Kontobetrug die Schleichwege zu privaten Zugangsdaten im Zahlungsverkehr sind vielfältig. Kriminelle nutzen Sie - und haften muss der Kunde oft selbst
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- Ursula Hoch
- vor 7 Jahren
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1 Kontobetrug die Schleichwege zu privaten Zugangsdaten im Zahlungsverkehr sind vielfältig. Kriminelle nutzen Sie - und haften muss der Kunde oft selbst Die EC-Maestrokarte verschwindet im Serviceterminal der Stadtsparkasse Köln. Ihre Karte wurde zu ihrer Sicherheit eingezogen, liest der Kunde auf dem Display und rennt zu seinem Kundenberater. Er weiß schon: Verdacht auf Skimming. Beim Skimming (Abschöpfen) verstecken Kriminelle Lesegeräte am Kartenschlitz des Geldautomaten oder - wie zuletzt verstärkt beobachtet - an den Türöffner der Filiale. Vom Kunden unbemerkt, kopieren Sie den Magnetstreifen der Karte und können damit eine Kopie der Karte erstellen. Damit sind Verbrecher zwar noch nicht am Ziel. Aber für den Weg zu PIN erreicht nicht selten der Blick über die Schulter des Karteninhabers. Immer häufiger spähen sie die Geheimnummern auch mit Mini-Kameras aus, die sie über den Geldautomaten installiert haben gab es in Deutschland 1349 Angriffe auf 459 Geldautomaten - eine Steigerung um fast 50% gegenüber dem Vorjahr sagt das Bundeskriminalamt. In Fällen entsteht ein Schaden von insgesamt rund 21 Millionen. Immerhin: mit den in Deutschland ausgespähten Daten können die Verbrecher im Inland kein Geld abheben. Im Ausland aber schon. Wie das funktioniert, führte eine rumänische Verbrecherbande vor, die das Bundeskriminalamt kürzlich in Nordrhein-Westfalen auf frischer Tat am Geldautomaten ertappten. In deren Hotelzimmer stellten sie 300 gefälschte Zahlungskarten nebst Fälscherausrüstung sicher. Die Gruppe wird verdächtigt, in den Niederlanden geskimmt zu haben. Der Kunde der Kreissparkasse hatte Glück. Sein Konto wurde nicht von Fremden belastet. Nähere Angaben können oder wollen die Bankmitarbeiter aber nicht machen. Wir können Ihnen nur sagen, dass Skimming nicht an einem Geldautomaten unseres Instituts durchgeführt wurde, sagt der Bankdirektor. Aus Sicherheitsgründen werden oft keine Details genannt, bestätigt der Bundesverband Verbraucherzentralen in Berlin. Noch beunruhigender: Es ist keinesfalls sicher, dass die Bank für den Schaden aufkommt oder ihren Kunden nicht in die Pflicht nimmt: Er haftet nur dann nicht, wenn zweifelsfrei bewiesen wird, dass am Geldautomaten manipuliert wurde. Haftungsrisiken. Wird mit einer gestohlenen Karte gleich mit der richtigen PIN Nummer Geld abgehoben, steht der Betroffene oft unter Verdacht, seiner Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen zu sein, warnt die Verbraucherzentrale. Denn die Wahrscheinlichkeit, die vierstellige
2 Zahlenkombination zu erraten, ist mit einer Wahrscheinlichkeit zu beim ersten Versuch und zu 3333 bei drei weiteren Versuchen nicht gerade riesig gab der Bundesgerichtshof (AZ.XIZR 210/03) einer Sparkasse recht, die das Konto ihrer Kunden mit Geldabhebungen über ihre gestohlenen EC Karten belastet hatte. Weil das Opfer nicht beweisen konnte, dass ihre Geheimzahl geskimmt wurde, sahen die Richter den Beweis des ersten Anscheins erbracht, dass sie grobfahrlässig ihre PIN auf ihrer EC Karte vermerkt habe. Anders ist die Rechtslage, wenn ein Dieb in einem Geschäft mit der gestohlenen Karte und gefälschte Unterschrift zahlt: dann kann der geschädigte das Geld vom Geschäft zurückfordern. Um die Gefahr des Kartenbetrugs gering zu halten, raten Sicherheitsexperten, die PIN nur am Geldautomaten oder am Terminal einzugeben und dabei die Zahleneingabe mit der Hand oder der Geldbörse zu verdecken. Niemand sollte die PIN an Tür zum öffnen eingegeben werden oder die Zahlen - bei entsprechenden Hinweisschildern oder Aufforderung von Fremden - mehrmals eingetippt werden. Wer in Geschäften oder Tankstelle mit Karte zahlt, sollte seine Umgebung im Auge behalten. Und bei Verlust oder Diebstahl der Kredit- oder Maestrokarte ist diese sofort über den Notruf des Karteninstituts zu sperren. Leichte Onlineopfer. Weniger Betrugsfälle als durch Skimming gab es im Online-Zahlungsverkehr durch das so genannte Phishing, also das abfischen vertraulicher Daten. Aber: vergangenes Jahr wurden etwa 4200 Fälle gemeldet, sagt das Bundeskriminalamt. Ein Anstieg um 20% gegenüber Unter vielen, einem Kunstwort aus Password und Fishing, wird das Verfahren bezeichnet, mittels gefälschter s und Internetseiten - die scheinbar von der Hausbank stammen -Passwörter, Zugangsnummer oder Kreditkartennummern zu gelangen. Die Gefahr ist da: nach einer Studie des Bundesverbandes Deutscher Banken erledigt mittlerweile mehr als jeder dritte Deutsche (36%) seine Bankengeschäft online, davon 48% mehrmals die Woche, 14% sogar täglich. Und dies, obwohl die Mehrheit der Befragten das online - banking, nicht so sicher (34%) oder überhaupt nicht sicher (34%) findet. Die Verbraucher sind aus Sicht der Kriminellen das schwächste Glied bei der Onlinesicherheit und daher verstärktes Angriffsziel, sagen Verbraucherschützer. So wie jeder Bankkunde darauf achtet, dass Fremde Kennwörter und PIN nicht ausspähen können, sollten auch Online- Passwörter, Geheim- und Transaktionsnummern - kurz TAN- geschützt werden, rät der Bankenverband in Berlin, der in der Broschüre, Wege zum online-banking wichtige Sicherheits-Tipps ( anbietet.
