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1 Vermögensverwalterbrief Nr. 6 Vernünftig investieren LANGEWEILE, SONST NICHTS? DER RISIKOLOSE TEIL EINES WERTPAPIERPORTFOLIOS Die primäre Aufgabe des risikofreien Teils eines Wertpapierportfolios aus Aktien und Renten besteht in der Risikosteuerung des Gesamtportfolios. Diese Aufgabe übernimmt der Anteil an festverzinslichen Wertpapieren, auch Renten oder Anleihen genannt. Der Rentenanteil soll die Schwankungen Ihres Gesamtportfolios genau auf das mit Ihnen besprochene Chance-/Risikoprofil absenken. Nur so bleiben Sie dauerhaft investiert, was eine wesentliche Voraussetzung für einen nachhaltigen Anlageerfolg ist. Eine völlig risikolose Anlageform ist in der Realität nicht vorhanden. Obwohl seit 1950 keine sog. entwickelte Volkswirtschaft eine Staatsinsolvenz erfahren hat, sind Insolvenzen von entwickelten Volkswirtschaften nicht auszuschließen. Dies gilt grds. nicht für Volkswirtschaften, die in ihrer heimischen Währung verschuldet sind und somit als Souverän Zugang zur unbegrenzten Deckung der Staatsverschuldung durch ihre eigenen Notenbanken besitzen. Vor einer Staatsinsolvenz besteht immer die Möglichkeit, durch Inflation die eigene Staatsverschuldung abzubauen. Dazu reicht auch eine leichte Inflation, die gewöhnlich zwischen zwei bis fünf Prozent pro Jahr liegen kann. Auf diese Weise haben die USA und UK nach dem zweiten Weltkrieg die Kriegsschulden weitgehend bis in die 60er Jahre abgebaut. Den Begriff risikolos verwende ich deshalb im Folgenden nur für die Länder, denen diese Möglichkeit als Notenbanksouverän offen stehen. 1

2 Liegt das reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Staates über der jeweiligen Realverzinsung der Staatsschulden, verringern sich Staatsschulden in Relation zum BIP ebenfalls. "Die Märkte preisen immer nur Risiko ein! Entwickelte Volkswirtschaften, die diese beiden Kriterien (Notenbanksouveränität und ausreichendes Wirtschaftswachstum im Verhältnis zur Realverzinsung) erfüllen, und Volkswirtschaften, die politisch nah an der Notenbank stehen, wie die Bundesrepublik Deutschland, zahlen deshalb sehr niedrige Zinsen, real sogar negative Zinsen ( flight to quality oder save haven ). Dies trifft auf die USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Japan, Südkorea, Singapur, UK, Schweden, Norwegen, Dänemark, die Schweiz und Deutschland zu. Allen diesen Staaten sind niedrige Zinsen gemeinsam, obwohl die Höhe der jeweiligen Staatsverschuldung sehr unterschiedlich ist. Die Wertpapiermärkte preisen immer nur Risiko ein. In den aufgeführten Ländern ist das Ausfallrisiko (Bonitätsrisiko) gering, da die Notenbanken als lender of last resort bereitstehen und das reale Wirtschaftswachstum dieser Länder über der realen Verzinsung der Staatsschulden liegt. Eine völlig unbestrittene Deckung der Staatschulden durch die Europäische Zentralbank wird beispielsweise Spanien oder Italien nicht gewährt. Beide Länder sind nicht souverän in ihrer Geldpolitik. Eine prozyklische Sparpolitik dämpft das jeweilige Wachstum. Es bestehen latente Solvenz und Liquiditätsrisiken. Ein Ausfallrisiko durch Bruch der EUR-Zone und Abwertung der Nachfolgewährungen sind latent vorhanden. Deshalb zahlt Spanien höhere Zinsen und das, obwohl die Staatsverschuldung Spaniens niedriger als in den USA, Japan, UK oder Deutschland ist. Deshalb zahlt Italien höhere Zinsen als Japan, obwohl ebenfalls ein Großteil der italienischen Staatsschulden vom Inland wie in Japan gehalten wird. 2

