Die EU Energie und Klimapolitik und die deutsche Energiewende. Andreas Löschel
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- Otto Baumhauer
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1 Die EU Energie und Klimapolitik und die deutsche Energiewende Andreas Löschel
2 Europäische Energie und Klimapolitik Weiterentwicklung der Ziele für 2020 um einen Klimarahmen bis 2030 Klimaschutz: mindestens 40 % heimische Minderung bis 2030 mindestens 27 Prozent Anteil Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch als verbindliches EU Ziel (weitgehend nationale Implementierung) mindestens 27 Prozent Verbesserung der Energieeffizienz bis 2030 auf EU Ebene (2020: Überprüfung, ob 30 Prozent möglich) deutsche Energiewende kann nur im europäischen Kontext gelingen: Klimapolitik: europäischer Emissionshandel bestimmt dt. Emissionen Erneuerbare: europäischer Ausbau mit Effizienzpotentialen Effizienz: Entwicklung von Effizienztechnologien hängt an der Nachfrage Strommarkt: Strombörse als europäischer Handelsplatz mit Kraftwerken Netzausbau: Infrastrukturprojekte im Strom und Gasnetz enden nicht an Grenze
3 Deutsche Energiewende: Zielarchitektur Erster Fortschrittsbericht der Bundesregierung flankiert von Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) Grünbuch zum Strommarkt (Einstieg in die EEG Reform) Gliederung der Energiewende Ziele nach vier Ebenen (Leitkriterien Kosteneffizienz und Systemintegration) 1. Politische Ziele Klimaziele (u.a. 40 % Treibhausgasemissionen bis 2020) Kernenergieausstieg (bis 2022) Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit 2. Kernziele Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch Reduktion des Primärenergieverbrauchs und Steigerung der Energieeffizienz 3. Steuerungsziele (u.a. Ziele für Strom, Wärme und Verkehr) 4. Maßnahmenebene (Gesetze, Verordnungen, Förderprogramme etc.)
4 Deutsche Energieszenarien und Zielerreichung Fortschrittsbericht 2014 stützt sich auf modellbasierte Studien Mögliche Zielverfehlung bei Treibhausgasemissionen und Energieeffizienz Ziele zu erneuerbaren Energien werden voraussichtlich erreicht Mittelfristig müssen in einigen Bereich Ziele für 2030 formuliert werden und mit europäischen Ambitionen abgestimmt werden Treibhausgasemissionen Treibhausgasemissionen 26,4% 24,7% 22,6% 40% 55% 70% 80% / (ggü. 1990) 95% Referenzprognose 36% 43% 54% 65% Klimaschutzszenario % 45% 52% 56% Lineare Fortschreibung 30% Effizienz Primärenergieverbrauch 5,4% 4,3% 4,0% 20% 50% (ggü. 2008) Referenzprognose 18% 27 % 35 % 42% Klimaschutzszenario % 29% Lineare Fortschreibung 9% Erneuerbare Energien Anteil am 20,4% 23,5% 25,3% mind. mind. mind. mind. Bruttostromverbrauch 35% 50% 65% 80% Referenzprognose 41% 52% 54% 64% Klimaschutzszenario % 54% 61% 65% Anteil am 11,5% 12,4% 12,0% 18% 30% 45% 60% Bruttoendenergieverbrauch Referenzprognose 22% 29% 33% 39% Klimaschutzszenario % 22% 26% 28% 4
5 Treibhausgasemissionsminderung Bundesregierung hält im Fortschrittsbericht 2014 am Treibhausgas Reduktionsziel von 40 % fest Diskussion über Ausgestaltung der Instrumente notwendig Folgende Bereiche zentral: Maßnahmen außerhalb des Emissionshandels Stärkung des Emissionshandels Maßnahmen im Stromsektor Stilllegung von Emissionsrechten Einführung einer nationalen CO 2 Steuer (Mindestpreise) Treibhausgasemissionen in Mio. t CO 2äqu Summe Treibhausgasemissionen Minderungsziele Veränderungen der Treibhausgasemissionen Ist Entwicklung von 1990 bis 2013 : 23,8 % ( 1,2 % p.a.) Notwendige Minderung 2013 bis 2020 : 21,2 % ( 3,3 % p.a.) zur Zielerreichung: 2020 bis 2050( 80%) : 66,7 % ( 3,6 % p.a.) 2020 bis 2050( 95%) : 92,0 % ( 8,1 % p.a.) ( 80%) 60 ( 95%)
6 Energieverbrauch und Energieeffizienz Beispiel: Primärenergieverbrauch Primärenergieverbrauch in PJ Basisjahr 2008 aktueller Stand 2014 (vorläufige Schätzung) Prognose 2020 ohne Beitrag NAPE (konservative Schätzung) Beitrag NAPE (konservative Schätzung) Ziel 2020
7 Energiepreise und Energiekosten [Mrd. Euro] Gesamtausgaben 60,9 63,6 64,3 70,4 Staatlich induzierte Elemente 17,2 23,0 23,3 30,0 Davon Stromsteuern 6,4 7,2 7,0 7,0 Konzessionsabgaben 2,1 2,2 2,1 2,1 EEG Umlage (Differenzkosten) 8,3 13,4 14,0 19,8 KWK G 0,4 0,2 0,3 0,4 Offshore Umlage ( 17F ENWG) 0,8 Staatlich regulierte Elemente 16,9 17,6 19,0 21,2 Davon Netzentgelte Übertragungsnetz 2,2 2,2 2,6 3,0 Netzentgelte Verteilnetz 14,7 15,4 16,4 18,2 Marktgetriebene Elemente 26,8 23,1 22,0 19,2 Davon Marktwert EEG Strom 3,5 4,4 4,8 4,2 Erzeugung und Vertrieb 23,3 18,6 17,2 15,0
8 Energiepreise und Energiekosten Internationaler Vergleich Energiestückkosten im Verarbeitenden Gewerbe 25 % 20 % 15 % 10 % 5 % EU 27 USA JPN ITA GBR FRA DEU 0 %
9 Folgenabschätzung des EU 2030 Rahmens % Veränderung gegenüber Referenz Mineralöl und Kohle Zement Ziegel, Fliesen und Bau Eisen und Stahl Aluminium Düngemittel Organische Chemikalien Inorganische Chemikalien Papier und Pappe Andere Chemikalien, Gummi, nichtmetallischen Mineralen Verarbeitung von Eisen und Andere Nicht Eisenmetalle Strom Freie Vergabe Auktionierung Backloading Globales Abkommen Source: ZEW
10 Europäische Energie und Klimapolitik Weiterentwicklung der Ziele für 2020 um einen Klimarahmen bis 2030 bisherige Belastungen der europäischen und deutschen Energie und Klimapolitik für einen Großteil der Unternehmen tragbar (Ausnahmen im EHS, EEG, Stromsteuer, Netzentgelte, gesunkener Strompreis im Großhandel), aber differenzierte Betrachtung notwendig für die Wirkungen der zukünftigen Klimapolitik auf die Unternehmen ist ein bindendes internationales Abkommen wichtiger als die europäische Implementierung Belastungen liegen in der Zukunft: EHS Preis von 40 EUR/tCO2, Kosten der Erneuerbarenförderung werden mittelfristig (noch) nicht sinken ökonomisch sinnvolle, effiziente Umsetzung ist zentral für den Erfolg: Ausweitung des Emissionshandels, Integration der Erneuerbaren in den Markt, europaweite Implementierung der Klima und Energiepolitik EU Ambitionen und deutsche Ambitionen sollten nicht auseinanderdriften
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