HILFT. unfälle verhüten. the club. Automobil Club der Schweiz Automobile Club de Suisse Automobile Club Svizzero

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1 UTES SEHEN HILFT the club unfälle verhüten Automobil Club der Schweiz Automobile Club de Suisse Automobile Club Svizzero

2 Inhalt the club Ihre eigene Sicherheit gutes Sehen Ihre eigene Sicherheit gutes Sehen 3 Das Auge 4 5 Sehfehler 6 7 Sehvorgänge 8 9 Sehen Sie gut? Optische Täuschungen Sicherheit im Strassenverkehr Der Mensch erfasst etwa 80 bis 90 Prozent einer Situation über das Auge. Als Strassenverkehrsteilnehmer ist gutes Sehen und Gesehenwerden überlebensnotwendig. Aber längst nicht jeder Verkehrsteilnehmer sei er Autofahrer oder Fussgänger sieht gut. Statistische Erhebungen haben gezeigt, dass etwa jeder fünfte Fehlsichtige keine oder eine nicht ausreichende Brille trägt. Längst nicht alle von ihnen waren sich dieser Tatsache bewusst. Nicht korrigierte Sehfehler stellen eine erhebliche Unfallgefahr dar. Eine Brille oder Kontaktlinsen können dieses Problem leicht lösen. Diese Broschüre möchte allen Verkehrsteilnehmern sagen, was sie über ihr Sehvermögen wissen sollten. Wie häufig sollten die Augen überprüft werden? Wie können sich Fussgänger deutlich sichtbar machen? Welche Massnahmen sind für ein Verkehrsmittel (Auto, Velo, Motorrad) zu ergreifen? Sehprobleme können in den verschiedensten Formen auftreten, aber auch in den verschiedensten Situationen. Gute Sicht hängt nicht immer nur vom Auge ab. Wer die kritischen Momente kennt, kann sich auf sie einstellen und sich richtig verhalten. 2 Zusätzliche Exemplare dieser Broschüre sowie weitere Informationen über Unfallverhütung und Verkehrssicherheit erhalten Sie kostenlos beim: Automobil Club der Schweiz, Wasserwerkgasse 39, 3000 Bern 13 3

3 Das Auge Die Lider Ober- und Unterlid mit ihren Wimpern schützen das Auge vor Fremdkörpern, Staub und Schmutz. Der regelmässige Lidschluss erfolgt reflektorisch, d. h. unbewusst. Dabei reinigen die Lider immer wieder die Augenoberfläche. Binde- und Hornhaut werden regelmässig mit Tränenflüssigkeit befeuchtet. In Schreckmomenten werden die Lider automatisch fest geschlossen (Reflex). Die Tränendrüsen In den Lidrändern befinden sich viele kleine Tränendrüsen, die regelmässig Tränenflüssigkeit abgeben. Mit ihr wird die Augenoberfläche feucht gehalten. Im Oberlid befindet sich schläfenwärts die grosse Tränendrüse, die bei seelischer Erschütterung (Trauer, Freude, Schmerz) Tränenflüssigkeit in grosser Menge ausschüttet. Die Tränendrüsen werden durch das willentlich nicht beeinflussbare, vegetative Nervensystem gesteuert. Die Bindehaut Je eine Schleimhautfalte überzieht die Innenseite des Ober- und Unterlides und setzt sich bis an den Rand der Hornhaut auf der Oberfläche des Augapfels fort. Wie alle Schleimhäute dient sie hauptsächlich der Keimabwehr. Die Hornhaut Hornhaut und Lederhaut bilden die äussere Hülle des Augapfels. Beide sind von extremer Festigkeit. Während die Lederhaut sehnig, weisslich aussieht, ist die Hornhaut glasklar. Ihre Durchsichtigkeit erklärt sich durch ihre regelmässige Struktur und das Fehlen von Blutgefässen. Sie ist uhrglasförmig gewölbt. Ihr horizontaler Durchmesser ist etwas grösser als der vertikale. Die Hornhaut ist das Organ mit der stärksten optischen Wirkung. Hornhaut Linse Pupille Iris Aderhaut Netzhaut Sehzentrum Sehnerv Lederhaut Viel