Intermediate Macroeconomics

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1 Intermediate Macroeconomics Makroökonomie: Analyse der Struktur, Mechanismen und Leistungen einer VW, sowie der wirtschaftspolitischen Massnahmen, welche die Leistung beeinflussen. Schwerpunkte: - langfristiges Wachstum - Konjunkturzyklen Kapitel 2: Von der Subprimekrise zur Schuldenproblematik 1. Schritt: - US Geldpolitik war zu locker --> Leitzins war zu lange zu tief Hypothekarzinssätze auch gesunken --> durch tiefe Preise stieg Nachfrage nach Hypothekarkrediten an - Entstehung der Blase: -> hohe Sparquoten in Emerging Markets -> Grosse Kapitalströme in die USA -> Tiefe Zinsen haben einen search for yield ausgelöst, dadurch wurde für höhere Renditen mehr Risiko eingegangen -> Great Moderation: Inflationsprobleme als beseitigt angeschaut, allg. Unterschätzung der Risiken - Lockerung der Kreditvergabe, da steigende Haupreise als Garantie betrachtet wurde - Verbriefung von Hypothekarkrediten: Vorteile: auch kleine Banken können ihren Kunden Zugang zum breiten Kapitalmarkt ermöglichen Nachteile: Risiko der MBS war nicht einschätzbar, jedoch gaben Banken Risiken einfach weiter 2. Schritt: - Blase platzt: -> Überangebot an Häusern drückt Preise nach unten -> Restrikt. Geldpolitik führt zu höheren Hypothekarzinsen -> Weniger Liquidität, adj.-rate mortgages besonders betroffen -> Grosse Unsicherheit, da niemand genau wusste wie schwerwiegend Probleme waren: --> Banken hatten hohen Levrage und waren kurzfristig finanziert --> Geldmarkt freeze, Interbankenmarkt mit Laufzeit 24 h bis wenige Monate friert ein, da Vertrauen weg Realwirtschaftliche Konsequenzen: - Einbruch der Wohnbautätigkeit, dadurch gab es weniger Beschäftigung, mehr AL, weniger Einkommen - Contraction in demand - Finanzinstitute reduzieren Insolvenzrisiken: --> delevraging, EK erhöhen 1

2 --> gewährleistete Kredite reduzieren, indem alte Kredite nicht verlängert, sowie keine neuen Kredite vergeben werden --> Credit Crunch Wirtschaftspol. Massnahmen: - Lockerung der Geldpolitik --> Geldangebot wurde massiv ausgebaut - Fiskalpolitik: Ausbau der automat. Stabilisatioren Direkte Ausgaben von öffentlichen Investitionen Steuerreduktion Rettungspakete Wo stehen wir heute? : Unterauslastung der Kapazitäten --> Outputlücke (als Differenz zwischen dem aktuellen realen BIP und dem eigentlichen Trend des BIPs) Kapitel 3: Messung der ökonomischen Aktivitäten - Bestandes- vs. Stromgrössen: - Volkswirtsch. Gesamtrechnung: - Stromgrössen = zeitraumbez. Grösse - Bestandesgrösse = zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessen Bestände sind das Resultat der kumulierten vergangenen Stromgrössen - Bsp: Bestandesgrösse dazugehör. Stromgrösse Staatsschulden Staatseinnahmen und ausg. Kapitalstock Nettoinvestitionen - VGR = Buchhaltungssystem zur Messung der aktuellen ökonom. Aktivität - Meistens wird das BIP als Volumen der Wirtschaftstätigkeit gemessen - Messung des BIPs über 3 Ansätze: 1. Produktionsansatz 2. Verwendungsansatz 3. Einkommensansatz - Was das BIP nicht misst: - Tätigkeit ausserhalb des Marktes wie: - Hausarbeit - freiwillige Arbeit - kriminell. Handel - legale Schattenwirtschaft 1. Produktionsansatz: BIP besteht aus dem neu innerhalb einer Nation und während eines fixen Zeitraumes produzierten Marktwert der Endgüter und DL. Die Bewertung zu Marktpreisen erlaubt Addition ungleicher Buchungsposten (jed. keine Messung der Tätigkeiten ausserhalb des Marktes) 2. Verwendungsansatz: Erfasst die totalen inländ. Ausgaben für Endgüter und DL innerhalb einer spez. Periode - Hauptkategorien der Ausgaben: Konsum (C), Investition (I), Staatskonsum (G), Nettoexporte (NX) C: Gebrauchs-, Verbrauchsgüter und DL 2

