Zeitschrift für physikalische Therapie

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1 Reflexe Zeitschrift für physikalische Therapie vdms verband der medizinischen masseure der schweiz Schweizerische Vereinigung für Biochemie nach Dr. Schüssler J U N I Angst VERBITTERUNG «Darüber komme ich nie hinweg» PHARMAKA Behandlung von Ängsten und Depressionen TRAUMA-BEHANDLUNG Chancen der Körpertherapie KINESIOLOGIE Ängste mit Kinesiologie bewältigen vdms-nachrichten Gründung der Tessiner Sektion SVfBS Ängste und Stress können Kräfte mobilisieren V E R B Ä N D E P R A X I S T H E M A

2 R E F L E X E J? U N I V I E N R H B A A LT N D 2 THEMA PRAXIS VERBÄNDE 4 GESELLSCHAFT Die Angstgesellschaft 6 ANGST & LEBEN Die wichtigsten Angsterkrankungen 10 SOZIOPHOBIE Soziale Angsstörungen 12 VERBITTERUNG «Darüber komme ich nie hinweg» Verbitterungsstörung die «neue» Krankheit 14 BELASTUNGSSTÖRUNG Eine neue Geisel unserer Zeit? 16 PSYCHO-/PHYTOPHARMAKA Behandlung von Ängsten und Depressionen Thema: Angst 20 TRAUMDEUTUNG Die Bedeutung der Träume 22 TRAUMA-BEHANDLUNG Chancen der Körpertherapie in der Trauma-Behandlung 24 KINESIOLOGIE Ängste mit Kinesiologie bewältigen 26 VERMISCHTES Stress als Bedürfnis und Grundlebensgefühl Mobbing Beschützer-Hysterie Fischöle gegen Depression 28 NEUERSCHEINUNGEN Der Tag, an dem meine Tochter verrückt wurde Intelligentes Bauchmuskeltraining: funktionell effizient erfolgreich Niemand muss müssen in der Krebstherapie Praxis der medizinischen Trainingstherapie I 29 Rückblick 2011 vdms Weiterbildungsveranstaltung & 35. Generalversammlung 30 MTC Lymph-Tape-Kurs Ortho-Bionomy-Basisseminar BeBo Herzliche Gratulation! 32 nachrichten vdms Neu im vdms-sekretariat Gründung der Tessiner Sektion eduqua-zertifikat 33 WEITERBILDUNG vdms Neue Kurse 3. Quartal 2011: Halswirbelsäulen-Distorsion Nuad Thai Traditionelle thailändische Massage Viszerale thorakale Osteopathie (VTH) 35 AGENDA vdms 36 Verband SVfBS Generalversammlung 12. März 11 Ängste und Stress können Kräfte mobilisieren Kurse / Spezialseminare SOZ I O P H O P I E T R A U M A - B E H A N D L U N G R Ü C K B L I C K v d m s SOZIALE ANGST- STÖRUNG CHANCEN DER KÖRPERTHERAPIE WEITERBILDUNG & 35. GENERALVERSAMMLUNG Angst und Ängste kennt jeder von uns, Gefühle und Körperwahrnehmungen sind wenn wir ehrlich sein wollen. Wie wir eng miteinander verbunden. Jedoch bestimmt nicht das objektive Geschehen, son- jedoch damit umgehen, ist nicht immer so klar. Eine Frage und vielleicht auch gleich dern vielmehr die subjektive Verarbeitung das Geheimnis? Angst ist nämlich mehr als im Wesentlichen die traumatische Qualität nur eine unerwartete Veränderung. Trotzdem müssen oder dürfen wir nicht immer Traumdeutungen allenfalls um? eines Ereignisses. Und wie gehen wir mit an das Schlimmste denken. Mehr ab S. 22 Mehr ab S. 10 Titelbild: Angst ist nicht wirklich rational erfassbar. Jeder empfindet sie anders. fotolia.de Wie immer im Frühling stehen die obligaten Generalversammlungen an. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Verbände, NPOs oder Wirtschaftsunternehmungen handelt. Der Ablauf ist immer gleich... Wirklich? Schenken Sie sich die Freude und Energie, Mitglied beim vdms und beim SVfBS zu werden. Mehr ab S. 29 VO R SC H A U S e p t THEMA: STOFFWECHSEL Reflexe Juni 2011

3 Als der Begriff «Angst» als Thema dieser Ausgabe aufgegriffen wurde, erinnerte ich mich an einen meiner Lehrer im Fach Physiologie. Bereits vor vielen Jahrzehnten vertrat er die Ansicht, dass das Empfinden von Angst, Nervosität und Stress vorwiegend von einem körperlichen Energiemangel herrühre oder von diesem ausgelöst oder zumindest verstärkt würde. Er plädierte in der Folge denn auch nicht für den Einsatz von Medikamenten oder psychologischen Gegenstrategien, sondern er setzte den Fokus darauf, für genügend «physiologische Energie» zu sorgen. Er meinte eigentlich Zellenergie. schiebungen» oder Reize eine Aktion, die ohne Energiemangel keine Chance hätten. Nervös werden oder Angst nicht abbauen können hiess für ihn schlicht Mangel an Energie haben. Übersetzt heisst das, dass Nervenfasern mit Energiemangel nervöser reagieren als mit genügend Energie. Sie erregen sich aufgrund von Reizen, die früher gleichgültig waren. Das war seine Logik, weshalb Menschen mit Energiemangel d.h. nervös sind empfindlicher hören, dass Lärm und Licht mehr stören, der Schmerz, die Unruhe und Aufregung grösser sind und die Konzentration vermindert ist, da jeder Nerv nun auch schwache Reize als Informationen verarbeiten muss. M E D W I Z I N L L & K O G M E S M C E H N I C! H T E E V D E I R TO B A R N I A D L Seine Begründung: Wenn eine Organ- Diese Mehrarbeit braucht ihrerseits wieder Bewegung künstlich verschaffen müssen, oder Blutzelle zu wenig chemische Energie aufbaue, dann starten schwache «Ver- mehr Energie. Da die Energie nicht in genügender sich immer mehr dem «Fun» hingeben als sich der Tugend befriedigender Aufgaben 3 Menge kompensiert werden kann, ver- zuzuwenden, werden Angst, Erschöpfung, stärken sich die als unangenehm erlebten Nervosität, Depression, chronische Mü- Zustände. Für unser vegetatives Nerven- digkeit und Stimmungsschwankungen die system bedeutet Energiemangel, dass Re- logische physio-logische Folge sein.» gelkreise und Reflexe labiler werden und Er ahnte auch, dass Elektrosmog ein Jo Marty, über das handhabbare Mass hinausschie- neues Damoklesschwert für die innere Präsident ssen. Als Folge gab dieser erfahrene Phy- Ausgeglichenheit und emotionale Stabili- I M P R E S S U M siologe Schwindelgefühle, Verdauungsstörungen, Blutdruckbeschwerden, falsche