3 Fassen wir zusammen: Staatsschulden sind weitgehend risikolos, wenn folgende Voraussetzungen vorliegen: 1. Der Staat muss demokratisch legitimiert sein. Wichtig ist eine Kontrolle der Regierung durch eine starke Opposition. Damit sollen Eigentumsrechte, in unserem Fall der Staatsgläubiger, beschützt werden. 2. Der Staat muss als Souverän eine eigene Notenbank besitzen. 3. Die Staatsverschuldung soll weitgehend in der heimischen Währung sein. 4. Die Währung soll frei konvertierbar, d.h. gegen Fremdwährungen austauschbar sein. 5. Das reale Wirtschaftswachstum des Staates sollte über den realen Zinsen der Staatsschulden liegen. Nur dann kann die Quote Staatsverschuldung zu Bruttosozialprodukt ein stabiles Gleichgewicht erreichen. Diese Dynamik ist wichtig, die Höhe der Staatschuld zum Bruttoinlandsprodukt ist unerheblich (siehe Japan). Der Anforderungskatalog an den risikolosen Teil eines Wertpapierportfolios besteht aus folgenden Kriterien: 1. Die Anlage sollte möglichst wenig schwanken. Gemessen wird eine niedrige Schwankung durch eine niedrige Volatilität (annualisierte Standardabweichung der Kurse). 2. Die Anlage sollte möglichst unkorreliert zum risikoreichen Teil des Portfolios, den Aktien, sein. 3. Die Anlage sollte in der heimischen Währung des Anlegers sein. Ansonsten erhöhen die Währungsschwankungen die Volatilität. 4. Die Anlage sollte ausreichend liquide sein. Die Liquidität muss reichen, um Re-Balancing, also Nachkauf von Aktien an schwachen Tagen, durchführen und Auszahlungswünsche der Anleger befriedigen zu können. Sie merken, eines scheint zu fehlen: die Rendite. Dies ist bewusst so. Denn der risikolose Teil des Portfolios besitzt nur eine Aufgabe: möglichst langweilig zu sein. Die Rendite soll im risikoreicheren Teil des Portfolios, den Aktien, erzielt werden. Das macht auch volkswirtschaftlich Sinn. Nur unternehmerische Tätigkeit erhöht dauerhaft den Wohlstand. Reine Rentiers (100% Renten- oder Festgeldanlage) sollten nur einen Inflationsausgleich erwirtschaften, da sie keine volkswirtschaftlichen Risiken übernehmen. 3

4 Wir prüfen diese Kriterien an folgenden Instrumenten: Staatsanleihen höchster Bonität Alle Anleihen der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesländer besitzen höchste Bonität. Es ist davon auszugehen, dass alle öffentlichen Schuldtitel Deutschlands von der Europäischen Zentralbank unbegrenzt gekauft werden. Deshalb ist diese Anlage risikolos. Diese Aussage gilt nur für kurze Laufzeiten. Bei Laufzeiten über fünf Jahren bestehen erhebliche Zinsänderungsrisiken. Die zusätzliche Rendite (term premium) steht in keinem Verhältnis zum zusätzlich eingegangenen Schwankungsrisiko. Nur bei kurzen Laufzeiten ist das Risiko, Kaufkraft durch auch leichte Inflation zu verlieren, am geringsten. Anleihen von Schuldnern mit Sitz in Deutschland bieten noch einen weiteren Schutz. Bei Änderungen in der Zusammensetzung der EUR-Zone ist von einer Aufwertung der Nachfolgewährung, die in der Bundesrepublik Deutschland (Kern-EUR) juristisch als Zahlungsmittel gelten wird, auszugehen. Die volkswirtschaftlichen Daten deuten auf einen erheblichen Aufwertungsbedarf einer um Deutschland konzentrierten Währung hin. Deshalb gewähren Anleger Deutschland im kurzfristigen Bereich zurzeit negative Zinsen. Im Falle einer Verkleinerung der EUR- Zone auf Deutschland und angrenzende Staaten würde die Aufwertung den Zinsverlust mehr als kompensieren. Deutsche Staatsanleihen erfüllen alle Kriterien uneingeschränkt. Gedeckte festverzinsliche Wertpapiere, wie Pfandbriefe Pfandbriefe (Hypothekenpfandbriefe und Kommunalobligationen) sind Bankschuldverschreibungen, die mit erstrangigen Grundpfandrechten oder mit Forderungen an die öffentliche Hand besichert sind und den Vorgaben des deutschen Pfandbriefgesetzes entsprechen (PfandBG). Der letzte Ausfall eines Pfandbriefes liegt über 100 Jahre zurück. Diese Anlageklasse ist eine Standardanlageklasse deutscher Versicherer. Die Verzinsung liegt etwas über deutschen Bundes- und Länderanleihen, da die Liquidität etwas geringer ist und Pfandbriefe im Ausland weniger bekannt sind. Grundsätzlich gilt das zu deutschen Staatsanleihen besprochene. Deutsche Pfandbriefe nach dem PfandBG erfüllen alle Kriterien uneingeschränkt. 4

