Musterhaft: Die Wohnung von Michael Albert vereint Design mit Erbstücken wie etwa der Sonnen-Spiegel von seiner Oma.
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- Bernhard Auttenberg
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1 Musterhaft: Die Wohnung von Michael Albert vereint Design mit Erbstücken wie etwa der Sonnen-Spiegel von seiner Oma. 74 Atrium im September/Oktober 2014 Berlin AT_05_14_CF_Berlin.indd :56
2 Arrangiert: Ein dänischer Ohrensessel mit Beistelltisch von Eero Saarinen (Knoll) aus den Fünfzigern. Herr Alberts Gespür für Stil In der Schöneberger Kurfürstenstrasse hat der Architekt und Stylist Michael Albert eine Altbauwohnung bezogen und charmant-luftig eingerichtet mit Trödel, Kunst und Design und einem ausgeprägten Sinn für ausgewogene Kompositionen und feine Farbklänge. Text: Claudia Simone Hoff, Fotos: Mads Mogensen, Redaktion: Carina Iten AT_05_14_CF_Berlin.indd :56
3 Individuell: Die Leuchte des deutschen Labels E15 wurde in einer knalligen Sonderfarbe lackiert. Durchblick: Das Wohnzimmer ist mit einer Flügeltür mit dem kleinen Salon verbunden. 76 Atrium im September/Oktober 2014 Berlin AT_05_14_CF_Berlin.indd :56
4 Michael Alberts Wohnung ist ein eklektischer Mix aus Trödel-, Kunst- und Designstücken, die gekonnt arrangiert sind. Designerstücke: Ein schlichtes Tagesbett von Piero Lissoni (Living Divani) lädt ein zum Schmökern. Gegensätze: Das weisse Sideboard kontrastiert mit der anthrazitfarbenen Wand und dem feinsinnigen Kronleuchter von Angelo Mangiarotti (Porro). AT_05_14_CF_Berlin.indd :56
5 «Ich mag Orte, an denen entweder ganz viel passiert oder gar nichts. Ausserdem bin ich ein Freund von asymmetrischen Lösungen.» MICHAEL ALBERT, ARCHITEKT Luftig: Der Flur mit seinen schönen, weissen Altbautüren dient als Verteilerraum und ist bewusst schlicht gehalten. Wertstücke: Das Zebrafell war ein Geschenk von Alberts Mutter, der Tisch ist von Porro. 78 Atrium im September/Oktober 2014 Berlin AT_05_14_CF_Berlin.indd :56
6 In Eigenregie: Die bestehende schwarze Küchenleiste liess Michael Albert durch Boffi -Elemente aufwerten. E ine gestalterische Trouvaille würde niemand in dieser Gegend von Berlin vermuten. Stattdessen reihen sich Ein- Euro-Läden, türkische Obsthändler, schmuddelige Imbisse und Eck- Friseure aneinander. Doch das Viertel rund um die Potsdamer Strasse ist in Bewegung und zieht inzwischen auch das Kreativpotenzial der Stadt an. Waren die Kunstgalerien unter den ersten, die dem morbiden Charme des Viertels erlagen, gibt es nun auch hippe Boutiquen wie den Concept Store von Andreas Murkudis, den Buchladen Do you read me? oder das Geschäft der Hutmacherin Fiona Bennett. Sie alle nennen das Karree zwischen Potsdamer und Kurfürstenstrasse ihr Zuhause. Das verwundert nicht, lässt es sich doch wunderbar flanieren im eben fertiggestellten Park am Gleisdreieck und auch stöbern in Läden, wie es sie anderswo kaum noch gibt. Gleich um die Ecke hat Michael Albert eine Übergangswohnung im dritten Stock bezogen. Doch er wollte nicht einfach nur hier wohnen und auf die Fertigstellung seines neuen Apartments warten. Er wollte zu Hause sein. Luftiges Interior Wie man sich wohlfühlt mit wenigen, doch ausgesuchten Stücken das weiss Michael Albert ganz genau. Schliesslich leitet der Architekt der schon als Jugendlicher wusste, dass er Wohnungen einrichten wollte die Berliner Dependance des italienischen Küchen- und Badmöbelherstellers Boffi. Dort hat er den ganzen Tag mit schönen Dingen zu tun, plant Küchen und Bäder und ist auch verantwortlich für das Styling der Boffi-Shops in München, Paris und Mailand. Michael Alberts Wohnung ist ein eklektischer Mix aus Trödel-, Kunst- und Designstücken, die gekonnt arrangiert sind. Grau abgetönte Wände veredeln den Look, der changiert zwischen shabby und stylish. Der Stylist lässt den Räumen immer genug Luft zum Atmen. Das haben sie auch verdient, ist die 130 Quadratmeter grosse Vierzimmerwohnung doch typisch für Berlin. Untergebracht in einem Mehrfamilienhaus der Jahrhundertwende, wartet sie auf mit lichten Raumhöhen, einem Erker mit schönem Ausblick, kunstvollen Böden aus Eichentafelparkett und wunderbaren Flügeltüren. Auch der Grundriss ist typisch für Berlin: Während das grosse Wohnzimmer und der kleine Salon mit einer Flügeltür verbunden zur kopfsteinbepflasterten Strasse ausgerichtet sind, liegen Küche und Schlafzimmer im Seitenflügel und schauen auf einen Hinterhof. Ein knapp 35 Quadratmeter grosses Berliner Zimmer birgt die Küche. Michael AT_05_14_CF_Berlin.indd :56