Licht: verengte Pupille Wenig Licht: erweiterte Pupille Die Regenbogenhaut Die Regenbogenhaut, auch Iris genannt, dient mit ihren vielen Farbpigmenten der Abdunkelung des Auginneren. Sie regelt mit der Pupille den Lichteinfall in das Auge, ähnlich einer Fotoblende. Die Pupillenreaktion wird unbewusst gesteuert. Die Linse Aufgabe der Augenlinse ist die Einstellung der Optik des Auges auf verschiedene Entfernungen. Je nachdem ob ein weit entfernter oder nahe gelegener Gegenstand betrachtet werden soll, muss sie sich abflachen oder verdicken. Diese Reaktionen ermöglichen der Ziliarmuskel und die Zonulafasern, an denen die Linse befestigt ist. Die Linse selbst hat keine Muskeln und Blutgefässe. Die Netzhaut Die wichtigste Verbindung zum Gehirn, und damit zum eigentlichen Sehen, bildet die Netzhaut. Sie hat einen komplizierten, mehrschichtigen Aufbau. In ihr werden die in das Auge einfallenden Lichtreize in Nervenreize umgewandelt und an das Sehzentrum im Gehirn weitergeleitet. Die Netzhaut enthält ca. 130 Millionen Sehzellen, die Zapfen und Stäbchen. Linsenmuskel Augenmuskel 4 5

4 Sehfehler Ein Auge, das keine Korrektion benötigt, wird als rechtsichtig bezeichnet. Kinderaugen Säuglinge und Kleinkinder sind in der Regel leicht weitsichtig (übersichtig, hyperop). Ihre Augen sind für das optische System ihrer Augen zu kurz gebaut. Das Fernbild liegt hinter der Netzhaut, kann aber durch Akkommodation (Einstellarbeit der Augenlinse) auf die Netzhaut fokussiert werden. Kinder erlangen erst im Alter von vier bis sechs Jahren die volle Sehleistung. Kleinkinder können also grosse Entfernungen noch gar nicht überblicken. Der Säugling erlernt in den ersten Monaten das Sehen. Zunächst besteht noch keine feste Koordination beider Augen. Räumliches Sehen ist am Anfang noch nicht vorhanden. Die Struktur der Netzhaut entwickelt sich umso besser, je mehr Sehanreize dem Baby gegeben werden. Zuerst sieht es nur Umrisse, später kann es immer mehr Details erkennen. Volle Sehleistung/Rechtsichtigkeit/ Emmetropie In der Fachsprache vergleicht man bei Sehprüfungen das Auflösungsvermögen der Augen mit genormten Sehzeichen. So wird bestimmt, ob ein Auge eine Sehleistung von 1,0 oder 0,5 umgangssprachlich 100 Prozent oder 50 Prozent hat. Die Prozentangaben sind irreführend, weil von einer genormten Grösse gesprochen wird, bei der Werte über 1,0 (100 %) durchaus üblich und möglich sind. Eine Sehschärfe von 1,0 (100 %) zu haben bedeutet, auf 1 m Entfernung zwei Punkte unterscheiden zu können, die 0,29 mm voneinander entfernt liegen. Es gibt Augen, die noch kleinere Abstände unterscheiden können. Die haben dann eine Sehschärfe über 1,0. Und es gibt Augen, die diesen Wert trotz optimaler Brillen- oder Kontaktlinsenkorrektur nicht erreichen. Für Fahrausweisanwärter hat der Gesetzgeber Mindestanforderungen an die Sehleistung festgelegt. Deshalb muss sich jeder Neubewerber dem Sehtest unterziehen. Das normalsichtige Auge wirft ein scharfes Bild auf die Netzhaut. Das übersichtige oder hypermetropische Auge ist zu kurz. Das Bild entsteht hinter der Netzhaut. Korrektur durch Brillengläser mit sammelnder (konvexer) Wirkung. Das kurzsichtige oder myope Auge ist zu lang. Das Bild entsteht vor der Netzhaut. Korrektur durch Brillengläser mit zerstreuender (konkaver) Wirkung. Übersichtigkeit/Hyperopie Bleibt ein Auge trotz zunehmendem Alter des Kindes für dessen optisches