Erben Schenken Nachfolgeplanung Wie entscheide ich richtig
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- Heinz Franke
- vor 8 Jahren
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1 Erben Schenken Nachfolgeplanung Wie entscheide ich richtig Dr. Ernst Wittmann öffentlicher Notar Öffentliche Notare Dr. Lenz & Dr. Wittmann Landstraße 3, Taubenmarkt A-4020 Linz
2 Regelung des Erbfalls kein Testament 20% mangelhaftes Testament einwandfreies Testament 77% 3% Quellen: BBE- Branchenreport Erbschaften 1999 und Firma Gene für die Annahme einer steuerlichen Prüfung gelten vermutlich die selben Zahlen
3 Möglichkeiten der Vermögensweitergabe Im Todesfall letztwillige Verfügung gesetzliche Erbfolge zu Lebzeiten: Schenkung Übergabe
4 Verlassenschaftsverfahren Totenschein Verständigung des Standesamtes Sterbemitteilung an das Bezirksgericht Auftrag an den Notar Verlassenschaftsverfahren Einantwortung durch das Bezirksgericht
5 Gesetzliche Erbfolge Kein gültiges Testament oder eine letztwillige Verfügung, in der nicht über das gesamte Vermögen verfügt wurde Erbberechtigt sind: Ehegatte Kinder (wenn bereits verstorben, dann Enkel) wenn keine Kinder vorhanden sind, die Eltern u. deren Nachkommen (wenn in dieser Linie keine Erben) die Großeltern und deren Nachkommen Nicht erbberechtigt sind Lebensgefährten!
6 Gesetzliche Erben Großeltern 3. Parentel Großeltern Onkel/Tante Onkel/Tante Cousin Eltern 2. Parentel Eltern Cousin Geschwister Neffe/Nichte Verstorbener Ehegatte Geschwister Neffe/Nichte 1. Parentel Kinder Enkelkinder Urenkel
7 Erbquote des Ehegatten Ne be n Kindern (bzw. deren Nachkommen) Eltern und deren Nachkommen oder Großeltern Erbquo te de s Ehe gatte n 1/3 2/3 So ns tigen Verwandten 1
8 Gesetzliche Erbquote Was erbt der Ehegatte? Gesetzliches Vorausvermächtnis (lebenslanges Wohnrecht) Ehegattenwohnungseigentum Unterhaltsansprüche (sofern nicht sonst gedeckt)
9 Pflichtteil Pflichtteilsberechtigt sind der Ehegatte die Kinder bzw. deren Nachkommen, wenn Kind vorverstorben die Eltern, wenn keine Kinder vorhanden sind (Großeltern) Geschwister oder Seitenverwandte sind nie pflichtteilsberechtigt Höhe: 1/2 der gesetzlichen Erbquote für Ehegatten und Nachkommen 1/3 der gesetzlichen Erbquote für Vorfahren Grundsätzlich Anspruch auf Bargeld Pflichtteile werden stets vom Verkehrswert berechnet! Zahlbar binnen Jahresfrist
10 Pflichtteilseinrechnung Ein Pflichtteilsberechtigter kann die Einrechnung eines zu Lebzeiten des Erblassers von diesem verschenkten Vermögen verlangen. und Pflichtteilsanrechnung Ein Pflichtteilsberechtigter muss sich zu Lebzeiten erhaltene Zuwendungen (Schenkungen) auf seinen Pflichtteil anrechnen lassen.
11 Beispiel zur Pflichtteils Einrechnung Der Erblasser hat zu Lebzeiten sein Haus dem Sohn A geschenkt Sohn B kann die Zurechnung des Hauses in die Bemessungsgrundlage zur Pflichtteilsberechnung begehren. Nachlass ((Pkw, Bankwerte, Hausrat) - Kosten) 5.000,00 Verkehrswert der zu Lebzeiten verschenkten Immobilie ,00 Pflichtteil 1/6 des Nachlasses (Witwe, 2 Kinder) Nachlasspflichtteil 1/6 von 5.000,00 833,33 erhöhter Pflichtteil 1/6 von , ,66
12 Beispiel zur Pflichtteils Anrechnung Der Erblasser hat zu Lebzeiten seinem Sohn A eine Bauparzelle geschenkt. Sohn A muss sich (wenn vereinbart) diese Schenkung auf seinen Pflichtteil anrechnen lassen. Nachlass (abzüglich der Kosten) ,00 Verkehrswert der zu Lebzeiten verschenkten Immobilie ,00 Pflichtteil 1/6 des Nachlasses (Witwe, 2 Kinder) Nachlasspflichtteil 1/6 von , ,00 Sohn A muss sich (wenn vereinbart) diese Schenkung auf seinen Pflichtteil anrechnen lassen, er erhält nur mehr den Differenzbetrag von ,00.
