PricewaterhouseCoopers PPP aus Sicht der öffentlichen Finanzen*
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- Meta Hoch
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1 PPP aus Sicht der öffentlichen Finanzen* 7 Thesen gegen PPP oder wie man es auch sehen könnte ETH, 25. Urs Bolz *connectedthinking
2 Einleitung Public Private Partnerships: eine spannende Geschichte in vielen Ländern ein faszinierendes Modell eine Erfolgsstory im Bereich öffentlicher Infrastrukturen eine grosse internationale PPP Wissensgemeinschaft aber auch Probleme bei der begrifflichen Fassung eine Vielzahl von Fragen, Missverständnissen, Unsicherheiten, Geschichten über Misserfolge in der Schweiz: noch viel Vorbehalte auch seitens öffentliche Finanzen Mein Thema heute 7 Thesen gegen PPP aus Sicht der öffentlichen Finanzen oder wie man es auch sehen könnte! Referat ETH Seite 2
3 1. Öffentliches Geld ist billiger Richtig! Aber dies ist kein Argument gegen PPP! Öffentliche Anleihe Kt. Zürich (AAA-Rating): 3.1 % (Stand Rendite Bundes-Obligationen, Laufzeit 10 Jahre) Bankkredit z.b. Fixhypothek 10 Jahre: % Plansatz Wirtschaftlichkeitsberechnungen konventionelle Finanzierung Schweiz 2.H. 2007: ca. 3.4% (bei mässigem Rating); Plansatz Wirtschaftlichkeitsberechnungen PPP Schweiz: ca. 4.0 % Bankkredit für PPP-Forfaitierungsmodelle in Deutschland: 3.2%, 6-14 Basispunkte über Kommunalkredite Folgerungen: Zinsdifferenz konventionell PPP: 1 2%; Forfaitierungsmodelle geringer. Referat ETH Seite 3
4 2. PPP rechnet sich nicht Es kommt darauf an! Der Wirtschaftlichkeitsvergleich zeigt es! Wirtschaftlichkeitsberechnungen gibt es viele. Aber... Der standardisierte PPP-Beschaffungsvariantenvergleich vergleicht die Lebenszykluskosten (80 % Betriebskosten!) Zusatzkosten: Höhere Finanzierungskosten, privater Gewinn, evt. Steuern, evt. Transaktionskosten Minderkosten: Einsparungen bei Bau und Betrieb, Risikokosten, evt. Transferkosten Vergleich ermöglicht echtes Benchmarking Der PPP-Wirtschaftlichkeitsvergleich fördert das Denken in Varianten und den Wissensaustausch! Wirtschaftlichkeitsvergleiche (inkl. Sensitivitätsanalysen) ergeben schlüssige Ergebnisse Referat ETH Seite 4
5 3. PPP führt zu Lohndumping Falsch! Die Wirtschaftlichkeit rechnet sich anders! Faktoren der Wirtschaftlichkeit: Optimierung von Bau und Betrieb im ganzen Lebenszyklus Vergabe von Bau und Betrieb im Wettbewerb (nicht nur Bau) Funktionale Ausschreibung (offenes Geschäftsmodell) Kostendisziplin und Effizienzdruck des privaten Wirtschafters/Investors Innovationskraft des Privaten im Wettbewerb Synergiepotenziale öffentliche und private Nutzungen; z.b. wirtschaftliche Zusatznutzen Optimale Verteilung der Risiken und der Risikokosten Disziplinierung der öffentlichen Hand bei der Bestellung; weniger Nachträge weitere neuartige Anreizmechanismen (z.b. Boni/Mali) Referat ETH Seite 5
6 4. PPP verschiebt Schulden auf nächste Generationen Falsch: PPP ist nachhaltiges Bauen wirtschaftlich umgesetzt! Vergleich KBV PPP unter HRM Cash Flows konventionelle Variante (KBV) Cash Flows PPP Variante (PPP) Belastung Erfolgsrechnung KBV HRM1 (Betrieb + deg. Abschreibungen) Belastung Erfolgsrechnung KBV HRM2 (Betrieb + lin. Abschreibungen) Belastung Erfolgsrechnung PPP HRM1/2 (PPP-Entgelt) Bemerkung: Darstellung unter IPSAS abhängig von konkreter Ausgestaltung PPP Vertrag (z. T. vergleichbar mit Abbildung unter HRM2) Referat ETH Seite 6