System zu kurz, so bleibt es übersichtig. Dies wird mit Konvexlinsen korrigiert. Viele übersichtige Personen realisieren ihren Sehfehler zunächst nicht, da er durch Einstellarbeit der Augenlinse ausgeglichen werden kann. Diese Kompensation führt aber häufig zu Kopfschmerzen oder Abneigung zu Feinarbeiten und Lesen. Übersichtige Personen brauchen häufig bereits in jungen Jahren (vor dem 40. Lebensjahr) eine Lesebrille. Kurzsichtigkeit/Myopie Wächst das Kind zu heftig, was gern während der Pubertät geschieht, oder ist es von Geburt an zu lang gebaut, so ist es kurzsichtig (myop). Der Fernpunkt des Auges liegt vor der Netzhaut. Weit entfernte Gegenstände werden nicht deutlich gesehen, nahe Objekte werden gut erkannt. Das Kind kann z. B. nicht mehr bis zur Tafel sehen. Die Korrektion erfolgt durch Konkavlinsen. Kurzsichtigkeit verändert sich gern bis zum 25. Lebensjahr, kann aber auch später immer wieder ändern. Hornhautverkrümmung/Astigmatismus Die Hornhaut ist normalerweise nicht ganz kugelförmig. Bei Rechtsichtigen wird diese leichte Verkrümmung durch das Gehirn oder die Augenlinse ausgeglichen. Bei stärkeren Krümmungsdifferenzen sieht man verzerrt und sollte eine zylindrische Korrektion tragen. Meist verändert sich eine Hornhautverkrümmung im Laufe des Lebens nur wenig. Hornhautverkrümmung kann auch kombiniert mit Übersichtigkeit oder Kurzsichtigkeit auftreten. Alterssichtigkeit/Presbyopie Dieses Phänomen macht sich in der Regel zwischen dem 40. und dem 45. Lebensjahr bemerkbar; man braucht eine Lesebrille bei uneingeschränkter Fernsicht. Hierbei handelt es sich um einen alle Menschen betreffenden «normalen» Veränderungprozess der Augenlinse, eine Verhärtung. Infolge dieser Verhärtung, die im Grunde vom Zeitpunkt der Geburt an beginnt, kann sich die Linse beim Nahsehen nicht mehr genügend verdicken. Ein Text oder ein Gegenstand wird unscharf gesehen und muss weiter weg gehalten werden. Bis etwa zum 70. Lebensjahr «verschlechtert» sich dieser Zustand. Entsprechend muss die Nahkorrektur angepasst werden. Bei Rechtsichtigen kann je nach Tätigkeit eine reine Nahbrille ausreichen. Bei allen Fehlsichtigen empfiehlt sich eine Kombination von Fern- und Nahkorrektur. Dafür sind Zwei-, Drei- oder Mehrstärkengläser (Bifokal-, Trifokal- oder Multifokal-/Gleitsichtgläser) erhältlich. Ihre Verwendung hängt vor allem von der ausgeübten Tätigkeit und dem Lebensalter ab. Lassen Sie sich vom Augenoptiker Ihres Vertrauens beraten. Verschlechtert das Brillentragen die Sehleistung? Diese Behauptung wird immer wieder besonders von Übersichtigen aufgestellt, ist aber nie bewiesen worden. In den meisten Fällen lässt der Vergleich der Sehschärfe ohne zu mit Brille diesen Eindruck entstehen. Ebenfalls entsteht das Gefühl einer gewissen Abhängigkeit von der Korrektion. «Früher konnte ich das noch ohne Brille erkennen», hört man oft in dieser Situation. Kurzsichtige sehen ab einer gewissen Stärke ohne Brille auf die Ferne so schlecht, dass sie freiwillig zur Brille greifen. Eine gute Sehschärfe schützt Sie selbst und andere! 6 7

