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4 Seite: 1 Fläche: 4'415 mm² Kirche soll ins Einkaufszentrum LUZERN red. Wenn in Ebikon das grösste Einkaufszentrum der Zentralschweiz Ende 2017 öffnet, soll neben den 140 Geschäften auch ein Andachts- oder Gebetsraum in der Mall of Switzerland Platz finden. Die katholischen Pfarreien Ebikon, Buchrain und Root verfolgen derzeit eine solche Projektidee, wie der Ebikoner Gemeindeleiter Daniel Unternährer auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt. Die «Shopping-Kirche» soll zusammen mit weiteren Religionsgemeinschaften realisiert werden. Betreiber begrüsst Projekt Bei der Betreibergesellschaft Freo Schweiz AG stösst die Idee auf Goodwill. Sprecher Werner Schaeppi sagt: «Das ist eine sehr interessante und schöne Idee. Wir begrüssen dieses Projekt.» Kommentar 5. Spalte 1 n Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 1/1

5 Seite: 1 Fläche: 13'554 mm² Idee verdient Kredit Beten in einem Einkaufszentrum? Den Kleider-, Elektronik-, Kosmetik-, Lebensmitteleinkauf nicht nur mit einem Stopp in der Cafeteria oder im angehängten Grosskino, sondern auch mit dem Besuch in einer «Shopping-Kirche» verbinden? Eine kirchenähnliche Einrichtung in einer Einkaufsmeile, das gibt es in unserer Region bisher noch nicht. Wohl auch darum tönt nur schon die Idee absurd - aber nur auf den ersten Blick. Die Mall of Switzerland in Ebikon soll Ende 2017 öffnen. Im neuen Shoppingcenter soll dann, so der Wunsch der katholischen Pfarreien Ebikon, Buchrain und Root, ein Gebets- oder Andachtsraum installiert werden. Der Hintergrund ist klar: Immer weniger Gläubige besuchen die Gotteshäuser und Gottesdienste. Warum also mit der Kirche nicht dorthin gehen, wo viel «Publikumsverkehr» herrscht? Die Grundidee ist nicht neu. Kirchen, Gebets- oder Andachtsräume - das gibt es an publikumsintensiven Orten schon längst, etwa in Bahnhöfen oder in Flughäfen. Diese Verkehrsdrehscheiben sind heute ja oft auch zugleich Einkaufszentren. Die drei katholischen Luzerner Kirchgemeinden bedienen mit ihrem angedachten Schritt hin zum Publikum keineswegs nur Eigeninteressen: Die «Shopping-Kirche» soll explizit verschiedenen Religionen offenstehen. In Zeiten, in denen religiöser Fanatismus auch in unseren Breitengraden zunehmend für Probleme und gar Terror sorgt, werden unkomplizierte Begegnungsmöglichkeiten verschiedener Religionsgemeinschaften an Bedeutung gewinnen. Was fremd ist, kann Ängste wecken. Für unsere längst multireligiöse Gesellschaft umso wichtiger: Austausch statt Ghettoisierung. JERÖME MARTINU jerome.martinu@luzernerzeitung.ch Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 1/1