Aus dem Newsletter der Rosenparkklinik:»WEIHNACHTS-SPECIAL: STRAHLENDE WEIHNACHTEN FÜR IHR GE- SICHT. Egal ob als guter Vorsatz für das neue Jahr

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2 der Gesichtsverjüngung.»Einfach ausprobieren«, lautet die Botschaft an das interessierte Publikum. Schließlich geht auch die Expertin mit gutem Beispiel voran: Sie persönlich setze auf Fruchtsäurepeeling, habe eine Botulinum-Behandlung und die Augenpartie wurde mit Hyaluronsäure aufgefüllt. Das schafft Vertrauen. Kein»Monster mit der Maske«spricht da, sondern eine Medizinerin in mittleren Jahren, die von Ihrer Aufgabe überzeugt ist. Frisch und sympathisch, aber keine bis zur Unkenntlichkeit verjüngte Blondine. Es wird so selbstverständlich an diesem Abend von Reduzierung der Faltentiefe, Gesichtsverjüngung, von Unterfüllung, Spritzen und Eigenfettbehandlung gesprochen, dass kaum noch Raum für kritische Fragen nach den Langzeitfolgen bleibt, nach den Risiken der Behandlung. Es interessiert dann schon eher, welche Kosten entstehen oder in welchen Abständen nachbehandelt werden muss. Zum Schluss gibt es dann noch Präsente und Broschüren, auch das 2008 erschienene Buch von Dr. Gerhard Sattler über den Alltag eines Schönheitschirurgen darf nicht fehlen, und dann steht man wieder draußen im romantisch erleuchteten Park mit den Rosen, und Weihnachten ist nah und die Jahreszeit günstig Aus dem Newsletter der Rosenparkklinik:»WEIHNACHTS-SPECIAL: STRAHLENDE WEIHNACHTEN FÜR IHR GE- SICHT. Egal ob als guter Vorsatz für das neue Jahr

3 oder willkommene Auffrischung nach all den stressigen Weihnachtsvorbereitungen: Wir zaubern Ihnen das Strahlen und die Frische ins Gesicht, die Sie benötigen. Behandlung mit Botulinumtoxin für 300 statt 420 Euro.«Wir scheinen am Beginn einer Zeitenwende zu stehen. Die Frage ist nur, in welche Richtung es weitergeht. Für die Jäger der ewigen Jugend ist mit den neuen Verfahren der minimalinvasiven Therapien ein ideales Mittel für die schnelle Gesichtsverjüngung in der Mittagspause entstanden.»botox to go«hat das Nachtcafé der ARD eine Diskussionsrunde zum Thema einmal treffend betitelt. Es sind längst nicht mehr nur die Frauen, die sich die schnelle Spritze für Zwischendurch geben lassen. Immer mehr Männer werden sich aus Karrieremotiven ihres Aussehens bewusst. Für die Herren steht häufiger nicht die Schönheit im Vordergrund, sondern die Demonstration von jugendlicher Leistungsfähigkeit. Dabei stehen die Ärzte vor der Herausforderung, die Falten zu glätten und das Gesicht zu verjüngen, aber»bitte schön so, dass man es nicht sofort sieht«. Praxis paradox. Die Die Rosenparkklinik in Darmstadt mit ihrem Gründer Dr. Gerhard Sattler ist auch international eine der renommiertesten Adressen der medizinischen Ästhetik. Der ehemalige Oberarzt einer Hautklinik ist Vorsitzender diverser Kongresse und im Vorstand vieler Gesellschaften der Schönheitschirurgie und Dermatologie.

4 Suggestion von Natürlichkeit ist das oberste Ziel. Beliebt sind daher auch solche Verfahren, die den Kunden nicht tagelang außer Gefecht setzen und nicht nach der Behandlung noch lange sichtbare Spuren des Eingriffs hinterlassen. Bemerkbar, aber unbemerkt soll er bleiben, der Angriff auf das Altern. Denn im Gegensatz zu eher aktiven Methoden hinsichtlich jung bleiben wie Sport, Gehirnjogging und Ernährung ist das Thema Schönheitsbewahrung ein Tabu, das Glätten von Falten und das Färben von Haaren noch immer keine öffentliche Angelegenheit. Das ist in den USA oder Russland beispielsweise ganz anders. Da wird nach dem Besuch eines Schönheitschirurgen das Ergebnis als Statussymbol zur Schau getragen. Arbeit an der Ästhetik gilt in Deutschland als Domäne von Scharlatanen, von selbsternannten Schönheitschirurgen und Anti-Aging-Medizinern. Zwei Begriffe übrigens, die bis heute nicht geschützt sind. Dem Ganzen haftet etwas leicht Unseriöses an. Ein Image, mit dem auch seriöse Fachärzte für ästhetische Chirurgie bis heute zu kämpfen haben. Das Thema»Alter und Schönheit«ist auch von der Wissenschaft in der Vergangenheit eher stiefmütterlich behandelt worden. Eigentlich erstaunlich, ist doch die sichtbare Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes das augenfälligste Merkmal des Älterwerdens. Nun holt die Realität die Theoretiker ein. Denn die Hemmschwellen sinken. Wenn die Preise für die kleinen Eingriffe an der äußeren Schale ebenfalls nach unten gehen, dann wird das Geschäft mit der Gesichtsverjüngung so richtig brummen. Bereits heute ist das ehemals exklusive