tät vor allem für junge Menschen werden könnte und meinte: «Künftig wird der Aktuelle Ausgabe: Juni 2011 Hormonausschüttung mit allen negativen Magnetosmog noch mehr Erschöpfungs- Nr. 145, 32. Jahrgang Folgen an. Für die Muskelzellen ortete er leichen produzieren.» Man bedenke, dass Auflage: 2000 Exemplare das Phänomen bei Spasmen, Verspannun- dies zu einer Zeit war, wo Internet, W-LAN Erscheinung: 4-mal jährlich gen, schlechter Blutversorgung der Na- und Handy noch weit weg von kollektiver Herausgeber ckenmuskulatur, schliesslich Zelltod und Nutzung waren. Verband der medizinischen Masseure der Entzündungen. Für diesen besagten Leh- Sein Sinn für Gehirnelektrolyte ahnte Schweiz vdms rer waren Angst und Nervosität ganz ein- schon vor dem Wireless, dass die Felder Schachenallee 29 fach «eine funktionelle Störung» und Folge einer einzelnen Nervenzelle mit allen an- CH-5000 Aarau einer vegetativen Dystonie. dern Elektrofeldern interferieren und sich Tel Allerdings hatte er auch einen Instru- zu einem Summenfeld addieren und sie Fax mentenkasten an Lösungsansätzen. Sein dadurch das gesamte EEG (Elektroenze- info@vdms.ch; Hauptcredo war nämlich: Handeln, Bewe- phalogramm) aufreissen und verändern Redaktion gen, Anpacken und den Muskeln, Drüsen können. Er rechnete uns damals vor, dass Verena Biedermann (vb), Leitung und Nerven Jobs vermitteln. Ich höre ihn elektrische Wechselfelder von >5 V/m Heidi Kirchhofer (hk) noch: «Tu s statt Blues!» Amplituden und Frequenzmodulation ver- Jo Marty (jm) Eine zweite Empfehlung war: «Raus- schieben können. Johannes Weiss (we) gehen, Licht als Vitalfaktor nutzen». Er Nun, so einfach ist es wohl nicht: Beatrice Widmer (bw), Inseratewesen sah Licht als den absolut entscheidenden Mehr Sonne, mehr draussen sein, weniger Preise Abonnement Evolutionsparameter an, der die Zellneu- Computer, Pflanzeneiweissreicher essen, Inland: Fr. 50. pro Jahr, inkl. Porto bildung beim Menschen ermöglicht. «Der für guten Schlaf sorgen, sich tüchtig be- Ausland: auf Anfrage Boss der Bosse», meinte er, «ist und bleibt wegen und immer massvolles Arbeiten, Insertionspreise 2011 Melatonin.» damit Angst, Stress, Nervosität aufgelöst siehe: «Wird Melatonin nicht ausgeschüttet, sind? Zu komplex sind die Zusammen- Insertionsschluss so trauen sich viele andere Hormone im hänge und Hintergründe, kybernetisch die Ausgabe September 2011: 17. Juli Körper nicht so recht, aktiv zu werden», Regulation zwischen Erfahrung, Umwelt-, Gestaltung dozierte er. Er prognostizierte auch bereits Innen- wie Mitweltfaktoren, Konstitution, grafik & design, Stäfa vor mehr als 25 Jahren: «Wenn Menschen etc. um einfache Schlüsse zu ziehen und Druck immer mehr ihr Dasein im Büro verbrin- Empfehlungen abzugeben. Brogle Druck AG, Gipf-Oberfrick gen, vor dem Bildschirm sitzen, sich ihre Und doch...? Jo Marty l Juni 2011 Reflexe

4 G E S E L L S C H A F T T H E M A 4 Die Angstgesellschaft Angst ist eine Grundemotion und beruht auf einem mangelnden Grundvertrauen in sich selbst und andere. Dr. Urs-Peter Oberlin Die Angst, tiefere Beziehungen einzugehen beispielsweise, kann aus einem generellen Misstrauen (verinnerlichtes Gebot: «Traue niemandem») oder aus einer Verlustangst entstehen, der Angst, verlassen zu werden, wieder alleine dazustehen und dem nicht gewachsen zu sein. Es gibt Menschen, die haben so sehr Angst, verlassen zu werden, dass sie sicherheitshalber gar keine Beziehung eingehen. Sicher ist sicher! In dieser Konstellation ist dann auch die Eifersucht nicht mehr fern und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Befürchtungen eintreffen. Dadurch werden die ursprünglichen Beziehungsängste bestätigt und verstärkt. Es gibt auch Menschen, die so sehr Angst vor dem Tod haben, dass sie gar nicht erst zu leben anfangen. Angst in jeder Form lähmt, erzeugt Stress, behindert das rationale Denken und verhindert so sinnvolle Reaktionen. Die Angstgesellschaft Es gibt viele Ängste, Sorgen und Befürchtungen, mit denen wir uns das Leben schwer machen können: l Jobverlust, Arbeitslosigkeit l Verlust von Einkommen und Vermögen, drohende Armut, kollabierende Sozialsysteme l Macht-, Prestige- und Ansehensverlust hoch Erregung Angstschwelle l Beziehungsverlust, Verlust geliebter Menschen l Überfremdung (Einwanderung, Flüchtlingsströme) l Bedrohungen (Kriminalität, Terror) l Einsamkeit. Die meisten grossen Gedanken der Menschheit entstehen in der Einsamkeit, in der Stille und Ruhe, im Alleinsein, in der Alleinheit (All- Ein-heit) l Nicht von allen geliebt zu werden (das ist sowieso nicht realistisch) l Verlust der Gesundheit (Krankheiten, globale Seuchen, Gebrechen, Unfälle) l Alter, Leben, Tod l Umweltereignisse wie globale Erwärmung, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen, Flutwellen, Blitzschlag, Elektrosmog, CO 2, Feinstaub, Ozonloch, Pollen, etc. l Aussterben der eigenen Familie, der eigenen Ethnie, des Glaubens, etc. l Tierphobien: Angst vor Hunden, Spinnen, Schlangen, etc. Die Angstindustrie Angst und Panikmache werden von Politikern (Sicherung der eigenen Ämter und Pfründe), vom Staat (weitere Steuern, Gebühren, Abgaben), Organisationen (Umweltschutzorganisationen) und Unter- stark schwach sehr stark Belastungssituationen Allgemeine Anspannung hoch Wahrnehmung Symptome Organe und Muskeln Erregung Stress Gedanken Gefühle Autonomes Nervensystem Teufelskreis der Angst: Viele Teile des Menschen (Orane, Muskeln, Gehirn, Psyche, Nervensystem) sind an der Angst- und Stressreaktion beteiligt und beeinflussen sich gegenseitig. Bei einer Angststörung schaukeln sich diese Teile in einer Art