Oxlajuj Baktun Das Ende eines grossen Mayazyklus
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- Christoph Albrecht
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1 Oxlajuj Baktun Das Ende eines grossen Mayazyklus Der und die Funktionsweise des Mayakalenders Dank der herausragenden astronomischen Fähigkeiten ihrer Wissenschaftler und mit Hilfe der Zyklen von Sonne und Venus besassen die Mayas schon sehr früh einen äusserst genauen Kalender. Und das wohlgemerkt 3000 Jahre bevor die katholische Kirche zugestand, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums darstellt! Im Mayakalender entspricht jeder Tag einer Zahl von 1 bis 13 sowie einem Symbol, das sich nahual nennt. Zudem gibt es 20 winaks, die unseren Monaten entsprechen. Im Gegensatz zum gregorianischen Kalender ist der Mayakalender nicht linear, sondern zyklisch aufgebaut. Daraus folgt beispielsweise, dass 13 aufeinander folgenden Tagen, 13 verschiedene winaks zugeteilt sind, die wiederum Bezug auf einen grösseren Zyklus nehmen. Abbildung 1: Mayakalender mit den 13 Tagen und 20 winkas Die grösseren Zyklen sind: - Tun, ~ 1 Jahr unserer Zeitrechnung - Katun, ~ 20 Jahre - Baktun, ~ 400 Jahre - Oxlajuj Baktun ~ 13 Zyklen Baktun = 5200 Jahren Das Ende des grossen Zyklus, das wir vom 20. auf den 21. Dezember erlebt haben wird sowohl 13. Baktun als auch Oxlajuj Baktun genannt. Der Logik des Mayakalender folgend, kann ein Datum nur einmal alle 50 Jahre auftreten und während eines Zyklus nur einmal alle 5000 Jahre. Dieser grosse Zyklus, der Oxlajuj Baktun endete am 20. Dezember Obwohl unter den Mayapriestern von heute umstritten, gilt dieses Datum als das Wahrscheinlichste. Der 21. Dezember 2012 war also, um in der Sprache des gregorianischen Kalenders weiterzufahren der 1. Januar eines neuen sehr grossen Zyklus.
2 Die Prophezeiungen Die zyklische Zeitmessung, bei der ein Datum durch Verknüpfung von Zahlen und Symbolen entsteht, bildet die Basis der Mayaprophezeihungen. Man kann daher sowohl von einem astronomischen, als auch einem astrologischen Kalender sprechen. Mit Hilfe des Popol Vuj und den Chilam Balam, zwei von wenigen Mayatexten, die erhalten blieben, interpretierten die Mayapriester die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Vor der spanischen Kolonialisierung gab es tausende solcher auf Papier festgehaltener Schriften. Die katholische Kirche, die mit den Spaniern auf dem Kontinent auftauchte, gab den Auftrag die vermeintlich heidnischen Schriften zu verbrennen, damit die Eingeborenen den Weg zum richtigen Glauben finden würden. So kam es, dass die Mayatraditionen nur noch von Mund zu Mund von einer Generation zur nächsten übertragen werden konnten. Die wenigen Texte, die bis heute erhalten sind befinden sich fast ausschliesslich in europäischen Museen. Die Geheimnisse, die sich um die Interpretationen der Mayatexte halten, führten zu absurden Gerüchten wie dem Ende der Welt, die sich bestens für Zwecke der Unterhaltungsindustrie auschlachten liessen, aber mit den Erkenntnissen der Mayas wenig bis gar nichts zu tun haben. Die Mayapriester sehen den 13. Baktun als einen Anfang einer neuen spirituellen, politischen und sozialen Ära an, die das Volk erweckt und aufbegehren lässt. Nicolás Lucas, Sprecher der Organisation Oxlajuj Ajpop, die sich für eine die Kultur Mayas respektierende Feier einsetzt, erklärt dieser Wandel hat schon begonnen, man kann ihn sehen an politischen Konflikten, aber auch dem Wandel des Klimas. Mehr noch bedeutet es ein Wandel im menschlichen Denken, das Denken einer neuen Generation. 1 Abbildung 2: Nicolás Lucas, Sprecher der Organisation Oxlajuj Ajpop, mit einem Mayakalender 1 Frei übersetzt aus einem Interview mit Nicolas Lucás: eso ya empezó y se puede ver en cambios y conflictos políticos así como cambios climáticos y eventos grandes, pero más que todo significa un cambio en la mentalidad humana, como una nueva generación.
