Erfahrungsbericht. 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) und Ankunft

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1 Erfahrungsbericht Studiengang: Betriebswirtschaftslehre Austauschjahr/Semester: HWS 2014 Gastuniversität: San Diego State University Stadt: San Diego Land: USA Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht die Meinung der Universität Mannheim wider. Jeder Bericht wird vor der Veröffentlichung geprüft; die Universität behält sich das Recht zur Kürzung vor. Aus Spam- und Datenschutzgründen werden Name und -Adresse des Verfassers nicht im Internet veröffentlicht. Bei Interesse an weiteren Informationen kann das Akademische Auslandsamt eine Anfrage an den Verfasser des Berichts versenden, in welcher dieser gebeten wird, sich mit dem Interessenten/der Interessentin in Verbindung zu setzen. 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) und Ankunft Da ich leider keinen Platz an einer meiner Wunschuniversitäten in Amerika über das Uniauswahlverfahren bekommen hatte, habe ich mich als Freemover über College Contact für ein Auslandssemester an der San Diego State University beworben. College Contact ist eine deutsche Organisation, welche kostenlose Beratung unter anderem zum Thema Auslandssemester bietet und den Studenten tatkräftig beim Bewerbungsprozess zur Seite steht. Dadurch hat sich meine Planung als Freemover ziemlich einfach und stressfrei gestaltet. Als ich mich Ende Dezember beworben habe, musste ich die von der SDSU angeforderten Bewerbungsunterlagen zuerst an College Contact schicken. Die Mitarbeiter haben diese entgegengenommen, auf Fehler geprüft und schlussendlich an die SDSU weitergeleitet. Für die Bewerbung sind ein Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel, ein Notenauszug und ein Sprachnachweis erforderlich. Als Sprachnachweis werden TOEFL, IELTS oder ein Nachweis, dass mindestens zwei Fächer erfolgreich in Englisch absolviert wurden, akzeptiert. Die Abwicklung über College Contact lief sehr schnell und problemlos, sodass ich glücklicherweise schon kurze Zeit nach Bewerbung, die Zusage der SDSU bekam. Es ist empfehlenswert, sich so früh wie möglich zu bewerben, da die SDSU eine sehr beliebte Destination für Freemover ist. Danach ging es in der Planung weiter mit dem Buchen der Flüge und der Visumsbeantragung. Nachdem ich die Zusage der SDSU bekommen hatte, konnte ich online die nötigen Formulare ausfüllen und einen persönlichen Termin, welcher auf einem amerikanischen Konsulat wahrgenommen werden muss, vereinbaren. Als Freemover erhält man ein F1-Visum, welches einem die Einreise 30 Tage vor Unibeginn und die Ausreise bis zu 60 Tage nach Ende der Uni erlaubt. Das Semester an der SDSU beginnt Ende August, aber ich kann nur empfehlen, bereits Anfang August nach San Diego zu fliegen, um genügend Zeit zum Einleben und für erste Erkundungstrips zu haben. Da zu diesem Zeitpunkt meine Unterkunft in Campusnähe noch nicht verfügbar war, habe ich während dieser Zeit im Banana Bungalow Hostel in Pacific Beach gewohnt. Das Hostel ist zwar sehr einfach