Teufelskreis gegenseitig hoch bis zur Panikattacke. I N F O B O X Angstreaktionen sind angeboren vb. Angst ist lebensnotwendig als Vorbereitung auf Flucht oder Kampf sowie als automatische Alarmreaktion auf bedrohliche Situationen. Viele Angstreaktionen laufen reflexartig ab, sodass Menschen einer Gefahr ausweichen, noch bevor ihnen die Situation richtig bewusst geworden ist. Zur Angstreaktion gehört das Mobilisieren aller Körperreserven innerhalb von Sekundenbruchteilen. Man kennt das als Adrenalinschub. Herz- und Atemfrequenz werden gesteigert, Muskeln und Gehirn werden besser mit Blut versorgt, viele Hormone bereiten den Körper auf Höchstleistungen vor. Alle diese Vorgänge laufen automatisch ab und werden vom autonomen Nervensystem gesteuert. Die entsprechenden Körperreaktionen werden als Symptome wahrgenommen. niedrig stark schwach sehr stark Belstungssituationen Allgemeine Anspannung niedrig «Stress und Angst»: Ein und dieselbe Belastung kann unterschiedlich stark erlebt werden. Wenn die Angst allerdings ein sinnvolles Mass überschreitet, bringt sie mehr Nachteile als Vorteile mit sich. Starke Angst reduziert die Konzentrationsfähigkeit. Wenn sie in Panik gipfelt, kann sie zu unüberlegten Reaktionen führen oder lähmen. Reflexe Juni 2011

5 nehmen (Pharmaindustrie, Versicherungen, Sicherheitsfirmen) gezielt eingesetzt, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Und es geht dabei um sehr viel Macht und Geld. Die Ängste werden durch einseitige Berichterstattungen in den Medien als Teil dieses Systems verstärkt, weil sie Einschaltquoten bringen und damit den Job der Medienleute erhalten. Der Überwachungsstaat Aus lauter Angst befürworten und fordern viele Bürger den totalen Über- Die Lösung l Lösung kommt von Loslassen. Lassen Sie sich nicht von Ihren Ängsten kontrollieren. Stärken Sie Ihre Selbstkompetenz. l Das meiste, was wir befürchten, tritt ohnehin nicht ein. Werden Sie sich Ihrer Ängste bewusst und lernen Sie klar zu denken. l Lernen Sie mit Risiken fertigzuwerden. Der Mensch sucht immer nach Sicherheit und Kontrolle über sein Leben und sein Umfeld. Dieser Versuch Lösung kommt von Loslassen. Lassen Sie sich nicht von Ihren Ängsten kontrollieren. Stärken Sie Ihre Selbstkompetenz. schen Sicherheit nachzujagen und zu versuchen, die Situation zu kontrollieren, ist G E S E L L S C H A F T T H E M A wachungsstaat mit einem engen Korsett ist aber zum Scheitern verurteilt, weil es besser, die Kontrolle über sich selbst an- von Gesetzen und Verboten. Sie geben viele Situationen nicht kontrollierbar zustreben. Dies erfordert die Bereitschaft, ihre Freiheit und Souveränität gegen ein sind, wie das Wetter. Das Leben an sich selbst zu hinterfragen, sich selbst zu nicht erfüllbares Sicherheitsversprechen sich ist lebensgefährlich. Es gibt kein verändern, sich mit Neugierde, Abenteuer- leichtfertig auf. Schon heute sind in bestimmten Bereichen eine eigene Meinung Null-Risiko. lust und etwas Mut auf Neues einzustellen und immer wieder Ballast abzuwerfen. l 5 und das Denken unter Strafe gestellt. Was Will man beim Ballonfahren Höhe ge- heute noch Hunden vorbehalten ist, wird morgen auch für Menschen obligatorisch werden: der implantierte Chip mit sensiblen Daten über die eigene Person und GPS- Ortungssystem. Natürlich nur zu unserer eigenen Sicherheit! winnen, so muss man Ballast abwerfen. Ballast sind unsere eingefahrenen Denkund Verhaltensmuster, unreflektierte Annahmen, Vorurteile, Dogmen, Gedanken, an denen wir festhalten, im Glauben, sie gäben uns Sicherheit. Statt dieser trügeri- A U T O R Dr. Urs-Peter Oberlin SelfEmpowerment & Personal Leadership Kahlstrasse 3, 4054 Basel Tel upe@oberlin.ch I N S E R AT Juni 2011 Reflexe

6 A N G S T & L E B E N T H E M A Die wichtigsten Angsterkrankungen Zu den wichtigsten Angststörungen bzw. Angsterkrankungen (synonyme Begriffe für die am häufigsten vorkommenden psychischen Erkrankungen) zählen Phobien mit und ohne Panik, Panikstörungen und die generalisierte Angststörung. Andrea Blank-Koppenleitner 6 Phobien Das sind Ängste vor etwas (vor Räumen, Situationen, Menschen, Tieren, Gegenständen). Psychoanalytiker sehen hierin u.a. eine unbewusste Verlagerung von tief sitzenden Ängsten auf eigentlich harmlose Objekte oder Begegnungen. Die ursprünglichen Angstauslöser kann sich der Betroffene aus unterschiedlichen Gründen nicht eingestehen, er ist sich ihrer auch gar nicht bewusst. l Agoraphobie (Platzangst) Angstauslöser sind bestimmte Orte oder räumliche Situationen wie grosse, offene Plätze, Menschenansammlungen, U-Bahnen, Kinosäle, Supermärkte sowie weite oder allein unternommene Reisen. Die Betroffenen geraten in Panik, weil sie sich verloren oder ausgeliefert fühlen und sich nicht sofort wieder an einen schützenden Ort begeben können. Diese ortsgebundene Furcht hindert manche daran, überhaupt aus dem Haus zu gehen, da sie Angst vor der wieder einsetzenden Angst haben. Nicht selten entwickeln sie im weiteren Verlauf zusätzlich Depressionen und Suchterkrankungen. Eine gesonderte Form der Platzangst ist die Klaustrophobie. Hier bezieht sich die Furcht auf enge, kleine Räume wie Aufzüge, Umkleidekabinen, Flugzeuge, überfüllte Züge. Symptome: In den angstbesetzten Situationen treten starke Unsicherheits- und Beklemmungsgefühle auf. Die innere Unruhe kann sich bis ins Unerträgliche steigern. Die Ängste äussern sich häufig auch in plötzlich einsetzenden Panikattacken mit heftigen körperlichen Symptomen wie Zittern, Herzrasen, Schwindel, Übelkeit, Schweissausbrüchen, Brustenge und Atembeschwerden. Im Extremfall hyperventilieren die Betroffenen, atmen