Rio+20 Jugendliche ziehen Bilanz
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- Hilko Albert
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1 Rio+20 Jugendliche ziehen Bilanz Untersuchung der Verankerung von Nachhaltigkeit am Management Center Innsbruck, insbesondere im Department für Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement Eva Golas Einhornweg 24d, 6068 Mils Tel Betreut von Mag. Gudrun Eder, FH-Prof. Dr. Nils Mevenkamp, FH-Prof. Dr. Siegfried Walch MCI Management Center Innsbruck Nonprofit-, Sozial- und Gesundheitsmanagement 6020 Innsbruck/Austria, Universitätsstraße 15 Tel
2 Ausgangslage Anlässlich der BMWF-Initiative Rio+20 Jugendliche ziehen Bilanz wurde u. a. ein vierwöchiges Praktikum am Management Center Innsbruck (MCI) angeboten, bei dem die Verankerung von Nachhaltigkeit in den dortigen Studiengängen untersucht werden konnte. Das Praktikum wurde im Department für Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement angeboten, welches den Bachelorstudiengang Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement in deutscher Sprache und den Masterstudiengang International Health & Social Management in englischer Sprache anbietet. Der Bachelorstudiengang stellt eine Verbindung zwischen gesellschaftlichen Themen und der für deren Bewältigung notwendigen wirtschaftlichen Sorgfalt her, d. h., es handelt sich um ein betriebswirtschaftliches Studium mit besonderem Augenmerk auf Anliegen von öffentlichem Interesse. Das Masterstudium vermittelt den Studierenden ein Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Gesundheit und sozialer Situation und behandelt in diesem Zusammenhang die Rolle gemeinnütziger und gewinnorientierter oder öffentlicher und privater Institutionen auf nationaler und internationaler Ebene. Beide Studiengänge sehen sich in ihrem Selbstverständnis einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet, was die Grundlage für diese Forschungsarbeit darstellt. Zielsetzung, Forschungsfragen und Vorgehensweise Ziel dieses Praktikums war es, zu untersuchen, inwieweit das MCI, besonders der Studiengang Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement nachhaltige Themen in sein Programm mit einbindet; sei es in Form von Projekten oder Lehrveranstaltungen oder von den Studenten geschriebenen Bachelor- und Masterarbeiten. Die dafür notwendigen Forschungsfragen lauteten: - Wie viele Bachelor- bzw. Masterarbeiten des Studiengangs Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement beinhalten Aspekte der Nachhaltigkeit? 1
3 - Inwieweit ist das Thema Nachhaltigkeit in den Lehrveranstaltungen des Studiengangs Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement verankert? - Welche weiteren Studiengänge des MCI beschäftigen sich mit Nachhaltigkeit? Um diese Fragen beantworten zu können, galt es, Informationen zum Thema Nachhaltigkeit zu sammeln. Schon nach kurzer Zeit war klar, dass der Begriff der nachhaltigen Entwicklung (Synonym: Nachhaltigkeit) sehr weit gefächert ist und es unzählige Definitionen, Auffassungen und Interpretationen davon gibt. Um jedoch die Bachelor- und Masterarbeiten, die Lehrveranstaltungen sowie die anderen Studiengänge auf Nachhaltigkeit zu prüfen, war eine Definition vonnöten. Zu diesem Zweck wurden die Themen der Agenda 21 (detaillierte Darstellung im Anhang) herangezogen. Verankerung von Nachhaltigkeit in den Bachelor- und Masterarbeiten des MCI- Studienbereichs Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement Aufgrund der Tatsache, dass der Studiengang sich mit Nonprofit-, Sozial- und Gesundheitsmanagement beschäftigt, wurden für die Analyse ausschließlich die Bereiche Soziale und wirtschaftliche Dimensionen sowie Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen verwendet Bachelorarbeiten in % 61 von 82 74,4% 59 von 92 64,1% 59 von 96 61,5% 50 von 84 59,5% Masterarbeiten in % 9 von 23 39,1% 10 von 19 52,6% 229 von ,7% 19 von 42 45,2% Tabelle: Anteil der Bachelor- und Masterarbeiten im MCI-Studienbereich Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement, in denen Aspekte der Nachhaltigkeit Bestandteil der Forschung waren 2