5 Anleihen von entwickelten Ländern in Fremdwährung oder auf EUR-gehedged Staatsanleihen entwickelter Länder, die eine eigene Notenbank besitzen, sind hoch in der Bonität zu beurteilen. Den eingangs erwähnten Katalog von Ländern können Sie noch um die Länder der EUR-Zone erweitern, die Deutschland volkswirtschaftlich nahestehen, einschließlich Frankreich. Weiterhin gilt dies nur für kurzfristige Anlagen. Im Unterschied zu deutschen Staatsanleihen besteht ein Nachteil im nicht 100% Hedge auf die deutsche Kernwährung, sollte die EUR-Zone verändert werden. Ein EUR- Hedge ist in dieser Situation nur eine Teilabsicherung. Bis zu einem Drittel der Bestand an deutschen Staatsanleihen und Pfandbriefen können durch Anleihen entwickelter Länder in der EUR-Hedge-Variante ersetzt werden. Anleihen von entwickelten Ländern in der EUR-Hedge- Variante erfüllen die Kriterien teilweise. Als Bestandteil des risikolosen Teils eines Portfolios können sie verwendet werden. Anleihen von entwickelten Ländern auf EURgehedged, die zusätzlich einen Inflationsschutz bieten (TIPS) Grds. stellen inflationsgeschützte Anleihen (TIPS) einen sehr guten Bestandteil des risikofreien Teils eines Portfolios dar. Larry Swedroe gibt in seinem Buch The Only Guide to Alternative Investments, 2008, Bloomberg, S. 23 bis 40, eine lesenswerte Einführung in TIPS. Im aktuellen Umfeld betrachte ich TIPS jedoch sehr kritisch: TIPS bieten gegenüber normalen Anleihen einen zusätzlichen Schutz vor unerwarteten Sprüngen in der zukünftigen Inflationsrate. Der Schutz von TIPS besteht also in unerwarteten Preissprüngen! Ein normaler Preisanstieg ist bereits in allen Anleihen eingepreist. TIPS besitzen ein Kursrisiko wie normale Anleihen. Der Inflationsschutz bezieht sich nur auf unerwartete Änderungen in der Inflationsrate. Beim Kauf einer TIPS kaufen Sie bis zur Fälligkeit gesicherte Realzinsen. Realzinsen ändern sich jedoch während der Laufzeit. Deshalb passt sich der Kurs von TIPS bei Änderung der Realzinsen entsprechend an. Bei einem Anstieg der Realzinsen und langer Laufzeit der TIPS fallen die Kurse entsprechend. Betrachten wir nun mit diesem Wissen den Fonds DFA Euro Inflation Linked Int. Fund EUR in der gegenwärtigen Situation als Beispiel (Andere TIPS-Fonds besitzen ähnliche Charakteristika): 5

6 Der Inflationsschutz bezieht sich auf die Veränderung der Inflationsrate in der Währungszone EUR (HVPI). Die aktuelle Inflationsrate liegt bei 2,0% (Januar 2013). Die durchschnittliche Laufzeit des Fonds liegt bei 9,6 Jahren. Die gewichtete Laufzeit bei 8,8 Jahren. Der Schwerpunkt der Anleihen besteht aus TIPS aus Frankreich 89,3% und Deutschland 10,7%. Aktuell rentiert die inflationsgeschützte Bundesanleihe mit Laufzeit bis April 2023 mit real minus 0,28% p.a.. Die eingepreiste Inflationsrate beträgt 1,92% p.a., was fast der veröffentlichten Inflationsrate des Euroraumes im Januar entspricht. Die Laufzeit bis April 2020 rentiert mit real minus 0,60% p.a., was einer eingepreisten Inflationserwartung von 1,65% p.a. entspricht. Französische inflationsgeschützte Anleihen