übersteigert und können sogar in Ohnmacht fallen. Die starken körperlichen Beschwerden schüren die zusätzliche Angst, an einer lebensbedrohlichen Krankheit zu leiden. Die Angstanfälle können mehrere Minuten bis Stunden dauern. l Spezifische Phobien Die Verursacher für diese Ängste, die sich ebenfalls in innerer Unruhe, Ängstlichkeit bis hin zu Panikattacken äussern, sind ganz bestimmte Objekte oder Situationen. Die Reaktionen beziehen sich begrenzt nur auf Spinnen, Hunde, nicht bestehende, aber befürchtete Krankheiten (Hypochondrie), Prüfungen, Flugreisen, enge Räume, Spritzen und vieles mehr. Die Furcht davor kann sich so steigern, dass die Betroffenen, etwa beim Anblick von Spritzen, in Ohnmacht fallen. Das Alltagsleben wird erheblich beeinträchtigt. l Soziale Phobie Die Ängste beziehen sich auf den Umgang mit anderen Menschen, meist in bestimmten Situationen wie etwa Auftritte vor grösseren Menschengruppen, Begegnungen mit unbekannten oder weniger vertrauten Menschen, Essen in Gesellschaft. Im Vordergrund steht die Furcht, zu versagen, sich öffentlich zu blamieren und in seinen Schwächen erkannt zu werden. Das Vermeidungsverhalten ist ausgeprägt und kann zu sozialer Isolation mit weiteren psychischen Krankheitsbildern wie Depressionen führen. Auch ist die Gefahr gross, in eine Abhängigkeit zu rutschen, da die Betroffenen versuchen, ihre Ängste mit Alkohol und Medikamenten zu bekämpfen. Symptome: Zu den körperlichen Beschwerden gehören Schwitzen, Erröten, Zittern, Übelkeit, starkes Herzklopfen und Harndrang. Die Gedanken kreisen oft unablässig um das eigene mögliche Versagen. Kritik oder Ratschläge von anderen verstärken das Gefühl der eigenen Unzulässigkeit. Panikstörungen Die Betroffenen erleben die Angst überfallartig, meist ohne dass es dafür einen für sie erkennbaren Anlass gäbe. Die Panikattacken führen zu einer ausgeprägten Angst vor dem nächsten, nicht kontrollierbaren Angstanfall. Panikanfälle können auch infolge einer überstandenen Erkrankung, etwa nach einem Herzin- Reflexe Juni 2011

7 Panikstörungen: Die Betroffenen erleben die Angst überfallartig, meist ohne dass es dafür einen für sie erkennbaren Anlass gäbe. farkt, auftreten. Dadurch entsteht ein Teufelskreis aus sich gegenseitig verstärken- Diagnose von Angststörungen Häufig wenden sich die Betroffenen wegen der körperlichen Beschwerden oder der Schlafstörungen an den Arzt. Neben einer genauen körperlichen Befundung ist es auch wichtig, zu wissen, ob bestimmte Medikamente bzw. Alkohol oder Drogen eingenommen werden. Liegen keine körperlichen Störungen vor, die zu den geschilderten Symptomen führen können, ist es dann Aufgabe eines Psychiaters und Psychotherapeuten, anhand systematischer Befragungen bei schweren Panikstörungen wegen der Abhängigkeitsgefahr nur kurzfristig und nur im Akutfall eingesetzt. Wirksam in der Behandlung von generalisierten Angststörungen sind mitunter auch chemisch anders zusammengesetzte Präparate wie das Angst lösende, nicht abhängig machende, jedoch häufig Nebenwirkungen verursachende Buspiron oder Pregabalin (gegen Epilepsien). Bei Unruhezuständen und leichteren Ängsten zeigten sich teilweise Lavendelölpräparate, die für eine Selbstmedikation zur Verfügung stehen, als ge- A N G S T & L E B E N T H E M A den Ängsten. Panikstörungen sind häufig und Tests das Krankheitsbild und seinen eignet. mit Phobien, insbesondere mit einer Ago- Schweregrad zu diagnostizieren. Er wird Mitunter hilft erst der Aufenthalt in raphobie, verbunden. auch anderen, möglicherweise vorhande- einer psychosomatischen oder psychiat- nen, psychischen Erkrankungen nachge- rischen Klinik, ein ausgeprägtes Vermei- Symptome: Die plötzlich auftretenden, heftigen Attacken sind mit intensiven körperlichen Symptomen verbunden. Dazu gehören Beklemmungsgefühle, Schwindel, Herzrasen, Übelkeit, Atemnot, Schwitzen, hen oder diese ausschliessen. Therapie von Angststörungen Als wirkungsvolle Behandlung vieler Angststörungen, vor allem von Phobien dungsverhalten aufzulösen und den geeigneten Therapieweg einzuschlagen. Stress, Burnout Stress löst im Körper die gleichen 7 Zittern, Ohnmachtsgefühle. Das Angstge- und Panikstörungen, hat sich die Verhal- Reaktionen aus wie Angst. Anhaltender fühl kann sich bis zu Todesangst steigern. tenstherapie mit speziellen Programmen Stress erzeugt unter anderem Ängste, vor Häufig fürchten die Betroffenen, einen erwiesen. Die kognitive Verhaltenstherapie allem, wenn er mit negativen Gefühlen Herzinfarkt zu erleiden. Eine Attacke dau- hilft den Betroffenen, eingefahrene Verhal- und Druck verbunden ist. Die ständige ert wenige Minuten bis einige Stunden. tensmuster, Gedanken und Gefühle sowie Belastung und die Anforderungen kön- Posttraumatische Belastungsstörung Besonders belastende Erlebnisse kön- die damit verbundenen Ängste zu erkennen und durch gezielte Übungen zu verändern. In der systematischen Desensibilisierung konfrontiert der Therapeut seinen nen, wenn keine Phasen der Entspannung folgen, zu übersteigerten Angstreaktionen führen, die sich als dauerhaft vorhandene ängstliche Angespanntheit äussern oder nen eine Angsterkrankung nach sich zie- Patienten schrittweise mit der Situation, sich in Panikattacken entladen können. hen, die sich in Albträumen, ständiger die seine Phobie auslöst, damit er lernt, Jede neue Aufgabe kann die Betroffenen innerer Unruhe und Anspannung, Schlaf- sie allmählich zu überwinden. Das kann in Panik versetzen. störungen, Reizbarkeit und übersensibler auch durch weitere Verfahren, etwa Ge- Die Folge einer solchen Dauerspan- Gefühlslage äussern. Die Ängste zeigen sich