DELTA. Wir denken voraus.

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2 CHANCEN UND GEFAHREN IM PROJEKTMANAGEMENT NACHHALTIGER PROJEKTE Wolfgang Kradischnig Markus Rebhahn

3 UNTERNEHMENSGRUPPE 1977: als Ein-Mann-Unternehmen gegründet Heute: Niederlassungen in Österreich, der Tschechischen Republik, der Slowakei und der Ukraine Europaweit über 130 Beschäftigte Bauprojekte mit allen Bauvolumen Seit 1994 zertifiziert nach ISO 9001

4 DIENSTLEISTUNGEN Architektur Baumanagement Projektsteuerung Begleitende Kontrolle Generalplanung Örtliche Bauaufsicht Consulting Due Diligence Gutachten EDV & IT

5 LKT Baden LKT Mödling Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried WU Wien Universitäts- und Forschungszentrum Tulln Krankenhaus der Elisabethinen Linz Eurotherme Bad Ischl Eurotherme Bad Schallerbach

6 WAS IST NACHHALTIGKEIT NICHT? zwei Irrtümern aus der Praxis muss man entkommen Nachhaltigkeit i = Energieeffizienz i (Heizwärmebedarf) Nachhaltigkeit = (bau-)technische Herausforderung

7 WIE VIEL BRINGT ENERGIEEFFIZIENZ? KOSTENANTEIL ENERGIEKOSTEN GEMÄß KOSTENARTENGRUPPEN Quelle: Outsourcing und Facility Management im Krankenhaus

8 INVESTITIONS- UND LEBENSZYKLUSKOSTEN Entwicklung der Kosten während der Bau- und Nutzungsphase Quelle: Bayrische Staatsbauverwaltung nach GEFMA/helbing, 1997

9 WAS IST NACHHALTIGKEIT? Nachhaltigkeit ist keine Frage des Wissens, sondern eine Frage des Engagements Nachhaltigkeit ist die Anforderung an eine konzeptive Ideenfindung und konsequente Umsetzung Nachhaltigkeit a ist die Antwort für eine e lebenswerte e e Zukunft u!

10 WAS IST NACHHALTIGKEIT (ÖN EN ) Fähigkeit eines Systems (ökologischer, ökonomischer und sozial-kulturelle Aspekte), für gegenwärtige und zukünftige Generationen erhaltbar zu sein; Die Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden umfasst die umweltbezogene, sozial-kulturelle und ökonomische Qualität unter Berücksichtigung der funktionalen und technischen Anforderungen Dimensionen der Nachhaltigkeit Quelle: Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

11 WO STEHT DIE NACHHALTIGE PROJEKTREALISIERUNG? teilt man in Anlehnung eines Zitates Mahatma Gandhi s in die 4 Phasen des 1. Zuerst ignorieren sie dich, 2. dann lachen sie über dich, 3. dann bekämpfen sie dich und 4. dann gewinnst du. so würden wir die Nachhaltigkeit aktuell zwischen 2 und 3 einordnen DELT TA. Wir denken voraus.

12 QUALITÄTEN DES NACHHALTIGEN BAUENS Quelle: Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

13 GEWICHTUNG DER QUALITÄTSTHEMEN Quelle: Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

14 ASPEKTE DES NACHHALTIGEN BAUENS Quelle: Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

15 BEEINFLUSSBARKEIT DER KOSTEN Quelle: Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

16 ANWENDUNGSMATRIX NACHHALTIGKEIT In der Umsetzung gilt es die Nachhaltigkeitsaspekte in der jeweiligen Projektphase entsprechend zu berücksichtigen Wichtig: Der Standort beeinflusst zu einem Großteil die übrigen Qualitäten der Nachhaltigkeit. Fehler in der Standortfestlegung können nur mehr bedingt durch die übrigen Aspekte ausgeglichen werden.

17 ANWENDUNGSMATRIX NACHHALTIGKEIT Quelle: Eigene Darstellung / in Anlehnung an den Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

18 ANWENDUNGSMATRIX NACHHALTIGKEIT Quelle: Eigene Darstellung / in Anlehnung an den Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

19 ANWENDUNGSMATRIX NACHHALTIGKEIT Quelle: Eigene Darstellung / in Anlehnung an den Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

20 ANWENDUNGSMATRIX NACHHALTIGKEIT Quelle: Eigene Darstellung / in Anlehnung an den Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

21 ANWENDUNGSMATRIX NACHHALTIGKEIT Quelle: Eigene Darstellung / in Anlehnung an den Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

