Heterogene Darstellungen
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- Michael Straub
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1 Die Internet-Protokollwelt 9. Anwendungen im Internet Heterogene Darstellungen Unterschiedliche Rechnersysteme verschiedene Darstellungen Konsequenz: Umkodieren der zu übermittelnden Daten ist erforderlich Austauschstandards Aufgaben der Darstellungsschicht bzw. der Anwendungsschicht im Internet Behandeln der Darstellung (Syntax) von Informationen Bewahren der Bedeutung (Semantik) der Informationen Beispiel: Transparente Übertragung nicht ausreichend 24 Bit Integer 32 Bit Integer Umkodierung erforderlich Schicht 5 Schicht 4 Schicht 3 Transparente Übertragung Schicht 5 Schicht 4 Schicht 3 Lokale Darstellung der Information Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 262 Prof. Jochen Seitz 1
2 ASN.1 Die abstrakte Syntax-Notation eins für Darstellungsunabhängige Syntax (ASN.1, Abstract Syntax Notation 1) ist eine von der ISO genormte Beschreibungssprache. ASN.1 erlaubt Typdefinitionen und die Spezifikation von Werten Die Datentypen werden in ASN.1 in 4 Klassen eingeteilt: Universal: Global definierte Typen, z. B. Integer Application: Typen, die in einem anderen Standard definiert werden (z. B. FTAM, MHS) Private: Für Anwendungen eines Benutzers definierte Typen Context-Specific: Typen, die nur in dem speziellen Kontext, in dem sie eingesetzt werden, definiert sind Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 263 ASN.1: Universal Typen Elementare Datentypen: Boolean, Integer, Bitstring, Octetstring, IA5String, Strukturierte Datentypen: Sequence: Geordnete Liste von Datentypen (vgl. Record in PASCAL) Set: Ungeordnete Menge von Datentypen Sequence OF: Geordnete Liste von Elementen des gleichen Datentyps (vgl. Array in PASCAL) Set OF: Ungeordnete Menge von Elementen des gleichen Datentyps Choice: Ungeordnete Menge von Datentypen, aus der einige Datentypen ausgewählt werden können (vgl. Varianter Record in PASCAL) Beispiel: Mitarbeiter ::= Set { Name IA5String, Alter Integer, Personalnr Integer } Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 264 Prof. Jochen Seitz 2
3 ASN.1: Kodierung / Dekodierung Basis-Kodierungsregeln (Basic Encoding Rules, BER): Bezeichner Länge Bit Inhalt Typklasse 00:Universal 01: Application 02:Context Specific 03:Private Datentyp 0: einfach 1: strukturiert Beispiel: Integer Wert 5 Bezeichner Tag-Nummer 0..30: wie angegeben 31: nächstes Byte gibt Tag an Länge Inhalt Universal Klasse einfach 2 Integer 1 5 Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 265 Ziele und Vorteile elektronischer Post Hauptziel: Internationaler Dienst zum Austausch elektronischer Mitteilungen zwischen Personen oder zwischen Rechnern Inhalt Inhalt Briefkasten Postamt Postamt Briefkasten Absender Umschlag User Agent (a) Traditionelle Brief-Post Message Message User Transfer Transfer Agent Agent Agent Empfänger Umschlag Terminal Terminal Absender (b) Elektronische Post Empfänger Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 266 Prof. Jochen Seitz 3
4 Internet Mail: Das SMTP-Modell User File System Sender- SMTP SMTP Commands Replies Receiver- SMTP File System Internet-Mail verwendet für die Übermittlung von Mitteilungen das Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) Bei einigen Betriebssystemen (z.b. bei Unix: sendmail) sind Sender- und Receiver-SMTP in einem Betriebssystemprozess realisiert. Ein Receiver-SMTP kann Nachrichten für nicht-lokale Benutzer entweder ablehnen oder weitervermitteln. Der Benutzer verwendet eine Benutzerschnittstelle zu dem Sender-SMTP (z.b. bei Unix: mail). Internet-Mail bietet die Dienste Übermittlung und Vervielfältigung an. Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 267 Internet-Mail: Ein Beispiel für einen SMTP-Dialog R: 220 MIT-Multics.Arpa Simple Mail Transfer Service Ready S: HELO Isi-VaxA.Arpa R: 250 MIT-Multics.Arpa S: MAIL FROM: Smith@Isi-VaxA.Arpa R: 250 OK S: RCPT TO: Jones@MIT.Multics.Arpa R: 250 OK S: DATA R: 354 Start mail input; end with <CRLF>.<CRLF> S: < Text Line 1 > < etc. >. R: 250 OK S: QUIT R: 221 MIT-Multics.Arpa Service closing transmission channel Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 268 Prof. Jochen Seitz 4
