Ivanhoe Mines Sorgt Rio Tinto für den großen Geldregen? Märkte Griechenland geht erst im Sommer Pleite. Bis zum Sommer wird gerettet

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1 d e r k l a r e b l i c k a u f k o m p l e x e m ä r k t e PLATOW Rohstoffe ISSN analysen hintergründe me inungen Nr. 9 Montag, 27. Februar 2012 Highlights heute Platin Wie lange fällt Rustenburg aus? 2 Cliffs Natural Zu Unrecht abgestraft 3 Ölmärkte Mehr als der Nahostkonflikt 4 Wochenausblick Gold überrascht 5 Märkte Griechenland geht erst im Sommer Pleite Der Bundestag wird heute Nachmittag aller Voraussicht nach das nächste Hilfspaket für Griechenland durchwinken. Größere Diskussionen gab es im Vorfeld fast keine, außer dass sich Innenminister Friedrich bewogen sah, den Griechen den Euro-Austritt nahezulegen. Aber auf sanften Druck der Kanzlerin hat er sich von seiner Forderung distanziert. Dabei wird hinter den Kulissen schon über das nächste Hilfspaket für das klamme Hellas gestritten. Denn das Loch im Haushalt Athens wird dank des von Berlin und Paris wegen innenpolitischer Zwänge durchgedrückten Sparprogramms immer größer. Die Wirtschaft ächzt und keiner weiß ein Mittel, wie Griechenland wieder vorankommen soll. Das alles zeugt nicht gerade davon, dass hier mit Verstand agiert wird. Bis zum Sommer wird gerettet Auf der anderen Seite scheint klar, dass die europäische Politik einfach nur Zeit gewinnen will. Zeit, die andere große Länder wie Spanien und Italien brauchen, um ihre Verbindlichkeiten einigermaßen in den Griff zu bekommen. Wenn das geklappt hat, und danach sieht es dank der Flutung der Märkte mit EZB-Geld derzeit aus, dann darf Griechenland endlich Pleite gehen. Rechnen Sie also spätestens nach der Sommerpause damit, dass Athen noch einmal ein kleines Beben an den Märkten auslösen wird. Solange aber wird Griechenland noch ein Thema bleiben und für Unsicherheit sorgen. Generell hat sich die Lage an den Märkten deutlich verbessert. Auch wenn nach der Jahresanfangsrally vieles auf eine Korrektur an den Aktien- und Rohstoffmärkten hindeutet. Sie wird mittelfristig positiv sein, um den Märkten langsam wieder auf die Beine zu helfen. Denn vielerorts, insbesondere in den USA, verbessert sich die Konjunktur zusehends. Da gilt es, mit den richtigen Werten dabei zu sein. Gute Investments wünscht Ihr Platow Rohstoff-Team Ivanhoe Mines Sorgt Rio Tinto für den großen Geldregen? Still war es zuletzt um die Aktie von Ivanhoe Mines geworden. Das Papier des Kupferkonzerns befand sich in einem mustergültigen Abwärtstrend, bei dem auch wir uns per Stopp verabschiedeten (Ausgabe vom 4.7.). Doch in den vergangenen Monaten hat Großaktionär Rio Tinto wieder Leben in den Wert gebracht. Der Bergbaurierse erhöhte seinen Anteil bei den Kanadiern auf 50,95% und will wohl Gründer und Vorstandschef Robert Friedland aus dem Unternehmen Ivanhoe Mines drängen. Rio besetzt mittlerweile sechs der 14 Posten im Board des Unternehmens mit Sitz in Vancouver. Friedland hat lange um die Unabhängigkeit des Konzerns gekämpft, doch die Versuchung war für Rio viel zu groß. Denn Ivanhoe hält Aktienkurs in Kanadische Dollar einen 58%-Anteil an der Oyu Tolgoi-Mine in der Mongolei. Das ist das größte noch nicht entwickelte Gold-Kupfer- Vorkommen der Welt. Es soll über die nächsten 50 Jahre mehr als 80 Mrd. Pfund