22 ANWENDUNGSMATRIX NACHHALTIGKEIT Quelle: Eigene Darstellung / in Anlehnung an den Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS

23 UMSETZUNGSBEISPIEL aus dem Projekt LKT Baden / Mödling Auszug berücksichtigter Aspekte im Sinne der Nachhaltigkeit: Energieeffizienzmaßnahmen Thermische Qualität der Gebäudeaußenhülle (Wände, Decken, Fenster) Kontrollierte Lüftung / Wärmetauscher Anwesenheitsbedingte Regelung der Luftmengen (Luftqualitätsfühler) Anwesenheitsabhängige Temperaturregelung Tageslichtabhängige bzw. bedarfsbezogene Beleuchtungsregelung Tiefensonden / Wärmepumpen (Erdwärme über Grundwasser) Dezentrale Warmwasseraufbereitung Außenliegende Jalousien mit zentraler Ansteuerung Messeinrichtungen zur Überwachung des Energieflusses Energiekennzahlen von 15 kwh/m² (Energieeffizienzklasse A+) Einsparungen von Tonnen CO2 / Jahr = 80% der CO2-Emissionen entspricht der Menge von 370 Einfamilienhäusern

24 UMSETZUNGSBEISPIEL aus dem Projekt LKT Baden / Mödling Auszug berücksichtigte Aspekte im Sinne der Nachhaltigkeit: Sicherstellung Nutzerakzeptanz / Einbindung Interessensgruppen Nutzereinbindung während der Planung / Ausführung Über 200 Nutzerbesprechungen Klinikkonferenz Baunewsletter Animationsfilm Bauablauf Anrainereinbindung Informationsveranstaltungen zu den Behördenverfahren Informationsveranstaltungen vor wichtigen Baumaßnahmen Öffentlichkeitsarbeit Öffentlich mediale Veranstaltungen Pressearbeit (Printmedien) Infopoints, Projekthomepage Prozessqualität Ver- und Entsorgung auf Basis eines Logistikkonzeptes / Versorgungszentrum Integrale Planung Multiprojektkoordination durch die Projektsteuerung

25 UMSETZUNGSBEISPIEL aus dem Projekt Universitäts- und Forschungszentrum Tulln Auszug berücksichtigter Aspekte im Sinne der Nachhaltigkeit: Energieeffizienzmaßnahmen Thermische Qualität der Gebäudeaußenhülle (Wände, Decken, Fenster) Karusselltüren anstelle Warmluftschleier Kontrollierte Be- und Entlüftung Lichtmanagementsystem samt Einbindung der Jalousiensteuerung Photovoltaikanlage an der Südseite der Dachzentralen beider Gebäudetrakte (eine der größten PV-Anlagen Österreichs!) Energieeffizienter Transoformatoren Hochwirksamer Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung Brunnenwasser und Plattentauscher für Heiz- und Kühlzwecken über die Fußbodenheizung / -kühlung Messeinrichtungen zur Überwachung des Energieflusses / der Steuerung Energiekennzahlen von 17 kwh/m² (Energieeffizienzklasse A) Einsparungen von 490 Tonnen CO2 / Jahr

26 UMSETZUNGSBEISPIEL aus dem Projekt Universitäts- und Forschungszentrum Tulln Auszug berücksichtigte Aspekte im Sinne der Nachhaltigkeit: Soziokultur Prozessqualität Kommunikations- und Rückzugsmöglichkeiten (Teeküchen mit Aufenthaltsatrien, Kommunikationsinseln mit ansprechenden Sitzmöbeln, Arbeitsinseln im Freien,.) Integrierte und flexible Nutzung (Büro Labor), Seminarbereich Eigener Künstlerwettbewerb unter Einbindung des Nutzerkernteam Freianlagen Campus Tulln mit Campuscharakter, Kindergarten, Wohnheim, etc. Integrale Planung (Wissenschaftliche Begleitung / Gebäudesimulationen durch AIT Austrian Institute of Technology, etc.) Nutzereinbindung während der Planung / Ausführung Jour-fixe-Besprechungen mit dem Nutzerkernteam Planungsbesprechungen mit den Endnutzern Periodische Nutzerevents (Baustellenbesichtigung, Wissenschaftliche Foren) Systematische Inbetriebnahme mit FM und Nutzer Integraler Übernahme / Übergabeprozess Multiprojektkoordination durch das Projektmanagement

27 PROJEKTREALISIERUNG VISION/STRATEGIE AUFGABE GEFAHREN CHANCEN Projektziel eingeschränkte Sicht der reinen Investkosten bzw. der Errichtung nicht zu verlassen Life Cycle Denken

