Ersttagsbelege sammeln und gestalten
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- Martha Krause
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Ersttagsbelege sammeln und gestalten Jürgen Czarnetzki Fast jeder Philatelist kennt den Spruch Einzelmarken flüstern Briefe erzählen Geschichten. Doch es ist auch bekannt, dass die meisten Sammler als Abo-Kunden der Deutschen Post AG sich zwar pünktlich zum Erscheinungstag aus Weiden ihre Einzelmarken (auch Paare oder Viererblocks) schicken lassen, diese dann aber nur einmal anschauen, ins Album stecken und kaum je wieder ansehen... Dies mag vielen genügen nur soll so Sammeln aussehen? Abgesehen von der Befriedigung, im Laufe der Zeit lückenlos tausende von Ausgaben aufzubewahren, Aussagekraft besteht so kaum, nur vom vorhersehbaren erheblichen Wertverlust! Ich meine, in jedem Sammler steckt auch ein kreativer Gestalter. Und da bietet sich doch an, diese Fähigkeit auszuleben, indem man sich Ersttagsbelegen widmet. Nur wird schnell klar, dass sich bald sehr viele Fragen stellen, die ich hier möglichst verständlich beantworten möchte, weil ich seit vielen Jahren diese Nische ausfülle: Mit welcher Ausgabe beginnt man eine solche Sammlung? Am besten schon im nächsten Monat! Es empfi ehlt sich, bei der Deutschen Post, Niederlassung Privatkunden/Filialen in Weiden per Mail kostenlos Stempel & Informationen zu bestellen. Per Briefpost ist dies noch sinnvoller, weil man dann für die Ersttagsbelege ein Füllblatt beim Versand hat, wie unten erläutert. Dies kostet allerdings zur Zeit 4,95 Euro pro Vierteljahr. So erfährt man rechtzeitig, welche Ausgaben wann geplant sind und wo es die Ersttagsstempel gibt. Die Marken und der Anlass werden darin gut beschrieben. Welche Gebiete soll die Sammlung umfassen? Um gute Such-Ergebnisse zu erzielen, sind deutsche Belege zumindest am Anfang zu empfehlen. Abgeschlossen sind inzwischen bekanntlich West-Berlin, wo die ersten Belege inzwischen sehr teuer und auch schwer zu beschaffen sind, und DDR, deren FDC es zwar in Massen und preiswert gibt, wo eine Sammlung mit Michel-Nummern jedoch viel Platz braucht. Ich habe mich auf Bund spezialisiert, weil ab Michel-Nr. 111 von 1949 alle Ausgaben noch mit 10 50% vom Michel-Preis beschaffbar sind. Wem dies dennoch zu teuer und mühsam ist, sollte sinnvolle Grenzen setzen: Ab 2015, ab Euro-Einführung oder ab Deutsche Einheit. Wie steht es um den Wert-Erhalt und damit verbunden um die Aufmachung? Alte Ausgaben erzielen erfahrungsgemäß dauerhaft stabile Preise, die Ausgaben sind jetzt deutlich billiger als beim damaligen Versand, jetzige Ausgaben kann man naturgemäß selbst gut beeinflussen: Echt gelaufene, portogerechte Belege ohne Mischfrankaturen (außer Marken aus einem Satz) dotieren sehr viel höher als solche ohne Adresse und Absender. Sehr beliebt und daher zu empfehlen sind Paare (Abb. 1) und Dreierstreifen (Abb. 2); Viererblocks verursachen teilweise Platzprobleme. Abb. 1 Sollte man rückwärts die Sammlung im Laufe der Zeit ergänzen? Ich kann nur berichten, dass dies großen Spaß macht und gar nicht teuer sein muss, denn bei Auktionen, Händlern und auf Flohmärkten werden nicht nur ältere, hochpreisige Stücke angeboten, sondern auch ganze Sammlungen und Kartons zum Stöbern, wofür teilweise nur unter 10 20% des Michel-Wertes zu zahlen sind. 18
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3 Abb. 2 Bei den seit einigen Jahren ständig wechselnden Portosätzen ist auch sehr zu empfehlen, eine Porto-Übersicht, möglichst über einige Jahre hinweg, beizulegen. Und die evtl. verkleinerte s/w-kopie aus Stempel & Informationen der DP AG macht sich später beim Tausch immer gut (siehe Abb. 3). Natürlich ist jeder Sammler stolz, auch ein Schmuckstück zu besitzen, wie es z. B. Abb. 4 zeigt. Da sind dann bei Auktionen schon einmal ca. 900 Euro zu bezahlen. Bei Ausstellungen geht es jedoch erfahrungsgemäß preiswerter zu. Abb. 4 Ganz wichtig ist m. E. die Versendungsform R = Einschreiben, denn nur so kann man einwandfrei den Ersttag nachweisen, weil bekanntlich Ersttagsstempel