Regio à la Karte Verbundbericht 2011
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- Mina Brahms
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1 Regio à la Karte Verbundbericht 2011
2 Vorwort Jahre RegioKarte das Jubiläum Tarif und Vertrieb Marketing Fahrplaninformation/-koordination Geschäftsjahr Ausblick auf das Geschäftsjahr Impressum Herausgeber: Regio-Verkehrsverbund Freiburg GmbH (RVF), Freiburg Konzept und Gestaltung: Münchrath. Die Werbeschmiede, Freiburg Text: RVF und Münchrath. Die Werbeschmiede, Freiburg Fotografie: Jürgen Gocke, Emmendingen Druck und Verarbeitung: Hofmann Druck, Emmendingen 2012 Regio-Verkehrsverbund Freiburg GmbH (RVF), Freiburg
3 Das Jubiläums-Jahr Das Jahr 2011 stand im Zeichen des 20-jährigen Jubiläums der RegioKarte. Dass der anfangs von Teilen der Fachwelt mit Skepsis betrachtete Einheitstarif die Jahre nicht nur überdauert, sondern die Erwartungen immer wieder übertroffen hat darauf sind wir stolz. Viele Verantwortliche in der regionalen Politik und den Verkehrsunternehmen waren und sind an diesem dauerhaften Erfolg beteiligt. Ihr gemeinsames Wirken kommt auch in den verschiedenen Aktionen zum Jubiläum zum Ausdruck. Zum einen entstand 2011 die Jubiläums-Broschüre 20 Jahre RegioKarte, die die Erfolgsgeschichte der RegioKarte erzählt und zugleich einen Spannungsbogen zu ihrer aktuellen Bedeutung schlägt. Zum anderen veranstaltete der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) mit dem Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg einen gemeinsamen Festakt mit 120 Gästen sowie eine Pressekonferenz. Hier betonten alle Seiten öffentlich die Rolle des Einheitstarifs bei der kontinuierlichen Steigerung der Fahrgastzahlen und der Entwicklung der nahverkehrlichen Infrastruktur. Die Verkehrsunternehmen im RVF haben im Zuge des Jubiläums zahlreiche Verkehrsmittel mit dem Geburtstags-Emblem versehen und ganze Busse, eine Straßenbahn und einen Wagen der Breisgau-S-Bahn im RegioKarten-Design präsentiert. Die Verbundenheit mit der RegioKarte ist groß, gerade auch bei den Verkehrsunternehmen, die dieses Tarifmodell entscheidend mittragen. Wichtig war uns bei allen Unternehmungen rund um das Jubiläum, auch die Fahrgäste im Blick zu behalten denn ohne Fahrgäste keine RegioKarte. So war es nur folgerichtig, dass treue RegioKarten-Abonnenten ein Dankeschön-Geschenk erhielten; außerdem wurde das Schotten-Abo als attraktiver Einstieg ins RegioKarten Abo erneut mit großem Erfolg aufgelegt. Wie zentral die RegioKarte für das Wirtschaften im RVF ist, belegen auch die Geschäftszahlen des Jahres Die Verkaufszahlen der RegioKarte bewegen sich bereits auf hohem Niveau; ein weiterer, wenn auch moderater Mengenzuwachs ist jedoch nach wie vor zu verzeichnen. Vor allem das RegioKarten Abo entwickelt sich weiterhin erfreulich. Sowohl die Zahl der Fahrgäste mit 115,5 Mio. als auch die Einnahmen mit knapp 81 Mio. EUR sind leicht gestiegen. Aufgrund der Einführung der touristisch orientierten WelcomeKarte sowie dem Abschluss wichtiger KombiTicket-Vereinbarungen u.a. mit dem SC Freiburg sind gerade in diesem Bereich deutliche Zuwächse zu verzeichnen. Vorwort 03
4 Nach intensiver Vorarbeit gibt es nun seit Dezember unter dem Marken-Dach fanta5 für HandyTicket- Kunden Einzelfahrscheine und badisch24. Mit dem HandyTicket fanta5 wird ein entsprechendes Ticket erstmals in Deutschland über Verbundgrenzen hinweg angeboten. Neben den Einzelfahrscheinen für Gelegenheits-Kunden können jetzt auch Zeitkarten-Inhaber eine preislich attraktive Ergänzung zur RegioKarte in Form von badisch24 auf diesem modernen Weg beziehen. Der Vorteil für den Fahrgast besteht beim HandyTicket RVF und beim HandyTicket fanta5 generell in der Vereinfachung: die Eingabe von Start- und Zielort reicht zum Kauf des Fahrscheins aus, Tarif- oder Zonenkenntnisse sind nicht nötig. Eine weitere Besonderheit im letzten Jahr war der Besuch von Papst Benedikt XVI in Freiburg. Ein Veranstaltungsereignis dieser Größe hat es in der Region so bisher nicht gegeben, der enorme Besucherstrom war eine besondere Aufgabe für Stadt und Region. Die komplexe Logistik sowie hohe Anforderungen an die Sicherheit steckten den engen Aktionsradius ab. Die Unternehmen im RVF haben aktiv ihren Teil zum Gelingen durch Sonderverkehre, eine einfache Tarifregelung und frühzeitige Informationen beigetragen. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und allzeit gute Fahrt in der Regio à la Karte! Dorothee Koch Geschäftsführerin Christoph Landwehr Geschäftsführer 04 Vorwort
5 20 Jahre nachhaltige Mobilität Was ich mit der RegioKarte verbinde Aufgrund des einfachen und attraktiven Tarifs erfährt die RegioKarte einen großen Zuspruch haben wir 1,5 Mio. RegioKarten verkauft, jeder Fünfte in der Region hat sie in der Tasche. Sie trägt damit entscheidend zu einer nachhaltigen Mobilität in der Region bei.» 20 Jahre RegioKarte das Jubiläum Dr. Helgard Berger, Freiburger Verkehrs AG 20 Jahre RegioKarte das Jubiläum 05
6 1. 20 Jahre RegioKarte das Jubiläum 1.1. Das Phänomen Einheitstarif oder Eine für alle(s) 2011 war das Jahr der RegioKarte zahlreiche Aktionen fanden im Verbundgebiet statt, um den schon 20 Jahre andauernden Erfolg zu würdigen. Was macht aber nun die Besonderheit der Regio- Karte aus? Wieso wird ein Fahrschein aufwändig gefeiert? Blickt man auf andere Verkehrsverbünde so bildet die RegioKarte eine Ausnahme: Eine Zeitkarte ohne Zonenunterteilung, die zum einheitlichen Tarif jedes Ziel im Verbundgebiet gleichermaßen anbindet. Für Fahrgäste ist diese Regelung unkompliziert und denkbar einfach: egal zu welcher Zeit, egal welche Strecke und egal ob mit Bus, Bahn oder Straßenbahn die RegioKarte gilt immer! Bei Einführung der RegioKarte 1991 zweifelten Teile der Fachwelt an diesem Konzept. Das Risiko lag bei der regionalen Politik und den Verkehrsunternehmen, die teilweise einer Preissenkung zugestimmt hatten. Doch der Erfolg stellte sich umgehend ein und untermauerte die Richtigkeit der Idee vom Einheitstarif Erfolg ist messbar 2011 waren von 115,5 Mio. Fahrgästen knapp 103 Mio. mit der RegioKarte unterwegs; somit wurden rund Fahrten pro Tag mit der RegioKarte unternommen. Im Jahr 2011 wurden über 1,5 Mio. RegioKarten verkauft (siehe auch Kapitel Geschäftszahlen ). Bei Einführung der RegioKarte 1991 lag diese Zahl noch bei knapp , übertraf aber auch bereits damals die Erwartungen. Verkaufte RegioKarten in Stück Jahre RegioKarte das Jubiläum
