Neue Wege in der Therapie der hüfte

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1 patienteninformation hüfte Neue Wege in der Therapie der hüfte besser in bewegung

2 Übersicht Indikationen Postoperativ z.b. nach Hüft-TEP-Einbau oder -Wechsel. COXA-HIT Konservativ z.b. Arthrose im Hüftgelenk. Relative Kontraindikationen Erkrankungen des Lymphsystems (Stauungen im Hüftund Oberschenkelbereich). Anlage der COXA-HIT nach fachlicher Einweisung beachten. Knöcherner Pfannenrand des Acetabulum (Limbus acetabuli) Caput femoris Collum femoris Trochanter major

3 SPORLASTIC Hüftbandagen COXA-HIT Hüftbandage zur konservativen oder postoperativen Behandlung von Hüftgelenkserkrankungen. Nach PD Dr. med. Fleischmann/Dr. med. Schick. Wirkungsweise der COXA-HIT Wirkungsweise Atmungsaktives elastisches Material stabilisiert das Hüftgelenk und verbessert die Koordination der Hüftmuskulatur (Propriozeption). Verbesserung der Wahrnehmung der Hüftmuskulatur nach operativen Eingriffen. Postoperativ hilft die komprimierende Wirkung der COXA-HIT die Gefahr einer Hämatombildung zu reduzieren. Leicht abduzierende Wirkung auf das Hüftgelenk. Unterstützung der physikalischen Therapie durch beiliegendes Cold-/Hot-Pad und Reduktion von Schmerzen und Schwellungen. Technik der COXA-HIT Hüftbandage aus elastischem, atmungsaktiven Material. Hüft- und Oberschenkelgurt durch Klettverschlüsse individuell anpassbar. Einfache Handhabung erhöht die Akzeptanz beim Patienten und Pflegepersonal. SPORLASTIC Kompressions-Kontrollstrip (SKK) zeigt die maximale Kompression der Hüftbandage an. a b Bild a: COXA-HIT mit Spannung angelegt. Bild b: COXA-HIT zu locker angelegt. Mit dem SPORLASTIC Kompressions-Kontrollstrip (SKK) kann der Patient oder Pflegepersonal einfach erkennen, ob die Hüftbandage funktionsgerecht angelegt wurde.

4 Hüftgelenksarthrose Anatomischer Aufbau der Hüfte Das Hüftgelenk ist das größte und am stärksten belastete Gelenk des Menschen. Es vermittelt die Bewegung zwischen Bein und Rumpf. Gelenkspalt Gelenkflüssigkeit Hüftgelenkbänder und Gelenkkapsel Hüftpfanne Gelenkknorpel Hüftkopf Schenkelhals Oberschenkelknochen Hüftgelenkbänder und Gelenkkapsel Die gelenkbildenden Anteile Die Hüfte wird von einem quasi Kugelgelenk gebildet, bei dem der Oberschenkelknochen mit seinem Kopf (Hüftkopf) in der Hüftpfanne, die vom Becken gebildet wird, steht. Da mehr als die Hälfte des Oberschenkelkopfes in der knöchern-bindegewebigen Pfanne liegt, spricht man von einem Nußgelenk. Zwischen Kopf und Pfanne befindet sich der Gelenkspalt mit der Gelenkflüssigkeit. Knorpel Die gelenkbildenden Anteile sind mit einer Knorpelschicht überzogen. Eine ringförmige Gelenklippe (Labrum) aus Knorpel bildet den Rand der knöchernen Pfanne. Kapsel Das Gelenk wird von einer bindegewebigen Kapsel umgeben, deren Innenschicht, die Synovia, ständig neue Gelenkflüssigkeit produziert. Bänder Die Gelenkkapsel wird durch kräftige Bandstrukturen verstärkt. Gelenkkapsel, Bänder und umliegende Muskulatur halten das Gelenk in seiner Position. Entstehung einer Hüftgelenksarthrose Unter einer Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) versteht man den Verschleiß des Hüftgelenkes. Zunächst sind Knorpel und Labrum betroffen, bei Fortschreiten der Erkrankung verschleißen auch die knöchernen Strukturen. Im Laufe des Lebens machen alle Strukturen des Körpers einen natürlichen Alterungsprozeß durch. SPORLASTIC GMBH Postfach D Nürtingen Telefon / Telefax / info@sporlastic.de

