Die Alkoholkrankheit besser verstehen
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- Etta Brandt
- vor 8 Jahren
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1 Die Alkoholkrankheit besser verstehen Radiodoktor - Medizin und Gesundheit Moderation: Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos Sendedatum: 12. September 2011 Länge: 35 Minuten Aktivitäten 45 min Alkoholkrankheit Gruppenarbeit Flipcharts, Plakatstifte, Internet Komplexität Die Schüler/innen teilen sich in 5 Gruppen. Jede Gruppe übernimmt eines der folgenden Themen: Was führt zur Alkoholkrankheit? Wann ist jemand alkoholkrank? Wann ist jemand alkoholgefährdet? Verschiedene Phasen der Alkoholkrankheit. Welche körperlichen Schädigungen kann erhöhter Alkoholkonsum bewirken? Welche Therapieformen gibt es? Recherchieren Die Schüler/innen sammeln möglichst viel Information und halten die wesentlichen Ergebnisse auf einem Flipchart fest. Anschließend präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse. Präsentation 1
2 Alkoholkranke beschreiben Einzelarbeit Komplexität Die Schüler/innen sollen in einem Aufsatz ihre Erfahrungen mit alkoholkranken und oft stark alkoholisierten Menschen beschreiben. Wo begegnen einem besonders viele alkoholisierte Menschen? Wie verhalten sie sich? Was sind typische Verhaltensmuster? Verhalten sich alkoholisierte Frauen anders als Männer? Ist Komasaufen das Problem der Jugend von heute? Ihre Schüler/innen blicken durch diese Übung vielleicht ein bisschen genauer hin. i Besorgen Sie eine sogenannte Rauschbrille. Mit ihr lässt sich die Wahrnehmung im Rauschzustand simulieren. Schüler/innen finden sie witzig und schockierend zu gleich. Tipp Alkohol - Das Problem der Promis Einzelarbeit Komplexität Die Schüler/innen sollen einen Fernsehstar ihrer Wahl, der alkoholkrank ist oder war, beschreiben. Wann wurde die Krankheit bekannt? Wie haben die Medien reagiert? Hat es der Karriere geschadet? Wie fand der Promi einen Weg aus der Sucht? Wie lange war er clean bis zum ersten Rückfall? Diese und mehr Fragen sollten geklärt und in einem Bericht niedergeschrieben werden. Eine der spannendsten Geschichten wird erzählt oder an Hand eines Referates präsentiert. Sprechen 2
3 Einzelarbeit Verlängerung des Reaktionsweges im alkoholisierten Zustand Komplexität Durch folgende Übung lernen die Schüler/innen, wie gefährlich Alkohol am Steuer sein kann. Der Bremsweg wird durch die langsame Reaktionsfähigkeit viel länger. Die Schüler/innen sollen folgende 4 Aufgaben erledigen: Aufgabe 1: Schätze den Anhalteweg eines PKWs bei folgenden Geschwindigkeiten (trockene Fahrbahn, nüchtern): Anhalteweg (in m): 30 km/h 50 km/h 60 km/h 100 km/h 130 km/h Aufgabe 2: Berechnung Reaktionsweg: Die Reaktionsdauer beträgt zirka eine Sekunde. Während dieser Sekunde fährt der PKW ungebremst weiter. Berechne den Reaktionsweg bei folgenden Geschwindigkeiten (Rechne zuerst die Werte von km/h in m/s um): Geschwindigkeit 30 km/h= m/s 50 km/h 60 km/h 100 km/h 130 km/h Reaktionsweg Rechnung Aufgabe 3: Berechne, wie lang der Reaktionsweg ist, wenn die Reaktionszeit durch Alkoholeinfluss um 1,5 Sekunden verlängert wird. Geschwindigkeit Reaktionsweg 30 km/h= m/s 50 km/h 60 km/h 100 km/h 130 km/h Aufgabe 4: Berechne den Anhalteweg eines nüchternen und eines alkoholisierten Menschen. Es darf sowohl mit der exakten Formel (siehe Hinweis) als auch mit der vereinfachten Führerscheinformel gerechnet werden. Geschwindigkeit Anhalteweg nüchtern alkoholisiert 30 km/h= m/s 50 km/h 60 km/h 100 km/h 130 km/h ω Die Formel zur Berechnung des Bremsweges: 2 v s = 2a Formel (a 8 für eine trockene Betonfahrbahn) 3