3 I: --> Ausrüstungsinvestition = Ausgaben für neue Kapitalgüter --> Bauinvestition = Wohnungsbau, Büros, Infrastruktur 3. Einkommensansatz: Addiert das durch die Produktion generierte Einkommen auf (inkl. Gewinne und Steuerzahlung an den Staat) BIP + Netto-Faktoreinkommen aus dem Ausland = BruttoNationalEinkommen - Der Kreislauf, drei Märkte und einige Identitäten: Gütermarkt, Finanzmarkt, Markt für Produktionsfaktoren Geschlossener Markt: S p = I Einführung eines verschuldeten öffentlichen Sektors: S p = I + (G + Tr + Int) T + (X M) (T G Tr Int) = Budgetdefizit = I + (T G Tr Int) + (X M) (X M) = Ertragsbilanz Erweiterung: Netto-Faktoreinkommen und BNE BIP = BNE NFP CA = X M + NFP --> S p = I (T G Tr Int) + (X M + NFP) --> Nationale Ersparnisse und Sparüberschuss: S p + S G = I + (X M + NFP) --> S I = (X M + NFP) dh. Nat. Sparüberschuss = Ertragsbilanz Kapitalverkehrsbilanz: Die Bilanz, welche die Veränderungen der grenzüberschreitenden Forderungen (Investitionen) umfasst. Ertragsbilanz + Kapitalverkehrsbilanz = Zahlungsbilanz (def.gemäss = 0) Es gibt viele globale Ungleichgewichte, da einige Länder grosse Ertragsbilanzdefizite aufweisen. Twin-deficit Länder: sowohl grosses Budget defizit beim Staat als auch Ertragsbilanzdefizite (CA) - Messung von Preisen: Preisindizes = misst das durchschnittliche Niveau der Preise für eine Reihe von Gütern und DL, relativ zu den Preisen eines spezifischen Basisjahres Konzept der Kerniflation = Grundidee ist die zugrundeliegende Inflationsdynamik von individuellen Preisschocks zu isolieren. Z.B. durch das Ausschliessen der gleichen Güterkategorie - TBOX: Mittelwert vs. Median: Mittelwert kann durch Ausreisser täuschend sein, der Median kann Daten viel besser beschreiben in solchen Fällen! Gesamtangebotspreise als Vorläufer für Konsumentenpreise? - Nominales vs. Reales BIP: Nominale Variablen werden zu laufenden Preisen ausgedrückt. Reale Variablen sind bereinigt um Preisänderungen und berücksichtigen nur die Mengenänderungen. 3

4 Dh. das reale BIP ist eine Schätzung des Wertes eines Endproduktes einer Wirtschaft, bereinigt um Änderungen des Gesamtpreisniveaus - Finanzmarktvariablen: Sind die Preise von Finanzanlagen die durch den täglichen Handel bestimmt werden. Zinssätze: unterschiedliche Zinssätze für unterschiedliche Laufzeiten und unterschiedliche Schuldner. Die Zinsstrukturkurve zeigt den Zusammenhang zwischen der LZ einer Obligation und ihrer Verzinsung. Reale Zinssätze: berücksichtigen die Inflation (Fisher): r = i π e dh. Realzinssatz = Erwart. Zinssatz Arbitrage impliziert, dass der langfr. Zinssatz dem durchschnittlichen kurzfr. Zinssätze entsprechen muss! Bewegungen des nom. Langfristenzins sind eng mit den Inflationserwartungen verbunden. Konstanter Realzinssatz impliziert, dass Veränderungen von i auch Veränderungen der Inflationserwartungen sind. Kapitel 4: Makroökonomische Daten und ihre Behandlung - TBOX: Berechnung von Wachstumsraten ( (X t X t 1 ) / X t 1 ) * Anmerkung: Annualisierte