5 Hüftsch Treten jedoch übermäßige Abnutzungserscheinungen auf, oder tritt ein frühzeitiger Verschleiß auf, so gilt dies als krankhafte Veränderung, die in aller Regel einer Behandlung bedarf. Ursachen Durch eine verbesserte Lebenserwartung nimmt die Anzahl der Patienten mit einem Hüftgelenksverschleiß stetig zu. Im Alter von Jahren leiden ca. 2% der Bevölkerung an Hüftgelenksarthrosen. Aber auch im jungen Alter kann es zur Entwicklung einer Hüftarthrose kommen. Bei den Ursachen unterscheiden wir drei Hauptgruppen: Mechanische Ursachen; Durchblutungsstörungen; entzündliche Ursachen. Die mechanischen Gründe für eine Hüftgelenksarthrose sind mit mehr als 75% am häufigsten. Es hat sich herausgestellt, daß es durch eine Aufbaustörung der Hüfte zu einem Konflikt des Schenkelhalses mit dem Pfannenrand kommen kann. Der Hüftkopf sitzt dabei nicht zentral auf dem Schenkelhals, sondern ist leicht verschoben (Offset-Störung). Beim Beugen und Drehen der Hüfte kommt es zum Anstoßen (Impingement) des Schenkelhalses am vorderen Pfannenrand. Dabei wird als erstes die Hüftgelenkslippe (Labrum) geschädigt. Offset-Störung fehlende Taille Impingement Das Labrum, welches auch als Meniskus der Hüfte bezeichnet wird, ist mit dem Pfannenknorpel verwachsen, so dass dieser im weiteren Verlauf geschädigt wird. Dieser Pfannenrandschaden ist dann der Beginn der Hüftgelenksarthrose. Wird dieser Konflikt nicht behoben, so wird sich eine manifeste Hüftgelenksarthrose frühzeitig entwickeln. Da die Gelenklippe mit Schmerzfasern SPORLASTIC Schweiz BERRO AG Postfach 30 CH-9053 Teufen Telefon Telefax

6 merz Ursachen und Leitsym versorgt wird, kommt es bereits im frühen Stadium zu Leistenschmerzen. Bei fortschreitender Arthrose kommt es dann zu folgender Symptomatik: Anlaufsymptomatik und -steifigkeit; Bewegungseinschränkung; Belastungs- und Ruheschmerz - Leiste, Gesäß, Oberschenkel; Einschränkung der Gehstrecke; Gangstörung; Beinverkürzung. Konservative Therapie der Hüftgelenksarthrose Bei Patienten mit beginnender Arthrose ist je nach Entstehungsursache eine konservative Behandlung ausreichend und wirksam. Das Gelenk soll so beeinflusst werden, dass Reizungen abklingen und dadurch eine Schmerzlinderung erreicht wird. Oftmals ist eine Gewichtsreduktion notwendig, da Übergewicht eine erhebliche zusätzliche Belastung für das Gelenk bedeutet. Des Weiteren kann die Gelenkbelastung durch orthopädische Hilfsmittel (z. B. Bandagen, Orthesen, Gehstock) reduziert werden. In manchen Fällen kann eine Einspritzung entzündungshemmender Substanzen in das Gelenk nötig sein. Durch eine Hüftbandage kann die Hüfte stabilisiert und die Koordination verbessert werden. Auch hat die Kompression eine schmerzreduzierende Wirkung. Eine sehr große Bedeutung für Schmerzlinderung und verbesserte Beweglichkeit hat die krankengymnastische Übungsbehandlung (siehe Rückseite). Schlingen-Therapie-Training (STT) der Hüftmuskulatur. Operative Therapie der Hüftgelenksarthrose Prävention der Hüftgelenksarthrose Klagt ein Patient über Leistenschmerzen, so können durch eine differenzierte Abklärung das genaue Ausmaß dieser Aufbaustörung und der bereits vorhandene Schaden bestimmt werden. Damit es nicht zu einer frühzeitigen Abnutzung des Hüftgelenkes kommt, sollte ein korrigierender operativer Eingriff durchgeführt werden. Hierbei kann diese Aufbaustörung im Rahmen einer Qualitätsmanagementsystem DQS-zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008, Reg.-Nr QM 08 und DIN EN ISO 13485:2010, Reg.-Nr.: MP 29

