Berufliche Reintegration psychisch erkrankter Menschen
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- Birgit Krause
- vor 8 Jahren
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1 Berufliche Reintegration psychisch erkrankter Menschen
2 Menschen brauchen Aner Obgleich die Kräfte der Menschen ungleich sind, so sind doch ihre Rechte gleich, weil diese nicht auf den Kräften beruhen. Schopenhauer
3 kennung Wir für Sie Arbeit zu haben und einer regelmäßigen Beschäftigung nachzugehen, ist für jeden Menschen Teil des Lebens und der persönlichen Identität auch und gerade dann, wenn eine psychische Erkrankung und deren Folgen vieles viel schwieriger macht. Doch wenn sich eine psychische Erkrankung bemerkbar macht, ist eine Teilnahme am Arbeits- und Erwerbsleben oftmals ganz oder über einen bestimmten Zeitraum hinweg ausgeschlossen. Eine psychische Erkrankung kann Gedächtnis, Merkfähigkeit, Ausdauer, Konzentration und Durchhaltevermögen beeinflussen. Gerade dadurch wird das Zusammenleben und Arbeiten mit anderen Menschen oftmals schwierig, erscheint Ihnen als Betroffene oder Betroffener nahezu unmöglich. Zugleich aber haben Sie den Wunsch, Ihre erworbenen Fähigkeiten zu erhalten und zu trainieren, um sich eine spätere Wiedereinstiegsmöglichkeit ins Berufsleben offen zu halten. Fähigkeiten erhalten Genau hier setzt die Philosophie von REiNTEGRA an. Bei uns haben Sie die Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erhalten und zu trainieren. Wir helfen Ihnen dabei, dass Sie nach einer längeren psychischen Krankheitsphase wieder einer auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Tagstruktur nachgehen und sich so wieder auf den Arbeitsmarkt vorbereiten können. In diesem Sinn versteht sich REiNTEGRA nicht als medizinisch-therapeutische Einrichtung, sondern als ein auf Erwerb ausgerichtetes Berufsrehabilitationszentrum. Dabei ist uns die Wertschätzung Ihrer erbrachten Leistungen ein ganz besonderes Anliegen. Alle Bilder dieser Seite: fotolia.com Werte und Ziele
4 Information über REiNTEG Willkommen bei REiNTEGRA, eine der europaweit größten Rehabilitationseinrichtungen für psychisch erkrankte Menschen. REiNTEGRA ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Reintegration psychisch erkrankter Menschen ins Berufsleben mit Sitz in Wien. Seit unserer Gründung im Jahr 1982 betreuen und begleiten wir psychisch erkrankte Menschen bei ihrem Neuund Wiedereinstieg ins Berufsleben. Unser wichtigstes Ziel ist es, psychisch erkrankte Menschen dabei zu unterstützen, einen sinnvollen, befriedigenden und langfristigen Arbeitsplatz zu bekommen. Arbeitsplätze für psychisch erkrankte Menschen zu schaffen, ist unser wichtigstes Ziel. Damit sind wir Ansprechpartner für psychisch erkrankte Menschen, die einen Wiedereinstieg ins Berufsleben suchen, und Ansprechpartner für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die psychisch erkrankten Menschen eine Chance geben wollen.
5 RA Dies erreichen wir, indem wir psychisch erkrankten Menschen die Chance geben, je nach individueller Begabung und Neigung in einem unserer Dienstleistungsbereiche vom Erhaltungshandwerk bis hin zur Schmuckmanufaktur mitzuarbeiten und sich so (wieder) an eine erwerbsorientierte Tagstruktur zu gewöhnen; indem unsere qualifizierten Rehabilitationstrainerinnen und trainer psychisch erkrankte Menschen in unseren hauseigenen Werkstätten betreuen und schrittweise wieder an eine mögliche Beschäftigung heranführen; indem wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behutsam auf künftige Anforderungen vorbereiten; indem wir den Dialog mit der Wirtschaft suchen und Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterprofile erstellen, die Unternehmen und Organisationen bei der Auswahl künftiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen; indem wir Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens in Form eines unentgeltlichen Volontariats bieten; indem wir neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Wunsch bei der Integration in das Unternehmen begleiten und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei der Ausschöpfung von Förderungsmöglichkeiten im Rahmen der beruflichen Reintegration beraten. Seit ihrer Gründung im Jahr 1982 hat REiNTEGRA bis heute rund psychisch erkrankte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und rund Aufträge aus der Wirtschaft erfolgreich abgewickelt. Fakten