5 Sehvorgänge Sehfehler bemerken Nur starke Sehfehler werden von den Betroffenen selbst bemerkt. Kinder haben keinen Vergleich mit «früher». Veränderungen der eigenen Korrektur werden meist erst bemerkt, wenn sie markant sind. Eine regelmässige Augenkontrolle beim Augenarzt oder Augenoptiker spätestens alle drei Jahre ist zu empfehlen. Besonders ältere Fahrzeuglenkerinnen und -lenker sollten regelmässig ihre Sehleistung prüfen lassen. Nummernschilder sollten auf 25 m, Wegweiser auf 40 m erkannt werden. Ein kleiner Selbsttest zwischendurch oder ein Vergleich mit anderen Personen kann Hinweise geben. Anpassung an das Licht Jeder Autofahrer kennt die Situation: Man fährt in einen dunklen Tunnel hinein oder aus dem Tunnel heraus und sieht zunächst fast nichts, weil das Auge sich erst an die Lichtverhältnisse anpassen muss. Bis sich das Auge angepasst (adaptiert) hat, vergehen einige Sekunden. Die Pupillenweite muss sich verändern, um die Lichtmenge richtig zu dosieren. Hier ist erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Bei grellem Sonnenlicht sollte wegen der Blendung eine Sonnenbrille getragen werden. Beim Fahren im Dunkeln sollte man nicht direkt in die Scheinwerfer des entgegenkommenden Fahrzeuges schauen, sondern den Blick gegen den Strassenrand wenden. Räumliches Sehen Das Abschätzen von Entfernungen ist nur durch die unterschiedlichen Sehwinkel beider Augen möglich. Durch die so genannte Parallaxe beider Augen wird ein Bild erst räumlich gesehen. Distanzen, Geschwindigkeiten und Verkehrsabläufe richtig einzuschätzen, setzt räumliches Sehen voraus. Sehgeschwindigkeit Bei guter Sicht und übersichtlichen Verkehrsverhältnissen ist meist genügend Zeit, um richtig zu reagieren. Etwa zehn Bilder pro Sekunde kann ein Auge getrennt wahrnehmen. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten ist eine gute Sehfähigkeit Voraussetzung für gute Reaktion. Ereignisse im seitlichen (peripheren) Gesichtsfeld werden vom Auge registriert, aber nicht scharf gesehen. Ein Blickwechsel ist nötig, kostet aber Zeit und verzögert die Reaktion. Farbenblindheit Störungen der Farbwahrnehmung sind erblich und bis heute nicht korrigierbar. Vornehmlich Männer sind davon betroffen, während Frauen die Veranlagung dazu vererben. Rot/Grün-Störungen sind am häufigsten. Die Farben Rot und Grün erscheinen dabei grau und können bei absoluter Farbenblindheit nicht unterschieden werden. An Ampeln orientieren sich die Betroffenen meist an der Position und der Helligkeit der Signallichter. Verwechslungen von Brems- und Schlusslichtern sind schnell möglich. Deshalb gilt für die Betroffenen: bitte Abstand halten! Doppelbilder Müdigkeit, Nikotin, Alkohol, andere Drogen und Medikamente wie Beruhigungs- oder Aufputschmittel haben ungünstige Auswirkungen auf die Wahrnehmung. Doppelbilder erscheinen, wenn das Gehirn die Seheindrücke beider Augen nicht mehr koordinieren kann. Bereits vor diesem Stadium kommt es zu Störungen im Nervensystem, d. h. zu verzögerter Reaktionszeit. Das räumliche Sehen verschlechtert sich. Das Gefühl für Distanzen und Geschwindigkeiten geht verloren. Das Gesichtsfeld engt sich ein, man schaut wie durch eine Röhre und nimmt periphere Ereignisse nicht mehr wahr. Vorsicht auch vor der Wirkung von beruhigenden Husten- und Grippemitteln! Sie können Reaktionszeit und Sehleistung beeinträchtigen und Sie als Fahrzeuglenker somit stark beeinträchtigen. Bitte lesen Sie die Beipackzettel! Einäugigkeit Einäugige Fahrzeuglenker oder Personen mit einseitiger, starker Sehbehinderung haben Schwierigkeiten mit dem räumlichen Sehen, dem Abschätzen von Entfernungen und Geschwindigkeiten. Hier gilt: bitte Abstand halten. Geschehnisse auf der sehschwachen oder blinden Augenseite werden weniger gut wahrgenommen. 8 9

