In diesem Fachinfoblatt finden Sie einige Hinweise und Tipps zum energieeffizienten Planen und Gestalten von Bauwerken.
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- Rosa Fiedler
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1 Fachinfoblatt: Energieeffizienz 1/5 Fachinfoblatt Fachinfoblatt Energieeffizienz Energieeffizienz In diesem Fachinfoblatt finden Sie einige Hinweise und Tipps zum energieeffizienten Planen und Gestalten von Bauwerken. 1. Energieverbrauch allgemein Der Heiz- und Kühlenergieverbrauch für ein Gebäude wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst. Neben dem Standort des Gebäudes sind die Gebäudeform sowie die bau- und anlagentechnische Planung entscheidend für den Energiehaushalt eines Gebäudes. Weitere Aspekte: Standort des Grundstückes Windanfälligkeit, Windhäufigkeit des Standortes Kompaktheit der Gebäudegestalt Wärmeschutz der Gebäudehülle Transparenz der Gebäudehülle Fensteranteil Orientierung der transparenten Flächen entsprechend der Himmelsrichtung Vermeidung von Wärmebrücken Luft- und Winddichtheit der Gebäudehülle Art und Weise der Lüftung Passive Sonnenenergienutzung Speicherfähige Massen der Innenbauteile Zonierung des Gebäudes durch Nordorientierung der Räume mit zeitweiser oder dauernd abgesenkter Raumtemperatur Energieeffizienz der Wärmeerzeugung unter Berücksichtigung regenerativer Energien Verlustreduzierung bei der Wärmeverteilung und Wärmespeicherung Angepasstes Nutzerverhalten hinsichtlich Raumtemperatur, Luftwechsel, Wasserverbrauch, Solarenergienutzung, Betriebsweise und Wartung der haustechnischen Anlagen 2. Gebäudehülle Die Nutzungsqualität sowie das Wohlbefinden der Gebäudenutzer müssen Beachtung finden und schon in der Planungsphase in das Gebäudekonzept Aufnahme finden. Transmissionswärmeverlust reduzieren durch geeigneten dampfdiffusionsoffenen Wandaufbau. Energiesparen durch sehr gute Wärmedämmung der Gebäudehülle und somit Reduzierung des Primärenergiebedarfs in der Heizperiode. Beachtung der Gesamtenergiebilanz bei der Herstellung der Baumaterialen sowie die Umweltbelastung bei der Entsorgung. Gebäudehülle als wind- und luftdichte Ausführung.
2 Fachinfoblatt: Energieeffizienz 2/5 Der U-Wert der Fenster soll unter 1,1 W/m²k liegen. Fenster-Wand-Randverbund thermisch getrennt mit luft- und winddichter Ausführung. Fensteranteil sollte 30 Prozent der Fassadenfläche nicht überschreiten, um den sommerlichen Energieeintrag zu reduzieren. Außenliegende, temporäre Sonnenschutzsysteme mit individueller Lichtlenkung zur Reduzierung des sommerlichen Energieeintrages und der Blendwirkung. Entsprechende Beschichtungen der Lamellen reduzieren die Infrarotstrahlung. Wärmebrückenfreie Konstruktion der Außenhülle. Wärmedämmende Hülle ist ohne Durchdringung herzustellen. Die Beschichtung der Fassadenoberfläche soll die Sonneneinstrahlung reflektieren, sodass die Fassade sich im Sommer nicht unnötig aufheizt. Zur Unterstützung des sommerlichen Wärmeschutzes Wärmedämmstoffe mit einer spezifischen Wärmekapazität c > 1500 J/kgK (DIN 4108 Teil 4) verwenden dadurch Phasenverschiebung und erhöhte Speicherfähigkeit. 