Übungen zur Vorlesung Funktionentheorie Sommersemester Musterlösung zu Blatt 0
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- Arwed Klein
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1 UNIVERSITÄT DES SAARLANDES FACHRICHTUNG 6.1 MATHEMATIK Prof. Dr. Rolad Speicher M.Sc. Tobias Mai Übuge zur Vorlesug Fuktioetheorie Sommersemester 01 Musterlösug zu Blatt 0 Aufgabe 1. Käpt Schwarzbart, der alte Haudege, hiterließ bei seiem uerwartete Ablebe im Alter vo 107 Jahre auch eie Schatzkarte: Gehe direkt vom Galge zur Palme, da gleich viele Schritte uter rechtem Wikel ach rechts - stecke die erste Fahe! Gehe vom Galge zu de drei Felsbrocke, geausoweit uter rechtem Wikel ach liks - stecke die zweite Fahe! Der Schatz steckt i der Mitte zwische de beide Fahe. Die Erbe startete sofort eie Expeditio auf die Schatzisel. Die Palme ud die markate Felsbrocke ware sofort zu idetifiziere. Vom Galge war keie Spur mehr zu fide. Deoch stieß ma beim erste Spatestich auf die Schatztruhe, obwohl ma die Schritte vo eier (zufällige ud sehr wahrscheilich falsche Stelle aus gezählt hatte. Wie war das möglich? Wo lag der Schatz? Hiweis: Reche Sie i C. Lösug. I der komplexe Zahleebee C bezeiche wir mit P C die Positio der Palme, G C die (ubekate ud daher beliebig gewählte Positio des Galges, B C de Ort, a dem sich die drei Felsbrocke befide, F 1, F C die Pukte, a dee die beide Fahe im Laufe der Schatzsuche eigesteckt werde. S die gesuchte Lage des Schatzes. Da erhalte wir gemäß dem erste Hiweis ud aus dem zweite Hiweis F 1 = G + (P G + e i π (P G = (1 ip + ig F = G + (B G + e i π (B G = (1 + ib ig.
2 Dies ergibt mit dem dritte Hiweis für de gesuchte Ort des Schatzes S = F 1 + F = (1 ip + (1 + ib = P + B + i B P Wir stelle damit fest, dass die Lage S des Schatzes uabhägig vo der Positio des Galges G ist. Dies erklärt, warum auch vo eier beliebige Startpositio aus der Schatz direkt gefude wird. Darüber hiaus ergibt die obige Rechug, dass ma de Schatz auch gemäß der folgede (vereifachte Schatzkarte fide ka: Gehe vo der Palme aus i Richtug der drei Felsbrocke bis zur Hälfte des Weges. Vo dort gehe gleich viele Schritte uter rechtem Wikel ach liks. Sie habe Ihr Ziel erreicht!. Aufgabe. Bestimme Sie de Real- ud Imagiärteil der folgede komplexe Zahle: (a i 1 Lösug. Wir reche ach i 1 = (i 1(1 i ((1 i = ( = i ud erhalte damit: Re ( i 1 ( i 1 = 0 ud Im = 1. (b ( 1 + i, Z Lösug. Wir erier us dara, dass e iϕ = cos(ϕ + i si(ϕ für alle ϕ R gilt, womit wir wege cos( π 4 = 1 ud si( π 4 = 1 umittelbar 1 + i = e i π 4 ud damit ( 1 + i ( = e i π π 4 = cos 4 ( π + i si 4 für alle Z erhalte. Es gilt also ( 1 + i ( π Re = cos 4 ud ( 1 + i ( π Im = si 4.
3 Aufgabe 3. Bestimme Sie alle Lösuge der Gleichug z 3 i = 0. Lösug. Beachte wir, dass i = e i π gilt, so erhalte wir, dass die drei verschiedee Zahle z k := 3 ( ( π exp i 6 + k π für k = 0, 1, 3 die Bedigug zk 3 = i erfülle ud damit Lösuge der obige Gleichug sid. Da diese (wie aus der Algebra bekat ist höchstes drei verschiedee Lösuge besitze ka, sid durch z 1, z, z 3 } bereits alle Lösuge gegebe. Aufgabe 4. Zeige Sie, dass C icht ageordet werde ka, d.h. dass es keie Teilmege P C mit de folgede Eigeschafte gibt: (i Für alle z C mit z 0 gilt etweder z P oder z P. (ii Für alle z 1, z P gilt z 1 + z P. (iii Für alle z 1, z P gilt z 1 z P. Lösug. Wir zeige geauer, dass es keie Mege P C gebe ka, die gleichzeitig die Bediguge (i ud (iii erfüllt. Hierzu mache wir die Aahme, es gäbe eie solche Mege P. Nach (i müsste da wege i 0 etweder die imagiäre Eiheit i oder i i P liege. Wir uterscheide daher die folgede Fälle: Fall 1: Gilt i P, so muss wege (iii auch 1 = i i zu P gehöre. Fall : Gilt i P, so muss wege (iii auch 1 = ( i ( i zu P gehöre. I beide Fälle folgt also 1 P. Für alle 0 z C mit ±z P muss daher auch z P gelte, was aber ach (i offesichtlich icht möglich ist. Der so gefudee Widerspruch beweist usere Behauptug. Aufgabe 5. Skizziere Sie die folgede Teilmege der komplexe Zahleebee: ( (a H := z C z a } Im > 0 für a, b C mit b 0. b Lösug. Wir betrachte zuächst de Spezialfall a = 0 ud b = 1. I diesem Fall ergibt H = z C Im(z > 0} die obere Halbebee H i C. Sid u a, b C mit b 0 gegebe, so liefert Φ : C C, z z a b eie wohldefiierte Abbildug mit Umkehrabbildug Φ 1 : C C, z bz + a, die offesichtlich Φ(H = H bzw. Φ 1 (H = H erfüllt. Um die Geometrie vo H zu verstehe, geügt es daher, das Abbildugsverhalte vo Φ zu utersuche.