wöhnungsstrategien oder Angstreizüber- nung ist häufig eine völlige innere Er- eher verdeckt oder häufig in unklaren kör- flutung, geschehen. schöpfung, ein Burnout-Syndrom. Die perlichen Beschwerden. Depressionen und Je nach Schweregrad und Form der Betroffenen fühlen sich körperlich und Suchterkrankungen kommen häufig dazu. Angsterkrankung kann auch eine psycho- seelisch «ausgebrannt», antriebslos und Herzangstsyndrom/funktionelle Herzbeschwerden Dieses Krankheitsbild, auch Herzpho- analytische Therapie sinnvoll sein, etwa bei einer generalisierten Angststörung. Hier werden tiefer liegende seelische Probleme, die den Ängsten zugrunde liegen, handlungsunfähig. Dazu leiden sie häufig unter Ängsten, Schlaflosigkeit und Herz- Kreislauf-Problemen. Stressmanagement, gezielte Verhaltens- bie oder Herzneurose genannt, verursacht aufgedeckt und therapeutisch bearbeitet. programme, Entspannungstechniken und Schmerzen im Brustbereich, die bis in die gegebenenfalls unterstützende Psychothe- Arme ausstrahlen können und immer wie- Entspannungstherapien begleiten die rapien helfen die Energiereserven neu zu der, auch ohne körperliche Anstrengung, unterschiedlichen Verfahren und können füllen, Entspannungsphasen in den Alltag auftreten. Manche Betroffene erleiden re- auch direkt in einer Panikattacke hilfreich einzubauen und zu einem gesunden, aus- gelrechte «Herzanfälle», Panikattacken mit sein. Eine gesunde Lebensführung mit gewogenen Lebensstil zu finden. Herzrasen, Schweissausbrüchen, Zittern, Ohnmachtsgefühlen. Sie sind überzeugt, an einer Herzerkrankung zu leiden, und viel körperlicher Bewegung trägt darüber hinaus dazu bei, sich wieder stabiler zu fühlen. Depressionen Phobien, Panikstörungen oder genera- beschäftigen sich unablässig damit. Auch Neben der Psychotherapie können bei lisierte Angststörungen werden sehr oft, unauffällige körperliche Befunde der ärzt- schwereren Krankheitsbildern auch Me- vor allem wenn sie chronisch werden, lichen Untersuchungen können sie nicht dikamente zum Einsatz kommen, hier in von Depressionen begleitet. Umgekehrt überzeugen. Hinter den Beschwerden ver- erster Linie Antidepressiva. Angstlösende sind Depressionen häufig die Ursache von birgt sich eine ausgeprägte Angststörung. Medikamente wie Benzodiazepine werden Angstgefühlen. Depressionen zeigen sich Juni 2011 Reflexe

8 A N G S T & L E B E N T H E M A in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen. Die Auslöser sind vielfältig und meistens spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Erbliche Veranlagung, Stress, erhebliche körperliche und seelische Belastungen, Verlusterfahrungen, Alterungsprozesse oder körperliche Krankheiten begünstigen die Entwicklung einer Depression. Ungleichgewichte im Nervensystem im Gehirn führen zu kennzeichnenden Veränderungen im Verhalten und Denken der Betroffenen. Neben seelischen Symptomen treten bei depressiven Erkrankun- Der erste wesentliche Schritt für jeden von Ängsten Betroffenen ist es, seine Empfindungen ernst zu nehmen, zu erkennen, inwieweit sie seinen Alltag und den seiner Mitmenschen beeinträch- Dem Krankheitsbild liegen Ängste vor etwas zugrunde, z.b. vor Bakterien oder Ansteckungsgefahr. Das führt zu zwanghaften Handlungen, im genannten Beispiel etwa zu ständigem Händewaschen oder andauerndem Putzen. Bei einem Kontrollzwang prüft der Betroffene beispielsweise unablässig, ob alle Türen geschlossen sind. Andere Formen sind Ordnungs- oder Sammelzwänge. Zwangserkrankungen treten eher im jugendlichen Erwachsenenalter auf. Experten zufolge haben etwa 1-2 % der Bevölkerung einmal in ihrem Leben mit gen auch körperliche Beschwerden auf. Diese können so ausgeprägt sein, dass tigen, und sich ärztlichen krankhaften Zwängen zu tun. Die Ursachen von Zwangsstörungen können sein: 8 sich dahinter die eigentliche seelische Erkrankung verbirgt. Rat und Hilfe zu holen. genetische Veranlagung, ausgeprägte seelische Belastungen, traumatische Erlebnisse in der Kindheit, Einsamkeit, Ängste. Symptome: Zu den psychischen Anzei- an ihren Arzt. Oft können die Angehöri- chen einer Depression gehören tiefe Nie- gen aufschlussreiche Hinweise geben oder Diagnose: Treten sich immer wiederho- dergeschlagenheit, Gefühlsleere, Müdig- auch überhaupt erst den Betroffenen dazu lende Zwangshandlungen und Zwangsge- keit und Antriebsmangel. Viele Betroffene ermutigen, einen Arzt aufzusuchen. Gibt danken täglich auf, und das mehr als zwei leiden unter Konzentrations- und Leis- es Anzeichen für eine depressive Erkran- Wochen lang, ist das ein Hinweis für den tungsschwäche. Schuldgefühle und Ängs- kung, liegen weitere Diagnoseschritte in Arzt, dass eine Zwangsstörung vorliegt. te hemmen zusätzlich ihre Handlungsfä- der Regel bei einem Psychotherapeuten Vor allem, wenn der Patient selbst die higkeit. Andere empfinden eine ständige und einem Psychiater. Diese können an- Zwänge als belastend und sinnlos empfin- innere Unruhe, obwohl sie äusserlich wie hand gezielter Fragen und Tests Form und det und versucht, etwas daran zu ändern, erstarrt wirken. Häufige Begleiterschei- Ausmass der Erkrankung bestimmen. allerdings ohne Erfolg. Eine eingehende nungen sind Schlafstörungen, vor allem körperliche Untersuchung bei einem Fach- Einschlafstörungen und Erwachen am Therapie: Ein erster wesentlicher Schritt arzt für innere Medizin oder einem Neu- frühen Morgen mit quälenden Grübeleien. ist, dass der Betroffene seine Depres sion rologen dient dazu, andere Erkrankungen, Der Drang, sich von anderen zurückzu- anerkennt und bereit ist, fachkundige Hil- etwa infektiöse Erkrankungen oder Ner- ziehen, ist