13 Letztwillige Verfügungen beseitigen die gesetzliche Erbfolge (Pflichtteil bleibt bestehen) Möglichkeiten: Testament Vermächtnis Erbvertrag Schenkung auf den Todesfall Enterbung (Entzug des Pflichtteiles)
14 Letztwillige Verfügungen Form zur GÄNZE eigenhändig geschrieben fremdhändig mit 3 Zeugen (nicht verwandt - nicht begünstigt) mündliches Nottestament (nur drei Monate gültig)
15 notariell errichtet sicher verwahrt die letztwillige Verfügung warum vom Notar??? die notarielle Beratung sichert eine klare unmissverständliche Formulierung vermeidet rechtlich oder praktisch unmögliche Regelungen die notarielle Verwahrung sichert niemand sieht ihren letzten Willen im Ablebensfall ein sofortiges, sicheres Auffinden
16 die letztwillige Verfügung eingetragen im zentralen Testamentsregister der Österreichischen Notariatskammer Max Mustermann, geb hat am bei Notar E.W. in Linz ein Testament errichtet Erst nach dem Ableben wird verpflichtend in diesem Register geprüft ob und wo ein Testament verwahrt wird.
17 Vermögensrechtliche Folgen der Ehe und Ehescheidung gesetzlicher Güterstand wahlweise oder Zugewinngemeinschaft Gütertrennung Gütergemeinschaft die Ehescheidung beseitigt das gesetzliche Erbrecht, über Forderungen aus Ehepakten wird im Scheidungsverfahren entschieden Unterhaltsleistungspflicht ist eine vererbliche Schuld Testamente bleiben ohne Widerruf aufrecht!
18 Steuern Gebühren und Abgaben
19 Für Immobilien waren zwei Steuern wesentlich Erbschafts- und Schenkungssteuer Grunderwerbsteuer Fünf Steuerklassen (2% bis 60%) doppelt progressiv nach dem Grad der Verwandtschaft und der Höhe der Zuwendung Bei Immobilien Bemessungsgrundlage grundsätzlich der dreifache Einheitswert zwei Steuerklassen Ehegatte/Kind 2,0 % sonst 3,5 % Bemessungsgrundlage ist die Gegenleistung allenfalls der dreifache Einheitswert
20 für Immobilienvermögen Grunderwerbsteuer zwei Steuerklassen Kinder und Ehegatte 2 % sonst 3,5 % Bemessungsgrundlage: die Gegenleistung, bei keiner bestimmbaren Gegenleistung der dreifache Einheitswert Gerichtsgebühr für die Grundbucheintragung 1,1 % Schenkung an Ehegatten zur Schaffung der gemeinsamen Wohnung (150m2) ist steuerfrei bei Betriebsübergaben Freibetrag ,00
21 ab Schenkungsm eldeverpflichtung (Kontrolle von Umgehungsgeschäften) unter Angehörigen ab ,00 binnen 12 Monaten, sonst ab ,00 binnen 5 Jahren (60 Monaten) Achtung die obigen Fristen sind taggenau zu rechnen! Es gilt nicht das Kalenderjahr/Monat.
22 Patchworkfamilie Lebensgefä hrten: und Pflichtteil Herr A Frau B Sohn des A (18 Jahre) gemeinsame Tochter (4 Jahre) Ablebensfall A ohne Testament: Erben sind je zur Hälfte Sohn und Tochter Lebensgefä hrtin erhä lt NICHTS Mit Testament: (Variante) Alleinerbin Lebensgefährtin B Kinder sind auf den Pflichtteil beschränkt (je 25 % des Wertes des Nachlasses) Auch mit einem die Lebensgefährtin maximal unterstützenden Testament muss diese 50 % des Vermögens herausgeben!!
23 Patchworkfamilie und Pflichtteil in Zahlen Vermögen: Eigentum sw ohnung Wert ,00 sonstiges Vermögen (Pkw...) ,00 Passiva: Kredit auf Wohnung ,00 dieser Kredit ist versichert (LV) ,00 sonstige Passiva (Begräbnis...) ,00 Reiner Nachlass: ,0 0 Die Lebensgefährt in m uss ,0 0 an die Kinder auszahlen!!
