Kommunales Geoinformationssystem KommKart. KommKart. Pflichtenheft

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1 Kommunales Geoinformationssystem KommKart KommKart Pflichtenheft März 2011

2 1 Zielbestimmung Den Zugang zu und die Nutzung von Raumbezogenen Umweltinformationen für Verwaltung, Wirtschaft und Bevölkerung zu vereinfachen und effizienter zu machen, ist Kernziel der EU-Direktive INSPIRE (Infrastructure for Spatial Information in the European Community). Die INSPIRE-Richtlinie zur Schaffung einer Geodateninfrastruktur (GDI) in der Europäischen Gemeinschaft ist am 15. Mai 2007 in Kraft getreten und wurde zu 2009 in innerstaatliches Recht umgesetzt. Auf der Grundlage der INSPIRE -Richtlinie der EU sind die Kommunalverwaltungen verpflichtet, die sie betreffenden Aufgaben zu erfüllen. Diese sind auf Landesebene im Gesetz über das amtliche Geoinformations- und Vermessungswesen in M-V mit Wirkung vom 15. Dezember 2010 geregelt. Dies bedeutet u. a., dass die für die Verwaltungen notwendigen Geobasisdaten in naher Zukunft als Web- Dienste angeboten werden müssen. Das Projekt KommKart hat die Entwicklung und pilothafte Einführung von Methoden und Modellen der Transaktionsabwicklung und Integration von Geobasisdaten mit kommunalen Geo- Fachdaten in kommunalen Internetpräsenzen zum Ziel (Pkt. 2, Absatz b, der Elektronischen Verwaltungsrichtlinie). Der momentane Stand bei der Realisierung einer Geodateninfrastruktur des Landes macht es notwendig, Schnittstellen und Prozesse zu definieren, mit denen die Kommunalverwaltungen ihre Destinationen Geo- qualifizieren und damit ihren Pflichten zur Verwaltungs-Dienstleistung bürgerfreundlich nachkommen können. Diese komplexen gemeindlichen Informationen sollen über ein Online-Shop- Verfahren der Bevölkerung und der Wirtschaft zur Nutzung angeboten werden. Die dafür als Grundlage dienenden Geobasisdaten sollen in Form von modernen Webdiensten von den Daten haltenden Stellen temporär und unter Vermeidung einer separaten Datenhaltung abgerufen werden. 1.1 Musskriterien Zielstellung des Projektes KommKart ist es, Methoden und Verfahren für den automatisierten Abruf der Geobasisdaten und externer Geofachdaten zu definieren, die in Softwaremodulen (Bausteine) umzusetzen sind. Zur programmtechnischen Verwaltung und Koordinierung dieser Bausteine ist eine Verwaltungssoftware (KommKart-Server) zu programmieren. Unter Berücksichtigung der vom Gesetz über das amtliche Geoinformations- und Vermessungswesen (GeoVermG M-V) vorgegebenen Anforderungen an die öffentliche Verwaltung müssen mit KommKart folgende Kriterien umgesetzt werden: Grundlage bilden die Geobasisdaten des amtlichen Liegenschaftskatasters, die als Map Services von der Datenhaltenden Stelle der unteren Geoinformations- und Vermessungsbehörde geliefert werden. Für den Einsatz in kommunalen Internetpräsenzen müssen die Geobasisdaten unter Vermeidung einer separaten Datenhaltung abgerufen werden. 2/14

3 Die in Verschneidung mit den Geobasisdaten zu präsentierenden gemeindlichen Geofachdaten (Flächennutzungspläne, Baupläne, ) müssen als Druck oder Remote Files bzw. als Map Service zur Nachnutzung abgerufen werden können. Die Weitergabe der Geodaten muss über ein kostenpflichtig abgewickelt werden können. Online-Shop-Verfahren Die Anwendung muss also den Anforderungen der Geodateninfrastruktur (GDI) entsprechen. Die Bausteine und der KommKart-Server müssen grundlegend auf Open Source Produkten basieren, sowie system- und plattformneutral programmiert werden, um damit eine ökonomische und breite Anwendung zu gewährleisten. KommKart-Server und Bausteine müssen über Parameter an die Struktur der bestehenden Internetpräsenz angepasst werden können. 1.2 Sollkriterien Grundlage der Arbeit soll das mit der Aufgabenstellung im Projektantrag definierte Blockschaltbild sein: Abb. 1: KommKart Blockschaltbild 3/14