7 ptome Hüftgelenksspiegelung (Arthroskopie) behoben werden. Der Operateur sieht mit einer 4 mm großen Optik in das Hüftgelenk und kann mit verschiedenen Spezialinstrumenten diese Operation durchführen. Dadurch können früher übliche große Schnitte vermieden werden. Hüftarthroskopie Die gelenkerhaltende Operation (Umstellungsoperation) Geeignet für Patienten mit einem Alter unter 60 Jahren, wenn sich die Bewegung und Funktion des Gelenkes durch diese Operation verbessern lässt. Die Entscheidung, ob eine solche Operation in Frage kommt, muss individuell getroffen werden und ist unter anderem davon abhängig, wie sich die Hüfte im Röntgenbild darstellt. Mit einer Umstellungsoperation soll die Einstellung des Hüftkopfes in die Pfanne verbessert werden, um somit die überbelasteten Stellen des Hüftkopfes etwas zu entlasten. Dazu wird der Winkel des Schenkelhalses verändert, in dem ein Knochenkeil aus dem Oberschenkel entnommen wird. Oberschenkelschaft und -hals werden mit einer Winkelplatte in geändertem Winkel verbunden. Der Hüftgelenksersatz (Endoprothese) wird angewendet bei: Totaler Gelenkzerstörung; Patienten in der Regel über 60 Jahre; rheumatisch bedingter Coxarthrose; bei beidseitigem Befall. Bei dieser Operation wird sowohl die Pfanne, als auch der geschädigte Hüftkopf ersetzt. Je nach Alter und Knochenqualität können die Implantate zementfrei oder zementiert eingebracht werden. Stufenplan zur Behandlung der Hüftgelenksarthrose Liegt bereits eine Hüftgelenksarthrose vor, so konnte bisher nur ein künstlicher Hüftgelenksersatz durchgeführt werden. Dabei wurde dem Ausmaß der Arthrose und dem Alter des Patienten keine Rechnung getragen. An der ARCUS-Klinik haben wir einen Stufenplan entwickelt, der eine stadiengerechte Behandlung der Arthrose vorsieht, so daß die Funktion des eigenen Hüftgelenkes möglichst lange erhalten werden kann. Osteophytenkranz Mann 46 Jahre Erstellung der Patienteninformation mit freundlicher Unterstützung von: Dr. med. Wolfgang Miehlke Leitender Arzt ARCUS-Sportklinik Rastatter Straße Pforzheim

8 1. Mäßige Hüftgelenksarthrose mit Randanbauten Im Rahmen einer Hüftgelenksarthroskopie kann eine deutliche Verbesserung der Beschwerden erzielt werden. Bei diesem Eingriff werden die knöchernen Ausziehungen an Hüftkopf und Pfanne (siehe Pfeil) sowie die eingesteifte Kapsel teilweise entfernt. Die Beweglichkeit wird deutlich verbessert. Die gerissene Gelenklippe und das entzündliche Gewebe werden entfernt. Hierdurch wird eine erhebliche Schmerzerleichterung erzielt. Dem Patienten wird es so ermöglicht, über längere Zeit wieder aktiv zu sein. Das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenkes wird hinausgezögert. 2. Fortgeschrittene Arthrose beim jungen Patienten (Frauen unter 60 Jahre, Männer unter 65 Jahre) Ist das Gelenk vollständig zerstört, macht ein komplett gelenkerhaltender Eingriff keinen Sinn mehr. Damit dennoch möglichst viel Knochen erhalten werden kann, setzen wir lediglich eine Hüftkopfkappe ein. Sie hat den Vorteil, dass die normale Anatomie erhalten bleibt und dadurch ein normales Bewegungsausmaß erzielt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Stabilität, so dass sportliche Belastung grundsätzlich problemlos möglich ist. Hüftkopfkappe 3. Fortgeschrittene Arthrose beim älteren Patienten (Frauen über 60 Jahre, Männer über 65 Jahre) Da der Schenkelhals bei älteren Patienten in der Regel nicht mehr so stark ist, wird in diesem Fall ein vollständiger Hüftgelenksersatz durchgeführt. Auch bei diesem Eingriff wurden enorme Fortschritte erzielt. Neben besseren Materialien hat sich auch die Operationstechnik wesentlich verbessert. Es werden nur noch sehr kleine Schnitte (6-8 cm) gemacht. Der entscheidende Vorteil ist aber, dass praktisch keine Muskeln mehr abgelöst werden müssen. Der Eingriff ist dadurch viel schonender und verursacht weniger Schmerzen. Eine sofortige Vollbelastung ist möglich. Es kommt zu weniger Blutverlust und dadurch ergibt sich eine deutlich schnellere Rehabilitation. Hüftarthroplastik Michael Pöschl Leitender Physiotherapeut ARCUS-Sportklinik