7 Seit dieser Zeit steht die RegioKarte für ein erfreuliches Mengenwachstum. Auch wenn eine hohe Marktdurchdringung nun wohl erreicht ist, gelingt dennoch alljährlich ein moderates Plus an Verkäufen Das Jubiläums-Jahr Wir sind stolz auf unsere RegioKarte diese Botschaft transportieren auch die Verkehrsunternehmen im RVF über ihre Fahrzeuge. Das für das Jubiläum entwickelte 20-Jahre-RegioKarte -Logo wurde auf sämtlichen Fahrzeugen angebracht. Ein eigenes Fahrzeug-Design zur RegioKarte wurde entworfen und auf einer Straßenbahn, einem Triebwagen sowie bisher 12 Bussen umgesetzt. Das Design unterstreicht die Weite des Verbundgebiets, die durch die RegioKarte im doppelten Sinne erfahrbar wird. Stilisierte Ortsschilder mit den Namen der 75 Gemeinden im RVF vor dem Hintergrund regionaler Landschaften transportieren die Idee der verbundweiten Gültigkeit der RegioKarte. Mögliche Irritationen beim Lesen der Schilder auf Bus und Bahn sind durchaus gewünscht: Wenn auch mancher Ort nicht an der eigenen Fahrtstrecke liegen mag so sind sie doch alle problemlos mit der RegioKarte erreichbar. Dass der Tarif der RegioKarte umfassend und dabei einfach ist und in der Regio von einer großen Mehrheit getragen wird, unterstreicht auch der Slogan auf den Verkehrsmitteln:. Dazu Jürgen Karle, Eigentümer des Busunternehmens Tuniberg Express und Mit-Initiator des Fahrzeug-Designs: Die RegioKarte ist eine besondere Karte und 20 Jahre RegioKarte sind schon etwas ganz Besonderes. Sie ist nicht einfach nur eine weitere Fahrkarte im ÖPNV, sondern sie verbindet, zum vielfältigen Mobilitätsnutzen für unsere Kunden, vor allem Stadt und Land sprich die Region miteinander. Dass die Unternehmen für die RegioKarte einstehen, zeigt die Tatsache, dass sie die Produktionskosten für das Design aus eigener Tasche finanziert haben und die Fahrzeuge nun für mehrere Jahre nicht mehr als Werbefläche vermarktbar sind. Jubiläums-Gewinnspiel Auf jedem der Fahrzeuge findet sich ein stilisiertes Ortsschild Freiburg. Dies war zugleich die Antwort auf die Gewinnspielfrage zum Jubiläum Gewinnspielpostkarten wurden über die Verkaufsstellen und Infostände im RVF-Gebiet in Umlauf gebracht, eine Online-Teilnahme war auf der RVF-Homepage möglich. Im Zeitraum Juni/Juli 2011 nahmen über Personen daran teil. In Kooperation mit der Aktionsgemeinschaft für Handel und Gewerbe z Friburg in der Stadt konnte der Hauptpreis ein Einkaufsgutschein über 500 EUR für den Freiburger Einzelhandel und eine RegioKarte Jahr an die glückliche Gewinnerin übergeben werden. 20 Jahre RegioKarte das Jubiläum 07
8 Schotten-Abo: Drei Monate Probe fahren und sparen Bei der Teilnahme am Gewinnspiel konnte man sich vormerken lassen für Informationen zu einer weiteren Kundenaktion, dem sog. Schotten-Abo : Dieses beinhaltete die günstigen und bequemen Konditionen der RegioKarte Abo für den Probezeitraum von drei Monaten; die Einstiegshürde für Kunden wurde mit dem automatischen Auslaufen des Abos gesenkt, d.h. eine Kündigung war nicht erforderlich. Von den Gewinnspielteilnehmern ließen sich rund 750 Personen mit Informationen zum Schotten-Abo direkt anschreiben. Aus diesen vorqualifizierten Adressen schlossen rund 100 Kunden ein Schotten-Abo ab; dies entspricht einer hohen Response-Quote von ca. 13 %. Durch eine flächendeckende Bewerbung ab September 2011 über Plakate, Online-Werbung, Presse, bei der Baden-Messe und Promotion-Aktionen, u.a. während der Schwerpunktkontrolle im Oktober, wurden insgesamt neue Schotten-Abo-Kunden gewonnen. Das Angebot 20 Jahre RegioKarte 20 Euro sparen überzeugte auch Gelegenheitskunden, in den Wintermonaten auf den ÖPNV umzusteigen. Wenn manch Schotten-Abonnent auch bislang hin und wieder eine RegioKarte erworben hat, so bleibt bei diesen Kunden doch die positive Erfahrung der bequemen Abo-Abwicklung haften Schotten-Abonnenten, die dem Infoerhalt durch RVF zugestimmt hatten, wurden vor Ablauf ihres Probe-Abos angeschrieben mit dem Angebot, in ein reguläres Abonnement unter Anrechnung des dreimonatigen Probe-Zeitraumes einzusteigen. Nur diesen Kunden wurde als zusätzlicher Anreiz eine Prämie im Wert von rund 25 EUR angeboten. Insgesamt entschlossen sich 663 Schotten für den Übergang ins reguläre Abo, eine beachtliche Quote von 38 %. Uf guet badisch : Unser Jubiläums-Dankeschön Der Kooperation mit einem lokalen Traditionsunternehmen, der Buchhandlung und dem Verlag Rombach aus Freiburg, entsprang die Idee für ein außergewöhnliches Dankeschön an unsere Kunden: Der bereits seit 20 Jahren vergriffene alemannische Taschenübersetzer uf guet badisch wurde mit Jubiläumsumschlag in einer Menge von Stück neu aufgelegt. Per Direktmailing erhielten die treusten Kunden der RegioKarte, ca Abonnenten, den kleinen Übersetzer direkt per Post zugestellt. Exklusiv für diesen Kundenkreis veranstaltete der RVF ein zweites Online-Gewinnspiel mit einer Vielzahl an Preisen, die von regionalen Partnern unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurden. Die therapeutische Werkstatt für sozial-psychische Erkrankungen, Haus Vogelsang, in Freiburgwww.rvf.de Herdern machte die Jubiläumspost versandfertig beidseitig eine willkommene Hilfe. Mit Bus un Bahn uf Emmedinge un Mülle! uf guet badisch Alemannisches Lexikönle Jahre RegioKarte das Jubiläum
9 RZ_RVF_Jubbroschuere_4c_korr.indd :11:45 Uhr Jubiläums-Broschüre Die Bedeutung der RegioKarte bis heute fasst die Broschüre 20 Jahre RegioKarte zum Jubiläum zusammen. Sie zeichnet die Erfolgsgeschichte des Tarifs RegioKarte nach und verdeutlicht Angebot und Nachfrage in Zahlen. Von den revolutionären Anfängen 1991 bis zur Zukunft des regionalen ÖPNV mit dem Konzept Breisgau-S-Bahn 2020 reicht die Betrachtung. Eingeleitet von einem Grußwort des Ministers für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg, Winfried Hermann, zeigt das Heft auf, was zum Wohle des Fahrgastes erreicht werden kann, wenn drei Gebietskörperschaften und 19 Verkehrsunternehmen an einem Strang ziehen. Zum Jubiläum RegioKarte Pressekonferenz Die verlässliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Politik und Verkehrsunternehmen unterstrich auch Dr. Helgard Berger, Aufsichtsratsvorsitzende des RVF, anlässlich der Pressekonferenz zu 20 Jahre RegioKarte am 13. Oktober Vertreter des Zweckverbandes Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) sowie des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg (RVF) waren sich einig, dass Tarif und Infrastruktur nur gemeinsam funktionieren. Dorothea Störr-Ritter, Vorsitzende des ZRF, sprach