6 Die Vielfalt der Arbeit neu Schritt für Schritt zurück ins Erwerbsleben Während der Rehabilitationsphase nach einer psychischen Erkrankung bestehen oft Bedenken gegenüber einer Rückkehr ins Arbeitsleben. Denn in vielen Fällen war es ja gerade die vormals unbefriedigende Berufssituation, die zum Ausbruch der Erkrankung beigetragen oder zumindest daran mitgewirkt hat. Aber wir von REiN- TEGRA wissen aus zahlreichen Gesprächen und Erfahrungen mit den Menschen, die sich uns anvertraut haben, dass eine sinnvolle Tätigkeit und ein strukturierter Alltag dabei helfen, den Weg zu einem befriedigenderen Dasein zu finden. Entscheidend dabei ist, dass der Weg ins Erwerbsleben Schritt für Schritt erfolgt. Einfach (wieder) ins kalte Wasser zu springen, tut niemandem gut. Daher haben wir bei REiNTEGRA Arbeitsplätze eingerichtet, auf denen psychisch erkrankte Menschen während der Rehabilitation je nach Neigung und ohne jeglichen Zwang wieder ins Erwerbsleben hineinschnuppern können. Dabei leiten fachlich ausgebildete Rehabilitationstrainerinnen und -trainer die Teams an und stehen auch individuell zur Seite. Wer mit uns behutsam zurück ins Arbeitsleben gehen möchte, dem steht ein vielfältiges Angebot zur Auswahl: Catering: Im Catering kochen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur das tägliche Mittagessen für die gesamte Belegschaft im Haupthaus im 21. Bezirk. Auch die Zubereitung von Häppchen, kalten und warmen Buffets, Aufstrichen und das Herstellen von Weihnachtsgebäck für Privatpersonen und Unternehmen fallen in diesen Aufgabenbereich. Berufliche Reintegration psychisch erkrankter Menschen in vielen Bereichen Bei Intere
7 erleben Industrie-Handwerk: Zu den abwechslungsreichen Tätigkeiten gehören Teil- und Endmontagen, Löt- und Klebearbeiten, Aussortier- und Konfektionierungsarbeiten, Verpackarbeiten, Etikettieren und vieles mehr. Auch Mailings, Werbegeschenke und Aussendungen erhalten den letzten Schliff durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Fingerfertigkeit ist hierbei besonders gefragt. Trainiert werden die Konzentration und Feinmotorik. Erhaltungs-Handwerk: Zu dem umfassenden Tätigkeitsprofil gehören das Ausbessern von Zäunen, das Erneuern von Schlössern und Gartenarbeiten. Auch Übersiedlungen, Metallbearbeitung, Montage und Reparatur von Türen, Reinigungsarbeiten, Umbauarbeiten, Innenausbauten und Terrassenbau, Holzarbeiten und Montagearbeiten sowie kleine Instandhaltungsarbeiten rund um das Haupthaus fallen in diesen Arbeitsbereich. Wand- und Boden-Handwerk: Renovierungsarbeiten stehen hier im Vordergrund. Dabei ist handwerkliches Talent gefordert. Das Team malt Räume aus, tapeziert, verlegt Teppich-, Parkett- und Laminatboden, bringt Wandbekleidungen an und streicht zusätzlich Türen, Fenster und Metall. Die Arbeiten werden betreut von Rehabilitationstrainerinnen und -trainern in Privathaushalten und in Gewerbebetrieben durchgeführt. Schmuck-Manufaktur: Gesucht sind kreatives Potential und handwerkliches Feingefühl. In der hauseigenen Schmuckmanufaktur im siebten Bezirk werden Designs für Accessoires wie Taschen, Gürtel und Etuis und Schmuck entworfen und diese dann aus Filz, Ton, Porzellan, Textil, Papier und Kunststoff gefertigt. Auch die Beratung der Kunden ist Teil des Arbeitsbereiches. sse kontaktieren Sie einfach das REINTEGRA Kompetenzzentrum Abteilungen