offerieren leicht höhere Realrenditen. Sollten die zukünftigen Inflationsraten wesentlich über 2% p.a. liegen, wären TIPS als Anlage sinnvoll. Doch dies ist nicht das einzige Kriterium: Die langfristigen Realzinsen lagen historisch bei ca. 2% p.a. Aktuell liegen die Realzinsen weit unter ihrem historischen Mittel. Wir wissen nicht, ob und wann es eine Rückkehr zum historischen Mittelwert, also einen Anstieg der Realzinsen, geben wird. Inflationsgeschützte Anleihen wurden in Europa erst in den letzten Jahren und v.a. in Frankreich ausgegeben. Deshalb sind die Laufzeiten noch entsprechend lange. Die gewichtete Laufzeit des DFA Euro Inflation Linked Int. Fund EUR liegt bei 8,8 Jahren. Sollten die Realzinsen wieder auf 2% steigen, würde der Fonds bei einer angenommenen aktuellen Realverzinsung von 0% in einem Jahr ca. 17,6% an Wert verlieren. Ebenfalls liegt ein Schwerpunkt in französischen Staatsanleihen. Sollte sich die Risikoeinschätzung der Märkte bzgl. französischer Staatstitel vom Kern-EUR-Image zu einem Peripherie-EUR-Image bewegen, könnten auch aus diesem Grund die Realzinsen für französische Anleihen ansteigen. Aufgrund der langen Laufzeit rate ich von EUR-TIPS ab. Denn auch TIPS-Fonds unterliegen Kurschwankungen bei einer Änderung der Realzinsen ein völlig unterschätztes Risiko! Unternehmensanleihen Unternehmensanleihen sind Kombinationen aus einem Zinsänderungs- und Aktienrisikos des Schuldnerunternehmens (für theoretisch Interessierte: Nach der Optionstheorie ist eine Unternehmensanleihe eine Anlage in eine sichere Staatsanleihe und einem verkauften Put auf ein Unternehmen). Allgemein gilt, je niedriger die Bonität und je riskanter das jeweilige Unternehmen, desto höher das Risiko der Anleihe. 6

7 Wenn ein Anleger Aktienrisiko tragen will, um einen höheren Ertrag zu erzielen, dann sollte dies durch den Kauf von Aktien geschehen. Denn der Kauf von vielen Aktien, die das einzelne Unternehmensrisiko wegdiversifizieren, und von Staatsanleihen können die gleiche erwartete Rendite aber mit wesentlich weniger Risiko erzielen. Empirische Studien bestätigen diese theoretische Aussage. In den USA haben Unternehmensanleihen bei ähnlicher Rendite wie Staatsanleihen ein wesentlich höheres Schwankungsrisiko verursacht. Dies gilt sowohl für Unternehmensanleihen bester als auch schlechterer Bonität. Deshalb: Unternehmensanleihen erfüllen die Kriterien nicht. Allenfalls können sehr gute Unternehmensanleihen ein sehr kleiner Bestandteil eines breit diversifizierten Anleihefonds bester Bonität sein. Anleihen von Entwicklungsländern (Emerging Market Bonds) Anleihen von Entwicklungsländern haben eine höhere Schwankung als Anleihen entwickelter Länder guter Bonität. Insbesondere treten höhere Wertverluste dann ein, wenn eine Stabilität für das Gesamtportfolio gebraucht wird. Somit können diese Anleihen ein Wertpapierportfolio im Risikoprofil nur verschlechtern. Sofern ein stärkeres Gewicht in Entwicklungsländern gesucht wird, sollte man dies über den Aktienanteil in Entwicklungsländern darstellen. Anleihen von Entwicklungsländern erfüllen keine der vier Kriterien. Rohstoffe - Gold Die historische Rendite von Rohstoffanlagen liegt real bei Null. Selbstverständlich schwanken die Renditen heftig um diese Nulllinie, aber über die Zeitachse hinweg ist es Fakt: Die Rohstoffrendite liegt real bei Null. Die Schwankungsintensität von Rohstoffen ist hoch und mit Aktienanlagen vergleichbar. Die ökonomische Erklärung ist einfach: Rohstoffe zahlen keine Zinsen und Dividenden und sind letztlich ein Betriebsmittel zur volkswirtschaftlichen Produktion. Je nach Bedarf und wirtschaftlicher Situation entstehen Preisschwankungen, die jedoch nach Angebot und Nachfrage wieder in ein langfristiges Gleichgewicht zurückgeführt werden. Es gibt Überschuss und Mangel. Der technische Fortschritt, Änderungen in der Produktionstechnik und sonstige Prozesse haben Rohstoffpreise langfristig immer auf ein Gleichgewichtsniveau zurückgeführt. 7