vor den Journalisten von der RegioKarte als Motor des Ausbaus für die ÖPNV-Infrastruktur in der Region. Der Freiburger Oberbürgermeister, Dr. Dieter Salomon, nannte die RegioKarte sogar das günstigste Angebot in ganz Deutschland ; es bestand Einigkeit, dass man auch künftig an der RegioKarte als Tarifmodell festhalten wolle. Festakt Um die Arbeit der Verantwortlichen zu würdigen und die RegioKarte einmal gebührend zu feiern, traf man sich im Oktober im Gewölbekeller des Historischen Peterhofes in Freiburg. Die 120 Gäste kamen aus der regionalen und überregionalen Politik, den Verkehrsunternehmen, dem ZRF und RVF sowie den Nachbarverbünden. Außerdem zu Gast waren zahlreiche Bürgermeister aus der Region sowie Mitglieder der Verbandsversammlung und deren Stellvertreter. Die Rednerinnen und Redner Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon (ZRF), Dorothea Störr-Ritter (ZRF), Dr. Helgard Berger (RVF) sowie Gerhard Schmidt-Hornig (Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg) betonten einstimmig die Bedeutung der RegioKarte für die Mobilität in der Region. Dass schon jüngste Verkehrsteilnehmer dank RegioKarte mit dem öffentlichen Nahverkehr vertraut sind, zeigten Schülerinnen und Schüler aus Breisach mit ihrer Klang-Collage zu einer Straßenbahnfahrt. 20 Jahre RegioKarte das Jubiläum 09
10 1.4. Die RegioKarte in der öffentlichen Meinung Im Jubiläumsjahr gab es große Resonanz zu den 20 erfolgreichen Jahren mit der RegioKarte. Die Presse titelte ein Erfolgsmodell hat Geburtstag und unterstrich die Entscheidungsfreude der Verantwortlichen 1991: Da hat man vor 20 Jahren mal was richtig Gutes gemacht: die RegioKarte wurde aus der Taufe gehoben. In einem TV-Südbaden-Bericht zum 20-jährigen Jubiläum wurde der heutige Stellenwert der RegioKarte herausgearbeitet. Sie sei kaum noch aus dem Alltag vieler Südbadener wegzudenken. Die Einführung der RegioKarte wurde gar als ein bedeutender Schritt in Richtung klimafreundlicher Nahverkehr bezeichnet. Lob kam auch vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg. Anlässlich der Jubiläumsfeier zu 20 Jahre RegioKarte sprach Gerhard Schmidt-Hornig, Leiter des Referats Öffentlicher Personennahverkehr, vom höchsten Ansehen, das die RegioKarte genieße. Weiter hieß es in seiner Rede Die RegioKarte zeigt in vorbildlicher Weise, dass bei einem attraktiven Tarifangebot sowohl städtische als auch ländliche Regionen profitieren können. Auch auf Fahrgastseite genießt die RegioKarte ein großes Renommee. Für manche Fahrgäste hat die RegioKarte sogar Sammler-Wert. So schrieb uns z.b. der treue RegioKarten-Kunde Ewald Stiegeler: Meine RegioKarten von September 1991 bis heute habe ich alle in einer Sammlung. Es ist eine tolle Sache mit der Karte zur Arbeit zu fahren von Buchenbach nach Freiburg. Außerdem kann man sie auch gut in der Freizeit nutzen Die Zukunft des Einheitstarifs Wo liegt die Zukunft der RegioKarte? Wir wissen nicht, ob der Einheitstarif in der Regio noch weitere Jahrzehnte Bestand haben wird. Die Infrastruktur wird im Zuge des Projekts Breisgau-S-Bahn 2020 gestärkt. Angebote und Kapazitäten werden erweitert, auch im Stadtverkehr Freiburg. Dies birgt Potenzial für weiteres Mengenwachstum, notwendig um den Tarif weiterhin günstig zu halten. Vor allem die politischen Weichenstellungen beispielhaft seien die Schlagworte Tarifkostenzuschuss, Verbundstrukturen, landesweiter Tarif und v. a. die anstehenden europaweiten Ausschreibungsverfahren des SPNV genannt nehmen in greifbarer Nähe entscheidenden Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit der RegioKarte. Die demographische Entwicklung wird ebenfalls nicht ohne Auswirkungen auf den ÖPNV bleiben es verändern sich Raum-, Siedlungs- und Bevölkerungsstrukturen. Immer weiter in den Alltag vordringende technische Entwicklungen bieten Chancen, beispielhaft das elektronische Ticketing. In diesem Spannungsfeld bewegt sich der ÖPNV. Eine Dimension sollte der RegioKarte zugutekommen, die schon 1991 bei deren Einführung maßgeblich einfloss: Umwelt- und Klimaschutz und endliche Ressourcen werden umweltfreundliche Mobilitätsangebote erfordern Jahre RegioKarte das Jubiläum
11 20 Jahre günstige Tarife Was ich mit der RegioKarte verbinde Günstig, einheitlich, übertragbar die Kerneigenschaften der RegioKarte gelten unverändert und sind die Basis für ihren dauerhaften Erfolg. Eine übertragbare, verbundweit gültige Monatskarte zu diesem Preis findet sich kaum anderswo in Deutschland.» Tarif und Vertrieb Simone Stahl, Südbadenbus Tarif und Vertrieb 11
12 2. Tarif und Vertrieb 2.1. Moderat: Tarifanpassung im August 2011 Nach zwei Jahren mit unveränderten Fahrpreisen wurden zum 01. August 2011 die Preise einiger RVF-Tarife moderat angepasst. Nach Fahrgeldanteilen gewichtet erhöhten sich die Preise um +2,4 %. Mit dieser im Bundesvergleich unterdurchschnittlichen Anpassung wurde inklusive der Tarifzuschüsse ein Ertragszuwachs von +1,9 % bezogen auf das Vorjahresergebnis kalkuliert, nachdem im Jahr 2010 keine Tarifanpassung vorgenommen worden war. Damit wurde nur ein Teil der bisweilen drastischen Kostensteigerungen, insbesondere beim Kraftstoff (zeitweilig über 10 % Kostenzuwachs ggü. Vorjahr), an die Kunden weitergegeben. Die Änderungen im Barverkehr beinhalteten einzig die Anpassung der REGIO24 für fünf Personen und die Vereinheitlichung der Rabattierung der 2x4-FahrtenKarte auf generell 12,5 % in allen Preisstufen bei Erwachsenen und Kindern. Damit gilt grundsätzlich die seit 2009 bereits im HandyTicket bestehende Regel: die 8. Fahrt ist kostenfrei! Mit dieser Maßnahme einher ging die preisliche Absenkung in allen Preisstufen bei der 2x4-FahrtenKarte für Erwachsene und der Preisstufe 1 beim Kinderfahrschein. Moderat wurden die Preise der RegioKarten angepasst: der Preis der RegioKarte Übertragbar stieg von 47 auf 48,50 EUR, die RegioKarte Schüler/Azubi kostet seit August EUR (+1 EUR). Auch der Tarif der RegioKarte Basis stieg von 45 auf 46 EUR, womit die Spreizung zur RegioKarte Übertragbar von 2 auf 2,50 EUR ausgeweitet wurde. RegioKarte Jahr (12 für 10), RegioKarte Abo (12 für 10,5) und Regio-Karte Job (12 für 9,5) wurden entsprechend angepasst. Dass der zusätzliche Bedarf solidarisch auf das komplette Fahrscheinsortiment verteilt wurde, zeigt sich nicht zuletzt beim SemesterTicket, welches entsprechend des Preisanstiegs im Schülerbereich ebenfalls um monatlich 1 EUR angehoben wurde und seit dem Wintersemester 2011/12 nunmehr 79 EUR (zuvor 73 EUR) kostet Das 3-Tages-KombiTicket mit Mobilitätspaket: die Welcome- Karte für Touristen Immer wieder fragten Touristen an den Verkaufsstellen im RVF nach Mehrtageskarten. Diesem Wunsch kam der RVF im April 2011 nach: Er hat sich entschlossen, unter dem Namen WelcomeKarte in Eigenregie ein touristisch orientiertes 3-Tages-Ticket anzubieten. Dabei handelt es sich um eine 3-Tages- Karte, die neben der Nutzung des Nahverkehrs im gesamten Verbundgebiet des RVF auch die Fahrt mit der Schauinslandbahn und den VAG-Nachtverkehr Safer Traffic beinhaltet. Für 24 EUR sind Besucher in Freiburg und der Regio am Entwertungstag und den beiden darauf folgenden Tagen mobil. Grundlage dieses Angebots ist ein KombiTicket-Vertrag zwischen der Freiburger Verkehrs AG, der Schauinslandbahn und dem RVF. 12 Tarif und Vertrieb