3 Angekratztes Vertrauen. Auch Banken haben kein Interesse, das mangelnde Sicherheit und geringes Vertrauen das gewinnträchtige Geschäft mit dem online-banking beeinträchtigen. Umso mehr verwundert es, dass es sowohl bei den gefühlten wie auch tatsächlichem Sicherheitsstandards der Banken große Unterschiede gibt. Das zeigen die Ergebnisse der Umfrage, die von einem Hamburger Analyse Haus durchgeführt wurden. Laut dieser Kundenumfrage genießt die Direktbank ING-Diba, gefolgt von den PSD Banken und Sparda Bank Regensburg, im online-banking das höchste Vertrauen. Die schlechteste Wertung erhielt die DAB Bank. Im Sicherheitstest erreichten die NET - Banken, gefolgt von der Dresdner Bank, das beste Ergebnis. Geringere Onlinesicherheit bieten ausgerechnet ausländische Institute, die mit attraktiven Fest - und Tagesgeldkonditionen locken: die indische ICICI Bank kam auf der letzten Platz, aber auch die Garantibank und die PAREX Bank schnitten relativ schlecht ab. Weil die Verwendung aktueller technischer Sicherheitseinrichtungen neben der Zertifizierung der Internetseite dazu beiträgt, dem Nutzer ein Gefühl von Sicherheit zu geben, wurde diese Technik am höchsten bewertet, erläutert das Analysehaus. Geprüft wurde auch, welche Institute Sicherheits-Tipps anbieten (fast alle), aktuelle Sicherheitslage auf Ihrer Homepage publik machen (wenige) oder Sicherheitssoftware zum download anbieten (fast keine). Insgesamt ein enttäuschendes Ergebnis - gründet das online-banking doch auf das Vertrauen der Kunden. Das sieht der Sparkassen Kunde seit dem Skimming Fall gestört. Daran ändert auch die neue Maestrokarte und die veränderte PIN nichts. Hilfe bei Betrug oder Kartenverlust Notrufnummern: Amex: 069/ Citibank: 01803/ Diners Club: 069/ ec-karten: 01805/ Eurocard: 069/ Mastercard: 069/
4 Postbank Card: 01803/ VISA: 069/ Anti-Phishing Working Group: w w w.antiphising.org Bundeskriminalamt: w w w.bka.de BWM: w w w.sicherheit-im-internet.de Umfragetest Eine Umfrage zu dem Thema Onlinesicherheit ihrer Bank haben Teilnehmer geantwortet: Wie zufrieden sind Sie mit der Onlinesicherheit? Bewertung:+2 ( zufrieden ) - 2 ( unzufrieden ) Umfragenote Bank 1,73 ING-DiBa 1,68 PSD Banken 1,67 Sparda Bank Regensburg 1,66 Sparda Bank München 4,64 Comdirekt Bank 4,64 Mercedes-Benz Bank 1,63 Sparda Bank Hessen 1,62 Sparda Bank Baden Württemberg 1,62 Sparda Bank Augsburg 1,6 NetBank 1,6 Postbank 1,57 Berliner Volksbank 1,57 BMW Bank 1,56 Sparda Bank Berlin 1,56 Sparda Bank West 1,53 Sparda Bank Hannover
5 1,52 Deutsche Kreditbank 1,52 Sparda Bank Nürnberg 1,47 SEB 1,45 Santander Consumer Bank 1,42 Cortal Consors 1,41 Badische Beamtenbank 1,38 Sonstige Sparda Banken 1, direct 1,33 Deutsche Bank 1,3 Dresdner Bank 1,3 S broker 1,26 Stadtsparkasse KölnBonn 1,25 Volkswagenbank direkt 1,17 Commerzbank 1,14 Flatex 1,11 Sonstige Sparkassen 1,1 Volks- und Raiffeisenbanken 1,07 HypoVereinsbank 1,03 Citibank 1,03 Norisbank 0,99 stadtsparkasse München 0,3 DAB Bank
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