5 Internet-Mail: Anschluss des Client über POP3 SMTP empfangene Nachrichten gesendete Nachrichten Internet Mail Folder Mail Client POP 3 Post Office Protocol POP in der Version 3 Mittels POP3 holt der Mail-Client die vom SMTP-Server empfangenen und in den Mail Folder eingestellten Meldungen ab Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 269 Internet-Mail: Anschluss des Client über IMAP Internet Message Access Protocol (IMAP) IMAP unterstützt wie POP das Herunterladen der Mails von einem Mail-Server IMAP bildet funktional eine Obermenge von POP Im Gegensatz zu POP bietet IMAP Funktionen, um Mail schon auf den Server zu durchsuchen und zu analysieren Der Zustand des Mail-Kontos wird somit auf dem Mail-Server geführt. Man kann per IMAP von verschiedenen Rechnern an sein Mail-Konto gelangen und hat dennoch immer eine konsistente Sicht auf empfangene und gelesene Mails IMAP bietet einen selektiven oder auch einen partiellen Nachrichtentransfer IMAP4 liefert u.a. zusätzliche Funktionalität in der Autorisierungsphase ( Kerberos ) und in der Unterstützung allgemeiner Mailboxen mit Zugriffsmöglichkeiten mehrerer Benutzer bzw. Benutzergruppen Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 270 Prof. Jochen Seitz 5
6 SMTP: Der MIME-Standard einfache ASCII-Texte als Nachrichten keine Struktur für den Hauptteil einer Nachricht MIME (Multipurpose Internet Mail Extensions): Erweiterung des Hauptteils einer Nachricht um Formatinformation durch zwei neue Datenfelder für den Kopfteil einer Nachricht: Content-Type: Typ des Hauptteils, bisher Text, Multipart, Message, Application (Binary), Image, Audio, Video und X-private. Content-Transfer-Encoding: Transfer-Syntax, in der die Daten des Hauptteils übertragen werden, bisher Base 64, Quoted Printable, 7bit, 8bit und binary. Weitgehende Kompatibilität zur herkömmlichen Internet- Mail: Transfersyntax Base 64 ermöglicht den Transport von Binärdaten durch Subnetze, die nur die Übertragung von 7-Bit-ASCII-Texten erlauben. Transfersyntax Quoted Printable erlaubt nationale Sonderzeichen. Wird eine solche Mail von einem "normalen Mailer" angezeigt, so werden nur diese Erweiterungen verstümmelt. Nachrichtenkopf (incl. MIME-Formatanweisungen) Nachrichtenrumpf Audiosequenz Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 271 Text Bild Mail und Sicherheit: Pretty Good Privacy (PGP) Aufgabe: Authentisierung und Verschlüsselung von Dateien Funktionsweise (bei Nutzung aller Möglichkeiten): 1. Datenkompression (ähnlich gzip) 2. Daten-Authentisierung durch digitale Signatur 3. Symmetrische Verschlüsselung mit Sitzungsschlüssel, der Public-Key-verschlüsselt vorangestellt wird 4. Base64 -Kodierung für Mail-Übertragung Datenformat inzwischen IETF-Standard: OpenPGP (RFC 2440) Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 272 Prof. Jochen Seitz 6
7 PGP - Versionen Versionen: US-Version (PGP Security Inc., Internationale Version ( GnuPG ( freie OpenPGP-Implementierung Kompatibilitätsprobleme: PGP<5.0 PGP 5.0 GnuPG Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 273 Secure Shell (SSH) Aufgabe: sichere entfernte Rechnernutzung (remote login) rsh/rlogin haben keine Authentisierung telnet überträgt Passworte ungeschützt Funktionsweise: 1. Austausch eines Sitzungsschlüssels (Diffie-Hellman) und Server-Authentisierung (digitale Signatur) danach: symmetrische Verschlüsselung + MAC für alle Pakete 2. Benutzer-Authentisierung (digitale Signatur oder Passwort) Zusätzliche Funktionalität: Verschlüsselte Dateiübertragung mit scp Verschlüsselte Tunnel für einzelne TCP-Ports automatische Einrichtung eines X11-Tunnels Versionen: 1.0, 2.0 zueinander inkompatibel (Infos: Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 274 Prof. Jochen Seitz 7