Raten unterscheiden sich von Vorjahreswachstumsraten. Jahreswachstum entspricht nicht dem Durchschnitt annualisierter Quartalswachstumsraten. Zur Berechnung von Wachstumsraten bedient an sich häufig der Eigenschaften des LN - Saisonbereinigung: erlaubt die Entfernung saisonaler Muster und hebt die zugrundeliegende Dynamik hervor. Für Wachstumsraten im Vergleich zur Vorjahresperiode nimmt man nicht saisonal bereinigte Daten! (Da sich saisonale Muster rauskürzen. Z.B. Inflationsrate) - Trend und Zyklen: langfr. Bewegungen werden Trends genannt. Kurzfristige Schwankungen um den Trend werden Zyklen oder zyklische Komponente genannt. Was verstehen wir unter kurzfristig? --> 6 36 Quartale in den USA --> 6 40 Quartale in Europa Wieso ist Outputlücke wichtig?... Kapitel 5: Die Haushalte und der private Konsum - Die keynesianische Konsumfunktion: Konsumenten sind vorausschauend und bilden Erwartungen bezüglich der Zukunft. Ihre Entscheidungen basieren auf einer intertemporalen Budgetbeschränkung 4

5 - Die permanent income Hypothese (Friedman) und die life-cycle Hypothese (Modigliani) argumentieren, dass Konsumentscheidungen auf einer langfristigen Perspektive basieren. 1. Weil in die Konsumenten-Nutzenfunktion die gesamte Lebenszeit einfliesst 2. Weil die Finanzintermediäre dies ermöglichen 3. Weil die Grenzneigung des Konsum abnehmend ist (Konsumenten vermeiden unausgeglichene Konsumbündel) Makroökonomische Evidenz: ¼ bis ½ der US Haushalte bestimmen ihre Konsumausgaben aufgrund ihres laufenden Einkommens! Konsum und Ersparnisse in der Schweiz: Im Allgemeinen hohe Sparquote im internationalen Vergleichen. Jedoch sind auch zyklische Schwankungen der Sparquote beobachtbar. Effekte von Änderung des heutigen Einkommens: Beeinflusst den heutigen und den zukünftigen Konsum. (C 1, C 2, S p1 steigen) Effekte von Änderung des zukünftigen Einkommens: Führt bereits heute zu höherem Konsum und somit tieferen Ersparnissen (C 1, C 2 steigen und S p1 sinkt) Substitutionseffekt (realer Zinssatz): Ein höherer Zinssatz erhöht den Anreiz für die Haushalte heutigen durch zukünftigen Konsum zu substituieren (S p1 steigt wenn r steigt) Einkommenseffekt (realer Zinssatz): --> Für die Sparer: Negativer Effekt auf das Sparen, da es weniger Ersparnisse braucht um einen bestimmten Betrag in der Zukunft zu erhalten (S p1 sinkt wenn r steigt) --> Für die Kreditnehmer: Positiver Effekt auf das Sparen, da der höhere Zinssatz zu einem Vermögensverlust führt (S p1 steigt wenn r steigt) Konsum und Fiskalpolitik: Die ricardianische Äquivalenz These: Wenn zukünftige Einkommensverluste die aktuellen Einkommensgewinne genau aufheben wird sich der Konsum nicht verändern -->Steueränderungen betreffen nur das Timing der Besteuerung, nicht deren endgültigen Wert (Barwert) -->in der Praxis erkennen die Leute unter Umständen nicht, dass auf heutige Steuersenkungen zukünftig höhere Steuern folgen werden; Steuersenkung führt zu höherem gewünschten Konsum und tieferen gewünschten nationalen Ersparnissen Staatsausgaben (temporäre Erhöhung): Führt zu einer Beeinflussung des erwünschten Konsums, sowie den erwünschten nationalen Ersparnissen und der aggregierten Endnachfrage. Änderungen von Staatsausgaben (G) beeinflussen S, da Konsum (C) weniger zurückgeht als G ansteigt. G > C 1 --> S 1 5

