Krank machende Schule gesund machende Psychotherapie? Rahel Steger, schulische Heilpädagogin Michel Seewer, Psychotherapeut
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- Astrid Peters
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1 Krank machende Schule gesund machende Psychotherapie? Rahel Steger, schulische Heilpädagogin Michel Seewer, Psychotherapeut
2 Ablauf Begrüssung und kurze Vorstellung Erwartungen, Fragestellungen, Grenzerfahrungen Lernmotivation und das psychisch kranke Kind Schuldfrage klären, konkrete Interventionen Häufigste psychische Probleme, grob und detailliert Mögliche Gründe für Störungen Schule als wesentliche Säule des Behandlungskonzeptes Muss und Voraussetzungen für Lehrperson Unverbindliche Regeln und zentrale Themen bei Kindern Beziehungsaufbau Resilienz Gefahrenquellen Zusammenfassung der Vernetzung
3 Voraussetzungen zur Lernmotivation nach Largo (2010) und Rost und Schermer (1998) gutes Selbstwertgefühl erfolgreiches Lernen «selbstbestimmtes» Lernen Verstärkung (Lob und Kritik) Beziehung SchülerIn PädagogIn sozialer Wettbewerb LERNMOTIVATION «Genügen» Akzeptanz durch andere angepasste Angebote (keine Überforderung o. Unterforderung) Genuines Lernen > NEUGIER Emotionale Sicherheit (Entlastung)
4 Schuldfrage Lehrperson ist schuld Eltern sind schuld Kind ist schuld Gesellschaft ist schuld NIEMAND IST SCHULD, WAS NUN? Niemand ändert sich für Dich Ressourcenaktivierung statt Schuldsuche
5 Häufigste psychische Probleme - grob Entwicklungsrückstände und Lernschwächen: In unserer Gesellschaft besonders wichtig sind Sprechen, körperliche Geschicklichkeit, Merkfähigkeit, Beobachtungsgabe und im Schulalter die sog. Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen Kinder mit Entwicklungsrückständen haben erhöhtes Risiko, weitere psychische Probleme zu entwickeln
6 Häufigste psychische Probleme - detailliert Unruhige/aufmerksamkeitsschwache K. u. J. K. und J. mit aggressivem und regelverletzendem Verhalten Ängstliche und unsichere K. und J. Depressive K. und J. K. und J. mit Essproblemen Bindungsgestörte K. und J. Tiefgreifend entwicklungsgestörte K. u. J.
7 Mögliche Gründe für Störungen (Auswahl, multikausal) Erziehung Beziehungsproblematik Eltern Bindungsproblematik Vernachlässigung/Missbrauch/Misshandlung Geschwisternreihe, Ersatzkinder Schulische Überforderung Chronische Krankheit, Überbehütung Familiengeheimnisse Genetische Faktoren Trauer Umzug Finanzen, Integration Fremd-Sein, Sprache usw.
8 Schule als wesentliche Säule des Behandlungskonzeptes: Grobziele Wiederherstellung altersgerechter Alltagsbelastbarkeit Psychosoziale Integration Entwicklung von Neugierde und Motivation, Selbstwirksamkeitserfahrungen Stoffvermittlung in Anlehnung an Lehrplan, keine Stoffaufholjagd, niederschwelliges Angebot Beziehungsgestaltung Ärztliche-therapeutische Massnahmen haben grundsätzlich Priorität
9 Muss für Lehrpersonen Kenntnis über Diagnosen Kenntnis über Entstehung von Störungen Kenntnis über therapeutische Interventionen Keine Einzelkämpfer Hilfe holen Patientenschutz Milieutherapeutisch
10 Voraussetzungen für Lehrperson Hohe Motivation Bereitschaft zur eigenen beruflichen Weiterentwicklung: Öffnung für psychologische Themen Hohe persönliche und gesundheitliche Belastbarkeit Wissen und Können über entwicklungsfördernde Unterrichtsinhalte und -methoden
11 Unverbindliche Regeln mit Kindern Nicht ausfragen, nicht drängen Überzeugen, nicht überreden Helfen, indem man nicht hilft Klare, einfache Sätze, keine Flut von Wörtern Zeit für Beziehungsgestaltung geben Nicht als Arzt argumentieren (Ritalin) Über das Tun, das Kind sich selber aufbauen lassen, mit handfestem Resultat für das Kind Positive Aktivitäten fördern, negative Gedanken umstrukturieren Klaren Rahmen setzen, Normalität bieten
12 Zentrale Themen bei Kindern Selbstwert- und Identitätskrisen Mangelnde Impulskontrolle Soziale Ängste Vermeidungsverhalten
13 Beziehungsaufbau Das Kind abholen, wo es ist Interessen des Kindes aufnehmen Wertschätzung, Empathie, Kongruenz Sicheren Rahmen mit klaren Grenzen Orientierung an der Zukunft Kinder haben immer Recht Kleine Ziele Kinder müssen mehr arbeiten als Du!
14 RESILIENZ Unter Resilienz wird die Fähigkeiten von Menschen verstanden, Krisen im Lebenszyklus unter Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und Anlass für Entwicklung zu nutzen. Stärken von Kindern können ohne Belastungen und Scheitern weder entstehen noch sich entwickeln. Kind aus der Opferrolle befreien
15 Gefahrenquellen Therapeut verlängerter Arm der Lehrperson Lehrperson wird Therapeut Überzeugen nicht Überreden Kind abschreiben Kind als Projektionsfläche eigener Unzulänglichkeiten Versagenswut Burn-Out
16 Zusammenfassung der Vernetzung Gegenseitiger Austausch formell und informell Gemeinsame therapeutische Zielsetzung Keine Schuldzuweisungen Schule muss sein, Kind muss Schule verdienen Testresultate und Schulleistungen im Vergleich Therapeutischer Erfolg ist Team beteiligt Wenn pädagogisch-therapeutische Interventionen erschöpft sind, medizinisch
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