4 In Auswertung der bisher betriebenen analytischen Arbeiten zum Projekt KommKart sind folgende Verfahren, Modelle und Bausteine abzuleiten und die Implementierung der dazugehörigen Funktionen anzustreben: Verfahren der Transaktionsabwicklung Es sind die Verfahrensmöglichkeiten des automatisierten Abrufs von Beständen der Geobasisdaten des amtlichen Liegenschaftskatasters sowie von Geofachdaten dezentraler öffentlicher Verwaltungen und anderer Datenhaltender Stellen zu studieren und auszuwerten. KommKart soll den Anforderungen dieser Verfahren entsprechen. Berücksichtigung soll dabei die Dokumentation zur Modellierung der Geoinformationen des amtlichen Vermessungswesens (GeoInfoDok), herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland, finden. Im Ergebnis sollen auch Verfahrensmöglichkeiten zur Haltung und Transaktion der eigenen gemeindlichen Geofachdaten abgeleitet werden. Berücksichtigung sollen dabei auch die Empfehlungen bzw. Standards des Open Geospatial Consortium (OGC) finden Modell der Datenhaltung Es soll untersucht werden, wie welche Raumbezogenen Fachdaten der Gemeinden bei den Projektpartnern vorhanden sind und inwieweit sie den Anforderungen der GDI M-V entsprechen bzw. angepasst werden müssen. Daraus resultierend sind allgemeingültige Modelle für eine GDI-konforme Haltung und Zurnachnutzungstellung von kommunalen Geofachdaten zu definieren Verfahren der Zurnutzungstellung von Geofachdaten In Anlehnung an das AAA-Referenzmodell, wie es in der GeoInfoDok definiert ist, sind die Möglichkeiten zu untersuchen, gemeindliche Geoinformationen für die Bevölkerung und die Wirtschaft zur Nutzung zu übergeben. Dies betrifft neben der Übergabe als Print bzw. Remote File insbesondere auch die Bereitstellung als Map-Services. Diese Verfahren sind in Verbindung mit einem Online-Shop- Verfahren umzusetzen Baustein Geodaten-Viewer Es sind die auf dem Markt angebotenen Open Source Produkte des Web-Mapping zu untersuchen und bezüglich einer im kommunalen Bereich gut handhabbaren Plattform- und Browser- unabhängigen Lösung für einen Geodaten-Viewer zu analysieren. 4/14

5 1.2.5 Baustein Daten-Browser Es ist zur strukturierten Darstellung des Datenangebotes (über Gemeinde, Fachbereich, Anwendungsbereich, ) ein Daten-Browser zu entwickeln. Der inhaltliche Aufbau soll über Referenz-Parameter zu Daten-Files definierbar sein Baustein Informationsfenster Zur Abbildung von beschreibenden Informationen zum Geodatenbestand bzw. zum selektierten Objekt aus diesem ist ein Datenfenster zu realisieren Baustein Steuer-Feld Zur benutzerabhängigen Handhabung der Funktionalitäten ist ein Steuer-Feld zu realisieren. Dies betrifft vor allem die Funktionalitäten zur Ausgabe der Daten als Print- oder Remote-File bzw. zum Abruf als Map-Service im Zusammenhang mit dem Online-Shop. Die Menü-Optionen sind als Schaltflächen mit Icons darzustellen Administrations-Tool Zur Verwaltung der in den KommKart-Bausteinen zu veröffentlichen Daten sind Defintionsdateien notwendig. Die individuelle Gestaltung dieser Daten-Files wird über das Administrations-Tool dem Geodaten-Manager ermöglicht Schnittstelle zu Online-Shop Shop-Verfahren Das Online-Shop-Verfahren ist nicht selber zu entwickeln. Es soll hier das vom Projekt REGIS geplante Verfahren zum Einsatz kommen. Die Implementierung in KommKart ist über eine Schnittstelle zwischen beiden Verfahren zu realisieren. Der Online-Shop soll im Zusammenhang mit den Ausgabe- bzw. Abruf-Optionen des Menü-Feldes zu implementieren sein KommKart-Server Zur parametergesteuerten Anwendung der Verfahren, Modelle und Bausteine ist ein Software-Objekt zu programmieren. Dieses wird KommKart-Server genannt und soll die Steuerung der Funktionsbeziehungen übernehmen und damit einen anwenderspezifischen Einsatz in bestehenden Internetpräsenzen ermöglichen. Über die Parameter von KommKart-Server sind unter anderem die Position, die Größe und der inhaltliche Aufbau der Bausteine Geodaten-Viewer und Daten- Browser sowie die Beziehungen zu einander zu steuern. 5/14