7 5. PPP schaltet das Parlament und das Volk aus Falsch! PPP kann/soll die Wahrnehmung öffentlicher Interessen fördern! PPP hat alle rechtsstaatlichen Erfordernisse zu erfüllen PPP soll und muss als nachhaltiges Konzept - die Qualitätsansprüche an die Erfüllung öffentlicher Interessen erfüllen! Problem: Viele innovative Zusammenarbeitsmodelle (Investorenmodelle, Miet- und Leasingmodelle) sind heute in der Praxis insbesondere finanzrechtlich noch nicht einwandfrei geklärt. Positivrechtliche Regelungen sind erwünscht. Dabei sind die verschiedenen Zusammenarbeitsmodelle gleich zu behandeln (z.b. keine Diskriminierung von PPP gegenüber heutigen Miet- oder Leasinglösungen). Referat ETH Seite 7
8 6. PPP haben wir nicht nötig, wir bauen selber Falsch! Private Lösungen sind bereits ein Boom! Sehr viele Investoren- und Mietmodelle in der Praxis (vgl. Studie Wüest und Partner, 2007), vgl. insbesondere im Gesundheits-, Sozial-, Bildungs-, Kultur-, Sportbereich PPP Diskussion im Dilemma! Argument der kritischen öffentlichen Hand: PPP ist Privatisierung! Argument der kritischen Privatwirtschaft: PPP macht die öffentliche Hand intelligent und drückt Margen! Das richtige Argument : PPP ist ein nachhaltiges Modell der Erstellung von öffentlichen Infrastrukturen mit einer Win-Win Situation für öffentliche Hand und Private Referat ETH Seite 8
9 7. PPP ist kein Thema für die Finanzdirektion. Falsch! Engagement der Finanzen ist wichtig! Wirtschaftlichkeitsprinzip als Verfassungsgrundsatz! Zu wenig Wirtschaftlichkeitsdruck auf priorisierte Investitionen! Keine Anreize zu übergreifenden wirtschaftlichen Optimierungen (mein Budget geht vor wirtschaftlicher Optimierung)! Nutzung von Synergien mit der Privatwirtschaft im Rahmen von PPP können zu erheblichen finanziellen Einsparungen führen! Eine nachhaltige PPP Entwicklung braucht ein Kompetenzzentrum auch/insbesondere bei der für die öffentlichen Finanzen zuständigen Stelle! Referat ETH Seite 9
10 Schlussbemerkungen PPP in der Schweiz bewegt sich immer noch im Rahmen derjenigen anderer Länder in einer Frühphase der PPP Entwicklung. Die weitere Entwicklung hängt insbesondere davon ab, ob rasch eine Anzahl von Pilotprojekten lanciert und erfolgreich vergeben werden können. die Verantwortlichen für öffentliche Finanzen sich für das mögliche wirtschaftliche Potenzial interessieren und entsprechende Rahmenbedingungen und Anreize für die Entwicklung von PPP aufstellen. es gelingt, in der Schweiz eine innovative PPP-Gemeinschaft zu entwickeln, bei der alle Beteiligten Wissen generieren, austauschen und Standards entwickeln. Referat ETH Seite 10
11 Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! AG Urs Bolz, Partner Dr. iur., Fürsprecher, LL.M. Leiter Beratungsgruppe öffentliche Dienstleistungen Leiter PPP-Kompetenzzentrum PwC CH Mitglied Global PwC Leadership Team PPP Herausgeber/Autor Grundlagenstudie PPP in der Schweiz (2006) Gesamtverantwortlicher für zahlreiche abgeschlossene und laufende PPP-Projekte in der Schweiz Bahnhofplatz 10 Postfach CH Bern urs.bolz@ch.pwc.com Tel Fax Referat ETH Seite 11
12 AG AG (PwC) bietet Lösungen in drei Bereichen an: Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung sowie Wirtschaftsberatung (unter anderem auch im öffentlichen Sektor) An 15 verschiedenen Standorten in der Schweiz arbeiten heute Mitarbeiter Führend im öffentlichen Sektor der Schweiz (30 spezialisierte Beraterinnen und Berater) Reichhaltige Erfahrung im Bereich PPP in der Schweiz (seit 2000) Federführung Grundlagenstudie PPP in der Schweiz International vernetztes, spezialisiertes PPP Team mit reichhaltiger Erfahrung auf öffentlicher und privater Seite Reichhaltige Praxiserfahrung mit PPP in der Schweiz (diverse abgeschlossene und laufende Mandate, z.b. Potenzialanalysen PPP, Eignungstests, Wirtschaftlichkeitsvergleiche, Second Opinions, Prozessberatung öffentliche Hand, Bieterberatung). Referat ETH Seite 12
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