8 Aus Sicht eines Anlegers sind Rohstoffe deshalb keine investiven Anlagen, die eine langfristig positive reale Rendite erwirtschaften, sondern eine reine Spekulation auf die schwankenden Preisbewegungen. Selbstverständlich sind wir weltweit in Unternehmen investiert, die Rohstoffe produzieren und handeln. Dies allerdings im Aktienanteil. Rohstoffe erfüllen keine der vier Kriterien. Alles was ich zu Rohstoffen ausführte, gilt uneingeschränkt auch für Gold. Dennoch umgibt Gold einen besonderen Mythos. Dieser Obsession verdankt Gold einen zusätzlichen Vermögensverwalterbrief 7. Immobilien Ein Eigenheim ist eine spezifische Form des Immobilieninvestments, bei dem Konsum- und Investmentnutzen untrennbar verschmolzen und schwer analytisch voneinander zu trennen sind. Es gibt Untersuchungen, daß die historische Gesamtrendite eines typischen kreditfinanzierten Eigenheims in Deutschland für einen Privathaushalt in den vergangenen 41 Jahren überwiegend niedriger als eine Kombination aus risikomäßig vergleichbarem Kapitalmarktinvestitionen war. Warum sollte dies in Zukunft anders sein? Der Kauf eines Eigenheims ist keine Vermögensanlage, sondern eine Frage des persönlichen Lebensstils. Dies ist jedoch keine Vermögensanlage, sondern ein Konsumgut. Als Immobilieninvestition kommt auch die vermietete Einzelimmobilie in Frage. Aus strukturellen Gründen ist es jedoch fraglich, ob ein Privathaushalt mit dieser Form einer typischerweise teilweise fremdfinanzierten Einzelobjektinvestments eine risikoadjustierte Rendite erzielt. Dieser strukturelle Nachteil basiert vor allem auf den Nachteilen gegenüber gewerblichen Immobilienunternehmen. Weiterhin findet bei einer Einzelimmobilie, insbesondere eines Anlegers, der bereits ein Eigenheim besitzt, eine extreme Vermögenskonzentration statt. Dieses Klumpenrisiko sollten wir vermeiden. Die im Vergleich zu Aktien scheinbar geringe Volatilität und niedrige Korrelation zu Aktien ist nicht aussagekräftig, da keine laufende Marktpreisbewertung vorliegt. Die geringe optische Wertschwankung des Eigenkapitals einer Immobilie ist eine Fiktion, die sich aus einer falschen Risikomessung ergibt. 8

9 Alternativen zum Direktinvestment in eine Einzelimmobilie sind offene und geschlossene Immobilienfonds. Beide Anlagetypen haben ihre großen Schwächen in den letzten Jahren heftigst offengelegt. Neben den Klumpenrisiken bestehen erheblich Liquiditätsrisiken. Ein Inflationsschutz ist ebenfalls nicht messbar. Viele Finanzmarktkrisen entstanden ursprünglich aus Immobilienkrisen auch die jetzige. Es ist sehr geschickt, davon abzulenken und daraus eine Staatsschuldenkrise zu machen. Als einzige Anlageform, die Investitionen in Immobilien ermöglicht und die Schwächen aller erwähnten Strukturen vermeidet, sind Immobilienaktien, sog. REITS. Da diese Anlagen Aktien sind, bewegen sie sich auch wie Aktien und kommen deshalb als risikoarme Anlage in diesem Teil eines Portfolios nicht in Frage. Im Aktienanteil sind wir in REITS investiert. Immobilien erfüllen keine der vier Kriterien. Ihre Bank erzählt Ihnen aus geschäftlichen Gründen (Maklertätigkeit, Immobilienkredite) etwas anderes (Sachwerte! Schützt vor Inflation! Kaufen!). Derivative Produkte, wie strukturierte Produkte, Hedge Funds, absolute return Produkte Ich warne vor allen diesen Anlagen. Die Finanzgeschichte lehrt uns vor den Gefahren, die Erträge des Rentenanteils durch längere Laufzeiten der Renten, Wandelanleihen, strukturierten Produkten aller Art (Diskount-, Bonus-, Garantiezertifikate), Hedge-Fonds (heute Absolute Return genannt) oder Aktien mit hoher Dividende ersetzen zu wollen. Die Ertragserzielung findet im unternehmerischen Teil Ihres Portfolios, im Aktienanteil, statt. 9