3. Lüftung/Klimatisierung Dezentrale Lüftungsanlagen Bedarfsgerechte und energiesparende, hygienische Lüftung Im Sommer kontrollierte Nachtlüftung zum Beispiel zwischen und 6.00 Uhr mit 5-fachem Luftwechsel Thermische Speicherfähigkeit von Zwischenwänden und Decken zur Kühlung einsetzten Abkühlen in der Nacht Wärmeaufnahme während der Sonnenscheindauer Kühlung durch den Einsatz von Grundwasser und Erdreich Individuelle Fensterlüftung ermöglichen Bauteilaktivierung Tauwasser-/Schwitzwasserüberwachung in der Anlage Solarunterstützte Kühlung Individuelle Regelung des Luftstromes sowie der Temperatur Wärmerückgewinnung Wärmetauscher 4. Heizung/Warmwasser Durch die Auswahl bestimmter Wärmeübertragungsflächen ist eine Senkung der Raumtemperatur möglich. Durch Senkung der Raumtemperatur um 1 C kann bis zu 7 Prozent Heizenergie eingespart werden. Leitungen für Warmwasser eventuell ohne Zirkulationspumpen planen. Bei der Notwendigkeit von Zirkulationspumpen, diese eventuell zeitgesteuert betreiben. Hydraulischer Abgleich des Heizungsleitungssystems steigert die Effizienz der Wärmeübertragungsflächen. Auf den Wirkungsgrad der elektrischen Wärmepumpen achten sie sind oft nur wirtschaftlich bei der Nutzung von Grundwasser als Wärmequelle. Wenn möglich, Nahwärmeversorgung bei Ein- und Zweifamilienhäusern nutzen, ansonsten Gas- Brennwertkessel. Möglichst keine fossilen Brennstoffe, sondern regenerative Brennstoffe und/oder Solartechnik einsetzen.
3 Fachinfoblatt: Energieeffizienz 3/5 Bei Einrichtungen mit einem hohen Wärmebedarf (Krankenhäuser, Großküchen, Hotels, Schulen, zum Teil auch für Mehrfamilienwohnhäuser, Gewerbebauten) kann ein Blockheizkraftwerk (Kraft- Wärme-Kopplung) empfehlenswert sein hoher Wirkungsgrad bei gleichzeitiger Produktion von elektrischer und thermischer Energie. Bei entsprechenden lokalen Bedingungen kann eine Holzhackschnitzelheizung eine lohnende Investition sein. Solarthermie kann oft als Heizungsunterstützung interessant sein beziehungsweise zur Anhebung der Vorlauftemperatur/Prozesstemperatur. Solarthermieanlagen können weit über die Hälfte des jährlichen Warmwasserbedarfs abdecken. Solare Kühlung integrieren Sonnenenergie als Primärenergie für die Kühlung. Abwärme von Kälteanlagen in das Heizsystem integrieren. Elektronisch gesteuerte Wasserpumpen einsetzen. 5. Beleuchtung Neben der Kühleinrichtung und der Heizung zählt die Beleuchtung zu den kostentreibenden Stromverbrauchern. Die Beleuchtung trägt auch zu einem erheblichen Teil zur Raumerwärmung bei. Kriterien für eine energieeffiziente Beleuchtungslösung sind unter anderem: Lichtmanagement Vorschaltgeräte (EVG/VVG) zum Beispiel Senkung der Netzspannung, keine 230 V, Stromsparanlagen regeln die Spannung anforderungsgerecht herunter zum Beispiel auf 212 V > reduziert den Stromverbrauch (um 12 bis 15 Prozent) > VVGs arbeiten wirtschaftlicher als EVGs Individualität Dimmbarkeit zum Beispiel tageslichtabhängige Konstantlichtregulierung Gruppenweise Schaltbarkeit > anwesenheitsabhängige Beleuchtung zum Beispiel Schaltung Präsenz-/Bewegungsmelder Multipower zum Beispiel variable Lichtpakete Facility Management zum Beispiel programmierter Lampenwechsel in bestimmten Intervallen > Betriebskostenersparnis bis zu 50 Prozent Architektur und Raum zum Beispiel keine Beleuchtung mit starker Wärmeentwicklung im Bereich von Kühlungen und Kühlanlagen Tageslicht Nutzbares Tageslicht Tageslicht-Lenkung Dosierbares und gelenktes Tageslicht zum Beispiel Jalousien Abgestimmter außenliegender Sonnenschutz beziehungsweise Beschattung Individuelle Beschattung Prismatische und reflektorische Tageslichtsysteme (ganztägig blendfreie Tageslichtnutzung) Raumoberfläche Weiße/helle Oberflächen Oberflächen mit einer angepassten Reflektion