6 1.3 Kannkriterien Sofern die oben genannten Kriterien erreicht werden, sollte darüber hinaus angestrebt werden, in der Pilotanwendung auch ein Modell der Geodatenhaltung mit abstrahierter IT-Infrastruktur (z. B. Rechenkapazität, Datenspeicher-, fertige Bedieneroberfläche zur Erstellung und Organisation von Map-Services) dynamisch an den Bedarf angepasst über ein Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Weiterhin kann über den Sollkriterien hinaus eine pilothafte Anwendung der Ergebnisse in einem Online-Verfahren für die Beantragung der Sondernutzung von Straßen und Wegen in Kooperation mit dem Projekt KommSVZ umgesetzt werden. 1.4 Abgrenzungskriterien Grundsätzlich ist das Ergebnis des Projektes KommKart keine fertige starre Internetseite, die über eine Hyperlink in eine bestehende kommunale Internetpräsenz zu integrieren ist, so wie es bei den bekannten Projekten, die zudem auf ein starres zentralisiertes Geodatenhaltungskonzept aufbauen, bisher die Praxis ist. KommKart soll sich von dem Bisherigen abgrenzen und eine Lösung werden, die als Baustein-System den individuellen Anforderungen entsprechend in Internetpräsenzen integriert werden kann und den Grundsätzen der GDI M-V entsprechend das Arbeiten mit einem dezentralen Datennetzwerk möglich machen wird. 2 Produkteinsatz 2.1 Anwendungsbereiche ngsbereiche Die Ergebnisse des Projektes KommKart werden überall dort Anwendung finden können, wo im Internet auf Grundlage der Geobasisdaten des amtlichen Liegenschaftskatasters aber auch anderer geeigneter Kartenmaterialien Geofachdaten präsentiert und zur Nachnutzung angeboten werden sollen. 2.2 Zielgruppen Insbesondere werden folgende Zielgruppen fokussiert: Kommunale Verwaltungen Zweckverbände, Eigenbetriebe und andere kommunale Dienstleister Kommunale Kur- und Tourismusbetriebe Einrichtungen der Landesverwaltung sowie der Landesbehörden Darüber hinaus sind auch Anwender aus dem privatwirtschaftlichen Bereich als Zielgruppe nicht auszuschließen. 6/14

7 2.3 Betriebsbedingungen Der KommKart-Server ist mit seinen Verfahren, Modellen und Bausteinen unter Verwendung von Open Source Produkten Plattform-, System- und Browser-neutral und als Objekt für den Einsatz im Quelltext bestehender Internetpräsenzen zu realisieren. Das Objekt soll sich bezüglich der Betriebsbedingungen nicht wesentlich von anderen Internetdiensten bzw. -anwendungen unterscheiden. Bis auf eventuelle Wartungsarbeiten (Einspielen von Updates) ist das Objekt immer verfügbar. Updates werden dem Anwender als Download angeboten. Das Datenmanagement für die Geodaten übernimmt der Anwender. Die Sicherung der lokalen Datenbestände muss mit dem im Haus organisierten Datensicherungsprotokoll erfolgen. 3 Produktübersicht Das Objekt KommKart-Server ist ein webbasierter Quellcode, der modular (Bausteine) aufgebaut ist und über einen Aufruf in bestehende Internetpräsenzen integriert werden kann, um als Darstellungsdienst darstellbare Geodaten anzuzeigen, in ihnen zu navigieren, sie zu vergrößern oder zu verkleinern, zu verschieben, Daten zu überlagern sowie Informationen aus Legenden und sonstige relevante Inhalte von Metadaten anzuzeigen. DATEN-BROWSER FNP Gemeinde x Gemeinde y Gemeinde z BPläne Gebiet 0815 Erstfassung Ändg. vom Ändg. vom Gebiet 4711 GEODATEN ODATEN-VIEWER STEUER-FELD INFORMATONS-FENSTER FENSTER Dsff gh dfghg ssfg Gemeinde x dgd lala bluderus der gire kuralla dada guttt er Abb. 2: KommKart-Server Bausteine 7/14