sehr ausgeprägt und verstärkt fe anzunehmen. Unterschiedliche psycho- venleiden, auszuschliessen. Die weitere seinerseits die depressiven Gefühle. Auch therapeutische Verfahren, vor allem im Diagnose liegt dann bei einem Psychia- rastlose Aktivität, Sport- oder Arbeitssucht Rahmen der Verhaltenstherapie oder der ter und Psychotherapeuten. Der Facharzt können Ausdruck eines zugrunde liegen- so genannten psychodynamischen Psy- wird die Zwangsstörung von anderen den Leeregefühls und seelischer Verzweif- chotherapie, haben sich als sehr erfolg- psychischen Erkrankungen, die auch mit lung sein. Vielfach wechseln gesunde mit reich erwiesen, je nach Schweregrad und Zwangsgedanken verbunden sein können, depressiven Phasen ab. Form der Depression alleine oder in Kom- wie etwa eine Depression, eine Essstörung bination mit Antidepressiva. oder eine Psychose, abgrenzen. Bei der bipolaren Depression sind die Betroffenen mal niedergeschlagen und an- Oft wird ein schwer depressiv Er- Therapie: Je früher eine Behandlung triebslos, dann wieder manisch überstei- krankter auch erst durch den Einsatz von einsetzt, umso grösser sind die Erfolgs- gert, hochgestimmt und voller Tatendrang, Medikamenten in die Lage versetzt, eine aussichten. Bewährt hat sich mit unter- der extreme Formen annehmen kann. Psychotherapie mitzumachen. Eine medi- schiedlichen Programmen die kognitive Körperliche Symptome für eine de- kamentöse Behandlung sollte immer psy- Verhaltenstherapie. Eine zusätzlich Be- pressive Störung können Kopfschmerzen, chotherapeutisch begleitet werden. Die handlung mit Medikamenten, in erster Li- Magen-Darm-Probleme, Atembeschwer- Behandlung schwerer Depressionsformen, nie mit Antidepressiva, ziehen die Ärzte den, Augenschmerzen, Sehstörungen, vor allem auch wenn Suizidgefahr besteht, meist nur in Betracht, wenn die Symptome Schweissausbrüche, Schwindel- und lässt sich meist nur in einer psychosoma- sehr ausgeprägt sind, die Zwangsgedan- Gleichgewichtsprobleme sowie Herzjagen tischen und psychiatrischen Klinik erfolg- ken überwiegen, zusätzlich eine Depres- oder Herzbeklemmung sein. reich anbahnen. sion vorliegt oder die Verhaltenstherapie alleine keine Wirkung zeigt. Die Teilnah- Diagnose: Wie bei Angststörungen wenden sich depressiv erkrankte Menschen Zwangsstörungen Eine Sonderform von Angststörungen me an Selbsthilfegruppen kann die Therapie unterstützen und Rückhalt für das häufig wegen der körperlichen Symptome und Depressionen sind Zwangsstörungen. Alltagsleben bieten. Reflexe Juni 2011

9 Weitere psychische Erkrankungen Angstgefühle sind ein häufiges Symptom vieler psychischer Erkrankungen. Ängste spielen eine Rolle bei Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, Schizophrenien, Psychosen. Jedes Krankheitsbild hat seine kennzeichnenden Symptome, die ein Psychiater genauer einordnen und diagnostizieren kann. Die Behandlung folgt dem jeweiligen Störungsbild, häufig in der Anfangsphase in einer psychiatrischen Klinik. Therapeutische Möglichkeiten Für manche Betroffene ist es kein leichter Schritt, sich einzugestehen, dass seelische Ungleichgewichte für ihre Beschwerden verantwortlich sein könnten. Zu gross erscheint der private wie gesellschaftliche Druck, stets ein perfektes Lebensbild zu liefern. Sie scheuen sich, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Doch gerade wer bereit ist, seine Erkrankung anzunehmen und sich die nötige Unterstützung zu holen, zeigt, dass er verantwortungsbewusst mit sich und seinem Leben umgehen kann. Bestehende körperliche Erkrankungen zeichnen sich immer durch andere Leitsymptome aus. Sie lassen sich mit einer gezielten Diagnose feststellen und dann entsprechend behandeln. Mit der Therapie legen sich meist auch die Angstgefühle. Bei manchen Krankheitsbildern kann es hilfreich sein, sich zusätzlich unterstützen zu lassen, sei es durch Entspannungstechniken, Stressmanagement oder eine Psychotherapie, um die seelische Belastung etwa durch eine Herz- oder Atemwegserkrankung besser zu meistern. Liegen die Ängste in tiefen Lebenskrisen, etwa durch eine Krankheit, Trennung oder Trauerphase, kann ebenfalls psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll sein. Ein aktiver Lebensstil mit viel körperlicher Bewegung hilft zusätzlich, Spannungen zu lösen, und stärkt eine positive innere Haltung. Für die Therapie von Angststörungen sowie Depressionen und weiteren psychischen Erkrankungen sind Psychotherapeuten und Psychiater zuständig. Je nach Schweregrad der Erkrankung gibt es unterschiedliche Therapiewege. Bei Angststörungen haben sich verhaltenstherapeutische Konzepte bewährt, manchmal in Verbindung mit Medikamenten. Entspannungsverfahren begleiten die Therapien Für die Psyche und bei Ängsten und Depressionen ist Bewegung ein positiver Motor, der die Selbstheilungskräfte ankurbelt. und sind hilfreiche Instrumente, um im Alltag ängstliche Anspannungen abzubauen oder mitunter auch bei Panikattacken gegenzusteuern. Selbsthilfe Der erste wesentliche Schritt für jeden von Ängsten Betroffenen ist es, seine Empfindungen ernst zu nehmen, zu erkennen, inwieweit sie seinen Alltag und den seiner Mitmenschen beeinträchtigen, und sich ärztlichen Rat und Hilfe zu holen. Beziehen sich die Ängste auf eine umschriebene Situation wie Fliegen, Zahnarztbesuche oder Prüfungen, sind verhaltenstherapeutische Programme und Entspannungstechniken angezeigt. Das gilt auch für leichtere Ängste, die sich in häufigem Besorgtsein oder allgemein ängstlicher Grundhaltung äussern können. Konfliktberatung in Form einer Einzel-, Paar- oder Gruppentherapie kann