Kupfer und 46 Mio. Unzen Gold liefern. Am Ende des dritten Quartals 2011 lag der Baufortschritt der Mine schon bei knapp 55% soll mit der Förderung begonnen werden. Dieses Projekt wollte Friedland möglichst ohne Einfluss der großen Bergbaukonzerne entwickeln und somit selbst zu einem der größten Kupfer- und Goldproduzenten der Welt aufsteigen. Doch dieser Plan ließ sich angesichts der Finanzmacht Rio Tintos nicht umsetzen. Mit der jüngsten Aufstockung auf mehr als 50% hat das Unternehmen de-facto das Sagen bei Ivanhoe und damit auch den Zugriff auf die Oyu Tolgoi-Mine. Nach jüngsten Medienberichten aus Kanada hat der Selfmade- Milliardär inzwischen aufgegeben und will nur noch einen vernünftigen Preis für sich und die anderen freien Aktionäre erzielen. Rio wiederum könnte sich mit einem Gebot seine Ruhe erkaufen und das Vorkommen endgültig sichern. Ein Gebot des britisch-australischen Konzerns halten inzwischen immer mehr Marktbeobachter für wahrscheinlich. Der Preis sollte mindestens 20% über dem aktuellen Kursniveau liegen, heißt es an der Toronto Stocks Exchange. Die Bank of America hat die Aktie in einer Ersteinschätzung auf Kaufen gesetzt. Auch wir sind optimistisch für das Papier und

2 2 PLATOW Rohstoffe Nr. 9 Montag, 27. Februar 2012 wollen auf eine Übernahme des Unternehmens spekulieren. Risikobewusste Anleger können bei Ivanhoe Mines (17,52 CAD; CA46579N1033) daher auf aktuellem Niveau und gegebenenfalls bei 17 CAD gestaffelt einsteigen. Den Stopp platzieren Sie bitte bei 14 CAD. Da das Papier in Frankfurt nur sehr dürftig gehandelt wird, empfiehlt sich ein Ausweichen an die TSX in Toronto. Streiks sorgen für Unruhe Platin könnte knapp werden Platin hat in den vergangenen Sitzungen den Rendite- Abstand zu Gold deutlich abbauen können. Darin spiegelte sich einmal die bislang gut gelaufene Automobilkonjunktur wider, die mit der Vorlage von Rekordgewinnen bei Daimler und Volkswagen gerade in Deutschland sichtbar wird. Zum anderen wurde immer mal wieder auch ein Streik in Südafrika angeführt. Betroffen von einem nunmehr fünf Wochen andauernden Arbeitsausstand ist Impala Platinum, einer der größten Platin-Produzenten der Welt. Die Auseinandersetzungen zwischen Arbeitern und Unternehmen in der größten Platin-Mine der Welt in Rustenberg dürften noch einige Zeit andauern. Dabei musste die Mine bereits im Sommer vergangenen Jahres wegen eines Unfalls geschlossen werden. Bisher 10% Produktionsausfall Im aktuellen Arbeitskampf sind die Fronten mehr als verhärtet. Bislang hat Impala Platinum etwa 10% seiner jährlichen Produktion durch den Streik eingebüßt. Das entspricht rund Unzen, die Impala weniger produziert hat, und niemand weiß, wie hoch die Produktionsausfälle am Ende tatsächlich sein werden. Der Markt hat zwar den Streik registriert und zum Teil auch im Platinpreis eingearbeitet. Doch richtig angekommen ist die Angebotslücke, die der Rustenberg-Ausfall reißt, noch nicht. Streik als Spekulationschance Wie geht es also weiter? Den Platin-Produzenten dürfte der Streik recht gelegen kommen. Denn Analysten gehen davon aus, dass die Lager noch gut gefüllt sind und auch für dieses Jahr wurde eigentlich ein Angebotsüberschuss von rund Platin Unzen erwartet. Daher wurde ernsthaft auch über generelle Produktionskürzungen nachgedacht, um die Gewinnmargen einigermaßen stabil zu halten. Geht der Rustenberg-Streik also weiter und erholt sich die europäische Konjunktur, Preis in US-Dollar je Unze insbesondere die Automobilwirtschaft weiter, dann dürfte es zu weiteren Preissteigerungen bei Platin kommen. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass ein Großteil der Produzenten selbst einen Preis von mindestens Dollar je Unze benötigt, um überhaupt wirtschaftlich arbeiten und neu investieren zu können. Von diesem Niveau ist Platin trotz der jüngsten Kursgewinne noch weit entfernt. Mit dem Turbo Long Zertifikat von BNP Paribas (1,79 Euro; DE000B- P2P1X1) können Sie auf bessere Platin-Zeiten wetten. Den Stopp sollten Sie bei dieser spekulativen Wette recht eng bei 1,60 Euro setzen. Das endlos-laufende Zertifikat hat einen Hebel von etwa 7 und ist damit nur für risikobewusste Anleger als Beimischung geeignet. Laufende platow rohstoff-empfehlungen Name ISIN Erstempfehlung Jüngstes Update Kaufkurs Akt. Kurs Gewinn/ Verlust Stopp Votum Cliffs Natural Res. US18683K ,68 $ 67,68 $ 0,0% 48,00 $ Kaufen auf akt. Niveau/63 USD Lynas AU000000LYC ,01 0,98-3,0% 0,99 Spekulativ kaufen Platin Turbo Long DE000BP2P1X ,79 1,79 0,0% 1,60 Spekulativ kaufen Shell GB00B03MLX ,91 27,37 +9,88% 21,50 Kaufen BP GB ,19 5,98 +15,2% 4,25 Kaufen bis 5,85 Ivanhoe Mines CA46579N ,52 $ 17,52 $ 0,0% 14,00 $ Kaufen auf akt. Niveau/17 CAD Deutsche Rohstoff AG DE000A0XYG ,00 15,20 +52,0% 11,50 Kaufen Alle Kurse in Euro; Stand: (mittags). Performance seit Erstempfehlung, Nachkäufe werden nicht berücksichtigt. Bei Lynas ging unser tiefer Nachkauf bei 0,95 Euro bereits auf. Damit liegt Ihr Einstandskurs bei der Aktie des Seltene Erden-Produzenten nun bei gemittelt 1,01 Euro. Grund für den kurzen, aber heftigen Absturz war die Klage von Anwohnern und NGOs gegen das fertig gestellte Verarbeitungswerk für Seltene Erden in Malaysia. Die Kläger fordern eine Überprüfung der behördlichen Genehmigung. An der Börse tauchte die Aktie nur kurz ab und notiert aktuell leicht unter unserem Einstandsniveau. Wir sehen derzeit nur das Risiko von Verzögerungen und empfehlen die Aktie weiter zum spekulativen Kauf.

3 Nr. 9 Montag, 27. Februar 2012 PLATOW Rohstoffe 3 Cliffs Cashflow überzeugt Cliffs Natural Resources bekam zuletzt kräftig Gegenwind vom Markt. Das auf die Förderung und Weiterverarbeitung von Eisenerz und Kohle fokussierte Unternehmen hatte Jahreszahlen gemeldet, die unter den Erwartungen lagen. Dabei erreichte Cliffs mit einem Umsatz von 6,8 Mrd. US-Dollar einen Rekord. Die Einnahmen lagen 45% über dem Vorjahreswert. Nach Steuern blieben eine knappe Mrd. Dollar hängen oder 7,49 Dollar je Aktie. Das war zuwenig für die Analysten, zumal die Zahlen sich sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis im letzten Quartal 2011 verschlechterten. Goldman Sachs nahm den Wert vor einigen Tagen von seiner viel beachteten conviction buy -Liste. Zuvor hatten schon die Experten von der Credit Suisse den Daumen gesenkt und ihre Urteil für die Aktie von Outperform auf Neutral revidiert. cliffs Natural Resources Aktienkurs in US-Dollar den Aktivitäten in Australien ist das Unternehmen nah dran an den Märkten in Asien. Darauf sind die ganz großen Bergbaukonzerne scharf. Dazu passt auch das Produktportfolio mit Eisenerz und Kohle. Eine Übernahme unter 20 Mrd. Dollar könnten BHP Billiton