4 Diskussion: Jugendliche im Straßenverkehr Gruppenarbeit Tageszeitungen Komplexität Die Altersgruppe der 15- bis 24 - Jährigen ist am häufigsten in Unfälle im Straßenverkehr verwickelt. Die Schüler/innen sollen die wesentlichen Ursachen dafür herausfinden und anschließend zusammenfassen. Als erstes sollen die Schüler/innen über diese Problematik diskutieren. Wie könnte man die Zahl der Unfälle, bei denen Jugendliche beteiligt sind, reduzieren? (Mehr Verkehrskontrollen, schärfere Sanktionen bei Alkoholkonsum usw.). Diskussion i Als Hausübung sollen Schüler/innen eine Woche lang Zeitungsartikel zum Thema Verkehrsunfälle sammeln. Sie sollen weiters eine Statistik erstellen über die Unfallursachen und das Alter der Beteiligten. Zum Abschluss verfassen die Schüler/innen einen Zeitungsartikel inklusive ihrer Statistiken. Auf der Seite vom Kuratorium für Verkehrssicherheit findet man alle Unfallstatistiken aus Österreich. Hausaufgabe Link + Alkohol im Chemieunterricht Gruppenarbeit Komplexität Alkohol ist ein wichtiges Thema im Chemieunterricht. Man kann z.b. über einen Stationen-Betrieb die wichtigsten Themen bearbeiten. Unter der angeführten Internetadresse findet man fertige Arbeitsblätter dazu. i Link 4
5 Entwickeln Bühnenspiel: Alkohol und seine Folgen, eine Präventionsmaßnahme Komplexität Schüler schreiben auf Kärtchen einen erfundenen Namen, mit einer Altersangabe, und einer Information zum Trinkverhalten: z.b. Herr Nowak, 45 Jahre, schwer alkoholkrank, gerade im Vollrausch Auf einem zweiten Stoß Kärtchen schreiben die Schüler/innen mögliche Szenarien: z.b. Er/Sie landet im Krankenhaus oder bei der Polizei, verursacht einen Unfall,. Jeder zieht zwei Kärtchen und dann wird die Situation gespielt. Die gespielten Geschichten sollten für Jugendliche abschreckende Wirkung haben. Schauspiel Abschließend werden die Erfahrungen in einer Diskussionsrunde ausgetauscht. Diskussion + Herbert Grönemeyer Song: Alkohol Gruppenarbeit Videokamera Komplexität Herbert Grönemeyers Song Alkohol ist legendär. Die Schüler/innen sollen in kleinen Gruppen selbst ein Video zu diesem Song drehen. Das Original-Video kann man auf youtube ansehen. Video i Link 5
6 30 min Aberglauben oder Realität? Einzelarbeit Computer, Internet Komplexität Gerade um den Alkohol gibt es verschiedenste Mythen. Was ist dran an folgenden Behauptungen? Die Schüler/innen sollen im Internet recherchieren und anschließend ihre Ergebnisse vergleichen. Antworten auf fast alle Fragen findet man auf der unten angeführten Internetseite. 1.) Asiaten vertragen Alkohol viel schlechter als etwa Europäer. Bereits nach kleinen Mengen bekommen sie einen roten Kopf. 2.) Schwangere dürfen gar keinen Alkohol trinken. 3.) Rotwein in geringen Mengen ist gesundheitsfördernd, Weißwein hingegen auf gar keinen Fall. 4.) Frauen vertragen weniger Alkohol als Männer. 5.) Trinkt man ein Glas Bier mit dem Strohhalm, wird man betrunken. 6.) In vielen Fruchtsäften ist Alkohol enthalten. 7.) Klarer Alkohol verursacht schneller einen Kater als etwa ein dunkler Whisky. 8.) Einen Morgenkater nach einer durchzechten, alkoholreichen Nacht heilt man am besten mit einem kleinen Gläschen Alkohol. 9.) Ein 18-Jähriger verträgt im Allgemeinen Alkohol viel besser als ein Pensionist. 10.) Erhöhter Alkoholkonsum kann die Potenz eines Mannes verringern. 11.) Alkohol verlangsamt den Muskelaufbau beim Krafttraining. Recherchieren i Link 6