5 Vergnügen wohlhabender Damen zu einer Veranstaltung für breite Mittelschichten geworden. Finanzierungsmodelle erlauben sogar den nicht so Finanzkräftigen eine Falteninjektion beim Spezialisten. Ganz neue Praktiken sind zu beobachten: Partys, Gutschein- und Rabattaktionen vermarkten Behandlungen mit Botox wie eine Sitzung im Solarium. Wann ist der richtige Zeitpunkt, das richtige Alter, um sich schönzuspritzen und -zusaugen? Da gibt es keine Grenzen. Sowohl nach oben wie nach unten.»sich wohl in seiner Haut fühlen«gilt als oberste Maxime der ästhetischen Chirurgie. Wer das nicht mehr empfindet, der ist reif für einen Eingriff. Eine medizinische Indikation ist jedenfalls nicht notwendig. Auch stehen heute nicht mehr so sehr die Risiken der Eingriffe im Vordergrund der Diskussion wie noch beim Facelifting, sondern die Möglichkeiten der noch relativ neuen minimalinvasiven Verfahren. Rosige Zeiten für die Rosenparkklinik. Auch Hannelore Schlaffer, Literaturwissenschaftlerin und Autorin eines Buches über das Alter, dessen schöner Titel Ein Traum von Jugend auch dieses Kapitel ziert, kann grundsätzlich nichts Verwerfliches an den Maßnahmen zur individuellen Verschönerung finden:»jogger tun etwas für ihren Körper. Menschen färben sich die Haare. Das Aussehen verbessern? Warum nicht? So lange man dem Körper dabei nicht schadet. Das soll jeder selbst entscheiden.«doch was ist eine freie Entscheidung? Wie sehr sind wir geprägt von den Leitwerten unserer Kultur? Ist schön immer gleich jung? Oder geht auch schön und alt? Falten und graue Haare werden erst vor dem Hintergrund des vorherrschenden

6 Schönheitsideals zu unerwünschten Attributen des äußeren Erscheinungsbilds. Heutzutage gelten Jugendlichkeit, straffes Fleisch und glatte Haut als erwünschtes Gewand für unsere Körperlichkeit. Auch was die Haare angeht, gilt die Farbe grau nicht gerade als Wunschton bei der weiblichen Hälfte der Bevölkerung. Und bei Männern sieht das Klischee ganz anders aus als die Realität. Denn graue Haare machen Männer nicht attraktiv, wie oftmals behauptet, sondern alt. Das fanden jedenfalls 56 Prozent von 1900 Frauen, die die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) 2011 befragt hat. Auch die Männer sehen das ähnlich. Rund 51 Prozent teilten die Auffassung, dass graue Haare sie älter wirken lassen. Färben kam für die überwiegende Mehrheit der befragten Männer aber nicht infrage: 82 Prozent lehnten dies kategorisch ab. Doch vielleicht beobachten wir ja gerade eine zweite Zeitenwende: die Neudefinition von Schönheit. Die Avantgarde in Mode und Kunst hat die Farbe grau bereits für sich entdeckt, schickt Models mit grauem Haar auf die Laufstege der großen Fashion-Shows, präsentiert Gesichter der Generation 50plus in Werbekampagnen. Karl Lagerfeld setzt seit Jahren schon mit Hochstehkragen und Handschuhen stilgebende Akzente für modebewusste Senioren. Vera Gräfin von Lehndorff, Deutschlands erstes Supermodel, Körperkünstlerin und mittlerweile über 70, experimentiert und provoziert das Publikum mit einem gewöhnungsbedürftigen Gesichtsvisier für die Dame.