oder Rio Tinto leicht finanzieren. Dazu passt auch die Aktionärsstruktur des Konzerns. Mit Capital World Investors (7,44%), Vanguard (5,43%), State Street (4,07%) und BlackRock besitzen institutionelle Investoren größere Pakete. Und denen geht es nur um den Preis. Dazu passt, dass trotz aller Kritik von Analystenseite die Kursziele mit 93 Dollar (Goldman) oder 108 Dollar (FBR) deutlich über dem aktuellen Kurs liegen. Und es gibt auch ein paar wenige Optimisten. So empfiehlt RBC Capital die Aktie (67,68 Dollar; US18683K1016) zum Kauf. Das Kursziel wird bei 87 Dollar gesehen. Wir sehen das Papier als eine gute Beimischung für ein mittelfristig orientiertes Depot. Das Unternehmen ist attraktiv bewertet, kann aus eigener Kraft wachsen und bietet zudem eine Prise Übernahmefantasie. Steigen Sie bei Cliffs auf aktuellem Niveau und bei 63 Dollar gestaffelt ein. Stopp: 48 Dollar. Dt. Rohstoff meldet Erfolg in USA Doch das sollte die Anleger nicht wirklich beunruhigen, denn bei einer sehr wichtigen Kennzahl steht Cliffs, das einst unter dem Namen Cleveland-Cliffs firmierte, wirklich gut da: dem Free Cashflow. Im vergangenen Jahr flossen satte 1,4 Mrd. Dollar in den Konzern. Der Dollar rollt also und das Gemecker der Analysten macht nur auf den ersten Blick Sinn. Eine Prise Übernahmefantasie Die Aussichten für dieses Jahr sind gut. So sollen die sieben Eisenerzminen (Nordamerika, Australien) sowie die Förderung von Kohle in den USA und wiederum in Australien Einnahmen von 7,43 Mrd. Dollar generieren. Das wäre noch einmal ein Umsatzplus von 9%. Beim Gewinn je Aktie werden 9,86 Dollar erwartet. Daraus lassen sich auch attraktive Kennzahlen für das Papier ermitteln. Auf dem aktuellen Niveau ergibt das ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp unter 7. Das ist ein Abschlag zum Branchendurchschnitt von rund 15%. Die niedrige Bewertung (Marktkapitalisierung rund 9,6 Mrd. Dollar) macht Cliffs auch für Aufkäufer interessant. Denn mit Ein gutes geologisches Modell ist die beste Grundlage, um einen Erfolg bei der Suche nach Rohstoffen zu erzielen. So ein Modell scheint Tekton Energy zu haben. Die Tochter der Deutschen Rohstoff AG wurde nun bei ihren Ölbohrungen im US-Bundesstaat Colorado fündig. Nördlich von Denver waren die ersten drei Bohrungen im Wattenberg-Feld alle erfolgreich. Im April soll bereits die Förderung aus diesen Bohrlöchern beginnen. Bis Mitte des Jahres sollen noch sieben weitere Bohrungen erfolgen und auch in Produktion gebracht werden. In dem Ge- Dt. Rohstoff AG biet ist bereits mit Anadarko Petroleum ein etabliertes Ölunternehmen aktiv und erfolgreich. Für die Deutsche Rohstoff AG, die auch in Deutschland derzeit nach Öl bohrt, ist dies ein erster Erfolg Aktienkurs in Euro in Colorado. Im Gegensatz Entwicklung 12 Monate zu Industriemetallen kann eine Ölförderung recht zügig aufgebaut werden. Somit verspricht das Wattenberg-Projekt auch einen schnelleren wirtschaftlichen Erfolg für die Heidelberger. Die Erfolge in den USA kommen zur rechten Zeit, denn aktuell führt das Unternehmen eine Kapitalerhöhung durch. Die Meldung stützte bereits am Donnerstag den Kurs der Aktie (15,20 Euro; DE000A0XYG76). Aktuell liegen Sie seit Ersteinstieg bei dem Titel mit 52% in Front. Wir bleiben bei unserem Kauf-Votum. Den Stopp platzieren Sie bitte weiterhin bei 11,50 Euro.

