Zoonosen als Herausforderung für Tier und Humanmedizin
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- Heidi Lange
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1 Zoonosen als Herausforderung für Tier und Humanmedizin Prof. Dr. Lothar H. Wieler Direktor Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen, Freie Universität Berlin Sprecher Zoonosen Forschungsverbund Food borne zoonotic infections of humans (FBI Zoo)
2 WHO Definition: Zoonosen und Emerging Diseases Eine Zoonose ist jede Krankheit oder Infektion die natürlicherweise zwischen Wirbeltieren und Menschen übertragen wird. Tiere spielen dementsprechend eine essentielle Rolle beim Aufrechterhalten zoonotischer Infektionen in der Natur. Zoonosen können viral, bakteriell, oder parasitär sein, oder es kann sich um unkonventionelle Agentien handeln. Neben dem offensichtlichen Public Health Problem behindern viele der wichtigsten Zoonosen die effiziente Herstellung von Lebensmitteln tierischen Ursprungs, wodurch viele Herausforderungen im globalen Handel mit tierischen Produkten resultieren. Ökobiologischunterscheiden wir anhand derübertragung folgende Zoonosen: (i) Lebensmittel (food borne), (ii) Wildtiere, (iii) Haustiere (Nutz und Heimtiere) WHO Definition: Eine emerging disease ist eine Krankheit, die entweder (i) zum ersten Mal in einer Population aufgereten ist, oder (ii) die bereits in der einer Population vorkam, nun aber in starkem Maße bezüglich Inzidenz und geographischer g Ausbreitung zunimmt.
3 Zoonosen und Emerging Diseases : Zwei Seiten derselben Medaille 72% ALLER Emerging Infektionserreger sind Zoonose Erreger, deren Ursprung in Wildtieren liegt! 58% ALLER für den Menschen pathogener Infektionserreger sind Zoonose Erreger!
4 Melde bzw. Anzeigepflichtige Infektionen (Schnittmengen der Zoonose Erreger) Meldung Zoonosen IfSG TierSG OIE IfSG TierSG 15 IfSG (TierSG OIE) 21 Zoonosen-VO (A) 8 Zoonosen-VO (B) 16
5 Melde bzw. Anzeigepflichtige Infektionen (Auswahl von Zoonosen, orientiert tan EU Zoonosen VO ) IfSG TierSG EU-VO Campylobacter spp Mycobacterium bovis Brucella spp Salmonella enterica enterica Serovare Ti Trichinella spp Tollwut-Virus + + (+) Listeria monocytogenes + + (+) Yersinia spp. + - (+) Toxoplasma gondii + - (+) Coxiella burnetii + + (+) Bacillus anthracis + + (+) Shiga Toxin-bildende E. coli + + (+)
6 Aktuelle Situation der Datenerfassung von Infektionserregern in Deutschland Existenz verschiedenster DokumentationssystemeinHuman in und Tiermedizin Konzeption des jeweiligen Dokumentationssystemsmiteinem mit einem bestimmten Ziel Datenerhebung mit unterschiedlichem Standardisierungsgrad gg Informationsumfang teilweise sehr groß Vorliegen vieler epidemiologischer Informationen, aber Nutzung nicht optimal
7 Infektionen des Menschen Datenwesen in Deutschland: kaum Vernetzung Mld Meldungen nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) SurvNet 2 Infektionen fk von Tieren (insbsd. landwirtschaftliche l h Nutztiere) Anzeigen / Meldungen nach Tierseuchengesetz (TierSG) Tierseuchennachrichten TSN Zoonosen Zoonosenrichtlinie Vergleich der Meldungen
8 Vision Vernetzung dieser großen Datenmengen und Datenbanken generiert einen Mehrwert zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier Grundgedanke One Health