4 Wähle wir zu b 0 die Polardarstellug b = re it mit r > 0 ud t [0, π, so beobachte wir, dass sich Φ 1 als die Kompositio Φ 1 = ( z z + a (z rz ( z e it z darstelle lässt, d.h. H geht aus H durch eie Drehug, Streckug ud aschließede Traslatio hervor. (b L := z C z 1 z 1 } 1 + = Lösug. Sei z C i der Polardarstellug z = re it mit r > 0 ud t R beliebig vorgegebe. Wir reche damit ach, dass z 1 1 z z + = 1 = r e it 1 ( = r cos(t 1 + r 4 si (t gilt, weshalb z geau da zu L gehört, we ( r cos(t 1 + r 4 si (t = 1 4 erfüllt ist, also geau da, we r ( r cos(t = 0 ud damit r = 0 oder r = cos(t gilt. Wir köe somit folger L = ± [ cos(te it t π 4, π ]}. 4 Aufgabe 6. Zeige Sie, dass für alle N gilt ( kπ si =. Hiweis: Zeige Sie zuächst, dass ( π z 1 = (z ζ k mit ζ := cos ( π + i si gilt, ud utze Sie 1 ζ k = si( kπ aus.
5 Lösug. Sei N gegebe. Zuächst stelle wir fest, dass die verschiedee Zahle ζ k k = 1,..., } Nullstelle des Polyoms P (z := z 1 sid, de wege ζ = exp(i π erhalte wir (ζ k = ζ k = exp(kπi = 1 für alle k = 1,...,. Da das Polyom P vom Grad aber maximal verschiedee Nullstelle habe ka, folgt z 1 = P (z = (z ζ k. Dies ergibt u wege ζ = 1 z 1 z 1 = (z ζ k für alle z C\1}. Idem wir die like Seite als eie geometrische Summe darstelle, erhalte wir ud daher z 1 lim z 1 z 1 = lim z k = z 1 k=0 = lim z 1 z 1 z 1 = lim z ζ k = 1 ζ k. z 1 Uter Verwedug der Formel 1 ζ k = si( kπ (vo dere Richtigkeit ma sich etwa durch eie elemetargeometrische Bertrachtug überzeugt erhalte wir ud ach Divisio mit schließlich ( kπ = 1 ζ k = si ( kπ si =. Aufgabe 7. Sei E C offe. Zeige Sie die Äquivalez der folgede Aussage: (i E ist zusammehäged, d.h. es gibt keie disjukte ichtleere offee Mege U 1, U C mit U 1 U = E. (ii Jede lokal kostate Fuktio f : E C ist kostat. (Bemerkug: f : E C heißt lokal kostat, we es für alle z E eie offee Umgebug U E vo z gibt, so dass die Restriktio f U kostat ist. Lösug. Da die behauptete Äquivalez im Fall E = trivialerweise gilt, beschräke wir us im Folgede auf de Fall E.
6 (i (ii : Sei E zusammehäged ud f : E C eie lokal kostate Fuktio. Wir wähle z 0 E ud defiiere die beide Teilmege U 1 := z E f(z = f(z 0 } ud U := z E f(z f(z 0 } vo E. Diese sid offebar disjukt ud erfülle U 1 U = E. Da f lokal kostat ist, stelle wir weiter fest, dass U 1 ud U offe sid. Wege z 0 U 1 gilt aber U 1, so dass wir aufgrud der Voraussetzug (i U = ud schließlich U 1 = E folger köe. Also ist f auf E kostat. Dies zeigt (ii. (ii (i : Sei (ii erfüllt. Wir mache die Aahme, dass E icht zusammehäged ist. Dies bedeutet defiitiosgemäß, dass wir disjukte ichtleere offee Mege U 1, U C mit U 1 U = E fide köe. Die Fuktio 1, z U 1 f : E C, z 0, z U ist da wohldefiiert, stetig ud lokal kostat, aber im Widerspruch zu (ii icht kostat. Usere Aahme war also falsch, d.h. E muss zusammehäged sei ud es gilt (i.
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