Einführung in die Wirtschaftsinformatik
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- Thomas Hochberg
- vor 8 Jahren
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1 Einführung in die Wirtschaftsinformatik Ausgewählte Anwendungssysteme Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 1
2 Übersicht zu Lehreinheit Geschäftsprozesse vs. Anwendungssysteme Standardsoftware vs. Individualsoftware Anwendungssysteme in der Telekommunikation Anwendungssysteme in der öffentlichen Verwaltung Anwendungssysteme im Handel Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft Anwendungssysteme für Aufgaben im Office-Bereich Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 2
3 Geschäftsprozesse und Anwendungssysteme Als Geschäftsprozess bezeichnet man eine Menge von wertschöpfenden Funktionen, die durch definierte Ereignisse ausgelöst werden. Diese Funktionen verwenden vorhandene Daten und erzeugen Ausgabedaten. Geschäftsprozesse können in Teilprozesse zerlegt werden. (Quelle: Friedrich, M.: Betriebliche Anwendungssysteme, in Schneider, U.; Werner, D.: Taschenbuch der Informatik.) Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 3
4 Geschäftsprozesse und Anwendungssysteme Geschäftsprozess z.b. Order-Prozess Funktionen Funktionen Funktionen Funktionen Funktionen Abwendungs- Systeme eines Unternehmens ERP CRM SCM Kunde Vertrag Produkt Personal Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 4
5 Geschäftsprozesse und Anwendungssysteme Aspekte von Anwendungssystemen Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 5
6 Ziele der GP-Modellierung Geschäftsprozesse und Anwendungssysteme - Orientiert an Unternehmensmodellen und Organisationsstrukturen - Identifizierung rollenbasierter Abläufe entlang der Wertschöpfungskette - Optimierung von Prozessen - Funktions- und ereignisorientierte Darstellung der Abläufe Ziele der SW-Entwicklung (SW-Engineering) - Modellierung eines Ausschnittes der realen Welt (Diskursbereich) - Anwendungsfall (Use Case) getriebene Modellierung - Architektur (Verschiedene Sichten auf das System) - Implementierung einer lauffähigen Applikation Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 6
7 Standard vs. Individualsoftware Die Entwicklung von Standard- und Individualsoftware erfolgt im Wesentlichen nach den selben Prinzipien Standardsoftware Entwicklung erfolgt im Auftrag der Marketingabteilungen eines Softwarehauses für einen anonymen Markt. Individualsoftware Entwicklung erfolgt im Auftrag eines internen oder externen Aufraggebers für eine spezifische Aufgabenstellung In Anlehnung an: Disterer, G.: Auswahl und Einführung von Standardsoftware, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 7
8 Standard vs. Individualsoftware Quelle: Disterer, G.: Auswahl und Einführung von Standardsoftware, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 8
9 Standard vs. Individualsoftware Individualsoftware - bestimmte historisch die Entwicklung betrieblicher Anwendungssysteme - Grundlage vieler heutiger Standardsoftwareprodukte - Impliziert Risiken (Kosten, Zeit, Machbarkeit, ) Eine Softwarelösung gilt als Standardsoftware wenn: - Sie in Unternehmen verschiedener Struktur eingesetzt werden kann - Sie an diese Unternehmen angepasst werden kann (Customizing) - Entwicklung der SW abgeschlossen ist - Die Preise für die Beschaffung und Wartung feststehen In Anlehnung an: Disterer, G.: Auswahl und Einführung von Standardsoftware, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 9
10 Standard vs. Individualsoftware Auswahl von Standardsoftware Pflichtenheft: - Allg. Angaben zum Unternehmen: Ansprechpartner, Struktur, - Ausgangssituation: betroffene Abtl., Anwender, Arbeitsabläufe, - Ziele des Einsatzes der Standardsoftware: K.O.-Kriterien & nice to have - Technische Anforderungen: HW- und SW-Umgebungen (inkl. Netze) - Fachliche Anforderungen: Funktionsumfang, Schnittstellen, GUI, Hilfe, - Randbedingungen: ZML Zeit-, Mengen-und Lokationsgerüste - Anwendungsbeispiele und Testdaten - Projektpalnung: Temine, finanzieller Rahmen, Gewährleistung, - Anforderungen an den SW- Anbieter: Größe, Reputation, Referenzen, In Anlehnung an: Disterer, G.: Auswahl und Einführung von Standardsoftware, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 10