6 Sehen Sie gut? 0,8 Sehtest in die Nähe Dieser Test muss zuerst mit dem einen, dann mit dem anderen Auge gemacht werden. Aus normaler Lesedistanz (30 bis 35 cm) sollte der Test bis 0,7 gelesen werden können. Die Boote ergriffen die Flucht nach Westen zu, und wir sahen uns hier in derselben Verlegenheit, wie bei unserer Ankunft auf den Kanarien 0,7 Küsten aus der Ferne gesehen, verhalten sich wie Wolken, in denen jeder Beobachter Der unten stehende Sehtest soll Ihnen helfen, rudimentäre Sehfehler zu erkennen. Nur Sie können abschätzen, wie gut oder wie schlecht Sie sehen. Aber zuverlässig kann Sie nur der Augenarzt oder der Augenoptiker untersuchen. Gehen Sie frühzeitig zu einem Spezialisten, und scheuen Sie den Besuch nicht, wenn Sie feststellen, dass mit Ihren Augen etwas nicht stimmt. Lieber einen Besuch zu viel als einen zu wenig. Sehtest für Kleinkinder Bei kleinen Kindern ist es schwieriger, das Sehvermögen zu testen. Für eine Vorabklärung zu Hause können Zeichen, Tiere oder Spielsachen verwendet werden, die dem Kind bekannt sind. Fertigen Sie dafür auf einem grossen, weissen Stück Papier eine Zeichnung in entsprechender Grösse an (ca. 2,5 cm hoch) und verwenden Sie diese als Testbild. Bei einer Entfernung von vier Metern muss der Test einäugig durchgeführt werden. Decken Sie zuerst das eine Auge ab, dann das andere. Wenn das Kind die Zeichen nicht erkennen kann, empfiehlt sich ein Gang zum Augenarzt. Sehtest für Erwachsene Hängen Sie die unten stehenden Zahlenreihen in Augenhöhe auf und versuchen Sie, abwechselnd mit einem Auge die Zahlen aus einer Entfernung von 4 m zu lesen. Wenn Sie bei der mittleren Zeile Mühe haben, sollten Sie Ihre Augen testen lassen. Brillenträger führen den Test zuerst mit und dann ohne Brille durch. Wenn Sie mit Brille nicht mindestens eine Zeile mehr lesen können, sollten Sie die Brille überprüfen lassen. Als Autofahrer sind Sie nicht fahrtüchtig, wenn Sie die mittlere Zeile aus 3 m Distanz nicht lesen können. 0,6 0,5 vor der kleinen Insel Graciosa. Niemand an Bo die Gegenstände erblickt, die seine Einbildungskraft beschäftigen. Die einen hielten Blicken wir beim Einbruch der Nacht hinaus über die Prärien, die bis zum Horizont fortreichen, oder über die grün bewachsene, sanft gewellte Hochebene, so war es uns gerade wie in den Steppen Orinoko, als sähen wir weit weg den gestirnten Himmel. Die letzten Tage unserer Überfahrt waren nicht so günstig, als es das milde Klima und Der Baum, unter dem wir sassen, die leuchtenten Insekten die in der Luft tanzten, die glänzenden Sternbilder im Süden, das alles mahnte uns daran, wie weit wir von der Heimat entfernt waren. Wenn nun inmitten dieser fremdartigen Natur, aus einer Schlucht herauf das Schellengeläut Schützen Sie Ihre Augen! Wenn man bedenkt, dass gegen 90 % aller Wahrnehmungen mit den Augen gemacht werden, sollte den Augen mehr Sorge getragen werden: Dämmerlicht und zu schwache Beleuchtung ermüden die Augen. Starke Hell-Dunkel-Kontraste und Blendungen sind zu vermeiden. Unnatürliche Beleuchtungsverhältnisse können mit leicht getönten Filtergläsern oder dem Arbeitsplatz angepassten, entspiegelten Brillengläsern korrigiert werden. Eine Lesedistanz von 35 bis 45 cm bei normalgrosser Druckschrift schont Ihre Augen. Wenn dieser Abstand nicht eingehalten werden kann, sollten Sie Ihre Augen überprüfen lassen. Bei