2 gehalten, aber die direkte Strandlage ist es meiner Meinung nach wirklich viel wert. Zudem trifft man dort junge Leute aus der ganzen Welt, unter anderem auch internationale Studenten der SDSU, mit denen man bereits vor Semesterbeginn Kontakt knüpfen kann. 2. Unterkunft (Kosten, Unterbringung allgemein, etc.) Im Rahmen der Bewerbung über College Contact habe ich mich bereits im Vorfeld für eine Off-Campus Unterkunft, einem Single Room in dem Apartmentkomplex 5025, entschieden. Das 5025 liegt an einer großen Straße in Uninähe und bietet einen Shuttleservice zum Campus. Zudem bietet der Apartmentkomplex ein kleines Fitnessstudio und einen Poolbereich, welche allerdings schon etwas älter sind. Die Apartments bestehen aus 4 Zimmern mit jeweils eigenem Bad, welche entweder von einer oder zwei Personen bewohnt werden. Der offene Küchen- und Wohnbereich und der kleine Balkon werden gemeinschaftlich genützt. Die Kosten von ca Dollar müssen bereits im Vorfeld für die gesamte Aufenthaltsdauer von 4 Monaten bezahlt werden. Mir hat das WG-Leben mit drei weiteren Austauschstudenten sehr viel Spaß gemacht. Außerdem hat das Leben in einem Apartmentkomplex nahe der Uni den Vorteil, dass man schnell mit amerikanischen Studenten in Kontakt zu kommt und auf die ein oder andere Hausparty eingeladen wird. Grundsätzlich hat mir meine Unterkunft gut gefallen, allerdings war ich unzufrieden mit der Erdgeschosslage meines Apartments. Ich würde aus Sicherheitsgründen empfehlen, den Wunsch nach einem Apartment in einer der oberen Etagen zu äußern. Ich würde mich allerdings nicht nochmal für das 5025 entscheiden, sondern im Gegenzug für den Blvd. 63, einer neu eröffnete Apartmentanlage. Diese liegt ebenfalls in Uninähe, aber bietet neben nagelneuen Apartments, ein vollausgestattetes Fitnessstudio, einen sehr großen Pool- und Aufenthaltsbereich. Zudem sind Einkaufsmöglichkeiten von dort aus auch zu Fuß erreichbar. Generell kann ich jedem nur wirklich raten, sich ein Auto zu mieten oder zu kaufen, um in San Diego mobil zu sein. Strände, Shoppingmöglichkeiten und Downtown sind von den Apartmentkomplexen innerhalb von ca. 15 Autominuten erreichbar. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln nimmt eine Fahrt dorthin allerdings extrem viel Zeit in Anspruch und gestaltet sich aufgrund der beschränkten Zeiten oftmals sehr kompliziert und bei anbrechender Dunkelheit auch gefährlich. Ich habe mit einer meiner Mitbewohnerinnen ein Auto bei Dirt Cheap Car Rental gemietet. Ist man auf der Suche nach einem preiswerten Auto (ab 375 Dollar/Monat), ist man dort auf jeden Fall richtig. 3. Studium an der Gasthochschule Für International Students auf Undergraduate Level sind 12 Credits vorgesehen, allerdings muss man für die Anrechnung des Auslandssemesters an der Universität Mannheim 14 Credits erbringen. Ich habe mich im Rahmen meiner Kurswahl für drei Special Sessions und einen weiteren regulären Kurs entschieden. Special Sessions sind Kurse, die extra für International Students angeboten werden und schon vor Unibeginn wählbar sind, weil Business Kurse meistens überlaufen sind. Möchte man allerdings Kurse mit amerikanischen Studenten belegen, muss man reguläre Kurse crashen. Das bedeutet, dass man sich vom Professor des Kurses erst eine Erlaubnis holen muss, um sich für den Kurs einschreiben zu können. Allerdings kann sich das sehr stressig gestalten, da man auf freie Plätze hoffen muss. Einheimische