8 Gemeinsam zum Wiedere Mein Leben ist wieder etwas wert Thomas K., 40, hatte schon seit jeher Schwierigkeiten, sich in Gesellschaft zurecht zu finden. Am liebsten war er alleine. Wahrscheinlich litt er schon seit Beginn des Erwachsenenalters an einer Depression, ohne es zu bemerken. Lange Zeit konnte er sich auch in seinem gut bezahlten Job in einer Informatikfirma behaupten. Doch die Arbeit befriedigte ihn immer weniger. In der Nacht konnte er kaum durchschlafen und in der Früh fiel es ihm immer schwerer aufzustehen. Als die Arbeitsleistung nachließ, einigte er sich mit seinem Vorgesetzten darauf, die Tätigkeit auf 20 Wochenstunden zu reduzieren. Doch auch dieses Pensum konnte Thomas K. nicht lange bewältigen. Sätze wie Ich bin ein Versager oder Wozu lebe ich überhaupt? prägten seine Gedanken und ließen ihn nachts nicht schlafen. In seinem Umfeld stieß Thomas K., der alleine lebte, zunächst auf kein Verständnis. Du mußt dich nur zusammenreißen, meinte beispielsweise seine Mutter. Schließlich ging Thomas K. zu seinem Hausarzt, um sich Schlaftabletten verschreiben zu lassen. Dieser erkannte jedoch rasch, dass hinter den Symptomen eine Depression, also eine sehr ernste psychische Erkrankung, steckte. Er überwies Thomas K. zu einem Facharzt für Psychiatrie, der dem Patienten aufgrund seiner Suizidgedanken einen stationären Krankenhausaufenthalt empfahl, dem eine ambulante psychiatrische Behandlung folgte. Berufliche Reintegration psychisch erkrankter Menschen in vielen Bereichen Bei Intere
9 instieg Nach und nach stabilisierte sich der psychische Zustand des Patienten und er nahm das Angebot zu einer Beruflichen Rehabilitation bei REiNTEGRA an. Seine Tätigkeit in der Gruppe EDV war jedoch anfangs von großen Selbstzweifeln geprägt. Immer wieder sah sich das Rehabilitationspersonal damit konfrontiert, dass Thomas K. bei den kleinsten Rückschlägen an seiner Person zweifelte und den gesamten Rehabilitationsprozess in Frage stellte. Immer wieder zog er sich zurück, erschien tagelang nicht bei der Arbeit. Thomas K. hat dennoch nicht aufgegeben. Nun gelingt es immer häufiger, ihn in den Arbeitsprozess in der REiNTEGRA einzubinden und ihm eine positive Lebensperspektive zu vermitteln. Seine Tätigkeit im Bereich der EDV-Gruppe zeigt ihm, dass er auch weiterhin fähig ist, etwas zu leisten. Ich lerne hier, dass ich und mein Leben wieder etwas wert sind, sagt Thomas K. sse kontaktieren Sie einfach das REINTEGRA Kompetenzzentrum Thomas K.
10 Häufige Fragen und Antw Wer kann REiNTEGRA in Anspruch nehmen? Nach entsprechender fachärztlicher Diagnose und der Bewilligung durch den Fonds Soziales Wien (FSW) können Wienerinnen und Wiener ab der Volljährigkeit bis zum Alterspensionsalter die Leistungen von REiNTEGRA in Anspruch nehmen. Ist das Angebot von REiNTEGRA zeitlich begrenzt? Die berufliche Rehabilitation durch REiNTEGRA kann bis zu drei Jahre in Anspruch genommen werden. Wie sieht meine Arbeitszeit aus? Die Arbeitszeit beträgt zwischen 20 und 38 Stunden an 5 Tagen der Woche. Arbeitszeitmodelle sind sehr flexibel und können innerhalb der Betriebszeiten von REiNTEGRA individuell auf Ihre Bedürfnisse angepasst werden. Unsere Betriebszeiten sind: Mo bis Fr zw und Uhr Wie sieht meine Bezahlung aus? Wer bei REiNTEGRA im Rahmen der Rehabilitation tätig wird, erhält ein auf ihre Leistung ausgerichtetes Taschengeld, ergänzend zum bestehenden Einkommen. Weiters übernimmt REiNTEGRA die Kosten für die Fahrt von der Wohnung zum Arbeitsplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Allen bei REiNTEGRA Beschäftigten wird ein dreigängiges Mittagsmenü angeboten. Wird mein Wunsch, wieder in den offenen Arbeitsmarkt (OAM) zu gehen, von REiNTEGRA begleitet? REiNTEGRA unterstützt in diesem Fall bei der Auswahl möglicher Tätigkeiten, erstellt ein Fähigkeitsprofil und hilft bei der Bewerbung. In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen kann REiNTEGRA auch Volontariate und Praktika vermitteln. Die betreffenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden auch nach Aufnahme ihrer Tätigkeit im jeweiligen Betrieb von REiNTEGRA begleitet.
11 orten So finden Sie zu uns: Erreichbarkeit mit dem PKW Autokaderstraße 9, 1210 Wien Öffentliche Verkehrsmittel U-Bahn U6 (Station Floridsdorf) Straßenbahn 26 (Station Autokaderstraße) S-Bahn S3 (Station Strebersdorf) Autobus 33B (Station Scheydgasse/Autokaderstraße) Öffnungszeiten Montag Donnerstag 7:30 Uhr 16:00 Uhr Freitag 7:30 Uhr Uhr Fragen, Antworten
12 REINTEGRA Berufliche Reintegration psychisch kranker Menschen gemeinnützige GmbH Autokaderstraße 9, 1210 Wien Telefon: 01 / 4000 / office@reintegra.at
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