extrem feinen Arbeiten ist eine dem Arbeitsabstand entsprechende Brille oder Lupe zu verwenden. Sonnenbäder setzen die Sehleistung vorübergehend herab und schränken die Anpassungsfähigkeit der Augen ein, was besonders beim Autofahren in der Nacht gefährlich wird. Darum: Kein Weekend am Strand oder im Schnee ohne Sonnenbrille! Lassen Sie die ultravioletten Strahlen in grösseren Höhen nicht direkt auf Ihre Augen einwirken. Auch hier: Setzen Sie eine gute Sonnenbrille mit Ultraviolett- und eventuell Seitenschutz auf. Halten Sie Rauch, Zugluft, Staub und Splitter von Ihren Augen fern. An gefährdeten Arbeitsplätzen sind Schutzbrillen mit Sicherheitsgläsern zu tragen. Entfernen Sie kleine Fremdkörper am Auge vorsichtig durch Abtupfen mit einem Tuchzipfel oder Wattebausch. Bei Schmerzen unbedingt einen Augenarzt aufsuchen! 10 11

7 Optische Täuschungen ➌ ➍ ➊ Was wir sehen ➊ Wirken auf Sie alle Quadrate gleich gross und geradlinig? Wohl kaum! Denn unser Auge ist nicht in der Lage, Figur und Hintergrund zu trennen. In der Natur werden wir nicht mit solchen Situationen konfrontiert. So fehlt unserem Auge die Übung, und wir lassen uns von diesen Mustern täuschen. Hell und Dunkel ➋ Was erkennen Sie in der unten abgebildeten Figur? Eine Vase oder zwei sich anschauende Gesichter? Unser Auge ist nicht imstande, beide Sujets gleichzeitig zu erfassen, da wir jedes nur auf dem Hintergrund des anderen sehen können. ➋ Parallelen ➌ Alle Linien in diesen Zeichnungen laufen parallel zueinander. Durch das umgebende Muster scheinen sie aber auseinander bzw. gegeneinander zu laufen. Konzentrische Kreise ➍ Auf den ersten Blick scheint es sich bei dieser Abbildung um eine Spirale zu handeln. Beim genauen Hinschauen stellt man fest, dass es in sich geschlossene Kreise sind. Doch selbst durch intensive Vorstellung der wirklichen Verhältnisse kann man sich nicht von dieser Täuschung lösen. Wahrnehmung und Wirklichkeit ➎ Wird eine Figur auf einen Perspektivraster gesetzt, wird sie durch die Tiefenwirkung des Strahlenbündels verzerrt. So schätzen wir die vorderste Gestalt etwa halb so gross wie die hinterste. ➎ 12 13

8 Sicherheit im Strassenverkehr Wichtig: die Kleidung Sehen und gesehen werden sind wichtige Voraussetzungen im heutigen Strassenverkehr. Nachts, besonders im Herbst und Winter, bei Regen, Schnee und Nebel ist die Sicht für alle Verkehrsteilnehmer schlecht. Es ist deshalb wichtig, gut sichtbare, helle Kleidung zu tragen. Verschiedene Berufsgruppen tragen im Strassenverkehr das auffällige Orange. Diese Farbe hat eine Signalwirkung und ist früh erkennbar. Für Radfahrer und Fussgänger, Erwachsene und Kinder gibt es zusätzliche Möglichkeiten, früh gesehen zu werden. Reflektoren, Stirn- oder Armbänder aus reflektierendem Material helfen mit, dass der Autofahrer die Fussgänger auch aus grösserer Entfernung wahrnimmt. Wie weit sehen Autofahrer bei schlechter Sicht? Auf dem Bild rechts sieht man, wie wichtig die Kleidung an trüben und dunklen Tagen ist. Der Bremsweg eines Autos auf regennasser Strasse beträgt 28,5 m, und das schon bei 50 km/h. Einen dunkel gekleideten Fussgänger sieht ein Autofahrer aber erst aus ca. 25 m Entfernung. Da kann es zu einer gefährlichen Situation kommen. Hell gekleidete Fussgänger sind schon ab 40 m zu sehen. Und hell gekleidete Fussgänger, die Reflektoren am Mantel tragen, sind sogar 130 bis 140 m weit zu sehen. Wenn gut sichtbare