8 4 Produktfunktionen 4.1 Geodaten-Viewer Der Geodaten-Viewer ist ein interaktives Kartenfenster, in dem die Geofachdaten verschnitten mit den Geobasisdaten dargestellt werden. Er wird als Map-Server realisiert und ist in der Lage, sowohl lokale Geodatenrelationen als auch Map- Services mit einander integriert zur Anzeige zu bringen. Mittels Navigations-Tool wird die Darstellung im Rahmen des Geodaten-Viewers gesteuert. Dazu gehören unter anderem Tools zum Vergrößern, Verkleinern und Verschieben des Kartenausschnittes sowie zur Anzeige des Orthophotos und anderer grundlegender Geodaten. Die Position und Größe des Kartenfensters ist über Parameter steuerbar. Der Inhalt des Kartenfensters wird über eine Definitionsdatei geregelt. Dies erfolgt in Kooperation mit dem Daten- Browser, über den die Geofachdaten (FNP, B-Plan, ) als zusätzliche Geodaten für den Geodaten-Viewer ausgewählt werden. Geodaten von Map-Services werden über ein entsprechendes Regelelement in der Transparenz eingestellt. 4.2 Daten-Browser Der Daten-Browser dient zur strukturierten Darstellung des Datenangebotes (über Gemeinde, Fachbereich, Anwendungsbereich, ). Der inhaltliche Aufbau wird über Referenz-Parameter zu Daten-Files definierbar sein. Die individuelle Gestaltung des Daten-Files wird über ein Administrations-Tool für den Geodaten-Manager möglich sein. Die mittels Mausklick auszuwählenden Geofachdaten (FNP, B-Plan, ) werden als zusätzliche Geodaten im Geodaten-Viewer angezeigt. Die Größe und Position des als Treeview funktionierenden Daten-Browsers ist über Parameter einstellbar. 4.3 Informations-Fenster Das Informationsfenster dient zur Anzeige von Sachinformationen bzw. Attributen zum Fachkataster bzw. zum selektierten Objekt des Fachkatasters. Die Größe und Position des Daten-Fensters ist über Parameter einstellbar. Sollten Höhe bzw. Breite der festgelegten Größe nicht ausreichen, wird das Datenfenster entsprechend den Regeln der Windows-Technik mit einem horizontalen bzw. vertikalen Laufbalken versehen, um den Inhalt komplett lesbar zu machen. 4.4 Steuer-Feld Das Steuer-Feld enthält Schaltflächen, um die benutzerabhängige Handhabung der Funktionalitäten zu realisieren. Dies betrifft vor allem die Funktionalitäten zur Ausgabe der Daten als Print- oder Remote-File bzw. zum Abruf als Map-Service im Zusammenhang mit dem Online-Shop. Die Menü-Optionen sind als Schaltflächen mit allgemeinverständlichen Icons darzustellen. 8/14

9 Abb. 3: Einsatzbeispiel KommKart-Server mit seinen Bausteinen In Abbildung 3 sind in einem Einsatzbeispiel die Bausteine des KommKart-Servers integriert: 1 Geodaten-Viewer 2 Daten-Browser 3 Informations-Fenster 4 Steuer-Feld In Abbildung 4 wird beispielhaft der Aufruf des KommKart-Servers mit den Parametern für seine Bausteine dargestellt, wie er im Quellcode einer Internetpräsentation eingerichtet werden könnte. kommkart.de de/index.asp?user=100002&objid=78& viewer=1&x=10&y=10&width=378&height=378&addlyr=0&stwin=1&samap=1& dbrowser=1& x=100&y=100&width=100&height=400&style=1& infof=1& x=120&y=120&width=500&height=100&style=1& steuerf=2& x=100&y=10&width=100&height=100&style=4 Abb. 4: Beispielhafter Aufruf des KommKart-Servers mit seinen Bausteinen 9/14