3 Organisation und Vorbereitung des 13. Baktun Aus einem Interview mit Felipe Gómez, Mitglied von Oxlajuj Ajpop und Koordinator der alternativen Festlichkeiten zum 13. Baktun Die Organisation Oxlajuj Ajpop wurde vor mehr als zwanzig Jahren gegründet. Wir werden Feierlichkeiten in mehr als 18 verschiedenen Sprachregionen des Landes durchführen. Es sollen spirituelle, gesellschaftliche und wissenschaftliche Feierlichkeiten an 20 heiligen Mayastätten stattfinden, davon 4 Mayastädte, sowie 16 für die Mayakultur besonders wichtige Orte wie z.b. Tikal und Kaminaljuyu. Daher sind wir überzeugt ein glaubwürdiger Gesprächspartner zum Thema zu sein. Eine der Schwierigkeiten, mit denen die Organisatoren von Oxlajuj Ajpop zu kämpfen hatten, waren die falschen folkloristischen Vorstellungen, die vor allem von westlichen Medien vermittelt wurden, welche gesellschaftliche und politische Themen meist vollständig aussen vor liessen. Die internationale Gemeinschaft sieht die Feiern nicht als wichtig an, daher ist es auch so schwierig ökonomische Unterstützung zur Durchführung zu finden. Wir führen diese Anlässe durch, weil wir an die Wichtigkeit dieses Wandels glauben, auch wenn wir dies ohne genügend Ressourcen tun. Von Seiten der Regierung stellen wir fest, dass kein Interesse besteht uns zu unterstützen. Sie sind schlecht organisiert diese Festlichkeiten durchzuführen. Gemäss deren Darstellung aufgrund mangelnder Ressourcen. Wir glauben aber, dass schlichtwegs das Interesse fehlt. Felipe Gómez fährt fort Es ist ziemlich eindeutig, dass der Präsident kein Programm zur Durchführung der Festlichkeiten besitzt, obwohl das auch ökonomisch lukrativ sein könnte. Vielmehr hat sich die Tourismusbehörde einer kommerziellen, folkloristischen Kampagne verschrieben und das Kultur- und Sportministerium hat keinen klaren Plan zur Umsetzung. Für Mayas gibt es viele Einschränkungen beim Besuchen der heiligen Mayastädte, so zum Beispiel in Kaminaljuyu wo die Behörden es uns verbieten die Festlichkeiten über Nacht durchzuführen. Zudem soll die Zahl der Besucher beschränkt werden, was ein Problem für uns darstellt, da wir niemand ausschliessen wollen. i Abbildung 3: links: Felipe Gómez, Mitglied von Oxlajuj Ajpop und Koordinator der alternativen Festlichkeiten zum 13. Baktun
4 13. Baktun, Tourismus und der Private Sektor Schlussendlich gab es keine Zusammenarbeit zwischen den alternativen Veranstaltungen und den staatlich organisierten. In Kaminaljuyu beispielsweise, fanden bis in die frühen Morgenstunden traditionelle Festlichkeiten statt, die endeten als die staatlich organisierten begannen. Dazu Felipe Gómez Die Präsenz von von ausländischen Gästen wäre eine gute Sache, weil wir nicht nur Mayas ansprechen wollen, sondern alle Kulturen, die das Recht der indigenen Völker unterstützen und respektieren. Daher sind wir nicht gegen den Tourismus, im Gegenteil wir fördern ihn. Was wir hingegen ablehnen, ist die Sicht des privaten Sektors, der den 13. Baktun zum Anlass für riesige Veranstaltungen unter Ausschluss der indigenen Bevölkerung nimmt. Wir glauben, dass die fehlende Unterstützung für Organisationen zum Schutze der indigenen Bevölkerung und das respektlose Verhalten des privaten Sektors Faktoren sind, die die Menschen aufwecken werden. Nach 10 Jahren in denen wir versucht haben, das Bewusstsein der Leute für diese Dinge zu schärfen, glauben wir, dass in einigen Jahren die Menschen, ob Indigenas oder Ladinos, (Anm. der nicht-indigene Bevölkerungsteil) sich des Themas mehr bewusst sein werden. Aus dem Spanischen von Marco Kräuchi i Auszug aus dem Interview vom mit Felipe Gómez auf Spanisch: La organización Oxlajuj Ajpop lleva más de 20 años de existencia. Por las celebraciones, vamos a tener una presencia en más de 18 comunidades lingüísticas del país. En este momento estamos implementando una celebración espiritual, social y científica en 20 lugares sagrados (4 ciudades mayas y 16 lugares naturales, entre ellos Tikal y Kaminaljuyu). Así que nos vemos como un interlocutor válido sobre el tema. La comunidad internacional no ve las celebraciones como importantes, y por eso hay pocas instituciones internacionales que nos apoyan económicamente. Hacemos esto porque creemos en la relevancia de la celebración, pero no tenemos muchos recursos. Lo que entendemos es que el gobierno y su gabinete no tienen interés a apoyar esta celebración. Están desorganizados para organizar esta celebración, por, según ellos, falta de fondos. Nosotros lo interpretamos como falta de interés y de organización. Es bastante claro que el presidente no tiene un plan por esto tipo de celebración, y también no invierten económicamente en eso, aunque podría generar actividad económica. El Instituto guatemalteco de turismo se impuso una campana comercial y folclórica aunque el ministerio de cultura y deporte no tiene un plan o programa con objetivos claros. Hay muchas condiciones que limitan el ingreso en las ciudades mayas, como por ejemplo en Kaminaljuyú que está en la zona 7 de la capital donde dice el estado que no podemos quedarnos en la noche, aunque las tradiciones maya implican una presencia por la noche. Además, nos pone un límite a las personas que entran. Eso implica una problema grave para nosotros, porque no podemos prohibir a la gente que ingresen en estos lugares. Por la falta de una presencia policial y medidas de seguridad, por que ciertos lugares conocen mucha delincuencia, hemos hecho una solicitud y nos quedamos optimistas. Sin embargo, recibimos recientemente la autorización de ingreso en todas la ciudades antiguas en los días 12, 20 et 21. La presencia de personas de otro países seria una buena cosa porque nosotros hacemos una llamada al pueblo maya y también a todas las demás culturas del mundo, apoyando y respectando a los derechos de los pueblos indígenas. En este sentido no somos en contra del turismo sino que lo deseamos. Lo que rechazamos
5 es la vista que tiene por ejemplo la CACIF y el sector privado al utilizar el 13 Baktun para grandes inversiones turísticas sin tomar en cuenta los interés y los derechos del pueblo. Por ejemplo la oposición a la aprobación de la ley de desarrollo rural integral, la falta de apoyo a las asociaciones sociales o culturales del pueblo, y la actuación del sector privado respecto a los indígenas son factores que van a despertar la gente. Después de 10 años de trabajo a hacer la gente más consciente, pensamos que en unos años más, vamos a observar un conciencia más alta del pueblo, que sea indígena o ladino.
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