3 Studenten dürfen sich nämlich zuerst einschreiben und nur, wenn zuletzt noch freie Plätze übrig sind, werden diese an Internationals vergeben. Da es eine wirklich interessante und breitgefächerte Auswahl an Kursen gab, war es mir möglich, eine tolle Kursauswahl zu treffen (siehe angehängte Tabelle) und zudem nur an drei Tagen pro Woche Univeranstaltungen zu besuchen. Das Studium an der SDSU unterscheidet sich von dem Studium an der Universität Mannheim in vielerlei Hinsicht. Generell gilt an den amerikanischen Universitäten Anwesenheitspflicht und die Kurse finden angenehmerweise in kleineren Gruppen statt, weshalb mündliche Mitarbeit erwartet wird, die auch in die Benotung miteinfließt. Der Lernaufwand verteilt sich über das komplette Semester, da man pro Kurs mehrere Klausuren (meist Multiple-Choice Tests) zu schreiben und zusätzlich viele Präsentationen, Gruppenarbeiten, Quizzes oder Projekte hat. Zudem nimmt das Lesen der Literatur, welche oftmals ergänzend und nicht mit der Vorlesung überlappend ist, viel Zeit in Anspruch. Zusammenfassend kann man aber sagen, dass das Studium an der SDSU definitiv nicht so stressig ist wie in Mannheim und daher genug Zeit bleibt, um das Auslandssemester zu genießen. 4. Alltag und Freizeit Der weitläufige Campus der SDSU mit Palmen ist einfach wunderschön! Neben zahlreichen Gebäuden, in denen die Univeranstaltungen stattfinden, gibt es eine riesige Bibliothek, mehrere Foodcourts, Sportplätze, ein Basketballstadion, ein tolles Fitnessstudio und ein schönes Schwimmbad. Da man als international Student kostenlos Mitglied im Recreation Center ist, kann man tolle Sportangebote, Fitnesscenter, Schwimmbad und vieles mehr kostenlos nützen. Außerdem lohnt es sich, die gratis Tickets für Spiele der Aztecs (Basketball und Football) zu holen, um den einmaligen amerikanischen Unispirit während der Sportevents mitzuerleben. Es wird also eine Vielzahl an Freizeitgestaltungsmöglichkeiten geboten, weshalb ich sehr gerne Zeit am Campus verbracht habe. San Diego ist eine wunderschöne und vielfältige Stadt, die neben dem traumhaft sonnigen und warmen Wetter eine Menge zu bieten hat. Sehenswert sind beispielsweise Downtown, insbesondere das Gaslamp Quarter mit vielen Bars, Cafés, Restaurants und Geschäften und der Ort La Jolla. Außerdem muss man auf jeden Fall mal einen Sonnenuntergang an den Sunset Cliffs erlebt haben. Zu den wunderschönen Stränden zählen z.b.: neben Pacific Beach und Mission Beach auch der Strand der Insel Coronado. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es sich meiner Meinung nach wirklich lohnt, einen Uni-Surfkurs zu belegen, da man jede Woche über ein ganzes Semester hinweg zum Surfen kommt und wie man bekanntlich sagt, Übung macht den Meister!. Für alle, die Shopping lieben, empfiehlt sich das Outlet Las Americas an der mexikanischen Grenze und die Outdoor Shopping Mall Fashion Valley. Wenn man in San Diego feiern gehen möchte, hat man auf jeden Fall genug Gelegenheit dazu. Jeden Dienstags findet beispielsweise der bei den Studenten berühmte Taco Tuesday in PB statt. Außerdem gibt es zahlreiche Partys in Clubs in Downtown (Stingaree, Fluxx oder Parq). Zu bemerken ist allerdings, dass der Eintritt in Clubs und Bars nur möglich ist, wenn man über 21 Jahre alt ist. Das ganze wird so streng gehandhabt, dass unter 21-Jährigen selbst am späten Nachmittag der Eintritt in Beachcafés oder Bars verwehrt wird.

4 Während bzw. nach des Auslandssemesters blieb mir zum Glück auch noch genug Zeit zum Reisen. Ich war in Las Vegas, am Grand Canyon, in Los Angeles, San Francisco, Mexico und auf Hawaii (Oahu und Maui). 5. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung; Abschlusswort an Ihre Nachfolger) Ich bin sehr glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, mein Auslandssemester in San Diego zu verbringen, da es eine wundervolle Zeit war. Ich habe es genossen, ein halbes Jahr den American Way of Life sowohl in der Uni als auch im Alltag zu leben und war beeindruckt von der Freundlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft der Amerikaner. Als einzigen Nachteil würde ich die sehr hohe Anzahl an deutschen Austauschstudenten an der SDSU nennen. Dennoch habe ich während dieser Zeit viele neue Kontakte mit Leuten aus der ganzen Welt knüpfen können. Ich habe während dieses Semesters so viele tolle und aufregende Dinge erlebt, die dieses Semester einfach unvergesslich für mich machen. Daher kann ich nur jedem empfehlen, sich für ein Auslandssemester in San Diego an der SDSU zu entscheiden!

5 An der ausländischen Partnerhochschule besuchte Kurse: Kursbezeichnung Kurs SWS/ Anerkennung an der Bemerkungen Credits Universität Mannheim MKTG 371 Consumer/Buyer Behavior 4 Ja Einer der interessantesten Kurse, tolle Professorin. Sehr empfehlenswert, hoher Lernfaktor. 3 Klausuren und 1 individual Assignment am Ende des Semesters MKTG 376 Global Marketing Strategy 4 Ja Strenger Professor, der durchgehend volle Aufmerksamkeit und Mitarbeit verlangt. Kurs mit dem meisten Lernaufwand. Tipp: Buch unbedingt genau lesen und während des Unterrichts alles mitschreiben. 3 Klausuren, 2 Cases und 2 Projekte im Team MGT 357 Multinational Business & Comparative Management 3 Ja Motivierter, freundlicher Professor. Themenfelder sehr breit gefächert und leider meist nur oberflächlich behandelt. 3 Klausuren, 1 große Teampräsentation RTM 404 Cross-Cultural Perspectives of Tourism 3 Ja Kein BWL-Kurs, Hybrid Kurs (teils online, teils Unterricht im Klassenraum), sehr engagierter und freundlicher Professor. Sehr empfehlenswert! 2 online Klausuren, mehrere online Quizzes, ein Portfolio Projekt SWS = Semesterwochenstunde