4 4 PLATOW Rohstoffe Nr. 9 Montag, 27. Februar 2012 teure energiee Ölpreis Hohes Niveau auf kurze und auf lange Sicht n Die Entwicklung am Ölmarkt beherrscht derzeit das Geschehen an den Rohstoffmärkten. Dabei hat der steigende Preis nicht nur Auswirkungen auf die Benzinpreise oder die Einkaufskosten von Industrieunternehmen. Letztlich macht entwicklung des Ölpreises (Brent) ein höherer Ölpreis auch den rohstofffördernden Unternehmen zu schaffen. Denn steigende Energiepreise schlagen sich auch in höheren Kosten für den Abbau von Industriemetallen nieder. Die Industrie unternehmen sind dann doppelt getroffen, wenn sich die Preis in US-Dollar je Barrel Lieferanten mit ihren höheren Preisvorstellungen durchsetzen können. Doch soweit ist es noch nicht. Erst wenn der Ölpreis dauerhaft das aktuelle Niveau hält, werden wir das spüren. Kurzfristig ist Öl ein politischer Markt. Die Iran-Israel-Krise spitzt sich von Woche zu Woche zu. Politiker in den USA und in Westeuropa wollen zwar um fast jeden Preis einen Krieg vermeiden. Dennoch haben die beschlossenen Sanktionen, die mehr ein Zugeständnis an Israel sind als ein Mittel gegen den Iran, wie ein Brandbeschleuniger gewirkt. Denn damit hat sich der Westen in eine Sackgasse manövriert. Der Iran versucht jetzt schon, seine Öllieferungen an die zahlungskräftige Kundschaft in Indien und China umzuleiten. Finanziell betroffen ist davon Europa, vor allem die Südstaaten, bei denen Teheran zu den wichtigsten Lieferanten zählt. Gleichzeitig engen die Sanktionen den Spielraum am Verhandlungstisch ein. Als nächstes kann nur noch der völlige wirtschaftliche Boykott und dann der Krieg folgen. Eine vorausschauende Friedenspolitik sind anders aus. Ölkonzerne jubeln leise Aus dieser Sackgasse muss der Westen irgendwie herauskommen. Die Auswirkungen auf den Ölmarkt sind klar. Seit Juni vergangenen Jahres oszillierte die Notierung für die europäische Ölsorte Brent um die Marke von 110 Dollar. Inzwischen müssen Nachfrager mehr als 125 Dollar je Barrel auf den Tisch legen. Für die Ölkonzerne sind das goldene Zeiten, denn das teure Öl lässt die Kassen klingeln. Die Gewinnmarge wird ohne eigenes Zutun erhöht. Und je länger das hohe Niveau gehalten wird, desto höher sind die Zusatzeinnahmen. Die Ölaktien haben noch nicht wirklich davon profitiert. Nur teilweise machte sich das seit Ende Januar steigende Preisniveau auch in den Kursen bemerkbar. Das sind Chancen für Investoren. Das Papier von Shell (27,37 Euro; GB00B03MLX29) bleibt daher für uns ein klarer Kauf. Wir hatten Ihnen den Wert Ende November (Ausgabe vom ) ans Herz gelegt. Seither liegen Erstkäufer mit 10% vorn. Shell bleibt auch auf dem aktuellen Niveau ein Kauf (Stopp: 21,50 Euro). Ebenso optimistisch sind wir für BP (5,98 Euro; GB ), auch wenn diese Aktie auf Grund der Folgekosten für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko spekulativer ist. Dafür ist die Bewertung niedriger. Hier liegen Erstkäufer seit der Empfehlung von Ende Mai ( ) mit mehr als 15% vorn. Es gilt: Weiter bis 5,85 Euro kaufen, Stopp bei 4,25 Euro. Wir möchten Sie aber auch für die langfristige Entwicklung des Ölpreises sensibilisieren. Je nach Weltanschauung gibt es Argumente für oder gegen die Theorie des peak oil. Ob die Ölquellen wirklich bald versiegen, wissen wir nicht. Klar sind aber drei Trends: In der vergangenen Dekade wurden jedes Jahr im