Eine Theateraktion im Einkaufszentrum Letzipark
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- Frida Lange
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 S. 1 Eine Theateraktion im Theater der Künste Departement Darstellende Künste und Film Gessnerallee 11, 8001 Zürich Tel +41 (0) Öffentlichkeitsarbeit und Mediendienst Stefan Schöbi Werbebüro & Eventkommunikation ZHdK Telefon stefan.schoebi@zhdk.ch
2 S. 2 Eine Theateraktion im Die letzten KäuferInnen stehen an der Kasse, die Reinigungsequipen haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. Zwischen Gesprächen und Diskussionen, Abschieden und Verabredungen für den nächsten Tag haben sich unbemerkt Theaterfiguren gemischt, die nun durch kleine «Auftritte» an Kassen, in Cafes, im Parkhaus und auf den Fluren auf sich aufmerksam machen. Wenn sich dann die Eingangspforten und Gitter der Ladengeschäfte definitiv schliessen, die Hintergrundmusik eigentlich abgestellt und das Licht normalerweise gelöscht würde, erwacht der Letzipark noch einmal zu neuem Leben. Nun kommt das sonst im Gewirr, der Hektik des Alltags Unsichtbare, Verborgene zum Vorschein und wird für das Publikum erlebbar: von Lebenswegen, Sehnsüchten, Ängsten und Träumen verschiedener Menschen wird nun gespielt, getanzt, gesungen. Das in ZürichAltstetten ist Recherche und Aufführungsort eines Theaterprojektes, das Schauspiel, Szenografie und Kostümstudierende der unter Leitung des Regisseurs Volker Hesse erarbeitet haben. Das Zentrum ist der ideale Ort für eine transdisziplinäre theatrale Intervention. Seit seiner Eröffnung 1987 ist er zu einem bekannten und beliebten Einkaufszentrum und Begegnungsort sowohl für die Quartiereinwohner als auch für hier Arbeitende geworden. Hier treffen Menschen mit verschiedenen Zielen und Aufgaben aufeinander, von der Verkäuferin über den Lastwagenfahrer, von der Putzbrigade bis zum Sicherheitspersonal, vom Studenten über die Pensionärin bis hin zum Businessman. Bei ihrer Recherche haben sich die Theaterleute zunächst durch Beobachtungen, Gespräche und Interviews diesen Menschen genähert. Sie haben die Besucher und Mitarbeitenden des Einkaufszentrums kennen gelernt und Abläufe und Mechanismen in deren Zusammenspiel entdeckt und hinterfragt. So haben sie ein Panorama von Figuren und deren Geschichten erarbeitet, das nun an einigen Abenden den Besuch im Letzipark zu einem etwas anderen Einkaufs(schluss)erlebnis werden lässt. Aufführungsdauer Die Aufführung dauert ca. 75 Min. Aufführungen: 15. April 2009, 19:30 bis 20:45 h 16. April 2009, 19:30 bis 20:45 h 17. April 2009, 19:30 bis 20:45 h 18. April 2009, 19:30 bis 20:45 h Eintritt Der Eintritt ist frei. Keine Reservation möglich. Spielort (folgen Sie den Schildern) Reservation keine Reservation nötig, kein Ticketverkauf, kein Vorverkauf Theater der Künste Departement Darstellende Künste und Film Gessnerallee 11, 8001 Zürich Tel +41 (0) Regie: Volker Hesse Mit: Nicolas Batthyany, David Berger, Nikolai Bosshardt, Matthias Britschgi, Oliver Goetschel, Katja Göhler, Marton Nagy, Sascha Pederiva, Anja Schärer, Anna Schinz, Maxi Schmitz, Miriam Stein, Mara Thurnheer, Jeanne Werner (Fachrichtung Schauspiel) Bühnenraum: Luana Paladino, Fjolla Rizvanolli (Fachrichtung Szenografie) und Manuel Fabritz Kostüm: Nicole Fuchs, Ciara Frey, Katja Müller, Franziska Waldemer und Katharina Tietze (Fachrichtung Style & Design) Dramaturgie: Petra Fischer Ton: Salomon Baumgartner, Dave Linder Technik: Dominic Fedier RegieAssistenz: Katja Trachsel, Anna Papst KostümAssistenz: Nadja Aebi