6 Kapitel 6: Investitionen - Optimaler Kapitalstock und Investitionen: Kurzfristig Schwanken Investitionen (I) während eines Konjunkturzyklus sehr stark. Langfristig spielen I eine zentrale Rolle für das Wirtschaftswachstum Da I nach gewisser Zeit in den Kapitalstock übergehen, entspricht der Nutzen einer I dem zukünftigen Grenzprodukt des Kapitals Kapitalnutzungskosten = reale Zinskosten + Abschreibungen Wir unterstellen abnehmendes Grenzprodukt des Kapitals sowie konstante Kapitalnutzungskosten (uc = r * p K + d * p K = reale Zinskosten + Abschreibung) --> Somit ändert sich optimaler Kapitalstock mit Änderungen des Realzinssatzes, Abschreibungsrate, Kapitalpreis oder technologische Entwicklung Vom optimalen Kapitalstock zu den Investitionen: I t = K t K t + d * K t - Konsum, Ersparnisse und das Gütermarktgleichgewicht: Y = C + I + G --> Aggregiertes Angebot = Aggregierte Nachfrage In einer geschlossenen VW passt sich der reale Zinssatz an, um den Gütermarkt ins Gleichgewicht zu bringen. --> Da S = Y C G folgt S = I Verschiebung der Sparkurve nach rechts: --> höherer aktueller Output --> Tieferer zukünftiger Output --> Vermögensrückgang --> Vorübergehend rückläufige Staatsausgaben und Steuersenkung --> Vorübergehend tiefere Steuern bei konstanten Staatsausgeben, mit oder ohne ricard. Äquivalenz Verschiebung der Investitionskurve nach rechts: --> wenn Stersatz sinkt --> wenn erw. zukünftige Grenzproduktivität des Kapitals steigt Gleichgewicht in einer offenen VW: --> GDP = Y = C + G + I + X M --> (S I) = (G + Int + Tr T) + (X M) --> Sparüberschuss = Budgetdefizit + Ertragsbilanz --> GNP = Y + NFP --> (S I) = (G + Int + Tr T) + (X M + NFP) Annahme dass (G + Int + Tr T) = 0 und NFP = 0 --> S = I + CA = I + (X M) Für eine kleine offene VW gilt: r world nicht beeinflussbar --> Wenn S > I, wird der Überschuss an Ersparnissen auf dem internationalen Markt ausgeliehen und somit (X M) > 0 6

7 Kapitel 7: Der Arbeitsmarkt Wenn S < I, wird Überschuss an Investitionen über die Ersparnissen durch Auslandkredite finanziert und somit (X M) < 0 --> Eine höhere zukünftige Grenzproduktivität des Kapitals erhöht die gewünschten Investitionen und reduziert den Ertragsbilanzüberschuss oder erhöht das Ertragsbilanzdefizit - Arbeitsnachfrage, Arbeitsangebot und Arbeitsmarktgleichgewicht: Arbeitsnachfrage: Kurve weist eine negative Steigung auf, da abnehmendes Grenzprodukt der Arbeit Gründe für Verschiebung der Arbeitsnachfragekurve: --> Angebotsschocks, dh. ein positiver Produktivitätsschock erhöht Grenzprodukt der Arbeit (MPN), die Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts --> Grösse des Kapitalstocks, dh. ein höherer Kapitalstock erhöht MPN, die Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts --> Anmerkung: Lohnveränderungen führen zu einer Bewegung entlang der Kurve und verschiebt diese nicht! Arbeitsangebot: hängt vom Entscheid Arbeit vs. Freizeit, weist eine positive Steigung auf, da höhere Löhne auch Anreiz erhöhen mehr zu arbeiten Gründe für Verschiebung der Arbeitsangebotskurve: --> Vermögen: höheres Vermögen reduziert Arbeitsangebot --> Erwarteter zukünftiger Reallohn: höherer erw. zukünftiger Reallohn entspricht einer Erhöhung des Vermögens und reduziert das Arbeitsangebot --> Strukturelle Einflussfaktoren wie: Erwerbsfähige Bevölkerung (inkl. Migrationsströme, Pensionierungsalter) und Erwerbsquote (Steueranreize, Infrastruktur) Eine Erhöhung