13 Ein Fahrschein drei Vertriebskanäle Freiburg-Touristen können dieses KombiTicket seither in vielen Verkaufsstellen in Freiburg erwerben, es vorab über die VAG-Homepage als Online-Ticket bereits zuhause ausdrucken oder als RVF-HandyTicket bequem direkt vor Ort beziehen. Um das neue Mobilitätsangebot bei Touristen bekannt zu machen, liegen in der Tourist-Information sowie zahlreichen Freiburger Hotels Info-Flyer aus. Für die Bewerbung und den Verkauf des neuen Tickets konnte auch die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) als Partner gewonnen werden. Mit durchschnittlich knapp 150 WelcomeKarten je Monat in den Sommermonaten deutlich mehr bewegt sich der Absatz dieses KombiTickets im Rahmen der Erwartungen HandyTicket: weitere Applikationen jetzt auch für badisch24 HandyTicket fanta5 gestartet Neben der Erweiterung des Fahrscheinsegements um badisch24 und der WelcomeKarte wurde das RVF-HandyTicket auch um eine wichtige Applikation erweitert: Fahrscheine für Busse, Stadtbahnen und Züge im RVF können seit Mitte 2011 auch mittels Android -Applikation bezogen werden. Die entsprechende App kann auf den jeweiligen Plattformen (Apple-iTunes, Android Market) unter dem Stichwort HandyTicket Deutschland geladen werden. Nutzer anderer Smartphones haben weiterhin die Möglichkeit, per mobilem Internet über den Browser ihres Mobiltelefons die URL aufzurufen und anschließend Fahrausweise des RVF sowie aller deutschlandweiten Teilnehmerregionen zu kaufen. Die Fahrscheine werden in diesem Falle als Bilddateien auf die Geräte übermittelt. Die Ausweitung des HandyTickets auf weitere Smartphones ist eine Reaktion auf den sich sehr schnell verändernden Handy-Markt deutlich über 30 % aller sich heute auf dem Markt befindlichen Mobilfunkgeräte sind Smartphones. Sowohl der Fahrscheinabsatz (+160 %; Bundesebene: knapp +90 %) wie auch die Zahl der angemeldeten Kunden (+93 %; Bundesebene: knapp +60 %) konnte im vergangenen Jahr wieder erheblich gesteigert werden. Interessant ist auch ein Blick auf die Verteilung der Verkäufe auf die verschiedenen Vertriebskanäle: 2011 wurden im RVF ca. 2/3 der HandyTickets über die iphone-app erworben, 16 % über die Android-App. Die verbleibenden knapp 20 % wurden über die klassische Java-App und per mobilem Internet vertrieben. Insbesondere durch Integration des badisch24 in das Handy- Fahrscheinangebot ist von weiter steigenden Umsätzen über diesen Vertriebskanal auszugehen, da nun auch Inhaber von RegioKarten angesprochen werden können. Auch das Konzept zur räumlichen Erweiterung des Handy-Tickets auf die Verbundgebiete der vier Nachbarverbünde (zusammen mit dem RVF die fanta5-verbünde) wurde im vergangenen Jahr abgeschlossen: Unter dem Label HandyTicket fanta5 können seit dem Fahrplanwechsel am Tarif und Vertrieb 13
14 HandyTickets für alle fünf südbadischen Verbünde und für Schienen- und Busverbindungen im verbundübergreifenden Verkehr bezogen werden. Im Tarifmenü Südbaden (fanta5) sind sowohl Einzelfahrscheine Erwachsene wie auch badisch24 erhältlich. Das Projekt wird mit rund 0,7 Mio. EUR vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des Innovationsprogramms ÖPNV III gefördert. Circa 0,2 Mio. EUR davon sind für moderne Prüfeinrichtungen vorgesehen, die aber nicht ausschließlich zur Kontrolle von HandyTickets, sondern auch für andere Tickets (z.b. KombiTickets), eingesetzt werden können. Im Dezember wurde das HandyTicket fanta5 im Beisein von Elmar Steinbacher, Ministerialdirigent im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg und den fanta5-geschäftsführern feierlich eingeführt. Weitere Infos auch unter v.l.n.r: Jürgen Meißner (RVL), Wolfram Vögele (VSB), Hans-Peter Seibold, Lothar Probst (beide WTV), Johannes Müller (TGO), Thomas Haiz (VSB), Elmar Steinbacher (MVI BW), Dorothee Koch (RVF), Frank Bärnighausen (RVL), Christoph Landwehr (RVF), Frank Buermeyer (DB), Martin Runkel (RVF) 2.4. SC Freiburg: "Eintrittskarte = Fahrschein" jetzt im gesamten Verbundgebiet Die bei Heimspielen des SC Freiburg seit fast zwei Jahrzehnten bewährte Regelung Eintrittskarte = Fahrausweis für die Busse und Bahnen der Freiburger Verkehrs AG (VAG) wurde ab der 48. Bundesligasaison auf alle Linienverkehre im RVF ausgedehnt. Die Eintrittskarte zum Fußballspiel gilt seither als Fahrschein für die An- und Abreise in allen Zügen (2. Klasse), Linienbussen und Stadtbahnverkehren in Freiburg und in den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald. Möglich wurde diese Vereinbarung durch Gespräche zwischen dem SC Freiburg, dem RVF und der VAG, bei denen im Interesse aller Fußball-Freunde eine gute Lösung gefunden wurde. Durch die Gültigkeit bei allen 19 im RVF fahrenden Verkehrsunternehmen ist die Anreise mit dem ÖPNV für die große Anzahl Fans aus dem Umland attraktiver sie können bereits z. B. in Schluchsee oder Breisach zusteigen und finden dort auch Park & Ride-Parkplätze vor. Das KombiTicket ist ab drei Stunden vor Spielbeginn als Fahrschein gültig. Die Vereinbarung, die zunächst für die Spielzeit 2011/12 abgeschlossen wurde, entlastet auch die eingeschränkte Parkplatz- und Verkehrssituation am Stadion. Heute nutzen bis zu Besucherinnen und Besucher pro Spiel die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. 14 Tarif und Vertrieb