10 5 Produktdaten Der KommKart-Server bildet Geodaten mit ihren beschreibenden Informationen ab. Die Geodaten teilen sich aus Sicht der Datenspeicherung grundsätzlich in 2 Gruppen ein: Die eigenen Daten und Daten Anderer. Die eigenen Daten sind die Geofachdaten des Anwenders. Er speichert diese auf seinen eigenen lokalen Servern ab. Es können aber auch überregionale Serverkapazitäten Dritter genutzt werden. In jedem Fall werden diese Daten so gehalten, dass der Anwender sie in Wahrnehmung seiner Eigenverantwortlichkeit selber editieren und pflegen sowie als Map-Services zur Verfügung stellen kann. Die dezentralen Daten sind die Geodaten Dritter, die in Verantwortung der Datenhaltenden Stellen editiert, gepflegt und über die Möglichkeiten des automatisierten Abrufs in Form eines Remote Files bzw. eines Map-Services den Datenabrufenden Stellen zur Verfügung gestellt werden. Dies betrifft insbesondere die Geobasisdaten des amtlichen Liegenschaftskatasters und die Geofachdaten der Verdingungsgehilfen der Gemeinden (Ver- und Entsorgungsleitungen der Leitungsbetreiber, usw.) sowie weitere nützliche Daten aus der GDI. 6 Produktleistungen 6.1 Genauigkeit Die Genauigkeits-Anforderungen der Geodaten und des KommKart-Servers werden durch den Bezug zu den Geobasisdaten des amtlichen Liegenschaftskatasters bestimmt. Das heißt, dass das jeweils gültige Koordinatensystem der Geobasisdaten Berücksichtigung finden muss. Zurzeit ist es für Mecklenburg- Vorpommern das Gauß-Krüger-Koordinatensystem mit dem Bezug auf den Krassowski-Ellipsoiden. Mit Einführung des ALKIS muss das Lagebezugssystem ETRS 89 mit UTM-Abbildung in der Zone 33 berücksichtigt werden. 6.2 Zeit eitverhalten Das Zeitverhalten von Online-Anwendungen insbesondere mit Web-Mapping- Funktionalitäten ist grundsätzlich von der Internetverbindung abhängig. Es wird jedoch unter Berücksichtigung der relevanten technischen Bedingungen angestrebt, ein bestmögliches Zeitverhalten der Anwendung auch bei hoher Auslastung zu realisieren. 10/14

11 7 Qualitätsanforderungen Das System verarbeitet eine hohe Anzahl an Datensätzen innerhalb eines kurzen Zeitraumes ohne bemerkbare Leistungseinbrüche. Erstellen und Einspielen von Sicherungen des Datenbestandes erfolgt unkompliziert. Es ist sicherzustellen, dass das System einwandfrei funktioniert. Mittels Validierung und Verifikation ist es auf Korrektheit zu überprüfen. 8 Benutzungsoberfläche 8.1 grundlegende Anforderungen Die Bausteine des KommKart-Servers werden so gestaltet, dass sie in die Oberfläche der Benutzer-Internetpräsenz integriert werden können und sich so in das Erscheinungsbild einordnen. 8.2 Zugriffsrechte Eine Einschränkung der Zugriffsrechte für Jedermann erfolgt nicht. Grundsätzlich sind jedoch die durch die Datenhaltende Stelle vorgegebenen Darstellungs- und Nutzungsrechte für die Geodaten sowie die datenschutz-rechtlichen Belange auf der Grundlage der landesrechtlichen Gesetzgebung zu berücksichtigen. Dies betrifft insbesondere die Verschneidung verschiedener Geodaten. Die Zugangsdaten für die Integration des KommKart-Servers in eine Internetpräsenz sind ausschließlich für einen Anwender konfiguriert und können nicht durch Dritte verwendet werden. Die Vergabe der Zugangsdaten erfolgt zentral. Der KommKart-Servers ist über ein benutzergesteuertes Zugriffsrecht des Administrations-Tools für den Anwender zu verwalten. 9 Nichtfunktionale Anforderungen 9.1 Plattformabhängigkeit Das Produkt ist weitgehend unabhängig vom Betriebssystem, sofern ein Webbrowser der neuesten Generation (Internet Explorer 6, Firefox 2.0; keine textbasierten Browser) für dieses Betriebssystem vorhanden ist. 9.2 Einzuhaltende Gesetze und Normen Folgende Gesetze und Richtlinien werden bei der Umsetzung des Systems eingehalten: Gesetz über das amtliche Geoinformations- und Vermessungswesen M-V Landesdatenschutzgesetz Mecklenburg-Vorpommern INSPIRE-Richtlinie 11/14