11 Anwendungssysteme in der Telekommunikation Gestaltung der Geschaftsprozesse eines TK-Anbieters - Telecom Operations Map (etom) - Tele Management Forums (TMF) Betriebliche Anwendungssysteme (Business Support System BSS) - Gestaltung der Kundenschnittstelle durch CRM-Systeme - Dispositive Aufgabenstellungen (Personal, Material, Fahrzeuge, ) Netzwerkmanagement (Operation Support System OSS) - Fehlermanagement - Acounting - Konfigurationsmanagement - Performancemanagement (Kapazitätsplanung) - Security-Management Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 11
12 Anwendungssysteme in der Telekommunikation Sales/ Commercial Order Management Contract Order Customer Business Support Systems (Customer Care) Invoicing Telecommunication Services Back End Systems Billing FULFILMENT Order Data Back End Systems Fulfilment ASSURANCE Back End Systems Assurance BILLING Billing Data MD, Rating, Discounting Service Data Networks Usage Data Operation Support Systems Quelle: Göstl, H.: Generation Operations Systems and Software im Überblick Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 12
13 Anwendungssysteme in der Telekommunikation Quelle: Verizon-Produktpräsentation, Verizon Information Technologies, Inc., October Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 13
14 Anwendungssysteme in der öffentlichen Verwaltung Bezugsbereich: Bund, Länder und Gemeinden - Durchführungsaufgaben im DV-Bereich - Dienstleistungsaufgaben im DV-Bereich Bildung von Rechenzentren - Fachrechenzentren (z.b. Rechenzentrum der OFD) - Staatliche und kommunale Gebietsrechenzentren Privatisierungsbestrebungen stellen öffentliche RZ s in Frage Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 14
15 Anwendungssysteme in der öffentlichen Verwaltung Systeme zur Unterstützung von Querschnittsaufgaben - Haushalts-, Kassen und Rechnungswesen (HKR) - Personalverwaltung und abrechnung Personalstammdatenverwaltung Bezügeabrechnung Mitarbeitereinsatzplanung Zeitwirtschaft Fortbildungsverwaltung Reisekostenabrechnung Betriebliche Altersversorgung - E-Government (Online-Angebot für Bürger und Unternehmen) Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 15
16 Anwendungssysteme in der öffentlichen Verwaltung Systeme zur Unterstützung von Fachaufgaben Systeme bei Bundes- und Landesverwaltungen Beispiele: - Fahrzeug- und Halterdaten des Kraftfahrzeug-Bundesamtes - Systeme im Bereich der Verbrechensbekämpfung (z.b. INPOL) (Schnittstelle zwischen dem BKA und den Länderpolizeien) - Umweltinformationssysteme beim UBA bzw. Landesumweltämtern Systeme bei den Kommunalverwaltungen - Auftragsplanung, -verwaltung und abrechnung (z.b. Hochbau, Tiefbau) - Verkehrsplanung (z.b. ÖVM, städtische Entsorgung, ) Systeme im Bereich Schule und Kultur Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 16
17 Anwendungssysteme im Handel Unter dem Handel im funktionalen Sinne wird der Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen Wirtschaftspartnern verstanden. Die Anwendungen des Handels werden in einem Warenwirtschaftssystem abgebildet, das den Waren- und Informationsfluss in einem Handelsunternehmen mengen- und wertmäßig darstellt und steuert. Zum Handel im institutionellen Sinn zählen Unternehmen, die als Träger den Warenaustausch ohne nennenswerte Be- und Verarbeitung der Waren vornehmen. Quelle: Katzsch, R. M.: Anwendungssysteme im Handel, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 17
18 Anwendungssysteme im Handel Konzeption von Anwendungssystemen im Handel I: Konzept der operativen Einheiten - Zentralläger - Verteilzentren - Filialen Konzept der Trennung von: - Warenbewegungsebene - Abrechnungsebene - Informationsebene Konzept der Vereinfachung durch Standardisierung Quelle: Katzsch, R. M.: Anwendungssysteme im Handel, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 18