helfen, zwischenmenschliche Probleme aufzudecken und zu lösen. So ist es möglich, belastende Auseinandersetzungen und Ängste, die sich auf den Partner, die Kin- Briefbogen Karteikarten Agenden Terminkarten schmid mogelsberg der, Angehörige oder Freunde beziehen, in den Griff zu bekommen. Entspannungsmethoden sind wichtige Säulen der Angsttherapie. In Frage kommen vor allem die progressive Muskelentspannung, das autogene Training oder Biofeedback. Mit diesem kann der Betroffene bestimmte Körperfunktionen mit Hilfe eines elektronischen Geräts wahrnehmen und dann willentlich beeinflussen, zum Beispiel Muskelverspannungen lockern. Stressabbau mit gezielten Methoden trägt dazu bei, Überlastungen zu verringern, alltägliche Aufgaben einzuteilen und sicherer zu bewältigen. Dadurch senkt sich häufig auch die ängstliche Daueranspannung. Ein gesunder Lebensstil fördert grundsätzlich den Heilungsprozess, ob es sich nun um körperliche oder seelische Probleme handelt. Wer lernt, gesund zu geniessen, verbessert sein Energiepotenzial. Wer sich regelmässig körperlich bewegt, in angepasstem Rahmen Sport treibt, sorgt für eine gute Durchblutung und stärkt die Körperfunktionen. Für die Psyche und gerade auch bei Ängsten und Depressionen ist Bewegung ein positiver Motor, der die Selbstheilungskräfte ankurbelt. l A U T O R I N Auszugsweise wiedergegeben aus einer Publikation von Andrea Blank-Koppenleitner Parkstrasse 29 DE Buchenhain Tel. +49-(0) Seit 1933 gestalten und drucken wir: Karteikarten (Patientenkarten) Terminkarten Rezeptur-Etiketten Briefbogen / Visitenkarten Verlangen Sie Mustervorlagen! Weiter im Angebot: Rezeptur-Etiketten Büroartikel Agenden Stempel Stempel Visitenkar alles Wir für beraten den Sie gerne. Bürobedarf Profitieren Sie von unserer Erfahrung! P. S c h m i d + C o. A G S o n n m a t t s t r a s s e M o g e l s b e r g Tel Fax info@schmid-mogelsberg.ch A N G S T & L E B E N M A R K T 9 I N S E R AT Juni 2011 Reflexe

10 S O Z I O P H O B I E T H E M A Soziale Angststörung (soziale Phobie) Angst in sozialen Situationen ist ein weit verbreitetes Phänomen. Viele Menschen kennen eine gewisse Unruhe, Anspannung und Aufregung vor Situationen, in denen sie von anderen Personen wahrgenommen und beurteilt werden: Typische Beispiele sind etwa Vorstellungsgespräche, das Sprechen vor einer Gruppe aber auch die Kontaktaufnahme mit Unbekannten. Dr. Barbara Meier len weiteren Situationen des Alltags zeigen und intensive Angst auslösen: Essen 10 Im «Rampenlicht» zu stehen ist zwar für viele Menschen mit Unbehagen verbunden, für Menschen jedoch, die unter einer und Trinken in der Gesellschaft Anderer, eine Unterschrift leisten am Postschalter, in einem Restaurant in der Mitte sitzen, Durch die Angst wird die sozialen Angststörung leiden, sind diese Situationen so sehr mit Angst besetzt, dass sie sie nach Möglichkeit zu vermeiden versuchen oder nur unter grösstem psychischem Aufwand durchstehen können. Gemeinsamer Nenner solcher gefürchteter öffentliche Toiletten aufsuchen, u.v.a.m. Schüchternheit versus soziale Angst Gehemmt, Reserviertheit und Zurückhaltung in sozialen Situationen sind auch normale Lebensführung und Lebensqualität stark beeinträchtigt. sozialer Situationen ist, dass man mit einer Merkmale von Schüchternheit. Meint oder mehreren anderen Personen zusam- Schüchternheit dasselbe wie soziale mentrifft, von ihnen wahrgenommen wird und dass die Anderen sich ein Urteil bilden in der Befürchtung Betroffener bezeichnenderweise ein negatives, beschämendes Angst? Die Antwort ist nein, aber es gibt Ähnlichkeiten. Man geht heute von einem fliessenden Übergang von Schüchternheit zu sozialer Angst und sozialer Angststö- Einige Fakten zur sozialen Angststörung Zwischen 8-16% der Erwachsenen er- und demütigendes Urteil. Die Sorge darü- rung/phobie aus, mit zunehmender Belas- kranken einmal in ihrem Leben an einer ber, wie eigenes Auftreten und Leistungen tung und Einschränkung. Von einer sozi- sozialen Phobie. Die Zahlen schwanken je bewertet werden, kann sich auch in vie- alen Angststörung oder sozialen Phobie nach der Definition, die für soziale Phobie N ü t z l i c h e L i n k s spricht man dann, wenn Furcht vor Demütigung und Peinlichkeit in sozialen Si- verwendet wurde. Häufiger ist die nicht generalisierte Form der sozialen Phobie. vermittelt Informationen zu sozialer Angst, die hier als Oberbegriff für soziale Phobie und Schüchternheit steht. Die Plattform bietet Betroffenen auch vielfältige Möglichkeiten des Informationsaustausches. ist eine Informationsseite der Autorin. Sie präsentiert die Facetten des kognitiv-verhaltenstherapeutischen Zugangs zum Verständnis und zur Behandlung sozialer Ängste: Erscheinungsbilder/Formen und Zeichen; Entstehungslinien; Mechanismen und Dynamiken und vor allem: Veränderungswege und -instrumente. Die Seite enthält eine Fülle von Anregungen für die Unterstützung beim Abbau sozialer Angst, als Einstieg in den Veränderungsprozess oder als Begleitung gedacht. tuationen zu einer dauerhaften intensiven Angst führt, die Konfrontation mit den Situationen heftige Angstreaktionen auslöst. Obwohl die Betroffenen wissen, dass die Angst unbegründet oder übertrieben ist, können sie gefürchtete Situationen nur mit grösster Mühe durchstehen oder sie versuchen, sie ganz zu vermeiden. Durch die Angst wird die normale Lebensführung und Lebensqualität stark beeinträchtigt. Die soziale Angststörung zeigt sich in zwei Formen, als l generalisierte Phobie, bei der Betroffene die Ängste in sehr vielen sozialen Situationen erleben, und l eine diskrete (oder nicht generalisierte) Phobie, bei der nur eine Situation (z.b. Reden vor einer Gruppe) mit Angst verbunden ist. Frauen sind auch bei dieser Angststörung häufiger betroffen, doch sind die Unterschiede nicht so ausgeprägt. Soziale Angst ist kein Phänomen nur einer bestimmten Kultur, die (Sub-)Kultur prägt jedoch den Inhalt der Befürchtungen mit. Wie entwickelt sich eine soziale Angststörung im Laufe einer Lebensgeschichte? Soziale Angststörungen lassen sich bei den meisten Betroffenen ins frühe bis spätere Jugendalter zurückverfolgen. Nicht immer finden sich jedoch negative Erfahrungen in der Lebensgeschichte, die den Beginn der sozialen Angst markieren. Und nicht immer führen solche negative Erfahrungen zur Entwicklung von sozialer Angst. Es gibt nicht den Werdegang einer Sozialphobie. Vielmehr muss man wie Reflexe Juni 2011