10 Risikolose Anlagen für den defensiven Teil eines Wertpapierportfolios sind kurzlaufende Staatsanleihen von entwickelten Volkswirtschaften! Wir empfehlen: Risikolose Anlagen für den defensiven Teil eines Wertpapierportfolios sind kurzlaufende Staatsanleihen von entwickelten Volkswirtschaften. Diese Volkswirtschaften müssen gewisse Kriterien erfüllen, insbesondere die Souveränität einer eigenen Notenbank und ausreichendes Wirtschaftswachstum, um die Zinsen auf die Staatsschulden bezahlen zu können. Wählen Sie die Anleihen der Länder aus, in denen Sie Ihren Lebensmittelpunkt haben oder verlegen werden. Sofern Sie in einem Land zu leben auf das diese Kriterien für Staatsanleihen nicht zutreffen, wählen Sie mehrere Länder aus, die mit Ihrem Land volkswirtschaftlich eng verbunden sind. So können Sie Wechselkursänderungen verringern. 10

11 Kontakt: Thomas Freiberger Vermögensverwaltung GmbH Buchenstr. 2 Geothestr Maitenbeth München Tel.: (08076) (089) thomas.freiberger@tfvv.de Rechtliche Hinweise: Die folgenden rechtlichen Hinweise sind eine Zusammenfassung wichtiger rechtlicher Hinweise. Ausführliche rechtliche Hinweise erhalten Sie auf der Internetseite der Gesellschaft unter in der Rubrik Rechtliche Hinweise. Gerne besprechen wir diese Hinweise mit Ihnen persönlich. Vor einer Anlageentscheidung unabhängig welcher Art muß ein persönliches Gespräch mit uns erfolgen. Vor einer Anlageentscheidung unabhängig welcher Art sind alle rechtlichen Hinweise unter in der Rubrik Rechtliche Hinweise und ihrer Unterrubriken vollständig zu lesen und mit uns persönlich zu besprechen. Alle vorliegenden Informationen wurden mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Dennoch können wir für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie für Übermittlungsfehler keine Haftung oder Garantie übernehmen. Kein Angebot: Der Inhalt dieser Internetseite ist nicht als Angebot zum Abschluß eines Vertrages über Finanzportfolioverwaltung oder als Anlagevermittlung über den Kauf oder Verkauf von Fonds zu verstehen. Keine Anlageberatung gemäß 1 Abs. 1a S. 2 Zif. 1a KWG: Die in dieser Unterlage enthaltenen Informationen und Darstellungen stellen keine Anlageberatung gemäß 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1a KWG dar, da keine persönliche Empfehlung an Kunden oder deren Vertreter über Geschäfte in Finanzinstrumenten abgegeben wird, die auf einer Prüfung persönlicher Umstände gestützt ist oder als persönlich geeignet dargestellt wird. Die Verbreitung findet ausschließlich über Informationsverbreitungskanäle oder für die Öffentlichkeit statt. Eine Anlageentscheidung über die erwähnten Investmentfonds sollte in jedem Fall auf Basis der rechtlich vorgeschriebenen wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) und der Verkaufsprospekte getroffen werden. Diese enthalten auch ausführliche Risikohinweise und sind allein verbindliche Grundlage des Kaufes. Die aktuellen wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) und Verkaufsprospekte erhalten Sie bei uns. Keine Rechts- und Steuerberatung: Die in dieser Unterlage enthaltenen Informationen und Darstellungen sind keine