19 Anwendungssysteme im Handel Konzeption von Anwendungssystemen im Handel II: Konzept der Vereinfachung durch Standardisierung - EDIFACT (Electronic Data Interchange For Administration, Commerce and Transport) - International Location Number ILN Identifikation von Handelspartnern - EAN Europäische Artikelnummer für Verbruachseinheiten - EAN 128 Internationale Erweiterung der EAN - Formate elektronischer Kataloge und Katalogschnittstellen (z.b. BMEcat, OCI, ebxml, xcbl) Quelle: Katzsch, R. M.: Anwendungssysteme im Handel, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 19
20 Anwendungssysteme im Handel Kundenspezifische Konfiguration eines gewünschten Fahrzeugtyps unter Verwendung Eines Katalogmanagementsystems Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 20
21 Anwendungssysteme im Handel Katalogsysteme: - Intelligente Konfiguration - Katalogmanagement - Katalogimport (z.b. BMEcat) - Übergabe eines Warenkorbes - Benutzerverwaltung - Produktstatus - Gültigkeitszeiträume - Reporting Quelle: Frost & Sullivan, Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 21
22 Anwendungssysteme im Handel Katalogmanagement: Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 22
23 Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft Grundlagen und besondere Anforderungen: Das Produkt ist international weltweiter Wettbewerb - Konsumtion in entfernten Gebieten - Müssen aktuell und ohne Zeitverzug angeboten werden Bedarf an automatischen Abläufen Auslastungsbezogener Käufermarkt Multimediale Präsentation der touristischen Angebote Quelle: Weithöner, U.: Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 23
24 Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft Globale Computer-Reservierungssysteme verwalten Reiseangebote mit Kontingent-, Preis- und Leistungsdaten in zentralen Rechenzentren. Sie nehmen Buchungen für angeschlossene Leistungsträger zentral entgegen, verarbeiten und verwalten diese. Dazu kommunizieren sie periodisch oder situativ (z.b. zum Zeitpunkt der Buchung) mit den Systemen der angeschlossenen Leistungsträger bzw. untereinander zum Kontingentabgleich. Quelle: Weithöner, U.: Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 24
25 Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft Beispiele für globale Systeme (zentrale Rechenzentren): Initiiert von Kooperierenden Linienfluggesellschaften Leistungsangebote, Reservierungen, Ticketing, Abrechnungen IATA - AMADEUS - GALILEO - SABRE - WORLDSPAN AMADEUS Reisemittler in 120 Ländern Fluggesellschaften, Hotels, 40 Mietwagenanbieter - Ca. 15 Mio. Flugtickets jährlich Quelle: Weithöner, U.: Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 25
26 Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft Besondere Bedeutung des Internets: - Globale, zeitlich unabhängige Verfügbarkeit - Multimedialität - Interaktivität und Individualität - Aktualität - Transaktionsfähigkeit - Integration der Marketingprozesse Vorraussetzungen für den Verkauf von Reisen im WWW - Echtheit/Authentizität - Zahlungsverkehr - Lieferung der Reisedokumente Quelle: Weithöner, U.: Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft, in Taschenbuch der Wirtschaftsinformatik, Fachbuchverlag Leipzig Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 26
27 Anwendungssysteme in der Tourismuswirtschaft Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 27
28 Anwendungssysteme im Office-Bereich Tabellenkalkulation Textverarbeitung Präsentationserstellung Projektmanagement Erstellung von Grafiken und technischen Zeichnungen Erstellung webbasierter Auftritte Kommunikationssoftware ( , WWW, chat, media, ) Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 28
29 Anwendungssysteme im Office-Bereich Microsoft Word Microsoft Excel Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 29
30 Anwendungssysteme im Office-Bereich Microsoft Outlook Microsoft Visio Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 30
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