7 Asymmetrisch: Wie kleine Inseln wirken die Möbel- und Accessoires- Arrangements im Schlafzimmer. Albert liebt es zu kochen und seine Gäste an einem quadratischen Tisch von Porro zu bewirten. Die bereits vorhandene schwarze Küchenzeile wertete er mit Stücken von Boffi auf: Sockelleiste, Oberschränke, Spülbecken und Armatur aus Edelstahl. Fundstücke Michael Albert liebt es, auf Flohmärkten und Vintage-Läden auf Entdeckungsreise zu gehen. Dort stöbert er immer wieder Schönes und zuweilen Kurioses auf. Das landet dann entweder im Boffi-Shop oder bei ihm zu Hause. Im kleinen Salon beispielsweise treffen ein handgefertigter Glasleuchter von Angelo Mangiarotti aus den Sechzigern (Porro) auf einen dänischen Vintage-Sessel, einen Beistelltisch von Eero Saarinen (Knoll International), ein Daybed von Piero Lissoni (Living Divani) und ein Kunstobjekt von Alicia Kwade. Auf die Frage, was ihm wichtig sei beim Einrichten und Wohnen, antwortet er: «Ich mag Orte, an denen entweder ganz viel passiert oder gar nichts. Ausserdem bin ich ein Freund von asymmetrischen Lösungen.» Das sieht man insbesondere in seinem Schlafzimmer. In der Mitte des Raums steht das mit einem petrolfarbenen Kvadrat-Stoff bezogene Doppelbett (Living Divani), ringsherum sind wenige Möbel wie ein Sessel von Arne J a c o b s e n ( F r i t z H a n s e n ) u n d e i n d ä n i s c h e s Highboard aus Teakholz gruppiert. Besonders schön: Statt eines sperrigen Kleiderschranks hat Michael Albert einfach ein Regal vor die Wand gestellt und mit einem Vorhang aus d i c k e m s c h w a r z e m S t o f f v o n C r é a t i o n Baumann verhangen. Der kann praktischerweise auch über die gesamte Fensterfront gezogen werden. Die Wohnung war zwar schon vor seinem Einzug renoviert. Doch wollte Michael Albert vorher noch rasch ein paar eigene Ideen umsetzen. Innerhalb von nur einer Woche wurde deshalb gehämmert, gewerkelt und gestrichen. Entstanden sind so beispielsweise die farbigen Wände im Fifties Style. Einiges überliess der Wahl-Berliner aber auch dem Zufall. So bat er die Handwerker, die Kunstwerke einfach an die Wand zu lehnen. Dort stehen sie heute noch. 80 Atrium im September/Oktober 2014 Berlin AT_05_14_CF_Berlin.indd :57
8 BOFFI STORE BERLIN Futuristische Küchen- und Badwelt Dunkle Wandfarbe hinter schwarzen und weissen Kochinseln, Wannen und Accessoires: Der Boffi Store Berlin zeigt sich in einem äusserst eleganten und erfrischenden Gewand und ermöglicht den Besuchern einen Blick in die Küchen- und Badewelt von morgen. Nicht zuletzt die Symbiose aus innovativen Produkten und futuristischem Design machen für Store-Manager Michael Albert die Faszination für den norditalienischen Küchen- und Badhersteller Boffi aus. «Wäre es nicht Boffi, würde ich für kein anderes Küchen- und Badunternehmen arbeiten. Boffi ist der Zeit voraus, gibt Impulse und setzt Trends, da die Produkte auch wegweisend für die Zukunft sind», so Michael Albert. Seit über zehn Jahren ist er für das Unternehmen tätig und ist nicht zuletzt auch für die intime und elegante Wirkung der Boffi Stores mitverantwortlich. Seit vier Jahren ist er unter anderem für das Styling und Design der Showrooms in Berlin, Mailand und Paris zuständig. «Das Spezielle an Boffi ist, dass alle Stores im selben Look daherkommen. Wir wollen bewusst keine verschiedenen Welten suggerieren, sondern eine Einheit bilden. Zudem kommen weisse Elemente vor der dunklen Wand besonders gut zur Geltung und wirken noch weisser», erklärt Michael Albert. Weiss ist laut dem Innenarchitekten ohnehin das Stichwort der Stunde: «Weisse Küchen sind eigentlich immer im Trend, ein grosses Comeback haben zudem dunkle Holzelemente wie etwa aus Nussbaum und dunkle Lacke und Metalle im Used-Look.» CI -berlin.de 1 Weisse Badewelt: Elegantes und schnörkelloses Design weisen den Trend der Zukunft. 2 Küchenzauber: Die markanten und gradlinigen Formen tragen die unverkennbare Boffi- Handschrift. 1 3 Vielfältig: Neben Küchen- und Badgestaltung bietet Boffi auch Storage-Systeme, Raumteiler, Leuchten und Accessoires an. 2 3 AT_05_14_CF_Berlin.indd :57
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