mehrere Wochen oder zumindest Tage an den Post- Schaltern feilgeboten werden. Außerdem ist mit zusätzlicher Label-Freimachung keine Mischfrankatur notwendig, denn hier handelt es sich ja ausdrücklich nicht um Wertzeichen, die auch nicht abgestempelt werden dürfen. So ist natürlich das Merkmal portogerecht zu erreichen. Abb. 3 Zur äußeren Aufmachung sei noch gesagt: Handschriftliche Adressen sind beliebter als Schreibmaschinen-Schrift oder Stempel, Tinte rangiert vor Kugelschreiber aber es gab früher auch Bleistift-Verwendungen! Ganz interessant sind inzwischen die vielen Änderungen der Anschriften-Formen, also ein Nebenprodukt dieser Sammlungen. Kennzeichen echt gelaufener Sendungen sind die orangefarbenen Kodierungen im unteren Viertel der Belege vorne, aber bei Sendungen ins Ausland kann man sie auch auf der Rückseite fi nden. Leider vergessen manche Briefzentren heutzutage zuweilen diese Kennzeichen. Ein besonders schwieriges und strittiges Thema sind die Stempelungen. Der eine mag Bonner, der andere Berliner Stempel. Erstverwendungsstempel für selbstklebende Marken sind auch nicht jedermanns Sache, weil es die nur aus Bonn gibt. Ich habe mich zu einem Kompromiss durchgerungen: Ersttagsstempel heutzutage aus Berlin, bei älteren Ausgaben sind natürlich auch die Bonner Ersttagsstempel schön. Manche Sammler bestellen auch Stempel vom Ort des Anlasses, was dann natürlich nicht immer portogerecht möglich ist. Tagesstempel in Kombination mit Ersttagsstempeln sind aber verständlicherweise nur vom gleichen Ort möglich, lassen jedoch oft das wichtige Datum besser erkennen. 20
4 Natürlich würde es mich freuen, wenn die Sammlerschaft mir noch zusätzliche Hinweise und Informationen zukommen lassen könnte. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang ein praktischer Tipp: Groß- und Maxi-Brief werden meistens in DIN A4-Kuverts verschickt, die nur schlecht in den üblichen Alben unterzubringen sind. Ich habe mir da einen Trick ausgedacht: Bei diesen höheren, teureren Porto-Belegen bastele ich mir aus einem DIN A4-Bogen selbst ein Kuvert, das 128 statt 125 mm breit ist. Ich kann 1,45 oder 2,40 Euro Porto aufkleben und bleibe portogerecht! Aber man kann natürlich auch später argumentieren, dass das Gewicht beim Versand 50 bzw. 500g überstieg. Abschließend sei noch gewarnt vor Machwerken, wie mit Abb. 5 dokumentiert: Weder der Anlass noch die Marke oder gar das Stempeldatum zeigen einen passenden Ersttag! P.S.: Sicher wird nun mancher Sammler sagen, dass meine hier gezeigten Beispiele gemacht sind. Nur sollten diese Kritiker dann auch zugeben, dass eigentlich auch alle Einzelmarken mit guten Ortsstempeln Machwerke sind, solange eben die Briefzentren fast nur ausdrucklose, gleichgeschaltete Machwerke liefern. Abb. 5 Hinweis Leserzuschriften sind direkt an den Autor Jürgen Czarnetzki, Jägerstr. 29A, Berlin, zu richten. DEUTSCHLAND WESTEUROPA **/# ab 40 % MICHEL IN TOP-QUALITÄT ÜBER Preislisten: Großes Deutschland-Angebot mit D. Reich, Bund, Berlin, DDR, Zonen, Saar, Gebiete, Altdeutschland, Kolonien etc. Bei Anforderung Gebietswünsche mitteilen. Fehllistenbearbeitung: Von Gesamtdeutschland und Westeuropa wie Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich, Benelux, Skandinavien, Großbritannien, Italien, Kleinstaaten etc. Bitte unverbindlich Fehllisten einreichen, auch für Einzelwerte. FRIEDRICH HIRSCHKE Turmstraße 29, Neu-Ulm Tel / , Fax Mitglied APHV / ZPVW / BDPh - Kostenlose Preislisten ANDORRA, BELGIEN, CEPT, FRANKREICH, ITALIEN, LIECHTENSTEIN, LUXEMBURG, MONACO, NIEDERLANDE, ÖSTERREICH, SCHWEIZ, SPANIEN, VATIKAN, BUND, BERLIN, DDR, SAAR, SBZ, WESTZONEN, DEUTSCHES REICH, DEUTSCHE KOLONIEN Andreas Vetter, Am Dümpelbach 23, Lissendorf Tel.: /38 10 Fax: / kontakt@briefmarken-vetter.de Web: SOFORTANKAUF Ohne Abzüge, ohne Gebühren, keine Wartezeit Gegen sofortige Barzahlung kaufen wir in jeder Größenordung umfangreiche Sammlungen, Nachlässe, Händlerlager, Bogenware, Briefposten, bessere Einzelwerte und Sätze von Deutschland mit allen Nebengebieten, West- und Osteuropa sowie Übersee ab der