15 Auch über die DB am Bahnhof Littenweiler reisen hunderte Fans mit den Zügen der Höllentalbahnlinie zum Spiel an. Sie alle profitieren vom neuen KombiTicket genauso wie jene, die mit den Regionalbussen Richtung Freiburg fahren, um dann mit Zug oder Stadtbahn zum Stadion zu gelangen. Der Zubringerverkehr der VAG bleibt aber auch in der laufenden Saison die Drehscheibe der meisten SC-Fahrten. Insbesondere nach Spielende gilt es, tausenden Menschen vom Stadion weg eine Fahrmöglichkeit zu bieten. Die ursprüngliche Vereinbarung zwischen dem SC Freiburg und der VAG aus dem Jahr 1993 war übrigens der Auftakt für eine ganze Reihe weiterer ähnlicher Regelungen bei anderen Events. Was heute bei vielen Veranstaltungen vollkommen normal ist dass nämlich die Eintrittskarte auch zur Hin- und Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln des RVF berechtigt hat damals seinen Anfang genommen. In dieser Hinsicht hat die Vereinbarung von 1993 auch Nahverkehrsgeschichte für die Region geschrieben ZMF und RVF bieten Besuchern KombiTicket Auch die Besucher des Zelt-Musik-Festivals (ZMF) profitieren seit 2011 von der Regelung Eintrittskarte = Fahrschein im gesamten öffentlichen Nahverkehr des RVF. Was schon seit Jahren mit der VAG praktiziert wurde, wurde 2011 auf das ganze Verbundgebiet ausgeweitet. Egal ob aus Müllheim, Kenzingen, Titisee, Elzach oder Freiburg wer ein Ticket zu einer ZMF-Veranstaltung besaß, fuhr 2011 kostenlos mit Bus oder Bahn. Der Busshuttle zwischen der Haltestelle Munzinger Straße, dem Rieselfeld und dem Festivalgelände bestand an den Veranstaltungstagen ebenso. Die Zusammenarbeit zwischen Marc Oßwald, Geschäftsführer des ZMF, und dem RVF ist lange etabliert. Bereits seit neun Jahren praktizieren der RVF und die Konzert-Agentur KOKO & DTK Entertainment deren Geschäftsführer Oßwald ebenfalls ist die KombiTicket-Regelung. Bei den ca Besuchern des ZMF kam diese räumliche Erweiterung des KombiTickets sehr gut an Schwerpunktkontrollen 2011: Beanstandungen leicht rückläufig Auch 2011 haben die Verkehrsunternehmen im RVF, unabhängig von den unternehmensinternen Kontrollen, wieder gemeinsame Schwerpunktkontrollen auch in den Übergangsbereichen zu den Nachbarverbünden organisiert. Auf das Gesamtjahr bezogen lag die Beanstandungsquote bei 1,81 % und sank damit gegenüber den Vorjahren leicht (2010: 2,04 %; 2009: 1,99 %; 2008: 2,39 %). Insgesamt wurden knapp Fahrgäste kontrolliert, wobei es zu gut 500 Beanstandungen kam: In 35 % der Fälle (2010: ca. 40 %) wurden Fahrgäste ohne Fahrschein angetroffen, wie im Vorjahr gab rund ein Drittel an, den Fahrausweis vergessen zu haben. Erfreulich: Die in anderen Regionen oftmals hohen Beanstandungsquoten im Bereich Tarif (z. B. Zonenüberschreitung, falsche Preisstufe gelöst etc.) bleiben mehr denn je ein Ausnahmefall: nach 7 % der Fälle in 2010 verminderte sich der Anteil auf 6 % in 2011 der Einfachheit der RegioKarte sei Dank. Insgesamt ergibt sich daraus für das Jahr 2011 ein Tarifausfall von ca. 1,5 Mio. EUR (2010: ca. 1,6 Mio. EUR). Tarif und Vertrieb 15
16 20 Jahre sicherer Schulweg Was ich mit der RegioKarte verbinde Täglich sehe ich, wie die RegioKarte gerade auch den Schülerinnen und Schülern ein großes Stück Mobilität bietet. Gerade jetzt, da die Schullandschaft sich stark verändert und längere Schulwege schon für Grundschüler anfallen, sichert die RegioKarte den jungen Leuten die zuverlässige, sichere und bezahlbare Nutzung des ÖPNV auch in der Freizeit.» Marketing Bernd Binninger, Binninger Omnibusbetrieb 16 Marketing
17 3. Marketing Der Bereich Marketing & Kommunikation stand ganz im Zeichen des Jubiläums der RegioKarte. Darüber hinaus galt es aber auch, Neuerungen bei den KombiTickets, öffentliche Auftritte und Kundenbindungsmaßnahmen für verschiedene Zielgruppen durchzuführen und diese auszuwerten Stadt Land RegioKarte 2011: 20 mobile Extras Bereits zum dritten Mal erschien der Freizeitführer Stadt-Land-RegioKarte in einer Auflage von Stück. Zum Jubiläum wurden auch unter Einbeziehung der Verkehrsunternehmen im RVF 20 mobile Extras angeboten, vom Segway fahren in Freiburg bis hin zum Schnupperkurs im Gleitschirmfliegen. Den Kern stellten aber Angebote aus dem unmittelbaren ÖPNV-Umfeld dar: Wanderbusse und Tagesausflüge der am RVF beteiligten Busunternehmer, besondere Straßenbahn- und Dampfzugfahrten und zum ersten Mal alle Bergbahnen im RVF-Gebiet. Das Geburtstagsgeschenk für RegioKarten-Kunden war ein Rabatt bei allen 20 Mobilitätsangeboten. Das regionale Kooperationsmarketing mit den Tourist-Infos der beteiligten Gemeinden und den Freizeit- und Kultureinrichtungen führte über weitere RegioKarten-Boni hinaus zu attraktiven Preisen für das exklusive Abonnenten- Gewinnspiel kostenneutral für den RVF. Im Internet unter konnten die Kunden die ganze Palette an Angeboten (auch die der letzten drei Jahre) sowie zusätzliche Veranstaltungen abrufen. Die inzwischen rund 100 Ziele und Tipps im Verbundgebiet mit direkter Verknüpfung zur landesweiten Fahrplanauskunft EFA wurden im Aktionszeitraum fast mal aufgerufen, eine Steigerung um annähernd ein Viertel gegenüber Direktmailings: Kundenbindung und Kundengewinnung durch gezielte Ansprache Inzwischen haben rund 22 % aller Besitzer einer RegioKarte Erwachsene ein Abonnement. Als zusätzlichen Service zum Preis- und Komfortvorteil im Abo wird der Versand von Informationen zur RegioKarte angeboten. Rund 75 % aller Abo-Kunden haben dem Erhalt von Infopost zugestimmt. Damit profitierten aktuell Abonnenten von der kostenlosen Zusendung des Freizeitführers im Frühjahr und des RVF-SkiBus-Prospektes im Dezember, der alle ÖPNV-Verbindungen in die Wintersportgebiete des südlichen Schwarzwaldes gebündelt wiedergibt. Als Kundenbindungsinstrument wurde auch der Alemannisch-Taschenübersetzer eingesetzt. Per Direktmail wurde er als Jubiläums-Geschenk an treue Abonnenten versandt (s.s. 8). Die direkte Ansprache von Zielgruppen ist als Instrument für die Kundengewinnung bestens geeignet: Die Aktion Freunde werben Freunde Ende 2010 erbrachte fast 200 Neukunden. Nach Ablauf eines Jahres haben noch immer 84 % ihr Abo ein Wert, der für die Marketing 17