Rechts- und Steuerberatung. Unsere rechtlichen und steuerlichen Hinweise sind mit einem Rechtsanwalt und Steuerberater unbedingt abzustimmen und zu überprüfen. Wohnsitz Bundesrepublik Deutschland: Unsere Risikohinweise, Analysen und Darstellungen sind nur für einen Anleger bestimmt, der seinen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland besitzt. Wertentwicklungen und historische Simulationen: Die Simulationen früherer Wertentwicklungen oder Verweise auf eine solche Simulationen beziehen sich nur auf Finanzindices. Im Gegensatz zu einer wirklichen Wertentwicklung beruhen Simulationen nicht auf tatsächlichen Transaktionen. Es kommt Ihnen daher eine begrenzte Aussagekraft zu. Da die Geschäfte nicht wirklich abgeschlossen werden, kann es nur zu einer unzureichenden Berücksichtigung des Einflusses bestimmter Marktfaktoren kommen. Vergangenheitswerte sind keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Vermögenswerte können sowohl steigen als auch fallen. Einschätzungsänderungen: Alle Meinungen und Analyse beruhen auf heutigen Einschätzungen und können sich ohne Vorankündigung ändern. Auswirkungen von Kosten, Gebühren und Steuern eines Anlegers: Die Auswirkungen von Kosten, Gebühren und Steuern werden grundsätzlich nicht berücksichtigt und müssen immer von einer angegebenen Wertentwicklung abgezogen werden. 11

12 Finanzanalysen werden von Herrn Thomas Freiberger, Geschäftsführer der Thomas Freiberger Vermögensverwaltung GmbH, erstellt. Für die Erstellung von Finanzanalysen ist die Thomas Freiberger Vermögensverwaltung GmbH verantwortlich. Name, Anschrift und Sitz der Gesellschaft: Thomas Freiberger Vermögensverwaltung GmbH Buchenstr Maitenbeth Tel thomas.freiberger@tfvv.de Angaben gemäß 2 bis 5 FinAnV Finanzanalyseverordnung: siehe Rubrik Rechtliche Hinweise auf der Internetseite der Thomas Freiberger Vermögensverwaltung GmbH, Angabe gemäß 5 Abs. 1 und 2 FinAnV Angaben über Interessen und Interessenkonflikte, 34 b Abs. 1 S. 2 Nr. 2 WpHG: Der Ersteller und die für die Erstellung der Finanzanalyse verantwortliche Gesellschaft könnten in folgenden Geschäftsbereichen aus finanziellen Interessen Interessenkonflikten unterliegen: Finanzportolioverwaltung: Es besteht das finanzielle Interesse, Interessenten und Kunden für einen Abschluß eines Vermögensverwaltungsvertrages und die entsprechende Einbuchung liquiden Vermögens zu gewinnen. Die im Rahmen einer Vermögensverwaltung erhobene Vermögensverwaltungsvergütung, die von der Höhe des verwalteten Vermögens abhängt, fließt der Gesellschaft zu. Anlageberatung der vermögensverwaltenden Investmentfonds (WF Portfolio Ausgewogen und PTAM Strategie Portfolio Defensiv): Es besteht das finanzielle Interesse, Interessenten und Kunden für den Kauf der vermögensverwaltenden Investmentfonds zu gewinnen. Die Gesellschaft erhält für die Anlageberatung dieser Fonds eine Beratungsvergütung, die von der Höhe der Fondsvolumina abhängig ist. Verpflichtung zur erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit gemäß 34 b Abs. 1 S. 1 WpHG, Zusätzliche Angaben gemäß 4 Abs. 2 und 3 FinAnV: Basis der Aussagen zum wissenschaftlich passiven Investieren siehe Grundlagenliteratur mit Verweisen auf die wissenschaftliche Forschung: Kommer, Dr. Gerd: "Herleitung und Umsetzung eines passiven Investmentansatzes für Privatanleger in Deutschland - Langfristig anlegen auf wissenschaftlicher Basis", Campus Verlag, Frankfurt/New York, 2012, Dissertationsschrift, Universität Erfurt, 2011: Das Literaturverzeichnis S. 305 bis 334 gibt eine Übersicht über einen wichtigen Teil der unabhängigen wissenschaftlichen Forschung 12