4 Fachinfoblatt: Energieeffizienz 4/5 Einige Kriterien zur ersten Orientierung und als Anhaltspunkte für die Bewertung individueller Beleuchtungssituationen: Leuchtmittel Lampentechnologie Effiziente Lampen, Leuchtstofflampen, Halogen-Metalldampflampen, keine Halogen-Niedervoltglühlampen oder Halogenglühlampen > 90 Prozent der aufgenommenen Energie wird in Wärme umgewandelt (Lichtausbeute nur 3 bis 5 Prozent) Betriebsgeräte VVG verlustarme Vorschaltgeräte EVG elektronische Vorschaltgeräte Reflektoren Lichtstrom soll mit nur einer Umlenkung durch den Reflektor die Lampe verlassen Reflektor darf nicht dazu beitragen, die Lampe zusätzlich aufzuheizen > höhere Betriebstemperaturen bewirken ein vorzeitiges Altern der Lampen > früherer Ausfall Keine sandgestrahlten oder glasgeperlten Reflektor-Oberflächen verwenden > Licht wird in alle Richtungen gestreut > Blendeffekte Oberflächenmaterial mit Lichtgesamtreflexion von 95 bis 98 Prozent, Aluminium-Reflektoren 87 Prozent Pflege & Wartung Betriebswirkungsgrad E M Individualität Außenbeleuchtung Leicht zu reinigende Leuchten und Reflektoren, Reinigungsintervalle, geringe Verschmutzungsneigung, elektrostatische Aufladung der Leuchten beziehungsweise der Beschichtung Effiziente Optik Optik und Betriebswirkungsgrad bedingen die Anzahl der Leuchten Angemessene Beleuchtungsstärke im Bereich der Sehaufgabe, Beleuchtungsstärke in der Umgebung der Sehaufgabe geringer Nutzer-Einstellbarkeit Im Außenbereich sollen Energiesparlampen stehend montiert werden, da bei niedrigen Außentemperaturen die Lichtausbeute wesentlich höher ist als bei liegender oder hängender Einbauweise der Energiesparlampen 6. Einzelräume Teeküche Kühlschrank nicht neben Geräten, die Wärme abstrahlen, aufstellen zum Beispiel Heizkörper, Herd, Spülmaschine, Waschmaschine oder an einem sonnenbestrahlten Ort. Geräte einsetzen, die frei sind von FKW (perfluorierter Kohlenwasserstoff) und HFKW (teil-fluorierter Kohlenwasserstoff, R 134a). Zu- und Abluftschlitze an der Arbeitsplatte über Kühlschränken vorsehen. Spülmaschinen und Waschmaschinen direkt an die Warmwasserleitung anschließen.
5 Fachinfoblatt: Energieeffizienz 5/5 Arbeitsräume/Arbeitsgeräte Trafos von Geräten außerhalb von Aufenthaltsräumen aufstellen, im Raum Versorgung der Geräte im Niedervoltbereich. Bei großen Objekten zentrale Staubsaugeranlagen einplanen. Nur Geräte vorsehen, die sich vollständig vom Netz trennen lassen. Überlegen, ob Stromkreise möglich sind, die zeitgeschaltet sind. Rücknahme von Altgeräten bei der Ausschreibung vereinbaren. Internet Hier einige ausgewählte Internetplattformen, auf denen Sie weiterführende Informationen und Hilfen finden: VBG - Hamburg; Stand: Juni 2013 In diesem Dokument wird auf eine geschlechtsneutrale Schreibweise geachtet. Wo dieses nicht möglich ist, wird zugunsten der besseren Lesbarkeit das ursprüngliche grammatische Geschlecht verwendet. Es wird hier ausdrücklich darauf hingewiesen, dass damit auch jeweils das andere Geschlecht angesprochen ist.
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