Durchschnitt 20 Mrd. Barrel mehr Öl verbraucht als neue Quellen erschlossen. Zweitens steigen die Kosten für die Förderung, da neues Öl meist im Meer oder in größeren Tiefen gefunden wird. Die niedrig hängenden Äpfel wurden schon allesamt gepflückt. Und drittens steigt die Nachfrage durch die Industrialisierung der Schwellenländer. Die Grafik zum Ölverbrauch und der -förderung Chinas macht dies anschaulich. Seit Deng Xiao Ping das Land 1978 für das private Unternehmertum öffnete, hat sich der Bedarf der Chinesen verfünffacht. Gleichzeitig konnte die Produktion im Reich der Mitte nur verdoppelt werden. Ganz ähnlich haben sich auch andere Emerging Markets entwickelt. Indonesien ist sogar vom einstigen Exporteur zum Importeur von Öl geworden. Sie sollten also langfristig von hohen Ölpreisen ausgehen. KONTAKT chinas Ölverbrauch Entwicklung seit 1978; Quelle: LBBW Sie haben Fragen an die Redaktion, wollen Kritik üben oder Anregungen geben? Dann schreiben Sie uns bitte per an rohstoffe@platow.de.

5 Nr. 9 Montag, 27. Februar 2012 PLATOW Rohstoffe 5 platow wochenausblick Gold trotzt Dollar, Kupfer als Spielball der chinesischen Konjunktur gold Der Goldpreis konnte in der abgelaufenen Woche wieder zulegen und seine Handelsrange nach oben verlassen. Obwohl der US-Dollar zuletzt wieder gegenüber den wichtigsten Währungen zugelegt Gold hat. Am Donnerstag markierte der Unzenpreis jedenfalls ein neues Dreimonatshoch bei knapp unter Dollar. Charttechnisch steht jetzt die Hürde von Dollar an. Sollte die Europäische Zentralbank in dieser Woche den Markt weiter mit billigem Geld Preis in US-Dollar je Feinunze fluten, wovon immer mehr Anleger ausgehen, könnte das dem Goldpreis neue Impulse geben. Gelingt kein Ausbruch, dürfte die Notierung zunächst an der runden Marke scheitern. Wochentendenz: seitwärts bis leicht nach oben. öl Der Ölpreis (Brent) ist angesichts der Nachrichten aus Nahost wie von uns erwartet weiter nach oben marschiert und prallte zunächst am 12-Monatshoch bei rund 126 US-Dollar je Barrel ab. Der Iran wird das Thema am Markt bleiben (siehe Seite 4). Nach dem jüngsten Anstieg sollte sich der Preis aber beruhigen. Wochentendenz: seitwärts. kupfer Kupfer bleibt ein Spielball der chinesischen Konjunktur. Trotz der jüngst positiven Konjunkturnachrichten Kupfer aus dem Reich der Mitte halten sich die Sorgen um eine Abkühlung der Wirtschaft. Somit wird jede Nachricht aus dem Riesenreich nervös registriert. China selbst ist für etwa die Hälfte der weltweiten Kupfernachfrage Preis in US-Dollar je Tonne gut. Im Land macht davon die Bauwirtschaft rund 55% aus. und da gab es zuletzt eher gute News. So kündigte die Bank of China an, künftig die Erstkäufer von Immobilien finanziell stärker zu fördern. So soll neue Nachfrage für den heißgelaufenen Wohnmarkt entstehen. Zusammen mit den zuletzt positiven Daten vom US-Immobilienmarkt gibt das dem Kupferpreis Unterstützung. Aktuell befindet sich die Notierung mit rund US-Dollar je Tonne auf dem höchsten Stand seit September. Weitere Kursgewinne sind wahrscheinlich, wenn auch nicht in dem zuletzt vorgelegten Tempo. Wochentendenz: leicht aufwärts. n rohstoffpreise im überblick aktueller Preis Veränderung ggü Indizes CRB-Index 325,06 +6,4% GSCI 5 282,80 +6,4% Energierohstoffe Ölpreis Brent (US-Dollar/Barrel) 124,20 +10,7% Ölpreis WTI (US-Dollar/Barrel) 108,77 +7,5% Industriemetalle