9 Initiative: One World, One Health Integrierter Ansatz aller Möglichkeiten für einen proaktiven Umgang mit Krankheitsbedrohungen h für Mensch und Tier BEVOR Krisen eintreten 2004: 12ManhattanPrinzipien für eine Prävention epidemischer/epizootischer Krankheiten und zur Erhaltung der Integrität von Ökosystemen Manhattan Prinzipien sollten dazu führen, dass Politiker, die Zivilgesellschaft und die globalen Gesundheitsgesellschaften und Wissenschaftseinrichtungen Spezies übergreifende übergreifende, globale Ansätze entwickelt, um anstehende Gesundheitsherausforderungen gemeinsam meistern zu können
10 One World, One Health 12 Manhattan Prinzipien September 29, 2004: Symposium: Wildlife Conservation Society, Gastgeber: The Rockefeller University 1. Vernetzung zwischen Mensch, Haustieren undwildtieren 2. Land und Wasser Nutzung 3. Wildtiergesundheit ist eine Komponente der globalen Krankheitskontrolle 4. Humangesundheitsprogramme sind dtild Teil der Conservation Bemühungen 5. Ansätze müssen komplexe Verbindungen zwischen den Spzies in Betracht ziehen 6. Integrierte t Biodiversitäts ität Conservation 7. Einbeziehung des internationalen Handels mit lebenden Wildtieren und bush meat 8. Restriktion von Massentötungen frei lebender lb Wildtiere 9. Steigerung der Investitionen in Gesundheitsstrukturen 10. Aufbau partnerschaftlicher Verbindungen 11. Zurverfügungstellung adäquater Ressourcen für Netzwerke der Wildtiergesundheit 12. Investment in Erziehung und Erhöhung der Wahrnehmung dieser Herausforderung
11 Initiative: One World, One Health Gründung 2006 by the American Veterinary Medical Association (AVMA) Einheitliche Betrachtung von Human und Tiergesundheit zur Verbesserung der Gesundheit beider Seiten Ausgangspunkt sind Zoonosen Promotion von Human und Tiergesundheit im Kontext der Nachhaltigkeit von Umwelt und Ökologie 2007 Beitritt der American Medical Association (AMA) Grundsätzliches Interesse aufgrund pandemischer Influenza, Risiken des Bioterrorismus und biomedizinischer Forschung Mai 2008/Atlanta Konferenzthemen: antimikrobielle Resistenz, MRSA, neue Zoonosen, H5N1.
12 Mikrobiologische Diagnostik Klassifizierung Typisierung Spezies / Subspezies Phenotyp Genotyp Serotyp Pathotyp Lysotyp Resistotyp Phylotyp Biotyp etc. Pathotyp Resistotyp t Phylogenie / Abstammung etc. NUR mittels Typisierung ist eine Risikoeinschätzung möglich (Virulenz / zoonotisches Potential)
13 Umsetzung: One World, One Health, Risikoeinschätzung
14 Aufbau einer zentralen Datenbankstruktur (FBI Zoo) (Dataware House; Prof. Dag Harmsen) ) NCBI MLST.net Submission von Nomenklatur Information via WWW (offenes System) Publik Nomenklatur epidemiologische Daten (Ort, Person, Zeit, Typ) GIS Frühwarnsystem ( data mining ) Ser ver Privat experimentelle Daten Client Synchronisierung (bidirektionelle Kommunikation) 1. Neue globale Nomenklatur 2. Submission von neuer lokaler Nomenklatur 3. Submission von Isolat Informationen & von lokalen F. 4. Lieferung von globalen Frequenzen 5. Software Updates 6. Nachrichten Analyse von Sequenzdaten (MLST, SLST) und MLVA und ggf. Schnittstellen Analyse von Sequenzdaten (MLST, SLST) und MLVA und ggf. Schnittstellen zu Analysesoftware für andere Datentypen (z.b. PFGE oder Mikroarray)
15 Aufbau einer zentralen Datenbankstruktur (FBI Zoo) (Dataware House; Prof. Dag Harmsen, Prof. Lothar Kreienbrock) Ebene Epidemiologie Typisierung I Basis epidemiologische Daten (Probenbegleitschein) Basis Typisierungsdaten II Spezifische epidemiologische Daten Spezifische Typisierungsdaten S1 S2 S3 S4 S5 S6 E C Y S S7 S8 S9 S10 S11 S12 (MLST, SLST, MLVA, SNP [?], Mikroarray [?])
16
17 Tierarzt Arzt One health h Tierbesitzer Lebensmittelmikrobiologe Biologe
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