9 Physiotherapeutische Behandlung bei der Hüftgelenksarthrose Die Therapie der Hüftgelenksarthrose ist zunächst immer konservativ und richtet sich nach dem krankengymnastischen Befund der Funktionalität. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung resultiert eine durch die Kapsel bedingte Bewegungseinschränkung. Durch physiotherapeutische Techniken (z.b. Manuelle Therapie) kann eine spezielle Kapseldehnung erfolgen sowie der Entwicklung von Kontrakturen entgegengewirkt werden. Durch die Möglichkeiten bildgebender Verfahren (CT, digitales Röntgen) ist gerade bei jüngeren Menschen (18-40 Jahre) mit Hüftgelenksbeschwerden die Gelenklippe (Labrum) als mitverantwortlicher Schmerzgenerator zu erkennen. Physiotherapeutische Behandlung: Hüftimpingement konservativ Bei konservativer Behandlung des Hüftimpingements empfiehlt sich ein Vorgehen nach folgenden Behandlungsrichtlinien: Aufklärung über die individuell durchzuführenden Maßnahmen durch den Arzt oder Physiotherapeuten. Da die Kapsel der Hüfte mit dem Labrum verbunden ist, sollte keine Dehnung (Stretching) und keine maximale Bewegung im Hüftgelenk erfolgen. Dies kann zu mehr Beschwerden führen. Training der hüftstabilisierenden Muskulatur (Rotatorenmanschette), wobei dies in einem geschlossenen System (Stehen auf dem betroffenen Bein) erfolgen sollte. Das Ziel ist, eine gute Zentrierung des Passive Bewegung der Hüfte. Hüftkopfes in der Pfanne zu erreichen. Verringern der Landungsphase beim Gehen durch Gehstöcke. Zyklische Aktivität (immer genug Pausen einlegen). Sport vorübergehend reduzieren bzw. einstellen.

10 Neue Wege in der k Traktion der Hüfte zur Schmerzlinderung. Hüftimpingement postoperativ Woche: Gangschule mit Unterarmgehstöcken unter Teilbelastung. Manuelle Lymphdrainage mit unterstützender Kompression durch ein Hilfsmittel (COXA-HIT). Beüben der Hüftbeugung bis 70 (die ersten 2-3 Wochen). Beüben der Hüftabspreizung bis zur Schmerzgrenze. Isometrische Spannungsübungen (Beinmuskulatur). Gleichgewichtsübungen im Stand. Kühlung durch Eispack oder Eislolly. Gangschule. Kleine Kniebeugung. Vermieden werden sollten: Rotationsbewegungen. Überspreizen der Beine. Bewegung im offenen System (Füße sollten immer Bodenkontakt haben). Dehnung der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur. Kein Krafttraining vor Erreichen der vollen Beweglichkeit.

11 konservativen Therapie und posto Ab der Woche: Vollbelastung sollte erreicht sein. Koordinationsübungen in verschiedenen Ausgangsstellungen. Beginn der Trainingstherapie zum Muskelaufbau. Sportspezifische Therapie und Training. Beinpresse zur Kräftigung der Beinmuskulatur. Hüftgelenksarthrose konservativ Die Bewegungseinschränkung und das Schmerzempfinden sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt. Auch spielt die Dauer der Beschwerden eine große Rolle für die Planung und Umsetzung der Therapiemaßnahmen. Individuelle Behandlungsinhalte sollten mit dem Patienten erarbeitet und abgestimmt werden. Koordination am Posturomed.