Michel-Nummer 1 bis heute. Wir machen keine Scheinangebote oder Versprechungen, sondern kaufen zu fairen, marktgerechten Preisen. Es nützt Ihnen und uns nichts, theoretische Superpreise oder Ergebnisse zu versprechen, die dann doch nicht bezahlt werden. Die Bestätigung für unsere Preise finden Sie, wenn Sie die Verkaufsergebnisse seriöser Auktionshäuser der letzten Zeit vergleichen. Wir machen keine dubiosen Scheckgeschäfte, sondern bezahlen nach wie vor bei Kaufabschluss sofort und diskret jede Summe in bar. Spätere Reklamationen erfolgen nicht. Bei größeren Objekten erfolgt die Übernahme gegen sofortige Barzahlung am Wohnort des Verkäufers. Persönliche Vorlagen bitte nach vorheriger Terminabstimmung.Vermittler erhalten stets eine angemessene Provision. BRIEFMARKEN SEITZ&PARTNER GmbH (seit über 30 Jahren) Mitglied APHV, BDPh und ZPVW - Herdle 6, Abtsgmünd Postfach 23, Abtsgmünd Telefon ( ) , für Raum Bayern 01 73/ , Fax ( ) Briefmarken.Seitz-Partner@t-online.de 21
5 Postneuheiten Deutschland ab dem 1. September 2015 SPWz 100. Geburtstag Helmut Schön ; Motiv: Portrait; Entwurf: Andreas Ahrens, Hannover; Wert: 62 Cent; MiNr SPWz mit Zuschlag zur Serie Tag der Briefmarke ; Thema 175 Jahre Briefmarken ; Motiv: Abbildung der Briefmarke One Penny Black ; Entwurf: Prof. Johannes Graf, Dortmund; Wert: Cent; MiNr Jahrestreffen der ForGe TdB in Hennef 18. bis 20. September 2015 (hs) Die Forschungsgemeinschaft Tag der Briefmarke im Bund Deutscher Philatelisten veranstaltet ihr diesjähriges Jahrestreffen vom 18. bis zum 20. September 2015 in Hennef. Anlass ist die vom Briefmarkensammlerverein Stadt Hennef von 1981 e.v. organisierte Veranstaltung des BDPh-Mitgliedsverbandes Mittelrhein zum Tag der Briefmarke Die Forschungsgemeinschaft beteiligt sich an den Veranstaltungen Briefmarkenschau und Großtauschtag und führt ihre 31. Mitgliederversammlung am Sonnabend, dem 19. Oktober 2015, ab 9.30 Uhr, in Meys Fabrik durch. Aus diesem Anlass gibt die Forschungsgemeinschaft einen Schmuckumschlag heraus. Bezug: Helmut Stümmer, Postfach , Würzburg, helmut.stuemmer@t-online.de SPWz Blockausgabe Asterix ; Motiv Dorfalltag /Werte: Asterix, 62 Cent; Obelix, 62 Cent; Idefi x, 21 Cent; Entwurf: Thomas Steinacker, Bonn; Wert: 145 Cent; MiNr , Block 80 Messegazsache/Messeumschlag Deutscher Philatelistentag 2015 ; Motiv: Ansicht des Stadtschlosses in Gotha, mit britischer und deutscher Flagge; PWZ-Motiv: SPWz 175 Jahre Briefmarken Cent vom ; VP: 110 Cent Markenset Asterix mit fünf selbstklebenden Sondermarken Asterix und Obelix ; die SPWz-Motive sind druckidentisch zu den nassklebenden PWZ in der am 1. September 2015 parallel erscheinenden gleichnamigen Blockausgabe; VP: 6,20 Euro; MiNr Tag der Briefmarke 2015 in Hennef 19. und 20. September 2015 (hs) LV Mittelrhein feiert den Tag der Briefmarke 2015 während des Stadtfestes in Hennef am 19. und 20. September Veranstaltender Verein ist der Briefmarkensammlerverein Stadt Hennef 1981 e.v., Mitglied im Bund Deutscher Philatelisten. Am Samstag, dem 19. September 2015, ist in Meys Fabrik, in der Beethovenstraße 21, Hennef, von 12 bis Uhr eine Briefmarkenschau zu sehen, auf der Exponate zum Tag der Briefmarke ausgestellt sind. Dort stehen auch Gesprächspartner zu allen Fragen des Briefmarkensammelns zur Verfügung. Am Sonntag, dem 20. September, ist in Meys Fabrik anlässlich des Tag der Briefmarke 2015 von 9.30 bis Uhr nicht nur die Briefmarkenschau geöffnet, sondern es fi ndet überdies ein Großtauschtag statt, an dem sich auch die Mitglieder der Forschungsgemeinschaft Tag der Briefmarke im BDPh beteiligen, die in Hennef ihr diesjähriges Jahrestreffen abhalten. Das Sonderpostamt, das einen Sonderstempel zum Tag der Briefmarke führt, wird unweit vom Veranstaltungsort Meys Fabrik mitten im Stadtfest auf dem Marktplatz zu fi n- den sein, und zwar von 9.30 Uhr bis Uhr. Der Hennefer Verein gibt aus Anlass der Veranstaltung einen Schmuckumschlag heraus. Bezug: Peter Söntgerath, Alte Dorfstr. 7, Hennef, petersoentgerathhennef@t-online.de. 62
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