18 Sie können mit dem KombiTicket bereits die Regionalbusse zu den Bahnhöfen nutzen. Diese sind auf die Fahrzeiten der Züge abgestimmt. An vielen Bahnhöfen im RVF-Gebiet stehen ausreichend Park+Ride-Parkplätze zur Verfügung. Am Hauptbahnhof Freiburg haben Sie die Möglichkeit, entweder auf der Stadtbahnbrücke auf die Stadtbahnen umzusteigen (Linie 1, s. Innenteil) oder mit der Höllentalbahn in nur 9 Minuten zum Bahnhof Littenweiler weiter zu fahren. Die Züge der DB fahren halbstündlich immer ab Minute.10 oder.40. Von dort ist das badenova-stadion in 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Egal, aus welcher Richtung Sie anreisen, mehr als eine Stunde vor Spielbeginn sind Sie am badenova-stadion. Hier ein paar ausgewählte Verbindungen für ein Spiel am Samstag um Uhr (natürlich mit Zustiegsmöglichkeit an allen Zwischenhalten): Ankunft HBF Ankunft BF Ort (Bahnhof) Abfahrt Freiburg Littenweiler Herbolzheim 12:58 Uhr 13:33 Uhr - Endingen 12:54 Uhr 13:33 Uhr - Breisach 13:09 Uhr 13:33 Uhr - Elzach 13:10 Uhr 13:48 Uhr - Müllheim 12:54 Uhr 13:23 Uhr - Neuenburg 12:48 Uhr 13:23 Uhr - Münstertal 13:01 Uhr 13:44 Uhr - Schluchsee-Seebrugg 12:39 Uhr - 13:38 Uhr Löffi ngen 13:11 Uhr - 14:08 Uhr Für Ihre Rückfahrt auch bei den Abendspielen am Freitag steht ein regelmäßiges Verkehrsangebot auf den Hauptverbindungen zur Verfügung. rz_rvf_scf_flyer_4c.indd 1-3 Bismarckallee Freiburg Fax 0761/ info@rvf.de Südbadenbus und die Firma Schmitt-Reisen bieten von vielen Gemeinden im RVF-Verbundgebiet Sonderbusse direkt zum badenova-stadion an. Diese bringen Sie vor den Stadioneingang und auch die Abfahrt erfolgt bequem von hier ca. 15 Minuten nach Spielende. Abfahrtsorte der Südbadenbus-Sportbusse: Herbolzheim, Emmendingen, Elzach, Gutach, Waldkirch, Denzlingen, Ehrenkirchen, Müllheim, Heitersheim, Bad Krozingen, Breisach. Neu: Ehrenstetten über das Hexental Abfahrtsort des SC-Sportbusses der Firma Schmitt-Reisen: Bötzingen über Eichstetten und March Infos zu den Sondertarifen und Abfahrtszeiten unter und * (14 Cent/Min. Festnetz; Mobilfunk max. 42 Cent/Min.) Regio- Verkehrsverbund Freiburg Regio- Verkehrsverbund Freiburg :39:52 Uhr Nachhaltigkeit dieser Aktion spricht. Zugleich entkräftet er die These, die durch einen Werber gewonnenen Abonnenten seien überredet worden oder es ginge vorrangig um ein Abgreifen der Prämie, die die Werber als Belohnung erhielten wurde erstmals die Zielgruppe der Neubürger direkt auf das Abo angesprochen. Ca. 800 Neubürger in der Region (ohne Freiburg) erhielten erneut Post nur zur RegioKarte Abo mit attraktivem Prämienangebot bei einem Abo-Direktabschluss. 30 Kunden machten davon Gebrauch, was die übliche Responsequote von je 1 3 % bei Standardmailings mit fast 4 % mehr als erfüllt. Unter Kosten-/Nutzengesichtspunkten betrachtet spielt dieses Direktmailing bei angenommener Kundenverweildauer von einem Jahr im Abo ca. das 10-fache der Kosten wieder ein Der RVF präsentiert sich: Anlaufstelle für Kunden und gemeinsamer Auftritt mit den Nachbarn Forciert durch das Jubiläum der RegioKarte war der RVF im vergangenen Jahr auch in der Öffentlichkeit sehr präsent: Neben der kundennahen Ausrichtung des RVF-Infostandes auf 50 Märkten und Veranstaltungen im RVF-Gebiet wurde erstmals in Kooperation mit der Freiburger Verkehrs AG eine gut frequentierte Anlaufstelle auf der Baden-Messe, der größten südbadischen Verbrauchermesse, eingerichtet. Alle zwei Jahre findet im Konzerthaus Freiburg der ÖPNV-Innovationskongress des Landes statt. Der RVF bot zusammen mit den Nachbarverbünden fanta5 das Kongressticket zur ÖPNV-Nutzung für die Teilnehmer an. Auf dem Kongress selbst wurde über das neue fanta5-handyticket informiert und die Region für ihre Innovationskraft gewürdigt. Selbstverständlich war für den RVF ebenfalls die Unterstützung der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) vor Ort bei der Umsetzung einer Großflächenplakat-Kampagne sowie bei der Bewerbung ihrer Kundenaktionen wie dem Musikwettbewerb oder der 3-LöwenJagd Neue KombiTickets: Kommunikation zur Einführung erfolgreich gestaltet Im Team mit der Bahn Tipps zur Anreise: Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) Sportbusse zum Stadion Wie im Kapitel Tarif und Vertrieb bereits beschrieben, wurden 2011 neue Kombi- Tickets vereinbart. Dass der Kunde davon erfährt, stellte der RVF über den Kommunikationsmix aus Print- und Onlinemedien und der Pressearbeit unter enger Absprache gilt nicht diesen Bussen! mit den Beteiligten sicher. Beispielhaft wurde ein neuer Flyer mit Anfahrtshinweisen zum Telefonische Fahrplanauskunft 01805/ * Stadion aus dem RVF-Gebiet aufgelegt und an alle Dauerkartenbesitzer versendet. Flankierende Maßnahmen waren Stadiondurchsagen und Anzeigen im SC-Magazin in der Saisonvorbereitung. Die Regelung Eintrittskarte = Fahrschein Mit Bus und Bahn zum SC Freiburg Eintrittskarte = Fahrschein Jetzt neu: gültig im gesamten RVF-Verbundgebiet 18 Marketing
19 20 Jahre regionaler Zusammenhalt Was ich mit der RegioKarte verbinde Die RegioKarte trägt zu diesem Wir in Südbaden-Gefühl bei und setzt somit einen kleinen Akzent, der mithilft Probleme in unserem Raum gemeinsam zu lösen. Als Verkehrsunternehmer im RVF trage ich gerne durch auffällig mit RegioKarten-Motiven beschrifteten Fahrzeugen zu diesem positiven Lebensgefühl in unserer Region bei.» Fahrplaninformation/-koordination Jürgen Karle, Tuniberg Express Fahrplaninformation 19
20 4. Fahrplaninformation/-koordination 4.1. Korridormanagement: Gezielte Verbesserungen beim Regionalbusangebot Im Bereich Fahrplankoordination arbeitet das dezentrale RVF-Korridormanagement beständig daran, Verbindungen und Vertaktungen zu optimieren. Einige gezielte Verbesserungen im regionalen Busangebot konnten zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 umgesetzt werden. In die Planung waren im Vorfeld, wie bereits in den Vorjahren, Anregungen von Gemeinden einbezogen worden. Einige Gemeinden konnten sich auch finanziell an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligen, so dass zum Jahresende geänderte Buskonzeptionen und neue attraktive Verbindungen erfolgreich realisiert wurden: Zwischen Ehrenkirchen und Staufen verkehren die Busse am Wochenende nun im Zweistundentakt. Unter der Woche entstanden zusätzliche abendliche Fahrten sowie einige Verbindungen an Schultagen von St. Ulrich nach Staufen. Alle neuen Verbindungen sind in Ehrenkirchen auf den Verkehr im Schneckental und Hexental abgestimmt. Fahrten von Schallstadt über Mengen wurden bis Munzingen verlängert. Die Anschlüsse in Munzingen wurden dabei auf den Freiburger Stadtverkehr abgestimmt. So konnten durch die Kooperation zweier Unternehmen schnellere Busverbindungen von Munzingen zum Bahnhof Schallstadt geschaffen werden mit Anschluss zum Freiburger Hauptbahnhof. Zwischen Weisweil und Kenzingen Bahnhof wurden insgesamt acht zusätzliche Verbindungen an Schultagen eingerichtet. Weitere Bahnanschlüsse konnten in Riegel-Malterdingen, Oberrotweil, Denzlingen und Müllheim geschaffen werden. Auch neue Tarifregelungen wurden getroffen: So können bspw. Inhaber eines RVF-Fahrscheines auf der Buslinie 291 ab Bahnhof Münstertal über die Haltestelle Wiedener Eck hinaus bis zur Talstation am Belchen fahren. Damit gilt die RegioKarte nun bis zum Belchen. 20 Fahrplaninformation