8 FTP- File Transfer Protocol Benutzerschnittstelle Benutzer Dienstnehmer- Steuerprozess FTP-Kommandos FTP-Antworten Dienstgeber- Steuerprozess Dienstnehmer- Datentransferprozess Daten Dienstgeber- Datentransferprozess Dateisystem Dateisystem Dienstnehmer Dienstgeber Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 275 FTP Optionen und Dienste FTP-Optionen: Datentyp (Text, Bitstrom, Bitgruppen) Dateistrukturen (File, Record, Page) Übertragungsmodus (Stream, Block, Compressed) FTP-Dienste: Verbindungsaufbau mit Authentifizierung Dateiübertragung (z. B. put, get) Operationen auf Dateisystem (z. B. cd, dir) Hilfefunktionen (z. B. Kommando-Auflistung inkl. Parameter) Weitere implementierungsabhängige Dienste möglich Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 276 Prof. Jochen Seitz 8
9 Zur Entwicklung des World Wide Web (WWW) Hervorgegangen aus Arbeiten des britischen Informatikers Tim Barners-Lee am europäischen Forschungszentrum CERN (Genf) Ziel: Einfacher weltweiter Austausch von Dokumenten zwischen den Wissenschaftlern Erster Prototyp Ende 1990 grafisch (auf NEXTStep) und zeilenorientiert Durchbruch des WWW durch den von Marc Andreesen und Eric Bina (University of Illinois) entwickelten WWW-Client Mosaic ursprünglich auf Unix-Workstation unter X-Window-System entwickelt als Quellcode per FTP kostenlos verfügbar schnelle Verbreitung Gründung eines W3-Konsortiums zur Standardisierung des WWW im Juli 1994 (Vorsitzender: Tim Barners-Lee) Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 277 Was ist das World-Wide Web? an internet-wide distributed hypermedia information retrieval system [Liu et al. 1994] a global seamless environment in which all information (text, images, audio, video, computational services) that is accessible from the Internet can be accessed in a consistent and simple way by using a standard set of naming and access conventions [WebMaster Magazine 1996] the universe of network-accessible information, the embodiment of human knowledge [W3C 1999] Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 278 Prof. Jochen Seitz 9
10 Ideen und Ziele des Web Lokalisierung von Information mit Hilfe einer einheitlichen Adressierungsmethode Einheitlicher Zugang (lesen und schreiben) über eine standardisierte Benutzerschnittstelle Inhalte als Hypermedia-Dokumente, visualisierbar, abspielbar auf unterschiedlichsten Rechnern Integration externer Informationsquellen (z.b. Datenbanken) Unterstützung von Transaktionen als Grundlage für interaktive Anwendungen (Client/Server) Keine Reglementierung von Informationsanbietern, inhärente Informationsverteilung Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 279 Anforderungen eines verteilten Dokumentensystems Kodierung der Dokumente Inhalt Semantik Darstellung Identifikation der Dokumente Lokalisierung Zugriff Dokumentenformat HyperText Markup Language (HTML) Document Type Definition (DTD) Standardized General Markup Language (SGML) Identifikationsschema Uniform Resource Identifier (URI) Uniform Resource Name (URN) Uniform Resource Locator (URL) Transport der Dokumente Transferprotokoll Hypertext Transfer Protocol (HTTP) Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 280 Prof. Jochen Seitz 10
