen Probleme: Staaten müssen sparsamer mit Finanzmitteln umgehen Vorsichtige Aufnahme neuer Ländern in EWU (Polen, Rumänien)
40 40 Fazit (II) Arroganz und Borniertheit politisch Verantwortlicher: Ökonomische Risiken durch schwache Staaten als Mitglied der EWU im Vorfeld deutlich herausgestellt Trotz Warnung der Ökonomen Einführung der Einheitswährung Finanzinvestoren als Sündenbock und deren Regulierung durch Leerverkaufsbeschränkungen und Finanztransaktionssteuer Maßlose Überschätzung der politischen Führungsschicht
41 41 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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