des Reallohns hat gegensätzliche Effekte: --> Substitutionseffekt: Ein höherer Reallohn erhöht den Arbeitsanreiz --> Einkommenseffekt: Ein höherer Reallohn erhöht das Einkommen, dh. man kann sich mehr Freizeit leisten und weniger Arbeit anbieten --> Ein reiner Einkommenseffekt: Lotteriegewinn: Führt zu keinem Substitutionseffekt da der Ertrag aus Arbeit nicht verändert wird Temporäre Lohnerhöhung führt zu reinem Substitutionseffekt! Je länger die erwartete Dauer der höheren Löhne, umso stärker der Einkommenseffekt Empirische Evidenz: --> Das Arbeitsangebot fällt mit einer permanenten Reallohnerhöhung --> Das Arbeitsangebot steigt mit einer temporären Reallohnerhöhung - Arbeitslosigkeit: Konjunkturelle AL vs. Natürliche Al (= Friktionelle AL + Strukturelle AL) 7

8 Friktionelle AL: Heterogenität der Firmen und Arbeitskräfte führt zu einem Suchaufwand bei der Besetzung neuer Stellen --> Matching braucht Zeit Stukturelle AL: Lanzeitarbeitslose, langfr. und chronische AL Ursachen können nicht-markträumende Reallöhne, Mangelnde Fähigkeiten Natürliche AL: Friktionelle + Strukturelle AL Konjunkturelle AL: Differenz zwischen aktueller AL-Quote und der natürlichen AL- Quote NAIRU-Ansatz: Die um Inflationserwartungen erweiterte kurzfristige Phillips-Kurve --> Arbeitsmarkt als Ungleichgewichtsmass für die ganze Wirtschaft --> beobachtete Teuerung minus erw. Inflation = Geschehen auf dem Arbeitsmarkt --> nat. AL-Quote å = α / β = (Achsenabschnitt / Steigung der Geraden der Philipps- Kurve Kapitel 8: Geld und Preise Die Rolle des Geldes und das Geldangebot: --> Funktionen des Geldes: Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel, Recheneinheit --> Geldmengenaggregate: M0 = Notenbankgeldmenge (Noten- und Münzumlauf oder Giroguthaben inländ. Banken M1 = Bargeldumlauf, Sichteinlagen, Transaktionskonti M2 = M1 + Spareinlagen M3 = M2 + Termineinlagen Von M1 zu M3 nimmt die Liquidität ab Geldangebots-Steuerung: --> Repo (= Repurchase Agreements): SNB bietet den Banken Geld im Austausch gegen vorher festgelegte Vermögenswerte. SNB gibt auf Termin Titel wieder zurück und verlangt Geld + Repo-Zins. Gewinn in Höhe des Repozinssatzes. SNB setzt Preis für die Repo-Operationen und will damit 3M-Libor beeinflussen --> Repo: gedeckte Kredite --> Libor (= London Interbank Offered Rate): ungedeckte Kredite --> Transmissionsmechanismen: Repo ---> Geldmarktzinsen (Libor) ---> Kapitalmarktzinsen ---> Konsum- und Invest.entscheide sowie Wechselkurse und Exporte ---> Outputlücke Zinskanal: M --> i --> C, I --> aggr. Nachfrage und Produktion --> Outputlücke --> Inflation Wechselkurskanal: M --> i --> Wechselkurs --> Importpreise --> Importe --> Ex --> NX --> aggr. Nachfrage und Produktion --> Outputlücke --> Infl. Kreditkanal: M --> L --> C u. I --> aggr. Nachfrage, Prod. --> Outputlücke --> Inf. 8

9 Wirkungsverzögerung der Transmissionsmechanismen: Instrumente (Repo-Sätze) --> Finanzmärkte (unmittelbar) --> gesamtwirt. Nachfrage (4-6 Quartale) --> Inflation (6-12 Quartale) Geldpolitik in der Finanzkrise: Risikoprämie = Libor Repo = Zinssatz für ungedeckte Operationen Zinssatz für gedeckte Operationen gleicher Fristigkeit --> im Normalfall: RP etwa konstant, in der Finanzkrise explodierten RP --> Massive Erhöhung des Geldangebotes, jedoch kann Reposatz durch zero lower bound nicht weiter reduziert werden, somit auch