11 Architektur und Protokolle Client/Server-Architektur Synchrones Kommunikationsmodell (Request/Response) Ressourcen Einheit der Kommunikation zwischen Client und Server Statisch oder dynamisch Web- Seite Web- Seite Web- Seite Web- Seite Request Response Web- Client Web- Server Ressourcen HTTP Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 281 Ressourcen im World-Wide Web Aufbau der ausgetauschten Dokumente Darstellung am Bildschirm Anbindung von externen Quellen Common Gateway Interface (CGI) Formulare in HTML für die Parametererfassung Request URL Browser Response (HTML mit Tags) Request(URL [CGI] + Parameter) Web Server CGI- Programm Response(HTML mit Ergebnis) Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 282 Prof. Jochen Seitz 11
12 Einheitliche Ressourcenidentifikation Informationsressourcen müssen eindeutig identifizierbar sein Per Name, Per Adresse / Lokation. Jede Ressource im Internet soll identifizierbar sein Web-Ressourcen, FTP-Ressourcen, News-Ressourcen, Mailboxes, Directories, Dienste,... Identifikationsschema muss erweiterbar vollständig als einfache Zeichenkette darstellbar sein. Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 283 Uniform Resource Identifier (URI) Syntax für alle Identifikatoren [RFC 1630]: <uri> ::= <scheme>":"<scheme-specific-part> <scheme> Bezeichnet das Namensschema für diesen URI <scheme-specific-part> Enthält aktuelle Identifikation entsprechend des scheme URIs können sein: Namen Uniform Resource Name Lokationen / Adressen Uniform Resource Locator Metainformationen Uniform Resource Characteristic Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 284 Prof. Jochen Seitz 12
13 Uniform Resource Name (URN) Vereinheitlichung jeglicher Namensgebung URN [RFC 1737, RFC 2141] <urn> ::= "urn:" <nid> ":" <nss> nid = Namespace Identifier nss = Namespace Specific String Eigenschaften: Global eindeutig Dauerhaft beständig Skalierbar und erweiterbar Unterstützung bestehender Anwendungen Unabhängig Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 285 URN - Auflösung Infrastruktur für URNs zur Zeit noch im experimentellen Stadium Resolver Discovery Dienste (RDS) Namensdienste / Namensauflösung (URN Resolver) Auflösung eines URN in URL oder URC Weitere Informationen: RFC 1737, 2276 Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 286 Prof. Jochen Seitz 13
14 Uniform Resource Locator (URL) Vereinheitlichung jeglicher Adressangabe URL scheme Definitionen [RFC 1738] http, https, ftp, news, nntp, mailto, telnet, ldap,... scheme-specific-part: ["//"][user [":"password] host [":"port] ["/"url-path] Definitionen verwaltet die Internet Assigned Numbers Authority Relative URLs sind möglich Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 287 Abgrenzung: Web und Internet Das Internet ist eine Verknüpfung heterogener Netzwerke Netzwerkprotokoll IP schafft die Transparenz Verschiedene Transportprotokolle sind verfügbar (TCP, UDP, RTP,...) Es existiert eine Vielzahl von Anwendungsprotokollen (Telnet, FTP, NNTP, SMTP, HTTP,...) Das World-Wide Web ist einer von vielen Internetdiensten, andere Internetdienste können allerdings im World-Wide Web integriert werden. Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 288 Prof. Jochen Seitz 14
15 Protokoll-Flexibilität des Web-Clients WWW-Server FTP-Server NEWS-Server Mail-Server... HTTP FTP NNTP SMTP Internet FTP: WWW-Client Anzeige von Dateien eines FTP-Servers in der Web-Seite oder direkte Abholung durch Angabe des FTP-URL NNTP: Angabe der gewünschten Newsgruppe im NEWS-URL außerdem: eine in einem NEWS-Artikel als URL angegebene Web-Seite kann direkt angesprochen werden SMTP: Struktur des URL ist Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 289 Medientypen im Web Offenes Konzept zur Integration beliebiger Medien Übermittlung von Medien als MIME-Types (Multipurpose Internet Mail Extensions) Interpretation verschiedener Medientypen im Web Im Web-Browser eingebaut für elementare Typen (HTML, Text, GIF, JPEG,...) Durch Browser Plug-Ins (PDF, Real Audio, Real Video,...) Durch Aufruf externer Anwendungen (Helper Applications, z. B. für PostScript) Abspeichern als Datei Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 290 Prof. Jochen Seitz 15