28 PROJEKTREALISIERUNG PROJEKTENTWICKLUNG (PPH0) AUFGABE GEFAHREN CHANCEN Businessplan BO-Handbuch Quantitäten Qualitäten Termine Kosten Businessplan zu 75% BO-Konzept zu75% Keine Qualitäten Termine als politische Meilensteine Kosten als unterbewerteter Kostendeckel eingeschränkte Sicht der reinen Investkosten bzw. der Errichtung nicht zu verlassen Life Cycle Denken > hier gilt es Betrieb bis einschließlich Rückbau / Sanierung zu planen die / alle Projektziele in Form klarer Vorgaben zu Papier zu bringen

29 PROJEKTREALISIERUNG PROJEKTVORBEREITUNG (PPH1) AUFGABE GEFAHREN CHANCEN detailliertes Projekt- und Organisationshandbuch mit konkretisierten nachhaltigen Projektzielen Wettbewerb / Konsulentenfindung und dessen Bewertung auf deren Basis Wettbewerb und Konsulentenfindung auf Basis unfertiger Projektentwicklung Erstellung eines lückenhaften Projekt- und Organisationshandbuch Nachhaltige Konkretisierung der Projektziele

30 PROJEKTREALISIERUNG PLANUNG (PPH2) AUFGABE GEFAHREN CHANCEN Schärfung des Wettbewerbes in Hinblick auf die Projektziele und saubere / schrittweise / gewerkeübergreifende Planung Planung, in der tendenziell am Wettbewerb und nicht an (allen) Projektzielen festgehalten wird in der Regel mindestens eine Umplanung mit Mehrkosten in der Planung samt Zeitverzögerung, ohne Investkostendeckel- t k erhöhung und in der Folge gezwungene Zielreduktion Nachhaltige Planung der Projektziele

31 PROJEKTREALISIERUNG AUSFÜHRUNGSVORBEREITUNG (PPH3) AUFGABE GEFAHREN CHANCEN Ausführungsplanung und anschließend Ausschreibung auf Bestbieter- und Nachhaltigkeitsprinzip (life cycle costs) Ausschreibung auf Basis Entwurf / Bewilligungsplanung g g BVerG und dem Grunde nach Billigstbieterprinzip (schließt Qualität und Nachhaltigkeit eher aus!) Es wird versucht Zeit gut zu machen (Zeitverzüge aufzuholen) > Reduktion der erforderlichen Qualitäten der Ausführungsplanungen (als Basis für das LV) Nachhaltige Vorbereitung der Ausführung der Projektziele

32 PROJEKTREALISIERUNG AUSFÜHRUNG (PPH4) AUFGABE GEFAHREN CHANCEN Ausführung gemäß fertiger nachhaltiger Zielplanung (Ausführungs- und Detailplanung) auf Basis teilweise unzureichender Leistungsbeschreibungen g und mangelhafter oder von der Ausschreibung teilweise abweichender Planung in der Regel wird baubegleitend geplant (im worst case dann oft nur noch gebaut), um allen voran keine weiteren Zeitverzüge zu produzieren Nachhaltige Ausführung der Projektziele

33 PROJEKTREALISIERUNG PROJEKTABSCHLUSS (PPH5) AUFGABE GEFAHREN CHANCEN Inbetriebnahme, Probebetrieb und Betriebsbeginn lückenlos geplant sowie vollständige Schlussdokumentation halbherzige Nachhaltiger Inbetriebnahme und Projektabschluss Projektdokumentation (-dokumentation)

34 PROJEKTREALISIERUNG BETRIEB AUFGABE GEFAHREN CHANCEN ökonomische und werterhaltende Betriebsführung / umfassendes FM die Planung des Betriebes erst nach Übergabe zu beginnen Nachhaltiges FM

35 PROJEKTREALISIERUNG RÜCKBAU / SANIERUNG AUFGABE GEFAHREN CHANCEN... nicht wieder bei der Vision / Strategie zu beginnen Start der Chancen

36 RESUMEE Was braucht es für eine nachhaltige Projektrealisierung? Bekenntnis zur Nachhaltigkeit Bereitschaft neue Wege zu beschreiten Mut für eine konzeptive Ideenfindung Ausdauer für eine konsequente Umsetzung Was bringt eine nachhaltige Projektrealisierung? Steigerung der Produktivität / Nutzerzufriedenheit Gesamtkostenoptimierung / Werterhalt Imagewirkung g / Vorbildfunktion