21 4.2. Papstbesuch: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Großereignis Die größte Herausforderung für die Verkehrsplanung stellte 2011 der Besuch von Papst Benedikt XVI im September dar. Für ein solches für die Unternehmen noch nicht dagewesenes Event mit Besuchern sollte das Nahverkehrsangebot deutlich aufgestockt werden. Zudem mussten sich die Unternehmen auf schwierige Rahmenbedingungen einstellen, denn im Umfeld des Veranstaltungsortes gab es erhebliche Einschränkungen durch Sperrungen aus Sicherheitsgründen. Die Bilanz des RVF sowie der Veranstalter fiel positiv aus: Durch den organisatorischen Großeinsatz aller Verkehrsunternehmen konnte der Ansturm für dieses Mega-Event erfolgreich mit Bus und Bahn gemeistert werden. Der komplette Shuttle-Busverkehr vom Umland nach Freiburg wurde in die Hände der Firma Südbadenbus gelegt. Um die Shuttles zwischen dem Freiluft-Gottesdienst am Freiburger Flugplatz und extra eingerichteten Parkplätzen im Umland zu ermöglichen, hatten die Organisatoren der Südbadenbus 255 Busse aus dem ganzen Land zusammengezogen. Der regionale Linienbusverkehr fuhr mit Verstärkerbussen aus der Region und endete in Freiburg an den Stadtbahnendhaltestellen, da in Freiburg der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) am Hauptbahnhof gesperrt war. Ein überaus positives Fazit zog auch die VAG, die im Freiburger Stadtverkehr die Stadtbahnlinien verstärkt hatte; in der Nacht von Samstag auf Sonntag fuhren diese durchgehend im 7,5 Minuten-Takt. Dabei musste immer wieder höchst flexibel auf geplante und ungeplante Unterbrechungen reagiert werden. Für die An- und Abfahrt der Besucher wurden im Schienennahverkehr generell zusätzliche Züge eingesetzt, die im Halbstundentakt am Samstag bis in die Abend- und Nachstunden verkehrten und bereits Sonntag früh morgens wieder fuhren. Zudem wurden die meisten Züge durch zusätzliche Wagen ergänzt. Die Erzdiözese und der RVF hatten eine für die Fahrgäste unkomplizierte Freifahrt-Regelung vereinbart: am Samstag und Sonntag konnten alle Besucher im Zusammenhang mit dem Papstbesuch im gesamten Tarifgebiet des RVF öffentliche Verkehrsmittel kostenfrei nutzen. Fahrplaninformation 21
22 4.3. Telefonische Fahrplanauskunft: Konstante Nachfrage Im Bereich der Fahrplaninformation bildet die persönliche Serviceleistung über die Telefonauskunft für die Kunden weiterhin einen geschätzten Zugang zu kompetenter Information. Alle Anrufer aus dem Festnetz im RVF-Verbundgebiet, die die landesweite Telefonnummer der Fahrplanauskunft gewählt haben, werden automatisch mit den Auskunftsstellen des VAG pluspunkt (Freiburg) bzw. des Südbadenbus KundenCenters (Freiburg) verbunden. Können diese die Anrufe nicht entgegennehmen, so werden sie zur Landesauskunftsstelle in Stuttgart geleitet, Anrufe über Handy werden ohnehin technisch bedingt vom Call-Center in Stuttgart entgegengenommen. Neben den Auskunftsnummern einzelner Verkehrsunternehmen haben im Laufe des Jahres 2011 insgesamt Kunden die zentrale Telefonnummer der Fahrplanauskunft gewählt. Davon wurden knapp 90 % über das Routingsystem an die RVF-Auskunftsstellen bei VAG und SBG weitergeleitet. Der Rest der Anrufe wurde in Stuttgart vom Call-Center der Landesauskunftstelle (Tellur, o\con) entgegengenommen. Die Gesamtzahl der Anrufe ist trotz steigender Bedeutung der Fahrplan-Recherche im Internet in den letzten drei Jahren etwa gleich geblieben Gedruckte Fahrpläne: Auch im digitalten Zeitalter sehr beliebt Neben der eben erwähnten telefonischen Fahrplanauskunft und der inzwischen ebenso gut angenommenen elektronischen Fahrplanauskunft im Internet existiert weiterhin der gute alte gedruckte Fahrplan. Die Nachfrage der Kunden ist groß, im Jahr 2011 wurden eine halbe Million Fahrpläne direkt herausgegeben. Die Fahrpläne liegen in unterschiedlicher Form vor, so dass der Fahrgast sich das für ihn Passende auswählen kann. Zum einen gibt es die Verbundfahrpläne in gebundender Form: Für das gesamte Bus- und Bahnangebot im RVF gibt es den Fahrplan Regio und den Stadtverkehr Freiburg. Darüber hinaus bietet der RVF die sog. Bereichsfahrpläne an: Sie beinhalten das ÖPNV-Angebot für einzelne Landschaftsräume wie Elztal, Hochschwarzwald, Kaiserstuhl, Müllheim und Münstertal und enthalten (teilweise) touristische Informationen für Ausflüge. Der RVF gibt eine Vielzahl sogenannter Fahrplankärtchen heraus: für Verbindungen zwischen den Gemeinden und für einzelne Streckenabschnitte. Diese handlichen Faltfahrpläne wurden in einer Auflagenstärke von gedruckt. Sie werden an alle Kundencenter unserer Verkehrsunternehmen und an die Gemeinden bzw. deren Tourist-Informationen ausgeliefert und sind dort für Kunden erhältlich. 22 Fahrplaninformation
23 20 Jahre freie Fahrt Was ich mit der RegioKarte verbinde Die RegioKarte verbindet nicht nur 19 Verkehrsunternehmen, sondern auch 75 Gemeinden miteinander. Alle sind mit der RegioKarte erreichbar. Ein einheitlicher Tarif gepaart mit einer guten Infrastruktur das nenne ich echte Freiheit für den Fahrgast.» Geschäftsjahr 2011 Jürgen Behringer, Breisgau-S-Bahn Geschäftsjahr
24 5. Geschäftsjahr 2011 Die Unternehmen im RVF schauen auf ein stabiles Jahr 2011 zurück. Die Zuwächse fallen jedoch verhalten aus. Insgesamt konnte man zwar mehr Fahrgeldeinnahmen erzielen, doch steht dem eine hohe Kostenentwicklung insbesondere bei den Lohn- und Kraftstoffpreisen gegenüber RVF GmbH und ihre Gesellschafter Die RVF GmbH ist seit Januar 2003 ein reiner Unternehmensverbund mit sechs Gesellschaftern und 17 beteiligten Verkehrsunternehmen. Davon bilden 12 private Busunternehmen eine GbR. Die Stadtwerke Bad Krozingen und Emmendingen wenden als assoziierte Unternehmen ebenfalls den Verbundtarif an Fahrgastzahlen Die statistisch ermittelte Zahl der Fahrgäste belief sich im Jahr 2011 auf 115,5 Mio. Damit erhöhte sie sich um +0,9 %. Dieser leichte Zuwachs bedeutet in absoluten Zahlen ein Plus von einer Million Fahrten. Die Ermittlung der Fahrgastzahlen ergibt sich aus den verkauften Fahrausweisen, die dann mit standardisierten Nutzungshäufigkeiten bewertet werden. Entwicklung Fahrgastzahlen im Millionen Fahrten ,38 11,87 12,03 12,31 12, ,38 99,78 100,47 102,20 102, Barverkehr Zeitkarten Der größte Fahrgastzuwachs konnte im Bereich des Barverkehrs mit den KombiTickets erzielt werden, da in den letzten zwei Jahren KombiTicket-Vereinbarungen mit verschiedenen großen Partnern (SC Freiburg, ZMF, FWTM, Theater Freiburg) abgeschlossen wurden. Diese Vereinbarungen haben natürlich Auswirkungen; Fahrgäste, die bisher Einzelfahrscheine o.ä. erworben haben, haben nun mit der 24 Geschäftsjahr 2011
