Sorgende Netze. -Entlastung pflegender Angehöriger unter Einbindung von Ehrenamt und Selbsthilfe-
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- Katja Franke
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1 Sorgende Netze -Entlastung pflegender Angehöriger unter Einbindung von Ehrenamt und Selbsthilfe- 1
2 Ausgangssituation I Geschwächte Bindungs- und Unterstützungskraft primärer Netzwerke (erweiterter Familienbegriff) Steigender Hilfebedarf älterer (alleinstehender) Menschen aufgrund von Krankheit, Pflegebedürftigkeit und i.r. der Palliativversorgung Flexibilitäts- und Mobilitätserfordernisse durch das Arbeitsleben 2
3 Ausgangssituation II Erschwerte Vereinbarkeit von Beruf und Familie Psychosoziale Mehrbelastungen Soziale Isolierung Generationenwandel (Individualisierte Lebensstile) Verknüpfung von Engagement und Selbsthilfe im Quartier/Kiez 3
4 Anforderungen Pflegende Angehörige brauchen Entlastung Selbsthilfegruppen und selbst organisierte wechselseitige nachbarschaftliche Hilfe Professionelle Angebote können nicht alle Lebensbedürfnisse auffangen und abdecken Einrichtungen sind auf freiwillige Mitarbeit und ergänzende Unterstützung durch Ehrenamtliche angewiesen Projekte, die sowohl professionelle Arbeit mit neuen Formen des freiwilligen Engagements verbinden, werden langfristig einen Platz in der Versorgungslandschaft behaupten können. Für die Interessenvertretung von Betroffenen (Senioren, Pflegbedürftige, Angehörige) bilden sich Initiativen, die zunehmend mehr Wert auf Autonomie und Selbstbestimmung legen, als dies in der Vergangenheit der Fall war 4
5 Sorgende Netze* alltagsnahe, offene und zugleich verlässliche Beziehungsgeflechte gemeinsames Problem oder Anliegen gegenseitige Unterstützung und gemeinsames Handeln selbst gewählten Beziehungen stabile Verfügbarkeit des Netzes Mitwirkung von sympathisierenden Personen reale (nachbarschaftliche, (wahl)verwandtschaftliche) Lebensbeziehungen Sorge = gemeinsamer, selbstbestimmter Entwicklungsprozess, auf gleicher Augenhöhe * Quelle: NAKOS 5
6 Berliner Weg zur Verankerung pflegeflankierender Unterstützung 1. Anbindung der Kontaktstellen PflegeEngagement* an regionale Selbsthilfekontaktstellen bzw. Stadtteilzentren in allen zwölf Bezirken 2. ca. 150 Niedrigschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote * Gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, den Landesverbänden der Pflegekassen und den Verband der privaten Krankenversicherung e.v. 6
7 Verortung der Angebote zur Pflegeunterstützung 7
8 Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Verbände der Pflegekassen SGB XI, 45 PBetreuVO Mindeststandards 45 b,c 45 d 45 e,f sowie 38a, 75 Pflege- Wohngemeinschaften Niedrigschwellige Betreuungsangebote Kontaktstellen PflegeEngagement Ambulant betreute Pflege- Wohngemeinschaften
9 Aufgaben des Kompetenzzentrums rund um das Thema Pflegeunterstützung Koordination & Begleitung v. Angeboten (KPE, NsBa) Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements und der Selbsthilfe (im Bereich Pflegeunterstützung) Entwicklung von Instrumenten zur Qualitätssicherung Öffentlichkeitsarbeit Unterstützung der Interkulturellen Öffnung Diskurs zur Weiterentwicklung der Angebotsqualität in Pflege-WGen (Berliner AK WGen) 9
10 Berliner Kontaktstellen PflegeEngagement - pflegeflankierendes Ehrenamt und Selbsthilfe -
11 Zielsetzung der Kontaktstellen Verbesserung der pflegeflankierenden Versorgung über ehrenamtliche Strukturen und Selbsthilfe Unterstützung des selbstbestimmten Verbleibs in der Häuslichkeit u.a. durch Unterstützung nachbarschaftlicher Netze Entlastung Betroffener durch Selbsthilfe und Ehrenamt Vorbereitung auf das Alter
12 Aufgaben der Kontaktstellen (1) Bedarfs- und Angebotsanalyse für die Entwicklung eines bedarfsgerechten und qualitätsgesicherten Angebots im Bezirk Vermittlung von Hilfsangeboten zur Entlastung: z.b. zu Beratungsstellen, Besuchsdiensten Förderung der Teilhabe an Kultur und am öffentlichen Leben Anregung zu gegenseitiger Hilfe bei der Alltagsund Freizeitgestaltung Unterstützung Nachbarschaftlicher Hilfenetze
13 Aufgaben der Kontaktstellen (2) Beratung und Informationen zum freiwilligen Engagement, der Selbsthilfe Begleitung und Qualifizierung der freiwillig Engagierten Selbstorganisation im Themenfeld Wohnen im Alter Unterstützung von Angehörigen bei der Organisation von Pflege-Wohngemeinschaften Kooperation und Vernetzung im Bezirk
14 Rückmeldungen Verlässlicher Partner für Akteure und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige Zusammenarbeit mit Akteuren in den Bezirken zur Vermeidung von Doppelstrukturen Gute Vernetzung mit bezirklichen Initiativen und Gremien Sozialraumorientiertes Arbeiten Bündelung von Ressourcen in der Selbsthilfe und dem Bürgerschaftlichen Engagement durch Anbindung an Stadtteilzentren, Nachbarschaftshäuser
15 Kontaktstellen-Daten Menschen waren ehrenamtlich aktiv (+ 35%) davon 72 Ehrenamtliche in nachbarschaftlichen Netzen (knapp 20%) 78% Frauen, 12% Migrationshintergrund 100 pflegeflankierende Selbsthilfe-/Angehörigengruppen 45 nachbarschaftliche Hilfenetze und Initiativen (+50%) Durchschnittlich 3-4 nachbarschaftliche Netze je KPE
16 Formen nachbarschaftliche Hilfenetze Spaziergangsgruppen Sport-/ Freizeitgruppen Kleine Netze mit handwerklicher Unterstützung Bürger-/Seniorengenossenschaften Reines Netz von Nachbarn Wohntische
17 Beispiele aus der Praxis Kiezfee : die Kümmerer/innen in fünf Wohngebieten in Steglitz-Zehlendorf Der Nachbar, Stadtteiltreff in Friedenau
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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