Kleidung getragen wird, kann man viel zur eigenen Sicherheit beitragen. Blendung Besonders nachts können Scheinwerfer und starke Lichtquellen blenden und so zu einem echten Problem werden. In dem Moment, in dem die Lichtquelle aus dem Blickwinkel wieder verschwindet, ist man so geblendet, dass alles schwarz vor Augen erscheint. Es entsteht ein richtiges «schwarzes Loch». Diese Blendwirkung nennt man «Blindzeit». Bis die Augen sich wieder an die Dunkelheit angepasst haben, vergehen einige Sekunden, je nach Intensität der Blendung und Alter des Geblendeten. In dieser Lage können die weissen Sicherheitslinien am rechten Strassenrand sehr hilfreich sein. Nachts sind alle Katzen grau In der Nacht geschehen fast doppelt so viele Verkehrsunfälle wie am Tag. Da im Dunkeln nur die Hell-Dunkel-Rezeptoren (Sehzellen) der Netzhaut ansprechen, ist die Sehleistung deutlich vermindert gegenüber dem Tagsehen. Die Nachtsehleistung beträgt etwa 30 % der Tagsehleistung. Wer seine Fernbrille nicht trägt, begibt sich und andere in Gefahr! Manche Menschen sind in der Dämmerung und nachts so genannt «nachtmyop»; sie werden mit zunehmender Dunkelheit kurzsichtiger. Diese Nachtmyopie kann 0,5 bis 1,5 dpt betragen. Sie erklärt sich hauptsächlich m durch in der Dunkelheit stark geweitete Pupillen. Für nachtmyope Fahrzeuglenker, die viel in der Nacht fahren, empfiehlt sich eine Zusatzbrille mit entsprechend stärkerer Korrektion. Regelmässig zur Augenkontrolle Fehlsichtige sollten regelmässig ihre Sehleistung und ihre Brillenkorrektion durch einen Augenarzt oder Augenoptiker prüfen lassen. Ab dem 40. Lebensjahr sollte regelmässig eine Glaukomvorsorge (Glaukom = Grüner Star) durchgeführt werden. Ein Sehtest an einer Gewerbeschau oder einem Sehtestmobil, wie es der ACS hat, ersetzt keine ausführliche Sehprüfung und kann auch nicht Grundlage für eine Brillenglasverordnung sein. Bei Problemen mit den Augen sollte in jedem Fall ein Augenarzt aufgesucht werden. Unbedingt beachten Auch durch das Auto kann viel zur Verkehrssicherheit beigetragen werden. Bitte beachten Sie folgende Punkte: Jeder Autofahrer fühlt sich auf seine Art und Weise wohl beim Fahren. Also finden Sie für sich zuerst die richtige Sitzposition. Stellen Sie den Sitz so ein, dass Sie ohne Verrenkungen das Ende der Kühlerhaube sehen können. Das Steuerrad sollten Sie mit leicht angewinkelten Armen lenken. Ansonsten ist Ihre Bewegungsfreiheit beim Steuern eingeschränkt. Richten Sie Rück- und Aussenspiegel so, dass Sie eine gute Rundsicht haben. Was besonders lästig manchmal sogar gefährlich ist, sind unsaubere Scheiben. Wie oft ist es schon vorgekommen, dass Ihnen ein Autofahrer mit Licht entgegengekommen ist und Sie nichts mehr erkennen konnten, weil die Scheibe mit einem dünnen Film überzogen war. Diese Bruchteile von Sekunden können gefährlich sein. Also, Front- und Rückscheibe öfter auch innen reinigen. Wenn Sie Ihr Auto regelmässig in die Garage bringen, wird das Licht automatisch kontrolliert. Es darf nicht zu hoch eingestellt sein, sonst ist es für entgegenkommende Lenker lästig. Eine Reichweite des Lichtkegels von 50 m ist ideal. Aber einen Kontrollblick, ob noch alles in Ordnung ist, sollten Sie doch ab und zu tun. 25 m 40 m 14 15

9 Weitere Informationen über Unfallverhütung und Verkehrssicherheit erhalten Sie kostenlos beim: Automobil Club der Schweiz, Wasserwerkgasse 39, 3000 Bern 13