Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
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- Mina Möller
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1 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Lehrplan für die Berufsfachschule Berufsfachschule zum Erwerb von Zusatzqualifikationen Ernährung, Erziehung, Pflege Fachbereich Pflege Schwerpunkt Fachhauswirtschafter/ Fachhauswirtschafterin Rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen Schuljahr 1 und 2
2 2 Rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen Vorbemerkungen Die angehenden Fachhauswirtschafterinnen und Fachhauswirtschafter nehmen ihre Aufgabe und Rolle im Netzwerk professioneller Hilfen und Dienste ein und übernehmen hierfür Verantwortung. Sie erwerben dazu die Kenntnisse über einschlägige Rechtsgrundlagen, die für ihren beruflichen Verantwortungsbereich wesentlich sind. Das Zurechtfinden in Rechtsvorschriften ist mit Hilfe von Gesetzestexten und konkreten Rechtsfällen zu üben. Leitlinie ihrer Arbeit ist die Beachtung der Menschenwürde ihrer Klienten. Sie sind in Qualitätssicherungsmaßnahmen eingebunden.
3 Rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen 3 Lehrplanübersicht Schuljahr Lehrplaneinheiten Zeitrichtwert Gesamtstunden Seite 1 und 2 1 Arbeits- und Tarifrecht Haftungs- und Strafrecht Betreuungsrecht und Heimrecht Familien- und Erbrecht Sozialgesetzgebung Qualitätsmanagement Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung 20 80
4 4 Rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen
5 Rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen 5 Schuljahr 1 und 2 Zeitrichtwert 1 Arbeits- und Tarifrecht 14 Die Schülerinnen und Schüler stellen die inhaltlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen ihrer Arbeit dar. Sie begründen die Notwendigkeit ständiger Kooperation mit anderen Beteiligten und zeigen dies anhand von Beispielen auf. Sie wenden Arbeitsschutzbestimmungen in ihrem Bereich an. Funktionsbild Fachhauswirtschafterin Arbeitsvertrag Aufgaben, Anforderungen, Abgrenzung zu anderen Berufsgruppen Arbeitszeitbestimmungen, Urlaub, Mutterschutz, Beendigung Anstellungsträger Interessenvertreter Tarifparteien Berufsgenossenschaft Unfallverhütung; vgl. LPE 1 Hauswirtschaftliche Betreuung und Versorgung 2 Haftungs- und Strafrecht 18 Die Schülerinnen und Schüler schützen bei ihrer täglichen Arbeit die Grundrechte und greifen in diese nur im begründeten Notfall ein. Sie beachten im beruflichen Alltag, dass bewegungseinschränkende und freiheitsentziehende Maßnahmen, Zwangsernährung und unterlassene Hilfeleistung haftungs- und strafrechtliche Konsequenzen haben können. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Grundbegriffe des Haftungs- und Strafrechts. Grundrechte Deliktfähigkeit und Schuldfähigkeit Menschenwürde, Datenschutz, Recht auf Leben, Freiheit der Person, Religionsfreiheit Öffentliches und privates Recht Aufsichts- und Sorgfaltspflicht Grundlagen der Haftung Verschulden Rechtswidrigkeit Vorsatz und Fahrlässigkeit Relevante Straftatbestände wie unterlassene Hilfeleistung, Verletzung von körperlicher Unversehrtheit, Freiheit, Eigentum; Auch Rechtfertigungsgründe, z. B. Einwilligung, Notwehr, Nothilfe
6 6 Rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen 3 Betreuungsrecht und Heimrecht 12 Die Schülerinnen und Schüler begründen die rechtlichen Vorkehrungen, die es ermöglichen sollen, dass im Falle von Krankheit oder Alter ein selbstbestimmtes Leben und Handeln möglich bleibt. Sie beschreiben die Regelungen des Betreuungsrechts, wenden sie in konkreten Situationen an und sind sich der Grenzen der Betreuungsvollmacht, insbesondere bei dementen Menschen, bewusst. In Fragen der Patientenverfügung führen die Schüler und Schülerinnen beratende Gespräche. Sie erläutern für sie relevante Regelungen des Heimrechts Betreuungsrecht Bestellung und Aufhebung Aufgabenkreise Rolle Vormundschaftsgericht Z. B. bei freiheitsentziehenden Maßnahmen Patientenverfügung Heimrecht Heimvertrag Kontrollorgane Z. B. bezüglich künstlicher Ernährung Landesheimgesetz; vgl. LPE 3 Hauswirtschaftliche Betreuung und Versorgung MDK, Heimaufsicht, Gesundheitsamt 4 Familien- und Erbrecht 6 Die Schülerinnen und Schüler stellen die grundlegenden Regelungen des Familien- und Erbrechts dar. Familienrecht Erbrecht Sorgerecht, Unterhalt Gesetzliche Erbfolge, Testament, Pflichtteilsanspruch, Einschränkung lt. Heimgesetz 5 Sozialgesetzgebung 6 Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das System der Sozialversicherungen. Sie ordnen erbrachte Leistungen der Pflegeversicherung oder Krankenversicherung als Kostenträger zu und grenzen die Grundsicherung im Alter davon ab. Die Schülerinnen und Schüler prüfen weitere Finanzierungsmöglichkeiten. Übersicht Sozialversicherungen Pflegeversicherung Insb. PV, KV Barbetrag
7 Rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen 7 Sozialhilfe in stationären Einrichtungen Weitere Finanzierungsmöglichkeiten Hilfe zur Pflege gemäß 68, 69 BSHG Wohngeld, Geldzuwendungen, Gebührenbefreiung 6 Qualitätsmanagement 4 Die Schülerinnen und Schüler begründen die Notwendigkeit von Qualitätsentwicklung. Sie beschreiben exemplarisch eine mögliche Vorgehensweise. Qualitätsentwicklungsprozess Ist-Analyse Zielformulierung Umsetzung Evaluation Z. B. PDCA-Zyklus; vgl. LPE 4 Hauswirtschaftliche Betreuung und Versorgung SMART-Kriterien
8 8 Rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen
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