Aluminium (US-Dollar/Tonne) 2 330,00 +13,9% Blei (US-Dollar/Tonne) 2 206,00 +7,5% Kupfer (US-Dollar/Tonne) 8 448,00 +11,6% Nickel (US-Dollar/Tonne) ,00 +7,2% Zink (US-Dollar/Tonne) 2 072,00 +11,2% Zinn (US-Dollar/Tonne) ,00 +23,0% Edelmetalle Gold (US-Dollar/Feinunze) 1 767,56 +13,0% Silber (US-Dollar/Feinunze) 35,25 +26,7% Platin (US-Dollar/Feinunze) 1 694,00 +21,9% Palladium (US-Dollar/Feinunze) 703,50 +12,1% Agrarrohstoffe Baumwolle (US-Cents/Pfund) 90,75-0,7% Kaffee (US-Cents/Pfund) 204,35-9,8% Kakao (GBP/Tonne) 1 523,00 +10,0% Lebendrind (US-Cents/Pfund) 130,00 +6,6% Mais (US-Cents/Scheffel) 639,00-1,2% Orangensaft (US-Cents/Pfund) 184,45 +9,2% Palmöl (MYR/Tonne) 3 264,00 +2,8% Sojabohnen (US-Cents/Scheffel) 1 287,00 +6,3% Weizen (US-Cents/Scheffel) 636,75-2,3% Zucker (US-Cents/Pfund) 25,30 +8,6% Quelle: eigene Recherche; Kurse per (mittags) PLATOW Rohstoffe Impressum Der Platow Brief Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Stuttgarter Straße Frankfurt Tel: Fax: Herausgeber: Albrecht F. Schirmacher; Chefredakteur: Frank Mahlmeister; Redaktion Rohstoffe: Tarik Dede (Ltg.), Thomas Godt (freie Mitarbeit), Christoph Frank, Ludwig Zahn; Marketing: Sandra Paasche; 1 x wöchtl., Jahresbezugspreis 298,00 Euro, inkl. 7% MwSt.; Kündigung: 4 Wochen zum Ablauf des Zahlungszeitraumes. Kopie/Elektronische Verbreitung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Empfehlungen sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keine Haftung übernommen. rohstoffe@platow.de.

6 analysen +++ hintergründe +++ meinungen bhp biliton Kommt nun K+s auf den teller? 3 Zuckerpreis regulierer lassen spekulanten auflaufen 4 Seltene erden übertreibung bietet trading-chancen 5 Wer glaubt, dass wir eine inflation bekommen, der kann sich mit rohstoffen optimal dagegen hedgen, hatte thomas bossert vor knapp drei Wochen auf der risikomanagement- Konferenz der union investment in Frankfurt gesagt. der leiter des institutionellen Portfoliomanagements dürfte mit dieser aussage ins schwarze getroffen haben. die märkte jedenfalls scheinen sich entschieden zu haben. immer wenn die notenbanken zu inflationsfördernden maßnahmen greifen, steigen die Preise an den spotmärkten kräftig an. Zuletzt wurde das bei der einleitung der Quantitative easing ii - spotpreis in us-dollar maßnahmen der fed deutlich. als ben bernanke und seine gouverneure das neue Programm zum ankauf von staatsanleihen im Volumen von 600 mrd. us -dollar bekanntgaben, legten die aktienmärkte und die rohstoffpreise gleichermaßen zu. der Ölpreis beispielsweise markierte gar ein neues Jahreshoch. Ähnlich lief es auch beim goldspot, der anfang november überhaupt zum ersten mal die marke von dollar je unze überwinden konnte. die logik hinter diesen marktsignalen ist eindeutig. Wenn die Zentralbanken immer wieder eine neue saat für künftige inflation legen, wird es Nr. 1 dienstag, 25. Januar 2011 zu einer asset-price-inflation an den märkten kommen. in deren Folge werden sachwerte wie aktien, immobilien und auch rohstoffe kräftig an Wert gewinnen. dies sorgt auch dafür, dass immer mehr institutionelle und private anleger rohstofffonds, Zertifikate und direktinvestments beim aufbau ihrer Portfolios berücksichtigen. das Verhalten der notenbank hat aber für die märkte noch zwei weitere effekte. die Volksrepublik China mag keine usanleihen mehr kaufen. die Zinsen sind auf historisch