7 15 min Berechnung des Alkoholgehaltes Einzelarbeit Komplexität Mit Hilfe der Widmark-Formel kann man den Alkoholgehalt im Blut berechnen. Die Schüler/innen sollen ausrechnen, wie viel Promille Alkohol sie zirka intus haben, wenn sie ein Glas Wein bzw. ein Krügerl Bier trinken. Wie groß ist der Unterschied bei verschiedenem Körpergewicht? Die Schüler/innen sollen selbst recherchieren, wie viel Alkoholgehalt ein Glas Wein oder Bier besitzt. Tipp: Der Alkoholgehalt im Getränk ist nicht gleich der aufgenommenen Masse des Alkohols. Die Schüler/innen müssen diesen Wert zuerst ausrechnen. ω c = A/(m r) c Alkoholgehalt in Promille A aufgenommene Masse des Alkohols in Gramm m Masse der Person in Kilogramm r Reduktions- oder Verteilungsfaktor im Körper ( er beträgt zirka 0,7 bei Männern und 0,6 bei Frauen) Formel 7
8 30 min Mathematikaufgabe: Lineare Funktion, Exponentialfunktion Einzelarbeit Komplexität Die Schüler/innen sollen folgendes Beispiel rechnen: Ein Jugendlicher hat zu Mitternacht zwei Bier getrunken und hat 0,8 Promille im Blut. Um 1 Uhr sind noch 0,65 Promille nachweisbar. a) Erstelle eine lineare Funktion, die den Abbau des Alkohols im Blut in Abhängigkeit der Zeit beschreibt. b) Wie hoch wäre demnach der Alkoholgehalt um 3 Uhr in der Früh? c) Geh nun von einer exponentiellen Abnahme aus, d.h. die stündliche Abbaumenge ist proportional zum vorhandenen Bestand. Stelle wieder die Menge in Abhängigkeit der Zeit als Funktion dar. Rechnung d) Wie hoch wäre in diesem Fall der Alkoholgehalt um 3 Uhr in der Früh? e) Um wie viel Uhr wäre der Jugendliche in beiden Fällen wieder nüchtern (d.h. weniger als 0,1 Promille)? f) Stelle beide Funktionen in einem geeigneten Intervall grafisch dar. Anschließend wird darüber diskutiert, welches der beiden Systeme mehr der Realität entspricht. Die Schüler/innen sollen dazu recherchieren. Diskussion 8
9 + Hausaufgabe Vor Sonnenaufgang Ein Roman zum Thema Alkoholismus Komplexität In vielen literarisch wertvollen Büchern wird das Thema Alkohol behandelt. Zu empfehlen ist auf jeden Fall Vor Sonnenaufgang von Gerhart Hauptmann. Der Autor spricht davon, dass Alkoholismus eine angeborene Krankheit ist. Er beschreibt das Leben einer Familie, die dem Alkohol verfallen ist. Als Hausübung sollen die Schüler/innen das Drama lesen. Die Schüler/innen sollen darüber nachdenken, ob es wirklich möglich wäre, dass Alkoholismus eine angeborene Krankheit ist. Wie sehr hat sich das Alkoholproblem in den letzten 100 Jahren verändert. Könnten dieselben Probleme in einer heutigen Familie in gleicher Weise auftreten? Denken Gemeinsam diskutieren die Schüler/innen die oben gestellten Fragen. Diskussion i Gerhart Hauptmann, "Vor Sonnenaufgang", Ullstein Taschenbuch, 1999 Buchtipp 9
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