16 Dokumentenformat: HTML HyperText Markup Language Entwurfsziele Einfach Anwendungsübergreifend Plattformunabhängig Aufgeteilt in HEAD (Dokumentenkopf) BODY (Dokumentenrumpf) Erlaubt Informationseingabe über Forms Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 291 Beispiel: Ein HTML- (Minimal-) Dokument <html> <head> <title> Dokumenttitel </title> </head> <body> <p>dies ist ein HTML-Dokument.</p> </body> </html> <...>: Start-Tag </...>: Ende-Tag html, head,..: Elementtypen heißen in SGML Generic Identifier (GI) Ein HTML-Dokument besteht aus head und body Verschiedene Strukturierungsmöglichkeiten des body-elements (z. B. <p>: Absatz; <br>: neue Zeile; <hn>: Überschrift der Ebene n) Diverse Schriftauszeichnungsmöglichkeiten (z. B. <em>: hervorheben; <strong>: stark hervorheben; <i>: italic; <b>: fett) Standardzeichensatz: ISO (8-bit, ASCII als Untermenge enthalten) durch HTML 3 wurden weitere (z. B. Unicode, 16-bit) definiert Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 292 Prof. Jochen Seitz 16
17 Transferprotokoll Identifizierte Ressourcen müssen transportiert werden Client/Server-Architektur Request / Response Protokoll Transaktionscharakter Entwurfsziele einfach / leichtgewichtig schnell Ergebnis: Hypertext Transfer Protocol HTTP Basierend auf TCP/IP Idempotent, daher zustandslos ASCII-kodiert Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 293 Das HyperText Transfer Protocol HTTP: HyperText Transfer Protocol Version 0.9 und 1.0 im RFC1945 beschrieben seit Januar 1997 existiert eine Version 1.1 (RFC2068) Wesentliche Eigenschaften ASCII-Anwendungsprotokoll setzt auf eine (sichere) TCP-Verbindung auf Default-Port: 80 kurzlebige Verbindung, da der HTTP-Server nach Beantwortung einer Anfrage durch den HTTP-Client die Verbindung sofort schließt Beispiele von Befehlen, die der Client in Version 1.0 absetzen kann: GET: Anfordern eines bestimmten Dokuments HEAD: Anfordern von Informationen über ein Dokument POST: Senden von Daten für die weitere Bearbeitung durch den Server Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 294 Prof. Jochen Seitz 17
18 Transaktion 2 Transaktion 1 Transaktion 3 Web-Client & Web-Server Client: URL einlesen Servername extrahieren und Serveradresse bestimmen Dateiname extrahieren TCP-Verbindung zum Server / Proxy aufbauen HTTP-Request erstellen und schicken HTTP-Response (aktiv) empfangen HTTP-Response interpretieren Inhalte darstellen bzw. ausführen Server: Auf HTTP-Requests warten HTTP-Requests interpretieren Requests bearbeiten Zugriff auf Dateisystem Eventuell Delegation Mit entsprechender Response antworten Unterschiedliche Realisierungsmöglichkeiten Iterativer Server Nebenläufiger Server Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 295 HTTP-Transaktion Client Server Benutzer Ressource laden Analyse der Seite Request Request Ressource laden Ressource laden Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 296 Prof. Jochen Seitz 18
19 HTTP/1.1 Protokoll auf Anwendungsebene Für verteilte, kooperativ genutzte Hypermedia-Informationssysteme Eigenschaften: Generisch Zustandslos Objektorientiert Offen Unterstützt Typisierung von Daten Unterstützt Verhandlung über Datenrepräsentation Unabhängig von den übertragenen Daten Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 297 Ablauf bei HTTP/1.0 Protokoll=HTTP Connect TCP Socket GET /index.html HTTP/1.0 ACCEPT: */* <CR><LF> Close TCP Socket Web Client DNS-Lookup TCP-Verbindung Connect TCP Socket <HTML> <HEAD> <title>homepage der Technischen Universität Ilmenau</title> </HEAD> <BODY>... Inhalt... Close TCP Socket Web Server Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 298 Prof. Jochen Seitz 19