Libor nicht --> Eingefrorene Kreditmärkte (credit crunch) wurden durch direkter Kauf von Firmenwertschriften und Staatsanleihen bekämpft Nominaler Zinssatz und die Geldnachfrage: Makrovariablen mit Einfluss auf Geldnachfrage --> Preisniveau: Je höher Preisniveau, desto mehr Geld wird für Transaktionen benötigt. Nominale Geldnachfrage proportional zum Preisniveau --> Realeinkommen: Geldnachfrage steigt mit höherem Realeinkommen (Veränderung nicht 1:1, da mit höherem Einkommen auch Finanzsysteme sich entwickeln) --> Zinssätze: Erhöhung des Zinssatzes auf nich-monetäre Anlagen reduziert Geldnachfrage. Erhöhung des Zinssatzes auf Geldanlagen erhöht die Geldnachfrage --> Vermögen: Höheres Vermögen erhöht Geldnachfrage, jed im kleinen Ausmass --> Risiko: Erhöhtes Risiko kann Geldnachfrage erhöhen. Bei volatiler Inflation sinkt Geldnachfrage --> Liquidität altenativer Finanzanlagen: Wenn diese steigen sinkt Geldnachfrage --> Finanzinnovationen: Kreditkarten zb. haben Geldnachfrage reduziert Elastizitäten der Geldnachfrage: --> Einkommenselastizität: Positiv, kleiner als 1 --> Zinselastizität: Negativ, kleiner als 1 (auf nicht-monetäre Anlagen) --> Preiselastizität: Positiv, genau 1, dh Geldnachfrage proportional zu Preisniveau Gleichgewicht auf Anlagemarkt: reales Geldangebot = reale Geldnachfrage M / P = L(Y, r + π e ) --> Preisniveau wird bestimmt durch das Verhältnis von nominalen Geldangebotes zur realer Geldnachfrage --> Ist der Anlagemarkt im Gleichgewicht entspricht die Inflationsrate = Wachstumsrate des nominalen Geldangebots minus der Wachstumsrate der realen Geldnachfrage Kapitel 9: Makroökonomie der kurzen Frist --> wirtschaftl. Schwankungen Das IS/LM Modell Expansion und Kontraktion: Sequenz von einem Höchstpunkt zum nächsten Höchstpunkt, resp. von einer Talsohle zur nächsten Talsohle nennt man Konjunkturzyklus. Höchstpunkt und Talsohle werden turning points genannt. 9

10 --> Konjunkturzyklus ist wiederkehrend, aber nicht periodisch! --> Konjunkturzyklus ist persisten, turning points oft unerwartete shocks FE-Kurve (Arbeitsmarkt): Ist eine vertikale Linie, da das Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt nicht durch Änderung des realen Zinssatzes beeinflusst wird (Y-Achse) Faktoren welche die FE-Linie verschieben: Das Niveau des Vollbeschäftigungsoutput ist durch das Vollbeschäftigungsniveau, der Menge and Kapital und des Niveaus der Produktivität bestimmt --> jegliche Veränderung dieser Grössen verschieben FE-Linie (Y = A * F(K, N)) --> FE-Linie verschiebt sich nach rechts bei positiven Angebotschocks: ---> Erhöhung des Arbeitangebots ---> Erhöhung der Produktivität ---> Anstieg des Kapitalstocks --> Bsp: Carmakers shutdown plants after Japan earthquake Hauptmerkmale der S und I Kurven: o Sparkurve weist eine positive Steigung auf, da höherer realer Zinssatz die Ersparnisse erhöht o Anstieg des Outputs verschiebt die Sparkurve nach rechts, da die Leute bei höherem Einkommen auch mehr sparen o Investitionskurve ist negativ geneigt, da höhere reale Zinssätze den erwünschten Kapitalstock und somit auch die Investitionen reduzieren IS-Kurve (Gütermarkt): Höheres Output ist mit tieferen realer Zinssätzen gekoppelt --> negative Steigung Faktoren welche die IS-Kurve verschieben: Jegliche Veränderungen welche die erwünschten Ersparnissen relativ zu den erwünschten Investitionen