12 operativen Nachbehandlung der H Hier listen wir einige physiotherapeutische Möglichkeiten auf, die zur Verbesserung der Funktionalität führen können: Gleichgewichtsübungen zur Sturzprophylaxe. Eis oder Wärmetherapie (je nach Ausmaß der akuten oder chronischen Beschwerden). Elektrotherapie/TENS. Einsatz von Kardiogeräten (Ergometer, Laufband). Manuelle Therapie (z.b. Intermittierende Traktion). Herabsetzen der Muskelspannungen (z.b. Massagen, allg. Weichteiltechniken). Dehnübungen als Schmerzlinderung. Trainingstherapie am Gerät. Ausdauertraining (Standfahrrad, Laufband, Nordic Walking). Wassergymnastik oder Aquajogging. Vibrationstherapie (Galileo). Ziele der funktionellen Behandlung: Vermeiden oder Verzögern der Operation. Vorbereitung zur Operation. Schmerzlinderung. Verbesserung der Beweglichkeit. Bessere Stabilität des Hüftgelenkes. Verbessern des Gangbildes und der Gangleistung. Verbessern der Lebensqualität. Förderung zur Eigenverantwortlichkeit und Teilnahme an Präventionskursen (z.b. Knie- und Hüftschule). Training der Hüftmuskulatur am Seilzug (belastet).

13 üftgelenksarthrose. Hüftgelenksersatz (TEP = Total-Endo-Prothese) Rehabilitation Bei Rehabilitationsmaßnahmen unterscheidet man die Früh- von der Spätrehabilitation. Die frühfunktionelle postoperative Mobilisation erfolgt so rasch wie möglich mit Unterarmgehstöcken und der krankengymnastischen Kontrolle in den ersten 10 Tagen. Die Belastbarkeit des Gelenkes unterliegt einer großen Variation. In der Regel können zementierte Implantate als auch nicht-zementierte Implantate grundsätzlich, soweit dies der Weichteilwundschmerz zulässt, sofort belastet werden. Der Operateur entscheidet über Belastungs- und Bewegungsumfang. Koordination und Kraftübung am Schlingen-Therapie-Training (STT) Woche postoperativ: Manuelle Lymphdrainage. Kompressionstherapie mit Unterstützung von Hilfsmitteln (z. B. COXA-HIT). Gehen an Unterarmgehstützen mit schmerzabhängiger Belastung (Vorgabe vom Arzt beachten). Hüftbeugung beüben: 1. Woche bis 70, ab der 2. Woche bis 90. Eisbehandlung (COXA-HIT, Eislolly). Treppenlaufen und Gehstrecke verbessern Woche: Langsames Abtrainieren vom Einsatz der Gehstöcke bis zur Vollbelastung. Fahrradergometer zur Verbesserung der Ausdauer. Koordinations- und Kräftigungsübungen im geschlossenen System (unter Belastung) mit verschiedenen Geräten (Posturomed, Schlingen- Training, Pezziball etc.). Heimübung zur Stabilisation der Beinachse.

14 Ökonomisierung des Bewegungsablaufes und der Alltags- und Sportaktivität ohne Gehstützen. Schulung vielfältiger Bewegungsanforderungen. Langsamer Beginn mit der Trainingstherapie. Ziel ist Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination zu verbessern und zu intensivieren. Ab dem 3. Monat: Galileo-Vibrationstherapie (mit Rücksprache des operierenden Arztes): Hier kann in Ergänzung zu den Maßnahmen der konservativen Physiotherapie die Galileo-Vibrationstherapie eingesetzt werden. Mit dem Galileo-System werden Vibrationen im Körper erzeugt, durch die Muskeln und Knochen stimuliert werden. In verschiedenen Ausgangspositionen können Muskelketten, die für die Stabilität der Hüfte wichtig sind, in ihrer Gesamtheit trainiert werden. Dies fördert die Eigenreflexe und Kraftentwicklung der Muskulatur. Galileo-Vibrationstherapie. Sportliche Aktivität mit Hüftgelenksersatz Voraussetzungen: Das Implantat muß im Röntgenbild korrekt sitzen; die Einheilung des Implantats muß abgeschlossen sein; funktionelle Maßnahmen in der Therapie sollten erarbeitet werden. Wichtig: Keine neuen Sportarten erlernen, sondern nur diejenigen durchführen, die technisch beherrscht werden. Wirkungsvolle Sportarten : Walking; Radfahren; Schwimmen (Kraulen); Tanzen; Reiten; Wandern; Golf; Kegeln; Skilaufen. Grundsätzlich: Die Entscheidung, welche Sportarten durchgeführt werden können, obliegt immer dem operierenden Arzt und es ist dringend notwendig, diese mit ihm zu besprechen. Ref. PIH 03/07.11