20 Cookies HTTP ist zustandslos, d.h. es besteht kein Zusammenhang zwischen zwei Anfragen. Durch die Verwendung von Cookies wird der Zustand beim Client gespeichert. Protokollprimitive: Set-Cookie (Server Client) Cookie (Client Server) Beispiele für ein Cookie: AWID * Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 299 HTTP Zustandsbehaftete Kommunikation Client Server Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 300 Prof. Jochen Seitz 20
21 Lastverteilung bei Web-Servern Verteilten eines Domäne auf mehrere Subdomänen mit eigenem Rechner Server-Cluster Anfragen werden von einem Front-End entgegen genommen Dieser verteilt die Anfragen gemäß einem Algorithmus auf die dahinter liegenden Server Berücksichtigung der Auslastung Berücksichtigung der angefragten Dokumente Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 301 Beispiel Big/IP Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 302 Prof. Jochen Seitz 21
22 Web 2.0 Aus: Tim O'Reilly: What is the Web 2.0? Design Patterns and Business Models for the Next Generation of Software Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 303 Literatur COMER, Douglas (2011): TCP/IP. Konzepte, Protokolle, Architekturen. Studienausgabe. Heidelberg, München, Landsberg, Frechen, Hamburg: mitp. ISBN COMER, Douglas (2004): Computernetzwerke und Internets. Mit Internet- Anwendungen. 3. überarbeitete Auflage. München: Pearson Studium. ISBN KRÜGER, Gerhard; RESCHKE, Dietrich (2004): Lehr- und Übungsbuch Telematik. Netze - Dienste - Protokolle. 3., aktualisierte Auflage. München, Wien: Fachbuchverlag Leipzig im Carl-Hanser-Verlag. ISBN STALLINGS, William (2000): Data and Computer Communications. 6th edition. Upper Saddle River, N.J.: Prentice Hall. ISBN STEVENS, W. Richard; WRIGHT, Gary R. (1998): TCP for Transactions, HTTP, NNTP and the UNIX Domain Protocols. 4th edition. Reading, Mass. [u.a.]: Addison- Wesley. ISBN Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 304 Prof. Jochen Seitz 22
23 RFCs BERNERS-LEE, Tim; FIELDING, Roy T.; MASINTER, Larry (2005): Uniform Resource Identifier (URI): Generic Syntax. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 3986). BERNERS-LEE, Tim; FIELDING, Roy T.; NIELSEN, Henrik Frystyk (1996): Hypertext Transfer Protocol -- HTTP/1.0. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 1945). BHUSHAN, Abhay (1971): A File Transfer Protocol. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 114). CALLAS, Jon; DONNERHACKE, Lutz; FINNEY, Hal; SHAW, David; THAYER, Rodney (2007): OpenPGP Message Format. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 4880). CRISPIN, Mark R. (2003): Internet Message Access Protocol -- Version 4rev1. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 3501). FIELDING, Roy T.; GETTYS, James; MOGUL, Jeffrey; NIELSEN, Henrik Frystyk; MASINTER, Larry; LEACH, Paul J.; BERNERS-LEE, Tim (1999): Hypertext Transfer Protocol -- HTTP/1.1. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 2616). FREED, Ned; BORENSTEIN, Nathaniel S. (1996): Multipurpose Internet Mail Extensions (MIME) Part One: Format of Internet Message Bodies. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 2045). KLENSIN, John C. (2008): Simple Mail Transfer Protocol. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 5321). MOATS, Ryan (1997): URN Syntax. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 2141). MYERS, John G.; ROSE, Marshall T. (1996): Post Office Protocol - Version 3. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 1939). SOLLINS, Karen (1998): Architectural Principles of Uniform Resource Name Resolution. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 2276). SOLLINS, Karen; MASINTER, Larry (1994): Functional Requirements for Uniform Resource Names. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments (RFC), 1737). Die Internet-Protokollwelt - 9. Anwendungen im Internet 305 Prof. Jochen Seitz 23
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