reduzieren, verschieben die IS-Kurve nach aussen --> verschiebt sich nach rechts, wenn: ---> Erhöhung des erwarteten zukünftigen Outputs ---> Zunahme des Vermögens ---> temporäre Erhöhung des Staatsausgaben ---> Reduktion der Steuern (falls ricardanische Äquivalenz nicht gilt) ---> Erhöhung des zukünftigen Grenzproduktes von Kapital ---> Reduktion des effektiven Steuersatzes auf Kapital --> Bsp: neue Ölvorkommen in Brasilien entdeckt LM-Kurve (Anlagemarkt): zeigt alle markträumenden Kombinationen von Realzinssatz und Output auf dem Anlagemarkt --> positive Steigung Faktoren welche LM-Kurve verschieben: jegliche Zunahme des realen Geldangebots relativ zur realen Geldnachfrage verschieben LM-Kurve nach rechts unten (Geldangebot ist fix, Geldnachfrage reduziert sich --> LM-Kurve nach rechts unten) --> verschiebt sich nach rechts unten, wenn: ---> Zunahme des nominalen Geldangebot: reales Geldangebot steigt ---> Rückgang des Preisniveaus: reales Geldangebot steigt ---> höhere erwartete Inflation: r sinkt, sowie Nachfrage nach nichtmonetären Gütern steigt 10

11 ---> Rückgang des Nominalzinssatzes i: erhöht Nachfrage auf nicht-monetäre Anlagen und reduziert Nachfrage nach Geld, somit auch tieferer r ---> rückläufiges Vermögen: tieferer C und höheres S reduzieren Nachfrage nach Geld, erhöhen Nachfrage nach nicht-monetären Anlagen ---> Zunahmen von Liquidität von alternativen Anlagen: reduziert Nachfrage nach Geld ---> Effizientere Zahlungsmitteltechnologien: erneut wird weniger Geld nachgefragt Allgemeines Gleichgewicht: Klassische vs. Keynesianische Version des IS-LM Modells --> Wie schnell erreicht Ökonomie wieder allg Gleichgewicht? Klassische Version: --> Ökonomie findet nach Schock rasch zu Vollbeschäftigung zurück, --> Schnelle Preisanpassung Keynesianische Version: --> Es kann mehrere Jahre dauern bis Preise und Löhne sich voll angepasst haben --> Ausserhalb des allg Gleichgewichts wird Output durch aggr Gesamtnachfrage im Schnittpunkt von IS und LM Kurve bestimmt und Arbeitsmarkt ist im Ungleichgewicht IS-LM für eine offene Volkswirtschaft: Öffnung betrifft nur IS-Kurve, LM und FE-Kurve unverändert --> NX als Teil der Güternachfrage --> Wenn NFP = 0 dann ist NX = Current Account und somit S I = NX --> Wenn S > I kaufen Inländer ausländ. Anlagen, Kreditvergabe, NX > 0 --> Wenn S < I müssen sich Inländer ausländ. Mittel ausleihen um I zu finanzieren (Kreditaufnahme) Eine Zunahme der Nettoexporte verschiebt IS-Kurve nach rechts Z.B. durch --> Zunahme des auländ. Outputs welche die ausländ. Nachfrage nach inländ. Exporten erhöht (wachsendes Einkommen Emerging Markets) --> Zunahme des ausländ. Realzinssatzes führt dazu, dass Leute vermehrt ausländ. Anlagen kaufen wollen, was zu einer Abwertung des Wechselkurses führt und somit NX erhöht --> Eine Verschiebung weltweiter Nachfrage zugunsten inländ. Güter --> (temporäre) Staatserhöhung reduziert S, I-S Kurve verschiebt sich nach link und daraus folgt eine rechtsverschiebung der IS-Kurve Rechtsverschiebung der IS-Kurve führt zu einem Boom, positiver Outputgap --> Arbeitsnachfrage nimmt zu, AL liegt unter dem natürlichen Niveau jedoch erzeugt es auch Inflation --> da Firmer im Wettbewerb um Arbeitskräfte höhere Löhne bieten --> höhere Löhne = höhere Kosten --> wird über Preis weitergegeben Eine Abnahme der Nettoexporte verschiebt IS-Kurve nach links 11