4 Für die Untersuchung wurden die Bachelorarbeiten der Jahrgänge 2008 bis 2011 und die Masterarbeiten der Abschlussjahre 2010 und 2011 herangezogen. Wie die Ergebnisse in der oben stehenden Tabelle zeigen, beschäftigten sich im Untersuchungszeitraum knapp zwei Drittel aller Bachelorarbeiten und etwa 45 % der Masterarbeiten mit Nachhaltigkeitsthemen der Großteil davon mit Aspekten zu Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit, was aufgrund der Tatsache, dass dieser Studiengang sich mit Sozial- und Gesundheitsmanagement beschäftigt, nachvollziehbar ist. Verankerung von Nachhaltigkeit in den Lehrveranstaltungen des Studiengangs Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement Die Prüfung der Lehrveranstaltung des Bachelor- sowie des Masterstudiengangs führte zu dem Ergebnis, dass 7 von 56 Lehrveranstaltungen des Bachelorstudiengangs nachhaltige Themen beinhalten, das entspricht 12,5 %. Im Masterstudium sind es 35 % bzw. 7 von 20 Lehrveranstaltungen, die Themen rund um Nachhaltigkeit behandeln. Auch hier beschäftigten sich viele Lehrveranstaltungen mit Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit, aber auch mit der Stärkung der Rolle der Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaften, was vor allem im Zusammenhang mit dem Bereich Recht in Form des Arbeitsrechts oder im Bereich Human Resource Management zum Ausdruck kam. Außerdem sind im Curriculum des Masterstudiengangs viele ethische Themen integriert. Diese Prozentsätze beziehen sich jedoch nur auf die Lehrveranstaltungen, bei denen Aspekte der Nachhaltigkeit explizit in den Syllabi angeführt werden. Darüber hinaus wird das Thema Nachhaltigkeit in viele andere Lehrveranstaltungen mit eingebunden, obwohl es nicht dezidiert bei den Lehrinhalten vermerkt ist. Verankerung von Nachhaltigkeit in weiteren Studiengängen des MCI Laut der Curricula der Bachelor- und Masterstudiengänge des MCI spielt Nachhaltigkeit neben den untersuchten Studiengängen Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement sowie International Health & Social Management ebenfalls eine Rolle in den Studiengängen Biotechnologie, Lebensmittel- & 3
5 Rohstofftechnologie, Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik, Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management, Tourismus- & Freizeitwirtschaft sowie Management, Communication & IT. Beispielhaft kann dazu ein im Frühjahr 2011 durchgeführtes Projekt des Studiengangs Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie genannt werden. Dabei wurden Lebensmittel und deren Beitrag zur Nachhaltigkeit untersucht. Dabei wurden Indikatoren erarbeitet, anhand derer die Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette von Lebensmitteln (von den Rohstoffen über die Produktion/Verarbeitung bis hin zum Konsumenten) beschrieben werden kann. Alle Facetten der nachhaltigen Entwicklung (Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft und Gesundheit) wurden bei Produktgruppen wie Fleisch, Backwaren, Teigwaren, Milch, Wein und pflanzlichen Produkten betrachtet. Die Ergebnisse wurden mit Expertinnen und Experten aus Industrie, Gastronomie und Gewerbe diskutiert, wobei erkannt wurde, dass die Gewichtung der unterschiedlichen Nachhaltigkeitsindikatoren von der Perspektive des Betrachters (Konsument oder Produzent) abhängt. So ist zum Beispiel der gesundheitliche Aspekt für die Konsumenten wichtiger als für die Produzenten, während der Standort