3 S. 3 Volker Hesse hat das Projekt «Unter Palmen» als Regisseur begleitet: Was geschieht im Einkaufszentrum, wenn 15 Schauspielstudierende es als Bühne benutzen? Unsere Kunstaktionen fordern den Alltag heraus, aber der Alltag zwingt auch die Schauspielerinnen und Schauspieler zu Formen, die sie im Schutz eines Kunstraumes nicht suchen müssen. Wir beobachten Menschen im Einkaufszentrum Letzipark: Kauffixierte und Träumer, Überdrehte und Einsame, Flanierer und Angestellte, Satte und Verzweifelte. Wir beschreiben Möglichkeiten, wir phantasieren Varianten des Alltags. Wir skizzieren Dialoge, wir musizieren, wir tanzen bei laufendem Kaufbetrieb und in der Stille des Zentrums nach Schluss der Geschäfte. Welche Absicht und welche Geschichte steht hinter dieser Produktion? Ich habe hier vor zwei Jahren an der ZHdK eine Produktion unter dem Titel «Traumaville» gemacht, in der traumatisierte Menschen im Zürcher Alltag eine wichtige Rolle spielten. Diese Beobachtungsarbeit wollte ich fortsetzen in einem Bereich, der weniger offensichtlich dramatisch ist: In einem Einkaufszentrum trifft man auf viele neurotisierte Menschen und auf viele Gesichter der Einsamkeit. Soziale Zerfallserscheinungen einer Grossstadt zeigen sich besonders deutlich in der traurigen Landschaft einer Mall, die unendlich weit weg ist von einer italienischen Piazza und dennoch dieselbe Funktion erfüllen soll. Wir versuchen, die Kläglichkeit dieses Schauplatzes mit Sympathie, aber auch mit kritischer Schärfe wahrzunehmen und die Sehnsucht nach vielleicht erfüllteren Begegnungen aufrechtzuhalten. Worin unterscheidet sich die Proben und Entwicklungsarbeit von einer «normalen» Theaterproduktion? Wir haben am Anfang Szenen aus einem bestehenden Stück verwendet, nämlich aus «Hysterikon» von Ingrid Lausund. Diese haben wir dann weiter entwickelt und viele Elemente durch Improvisation ersetzt. Das Stück hat sich stark in Richtung des Tanztheaters bewegt, vieles wird nun mit Körpertheater ausgedrückt. Die Studierenden haben Beobachtungsphasen in Improvisationen verarbeitet und jetzt sind wir dabei, daraus wiederum reproduzierbare Formen zu gewinnen. Wie reagieren die Studierenden auf das ungewohnte Umfeld? Wenn haben die Szenen ja im Schutzraum der Schule erarbeitet wenn wir sie nun ins Einkaufszentrum verlegen, sehen wir uns mit neuen Versuchen der Interaktion konfrontiert: Menschen versuchen, mitzumachen, sich in die Szene hineinzustellen, was eine starke Veränderung erzeugt. Solche Verhaltensweisen von Passanten und Zufälle wirken auf die vorgeprobten Szenen stark ein. Wir haben jetzt ein Training entwickelt, um die Zufälligkeiten und äusseren Einwirkungen so zu verarbeiten, dass die Szenen möglichst viel Einkaufsrealität einbeziehen, aber dennoch nicht zerfallen. Das Theater der Künste Das Theater der Künste ist der Produktions und Aufführungsort des Departements Darstellende Künste und Film (DDK) der (ZHdK). Es ist im Rahmen der Gründung der Hochschule am 1. August 2007 aus dem ehemaligen Theater an der Sihl hervorgegangen. Seither finden hier vielseitige Begegnungen unter den den Künsten und zwischen Kunst und Realität statt. Performative Kunstpraktiken verlangen den Zuschauer. Vom Produzieren in einem Raum jenseits des Marktes profitieren dabei unterrichtende und inszenierende Gastkünstler, Studierende und das Publikum gleichermassen und nicht zuletzt die Kunst selbst. Feedback und Spielplanbroschüre Die geforderte Eigenverantwortlichkeit der MasterStudierenden an ihren Produktionen findet nicht zuletzt in der Spielplanbroschüre eine Plattform. Darin geben wir insbesondere Einblick in den Entstehungsprozess und die treibenden Kräfte und Köpfe in und hinter den Projekten. Für Kritik und Anregungen aus dem Publikum sind auf der Website des Theaters Kanäle geöffnet, über die das Feedback an die Schule, die Beteiligten und die Studierenden entgegengenommen wird. Vielen Dank für das Interview. Kontakt: Volker Hesse [volkerhesse@gmx.ch bitte vorher anrufen]
4 S. 4 Postkarten Diese Postkarten entstanden in Zusammenarbeit von Besuchern des Letziparks mit Studierenden der Fachrichtung Style & Design der Zürcher Hochschule der Künste
5 S. 5 Pressebilder: Die Bilder werden zur freien Verwendung zur Verfügung gestellt. Sie wurden von beteiligten Studierenden der Fachrichtung Style & Design hergestellt. Fotografie: Luana Paladino, Fjolla Rizvanolli Kontakt für Pressebilder: Manuel Fabritz, Tel manuel.fabritz@zhdk.ch Pressebilder in Druckqualität können auch bei stefan.schoebi@zhdk.ch angefordert werden.
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