12 Kapitel 11: Zyklische Schwankungen und wirtschaftspolitische Massnahmen Güterexporte: Prozyklisch und gleichlaufend Arbeitslosigkeit: Antizyklisch und nachhinkend Real Business Cycle (RBC) Theorie: Reale Schocks auf Wirtschaft sind primäre Ursache für Konjunkturzyklen --> Schocks auf die Produktionsfunktion --> Schocks auf die Grösse der Erwerbsbevölkerung --> Schocks auf Staatsausgaben --> Schocks auf Konsumentenpräferenzen --> Diese Schocks beeinflussen IS- oder FE-Kurve, nicht LM-Kurve RBC Theorie lässt sich mit vielen Fakten von Konjunkturzyklen vereinbaren: Theorie sagt prozyklisches Verhalten von Beschäftigung und Reallöhnen korrekt voraus. Auch das prozyklische Verhalten der durchschnittlichen Arbeitsproduktivität sagt RBC korrekt voraus. --> Jedoch müsste gemäss Theorie auch Preisniveau sich antizyklisch verhalten, was nicht stimmt! Fiskalpolitische Schocks im klassischen Modell: Bei einer temporären Erhöhung von G: --> Einkommenseffekt auf das Arbeitsangebot, dadurch arbeiten Leute mehr --> höhere Beschäftigung bei tieferem Lohn erhöht Gleichgewichtsoutput --> Höhere G reduziert C jed weniger als G ansteigt --> S sinkt auch --> aggr Nachfrage nimmt zu! --> FE Kurve nacht rechts, IS-Kurve nach oben rechts, LM-Kurve nach oben links Nicht-Neutralität des Geldes: Misperception Theory (Variante des kl. Modells) --> Durch Ausdehnung des Geldangebotes steigt auch das allg. Preisniveau. Wenn das allg. Preisniveau mehr als erwartet steigt, werden dies Firmen nicht wahrnehmen und die Preissteigerung ihres Produktes missinterpretieren! Dadurch dehnen sie Angebot aus. Entwicklung wird dann korrigiert durch entsprechende Anpassung der Produktion. --> Klassische Ökonomen gehen davon aus, dass unerwartete Geldangebot-Schocks auch Einfluss auf reale Variablen haben! Fiskalpolitik aus keynes. Sicht: Bei einer temporären Erhöhung von G: --> kurzfr. Erhöhung des Outputs und es realen Zinssatzen --> im keynes. Modell verschiebt sich nur IS-Kurve, FE-Kurve bleibt unverändert (im kl. Modell verschiebt sich diese!! --> Wenn sich Preise anpassen, verschiebt sich LM-Kurve nach oben, somit Gleichgewicht wieder hergestellt, bei höherem Realzinssatz Effekte tieferer Steuern: --> Keynesianer glauben das dies sich wie höhere G auswirkt 12

13 --> Keynesianer lehnen ricardianische Äquivalenz ab, somit führt eine Reduktion der Steuern zu einer Rechtsverschiebung der IS-Kure Neukeynesianischer Ansatz: Reallohnrigidität und Preisrigidität, dh. keine unmittelbare und autom. Rückkehr zum Gleichgewicht Gründe für Reallohnrigidität: --> Reallohn liegt über dem markträumenden Lohnniveau, da Minimallohnvorschriften oder Gewerkschaftsmacht besteht (Insider vs. Outsider) Es bestehen auch Einstellungs und Ausbildungskosten neuer Arbeitskräfte Daten zeigen, dass Geld nicht neutral ist, daher verwenden sie Theorie der rigiden Preise um zu erklären weshalb Geld nicht neutral ist Gründe für Preisrigidität: --> Monopolistischer Wettbewerb auf vielen Märkten sowie Menükosten, welche Verkäufer oft davon abhalten Preise häufig anzupassen Geld ist langfristig neutral, kurzfristig jedoch nicht, desshalb bevorzugen Keynesianer Stablilisierungsmassnahmen des Staates (durch fiskal- oder geldpolitischen Massnahmen). Problematik: Messung: da genaue Echtzeit-Daten nicht vorhanden sind Transmissionsmechanismen Präzision der Prognosen 13