25 Eintrittskarte ihr Ticket bereits in der Tasche. So überrascht eine negative Entwicklung bei den Fahrscheinen im Barverkehr (Einzelfahrscheine, Mehrfahrten- und Tageskarten) nicht: Es wurde ein Rückgang der Fahrgäste um -2,2 % gemessen. Insgesamt stieg die Fahrtenzahl im Barverkehr aber um über 300 Tsd. Die RegioKarten sind weiterhin das Rückgrat des Tarifgefüges. Bei knapp 90 % der Fahrten wird eine RegioKarte genutzt. Davon entfallen gut 58 % auf die RegioKarten für Erwachsene. Zu Beginn des Jahres lagen die Fahrgastzahlen zunächst unter dem Vorjahresniveau. Erst mit Beginn des Frühlings konnte das Vorjahresniveau erreicht bzw. übertroffen werden. Der außergewöhnlich milde Herbst und Winterbeginn sorgten wiederum dafür, dass die Fahrgastentwicklung leicht nachließ. Mit +0,7 % über das gesamte Jahr gesehen ist in diesem Marktsegment aber ein leichter Zuwachs erreicht worden. Die Zahl der Fahrgäste mit Zeitkarten im Ausbildungsverkehr verzeichnet mit ebenfalls +0,7 % einen leichten Zuwachs. Während bei den Schülermonatskarten in etwa das Niveau gehalten wurde, weist das SemesterTicket mit +3,0 % eine deutlich positive Entwicklung auf. Hier machen sich die Abschaffung der Wehrpflicht, die Schulreform G8 und der attraktive Universitätsstandort ( Elite-Universität ) Freiburg bemerkbar Absatz einzelner Fahrscheinarten In allen drei Marktsegmenten Barverkehr (inkl. Sonstige), RegioKarten Erwachsene und Ausbildungsverkehr konnte 2011 ein Absatzplus erzielt werden. Innerhalb der Marktsegmente kam es aber zu unterschiedlichen Entwicklungen. Fünfeinhalb Tausend RegioKarten Erwachsene wurden im Jahr 2011 mehr verkauft (+0,7 %). Die Stütze dieser Entwicklung ist dabei die RegioKarte Abo. Deren Wachstum war zunächst bis in den Herbst hinein stetig bei runden +5 %. Mit Beginn der Marketing-Aktion Schotten-Abo (siehe S. 8) stieg die Nachfrage stark an, so dass in diesem Segment am Ende des Jahres eine deutliche Absatzsteigerung von +7,2 % vorlag. Die Absatzentwicklung bei den Monatskarten ist erwartungsgemäß von der Schotten-Abo -Aktion beeinflusst worden. Nach zunächst schwachem Beginn lagen die Verkaufszahlen bis zum Herbst leicht über dem Vorjahr. Dies ist vor allem der steigenden Nachfrage nach der RegioKarte Basis zuzuschreiben. Die Einführung des 3-Monats-Angebotes Schotten-Abo im November 2011 schien sich auf den Verkauf der RegioKarten hemmend auszuwirken, es wurden rund acht Tsd. Monatskarten weniger verkauft. Die Nachfrage nach Jahreskarten hat sich dagegen stabilisiert. Waren in den letzten Jahren durch Wanderung in das Abo deutliche Absatzrückgänge zu verzeichnen, konnte im vergangenen Jahr der Verkauf mit +0,3 % auf Vorjahresniveau gehalten werden. Als Fazit bleibt: Durch die gestiegenen Abonnenten-Zahlen bei der RegioKarte und der stabilisierten Nachfrage bei der Jahreskarte konnte die langfriste Kundenbindung in 2011 weiter gestärkt werden. Geschäftsjahr
26 Verkaufszahlen Fahrausweise 2010/2011 im Vergleich Fahrausweise Verkaufszahlen (Stück) Differenzen in % Anteile je Segment in % Einzelfahrschein ,4 57,8 2x4 FahrtenKarte ,9 2,0 PunkteKarte ,9 1,1 REGIO ,1 5,7 Sonstiges (inkl. Konus) ,4 33,4 Barverkehr ,7 100 RegioKarte Monat ,2 43,0 RegioKarte Jahr (anteilig) ,3 33,8 RegioKarte Abo ,2 21,9 RegioKarte Kind ,2 0,3 Ergänzungskarte TGO/VSB/ RVL/WTV ,7 0,9 Jedermannverkehr ,7 100 RegioKarte Schüler/Azubi ,0 69,0 SemesterTicket ,0 31,0 Ausbildungsverkehr ,9 100 Nach vier Jahren anhaltenden Wachstums ist bei der RegioKarte Schüler/Azubi im betrachteten Zeitraum das Niveau gehalten worden. Der Absatz von Schülermonatskarten ist weiterhin sehr starken monatlichen Schwankungen unterworfen. Die Lage der Ferien und das Wetter machen sich bei den monatlichen Absatzzahlen bemerkbar. 26 Geschäftsjahr 2011
27 Eine deutliche Absatzsteigerung ist dagegen beim SemesterTicket zu verzeichnen. Die Aussetzung der Wehrpflicht und die Schulreform G8 haben zu einem merklichen Zuwachs der Immatrikulationen an den Freiburger Universitäten geführt. Des Weiteren ist zu beachten, dass die Universität Freiburg 2006 als Elite-Universität der Exzellenzinitiative der Bundesregierung klassifiziert wurde und Freiburg als Studienort eine hohe Attraktivität genießt. Insgesamt betrachtet wurde im Marktsegment Barverkehr ein Absatzplus von annähernd 400 Tsd. Stück erzielt. Allerdings ist dieses Plus allein der Fahrscheingruppe Sonstiges zuzuschreiben. Darin sind vor allem die Fahrscheine KONUS, Kombi- und HotelTickets, Baden-Württemberg-Ticket und badisch24 zusammengefasst. Wie an anderer Stelle bereits beschrieben, konnte der RVF in den letzten zwei Jahren neue wichtige KombiTicket-Partner gewinnen. Dies führte allein im Jahr 2011 zu einer Verdoppelung der statistisch ermittelten Fahrscheine. Aber auch die KONUS-Gästekarte (+4,5 %) und das Baden-Württemberg- Ticket (+1,1 %) konnten ihr jahrelanges Wachstum fortsetzten. In der Konsequenz gehen diese Fahrgäste als Nutzer des regulären RVF-Tarifs insbesondere des Barverkehrs verloren. Seit 2010 ist ein merklicher Rückgang beim Verkauf von Fahrscheinen des Barverkehrs festzustellen, der sich 2011 fortsetzte. So war der Verkauf von 2x4-FahrtenKarten, PunkteKarten und der REGIO24 rückläufig. Beim Einzelfahrschein für Erwachsene konnte durch Zuwächse in den Preisstufen 2 und 3 insgesamt ein leichtes Absatzplus (+0,3 %) erzielt werden. Der Einzelfahrschein für Kinder liegt dagegen mit -4,7 % deutlich unter dem Vorjahresniveau. Hier sind jedoch eher Wetter und Lage der Ferien Ursache für den Absatzrückgang als die Ausweitung des KombiTicket-Angebotes. In Summe ergibt dies bei den Einzelfahrscheinen den mit -0,4 % ausgewiesenen leichten Rückgang Einnahmen im Verbundverkehr Die Einnahmen des RVF sind im Geschäftsjahr 2011 um +1,2 % oder knapp eine Million EUR gestiegen. Mit Einbeziehung des Tarifzuschusses der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen, der Stadt Freiburg sowie des Landes Baden-Württemberg belaufen sich die Gesamteinnahmen 2011 auf 80,9 Mio. EUR. Dabei blieben die Zuschusszahlungen der öffentlichen Hand in 2011 konstant bei 8,9 Mio. EUR. Auch für 2012 ist keine Änderung der Zuschusshöhe zu erwarten. Geschäftsjahr
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