niedrigem niveau, entsprechend können auch die Kurse der Papiere kaum noch steigen oder stabil bleiben. Vielmehr droht hier ein absturz der Bonds. dem steuert das einst kommunistische regime unter anderem mit dem Kauf von rohstoffen entgegen. der erwerb von agrarland in afrika, übernahmeversuche bei australischen minenkonzernen oder die einlagerung von industriemetallen in chinesischen hafenlagern sind nur einige anzeichen für dieses Verhalten. die aus dem export stammenden devisen wandern somit direkt und indirekt in den rohstoffmarkt. daneben drückt die Politik der notenbank auch auf den dollar selbst. die Weltleitwährung hat allein seit dem tief im Juni mehr als 12,5% gegenüber dem euro verloren. die erholung der vergangenen Wochen ist dabei eher dem auf grund der irland-krise kurzzeitig schwächelnden euro geschuldet mit einem wieder erstarkenden dollar hat diese Bewegung nichts zu tun. seitdem die Volksrepublik China, die mit etwa 97% den weltweit größten anteil an der Produktion dieser metalle stellt, den export stark eingeschränkt hat, verzeichnen die Preise seltener erden einen deutlichen aufwärtstrend. die Société Générale gibt anlegern mit dem sg rare earth Basket die möglichkeit, mit einem Partizipations-Zertifikat auf einfache Weise auf seltene erden zu setzen. das Zertifikat bezieht sich auf den eigens zusammengestellten aktienkorb den sg rare earth Basket und umfasst die aktien von 14 unternehmen, die metalle der seltenen erden fördern, erschließen oder entwickeln. nur eines der unternehmen stammt aus China. die anderen 13 Firmen sind an Börsen in australien, den usa und Kanada gelistet. entscheidend für die aufnahme von Förderunternehmen in den sg rare earth Basket und die gewichtung der aktien sind die Kriterien BESTELLUNG PER FAX: / oder info@platow.de Antwort PLATOW Rohstoffe Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Postfach Frankfurt Exklusives Angebot: PLATOW Rohstoffe 4 Wochen gratis testen! d e r k l a r e b l i c k a u f k o m p l e x e m ä r k t e PlatOW rohstoffe HiGHliGHtS Heute Dank Dollar und Chinas Hunger Fed-Politik treibt gold auf rekord ziehen die Preise weiter an Gold seltene erden in einem Zertifikat Neu! issn q Ja, ich möchte PLATOW Rohstoffe 4 Wochen gratis im bezug lesen und einmal pro Woche auf 5 Seiten über das Geschehen an den Rohstoffmärkten informiert werden. Kündigungsfrist: Wenn ich PLATOW Rohstoffe danach weiterlesen möchte, brauche ich nichts zu tun. Ich erhalte die Publikation dann 6 Monate (1-mal wöchentlich, 5 Seiten) zum Preis von 158 EUR im bezug. Das Abonnement kann ich dann mit einer Frist von 4 Wochen zum Ende des Bezugszeitraums kündigen. Wenn ich PLATOW Rohstoffe nach 4-wöchigem Test nicht weiterlesen möchte, teile ich dies dem Verlag innerhalb von drei Wochen mit. Alle Preise verstehen sich inklusive der deutschen MwSt. und Versand. Dieses Neukundenangebot ist nicht wiederholbar Name / Vorname Firma Straße / Nr. Kundennummer (falls zur Hand) PLZ / Ort Funktion im Unternehmen (zur Belieferung unbedingt erforderlich) Telefon / Fax q Zahlung per Bankeinzug q Zahlung per Rechnung BLZ Konto Bank 7 Datum / Unterschrift Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 2 Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (Brief, Fax, ) widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. 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