24 Patchworkfamilie und Pflichtteil Vorsorge Ansparen durch A nur zur Hälfte wirksam, 50 % gehen wieder an die Kinder Lebensversicherung für B gut (Prämien können als pflichtteils- (72.500,00) erhöhende Zuwendung gesehen werden) Versicherungsgestaltung besser Passiva: Kredit auf Wohnung ,00 nur Teilversicherung (LV) ,00 Offener Kreditrest (Nachlasspassiva) ,00 Zahlung der Lebensgefährtin nur ,00 ergänzend LV zugunsten B (mind besser ) Optim al w äre ein Pflicht teilsverzicht der Kinder
25 Schenkung unter Vorbehalt des Nutzungsrechtes z.b. Schenkung einer (vermieteten) Immobilie unter Zurückbehaltung der Mieteinkünfte, des Wohnrechtes, etc. Recht wird bewertet & mit dem dreifachen Einheitswert verglichen Gegenleistungen vermindern den "geschenkten Teil", somit allfällige Pflichtteilsansprüche
26 Praxisfälle Vermögen Einfamilienhaus (Einheitswert) , ,00 Eigentumswohnung (Einheitswert.) , ,00 (Das Einfamilienhaus dient zu Wohnzwecken, die Wohnung ist vermietet) ,00 Übergabe zu Lebzeiten als Gegenleistung werden vereinbart: das lebenslängliche Wohnungsrecht im Haus dies wird mit der Lebenserwartung der Übergeber kapitalisiert (Wert des Nutzungsrechtes x Dauer der erwarteten Nutzung) 25 Jahre, monatlicher Wert 500,00 (500x12x25) ,00 bezüglich der Wohnung ein Übergabspreis (einmalige Zahlung) von ,00 Summe der Gegenleistung ,00
27 Praxisfälle Liegenschaftsübergabe Ist bei einer Liegenschaftsübergabe die Gegenleistung höher als der 3fache Einheitswert gilt diese als Bemessungsgrundlage Grunderwerbsteuer Steuersatz zwischen Ehegatten bzw. Eltern/Kind 2,0 % unter allen übrigen Personen 3,5 % Somit ergibt sich für unserer Beispiel (Haus+Wohnung) bei der Übergabe an ein Kind GrESt von 3.500,00 ErbSt (16.500,00) bei der Übergabe an die Nichte GrESt von 6.125,00 ErbSt (66.429,00)
28 Die Mietwohnung in der Verlassenschaft Lebensgefährte kann in den Mietvertrag eintreten Baukostenzuschuss muss bei Eintritt in den Vertrag durch einen Berechtigten nicht herausgegeben werden Alle beweglichen Werte des Verstorbenen gehen aber an seine Angehörigen (kein Vorausvermächtnis)
29 Exkurs Auslandsvermögen Beispiel Spanien Steuer 7,65% bis 34% plus Multiplikator 1 bis 2,4 (18, %) Immobilienvermögen wird nach Verkehrswert besteuert Wohnung im Wert von ,00 an Lebensgefährtin ergibt 37,4% Steuer, das sind ,00 Finca auf Teneriffa an die Lebensgefährtin Verkehrswert ,00 Steuer ,34 Die Übertragung zu Lebzeiten ist wesentlich günstiger Bei ausländischem Immobilienvermögen unbedingt zu Lebzeiten über die Besteuerung im Ablebensfall informieren!
30 Zugriff der Sozialhilfe O.Ö. Für den Fall, dass jemand Sozialhilfeleistungen in Anspruch nehmen möchte ist folgendes zu beachten (Landesgesetzliche Bestimmungen) Es ist die Vermögenslage offenzulegen zulässig ist ein Freibetrag (für Begräbniskosten) auf sonstige Einkünfte und verwertbare Rechte wird zugegriffen auf Schenkungen innerhalb der letzten 5 Jahre wird zurückgegriffen Achtung für kinderlose Personen: Ein Pflichtteil, der den Eltern zufällt wird von der Sozialhilfe beansprucht!!
31 Patientenverfügung / Vorsorgevollmacht mit der Patientenverfügung geben Sie ihrem Arzt den verbindlichen (beachtlichen) Wunsch, welche Behandlungen Sie wünschen oder ablehnen. mit der Vorsorgevollmacht bestimmen und beauftragen Sie einen Vertreter, der Sie im Falle einer Erkrankung und dadurch hervorgerufener Geschäftsunfähigkeit (Schlaganfall/Demenz...) vertritt. Beide Urkunden werden in ein Register eingetragen und stehen somit bei Bedarf sofort zur Verfügung.
32 Inhalt einer Vermögensnachfolgeplanung vollständige Aufstellung der Vermögensgegenstände Ermittlung der zivilrechtlichen Erbquoten, Ansprüche und Lasten aus Pflichtteilen, Legaten etc. auf Basis der Ist-Situation Berechnung der anfallenden Gebühren Liquiditätsberechnung Entwicklung der sachgerechten Veranlagung und der rechtlich klaren Lösung für die Weitergabe
33 Was erreiche ich durch eine Vermögensnachfolgeplanung in Zusammenarbeit mit dem Notar? Erkennen und vermeiden von: unerwünschten Erbengemeinschaften (Miteigentum) unerkannten Pflichtteils- und Rückforderungsansprüchen ungewollten Versorgungslücken unkalkulierte Nebenkosten Verzögerungen im Verlassenschaftsverfahren Kontaktieren Sie uns, gestalten Sie aktiv Ihre Nachfolgeregelung
34 Danke für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Ernst Wittmann öffentlicher Notar Öffentliche Notare Dr. Lenz & Dr. Wittmann Landstraße 3, Taubenmarkt A-4020 Linz
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