12 9.3 Sicherheitsanforderungen Die Verfahren, Methoden und Bausteine des KommKart_Servers sind so zu definieren und zu entwickeln, dass sie nicht im Widerspruch mit den Sicherheitsanforderungen der unter Pkt. 9.2 genannten Gesetze und Richtlinien und die unter Pkt. 8.2 genannten Zugriffsrechten stehen. 10 Technische Produktumgebung Folgende Anforderungen werden an die Hard- und Software des Systems gestellt Software Server: Windowsbasierte Web-Servertechnik (Internet Information Services) mit aufgesetzten virtuellen Maschinen (Linux) zur Bereitstellung der Map-Server- Technologien (UMN, GeoServer) Spatial-Datenbank Client: Browser mit entsprechenden PlugIns und Freigaben (JavaScript, ) zur Anzeige und Interaktion der einzelnen KommKart-Bausteine 10.2 Hardware Server: Internetfähiger Server, der die Ansprüche der o. g. Server-Software und zu erwartenden Zugriffszahlen erfüllt Ausreichend Rechen- und Festplattenkapazität Client: Internetfähiger Rechner, der die Ansprüche der o. g. Server-Software erfüllt 10.3 Orgware Gewährleistung der permanenten Internetanbindung Administrator muss die Betriebsparameter konfigurieren Benutzerhandbuch Online-Hilfe bzw. FAQ 12/14

13 Einweisung vor Ort Evtl. Schulungsseminare 10.4 Produktschnittstellen Bei dem Verfahren KommKart-Server sind die Anforderungen des automatisierten Abrufes von Remote Files bzw. eines Map-Services als Schnittstellen zu berücksichtigen. 11 Spezielle Anforderungen an die Entwicklungsumgebung Die Anforderungen an die Entwicklungsumgebung weichen nicht von denen der Produktumgebung ab, da somit die gleichen Vorraussetzungen bei der Umsetzung auf den Ziel-Rechnern gelten und evtl. Probleme im Vorfeld geklärt werden können. 12 Gliederung in Teilprodukte Der KommKart-Server integriert die unter Pkt. 3. und 4. beschriebenen Bausteine. Er wird als ein Aufruf-Paket in die Internetpräsenz eingebunden. Die Bausteine werden über Aufruf-Parameter funktional eingestellt. Weiterhin wird es notwendig sein, den genutzten Map-Server ebenfalls als ein weiteres, für die Funktionsausführung notwendiges Produkt zu betrachten, das auf dem Web-Server zu installieren ist. 13 Ergänzungen Der KommKart-Server sowie die dazugehörigen Dokumente zur Beschreibung und Handhabung müssen so gestaltet sein, dass die Nachnutzung der Ergebnisse nicht nur bei den Projektpartner möglich ist, sondern auch bei weiteren Anwendern ohne Einschränkung zum Einsatz kommen können. 13/14

14 14 Glossar Geodateninfrastruktur Die technologischen und organisatorischen Maßnahmen und Einrichtungen sowie die begleitenden politischen Entscheidungen, die sicherstellen, dass Methoden, Daten, Technologien, Standards, finanzielle und personelle Ressourcen zur Gewinnung und Anwendung von Geoinformationen zur Verfügung stehen. Geodaten Daten mit direktem oder indirektem Bezug zu einem bestimmten Standort oder geografischen Gebiet. Sie gliedern sich in Geobasisdaten und Geofachdaten und werden in Raumbezogenen Informationssystemen geführt. Geobasisdaten Daten des amtlichen Vermessungswesens, welche die Landschaft, die Liegenschaften und den einheitlichen geodätischen Raumbezug nachweisen und beschreiben. Im Grundsätzlichen sind dies die Daten des Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystems ALKIS. Darstellungsdienste Vernetzbare Anwendungen, die es ermöglichen, darstellbare Geodaten anzuzeigen, in ihnen zu navigieren, sie zu vergrößern oder zu verkleinern, zu verschieben, Daten zu überlagern sowie Informationen aus Legenden und sonstige relevante Inhalte von Metadaten anzuzeigen. Webanwendung Ein Programm, das auf einem Server ausgeführt wird, wobei die Kommunikation mit dem Benutzer über einen Browser erfolgt. Dabei werden der Computer des Benutzers (Client) und der des Dienstanbieters (Server) über das Internet miteinander verbunden, wodurch die Entfernung zwischen Client und Server unerheblich ist. Webbrowser Spezielle Computerprogramme zur Darstellung von Webseiten im Internet. 14/14