der Produktion für die Konsumenten bei ihrer Kaufentscheidung eine eher untergeordnete Rolle spielt. Fazit und Ausblick Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Nachhaltigkeit am MCI und in den dort angebotenen Studiengängen erst nach entsprechenden Untersuchungen zu erkennen ist. Betrachtet man einzelne Aspekte (z. B. die Inhalte von Abschlussarbeiten oder von Lehrveranstaltungen) genauer, dann wird sehr rasch klar, dass das Thema Nachhaltigkeit am MCI sehr wohl eine große Rolle spielt. Ausblickend lässt sich feststellen, dass es dem Management Center Innsbruck guttun würde, die an vielen Stellen verankerte Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen stärker sichtbar zu machen und damit zukünftigen Bewerberinnen und Bewerbern entsprechend zu kommunizieren. 4
6 Anhang Agenda-21-Themen, die als Grundlage für die durchgeführten Analysen herangezogen wurden: Teil 1 Soziale und wirtschaftliche Dimension 1. Internationale Zusammenarbeit zur Beschleunigung nachhaltiger Entwicklung in den Entwicklungsländern und damit verbundene nationale Politik 2. Armutsbekämpfung 3. Veränderung der Konsumgewohnheiten 4. Bevölkerungsdynamik und nachhaltige Entwicklung 5. Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit 6. Förderung einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung 7. Integration von Umwelt- und Entwicklungszielen in die Entscheidungsfindung Teil 2 Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen für die Entwicklung 8. Schutz der Erdatmosphäre 9. Integriertes Konzept zur Planung und Bewirtschaftung der Flächenressourcen 10. Bekämpfung der Entwaldung 11. Bewirtschaftung empfindlicher Ökosysteme: Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre 12. Bewirtschaftung empfindlicher Ökosysteme: Nachhaltige Entwicklung von Berggebieten 13. Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung 14. Erhaltung der biologischen Vielfalt 15. Umweltverträgliche Nutzung der Biotechnologie 16. Schutz der Ozeane, aller Arten von Meeren einschließlich umschlossener und halbumschlossener Meere und Küstengebiete sowie Schutz, rationelle Nutzung und Entwicklung ihrer lebenden Ressourcen 17. Schutz der Süßwasserqualität und der Süßwasservorkommen: Anwendung integrierter Ansätze zur Erschließung, Bewirtschaftung und Nutzung der Wasserressourcen 18. Umweltgerechte Behandlung toxischer Chemikalien einschließlich Verhütung des illegalen internationalen Verkehrs mit toxischen und gefährlichen Produkten 19. Umweltgerechte Behandlung von gefährlichen Abfällen, einschließlich der Verhütung des illegalen internationalen Verkehrs mit gefährlichen Abfällen 20. Umweltgerechte Behandlung fester Abfälle und Abwasserfragen 21. Sichere und umweltgerechte Behandlung von radioaktiven Abfällen Teil 3 Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen 22. Globale Maßnahmen im Hinblick auf die Teilhabe der Frau an einer nachhaltigen, gerechten Entwicklung 23. Kinder und Jugendliche und nachhaltige Entwicklung 24. Anerkennung und Stärkung der Rolle indigener Bevölkerungsgruppen und ihrer Gemeinschaften 25. Stärkung der Rolle der nichtstaatlichen Organisationen Partner für eine nachhaltige Entwicklung 26. Kommunale Initiativen zur Unterstützung der Agenda Stärkung der Rolle der Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaften 28. Stärkung der Rolle der Wirtschaft 29. Wissenschaft und Technik 30. Stärkung der Rolle der Bauern 5
an die Hochschule und ihre Studierenden. Er gibt auch inhaltlich eine Linie vor: Um ihr gerecht zu werden, muss sie innovative Studiengänge anbieten.
Sperrfrist: 23. November 2015, 13.00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort. Grußwort des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, bei der
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