11 bei anderen Angststörungen auch von einem komplexen Zusammenspiel von anlagemässigen und biographisch erworbenen Verletzlichkeiten von Personen und ihren Lernerfahrungen ausgehen. Wichtige Puzzleteile bei der Entwicklung sozialer Angst sind: das Temperament eines Kindes (bedachtsam und zurückhaltend gegenüber neuen Erfahrungen), das soziale Umfeld (nicht ermutigend, bzw. keine Gelegenheit für soziales Üben), starre Normen (wie «man» sein muss/sich geben muss) und belastende Erfahrungen mit Bezugsgruppen (als Aussenseiter behandelt werden, ausgeschlossen sein). Wie kann eine soziale Angststörung behandelt werden? Menschen, die an einer sozialen Phobie leiden, verstehen häufig nicht, weshalb die Angst nicht kleiner wird, obwohl sie sich immer wieder mit den gefürchteten Situationen konfrontieren (müssen). Wie ist dieser vermeintliche Widerspruch zu der wichtigsten Strategie der Behandlung von Angststörungen, der Konfrontation (Exposition) zu erklären? Vereinfachend gesagt begeben sich die Ein weiteres Hindernis für positive Erfahrungen ist das Gefühlsdenken. Betroffene orientieren sich an ihrem Gefühl statt an beobachtbaren Kriterien, um ihr Auftreten und die Reaktionen Anderer einzuschätzen. zutrauen. Dieses so genannte Sicherheitsverhalten führt einerseits dazu, dass man meint, ohne wäre es zur «Katastrophe» gekommen (z.b. ohne dickes Make-up hätten alle das Erröten bemerkt und einen ausgelacht), andererseits sind manche Sicherheitsmassnahmen wiederum problematisch (wie z.b. Alkoholkonsum, andere nicht anschauen, wenn man spricht u.v.a.m.) und die Anderen reagieren befremdet womit sich die Befürchtung, aufzufallen und sich zu blamieren, erst recht bewahrheitet! Ein weiteres Hindernis für positive Erfahrungen ist das Gefühlsdenken. Betroffene orientieren sich an ihrem Gefühl statt an beobachtbaren Kriterien, um ihr Auftreten und die Reaktionen Anderer einzuschätzen. Schliesslich sind von sozialer Angst Betroffene bereits im Vorfeld und auch nach der Situation überaus und einseitig sensibilisiert auf Hinweise, die Befürchtungen bestätigen könnten (Erwartungsangst, negative Bilanzierungen). Bei der Behandlung sozialer Angst geht es nun genau darum, diese Hindernisse zu bearbeiten und dann neue Erfahrungen in den Situationen möglich zu L i t e r at u r h i n w e i s e Schüchtern, na und? Gillian Butler (2002). Bern: Huber. Hervorragende Umsetzung des aktuellen Therapiewissens in einem anschaulichen Selbsthilfebuch. Die Autorin erläutert und gibt konkrete Vorlagen, wie Betroffene Denkmuster verändern und Verhaltensweisen verändern können, wie sie ihre Selbstaufmerksamkeit abbauen und Vertrauen aufbauen. Soziale Angst verstehen und behandeln. Ein kognitiv-verhaltenstherapeutischer Zugang; Hansruedi Ambühl, Barbara Meier und Ulrike Willutzki (2001). Primär an TherapeutInnen gerichtet, enthält das Buch viele Informationen zum Verständnis der Störung, die auch für Betroffene sehr hilfreich ist. Ein Behandlungsmanual veranschaulicht, wie verschiedene Therapiebausteine stimmig kombiniert werden. Keine Angst vor dem Erröten. Psychologische Strategien zur Selbsthilfe; Doris Wolf (1998). Mannheim: PAL. Besonders geeignet für Betroffene, die sich alleine fühlen mit ihrem Problem eines sichtbaren Angstzeichens. Viele Beispiele anderer Bewertungen von «Erröten» tragen dazu bei, die mit Erröten verbundene Angst und Scham zu reduzieren. Lass es laufen. Ein Leitfaden zur Überwindung der Paruresis; Philipp Hammelstein (2005). Lengerich: Pabst. Paruresis, englisch auch «Shy Bladder Syndrome», meint gestörtes («par») Urinieren («ure-sis») auf öffentlichen Toiletten, das Unvermögen, Wasser zu lassen, und damit verbundenen Stress/Angst und ihre Folgeerscheinungen. Dieses Buch bietet eine Orientierungshilfe für eine häufig mit viel Scham behaftete und versteckte Problematik. Ein Selbsthilfeprogramm zeigt konkrete Bewältigungsschritte auf. S O Z I O P H O B I E T H E M A 11 Betroffenen zwar in die Situation, sind aber dort «nicht ganz bei der Sache». Sie sind stark auf ihr Empfinden ausgerichtet (Selbstaufmerksamkeit), was eine genaue Wahrnehmung davon verhindert, was wirklich geschieht. Zudem treffen Betroffene gewisse Vorkehrungen und bedienen sich bestimmter Schutzmassnahmen, ohne die sie sich die Situation gar nicht machen. Therapiebausteine sind dabei die Veränderung von Verhaltensweisen (Aufgeben von Sicherheitsverhalten), Arbeit an Denkmustern, an problematischen Annahmen und Abbau von Selbstaufmerksamkeit. Es gilt auch hier: Nur neue Erfahrungen in den gefürchteten Situationen können die Angst abbauen helfen und nur Übung macht den Meister! l A U T O R I N Dr. Barbara Meier Fachpsychologin für Psychotherapie FSP Verhaltenstherapeutin SGVT Seefeldstrasse 35, 8008 Zürich bm@barbarameier.ch Mit freundlicher Genehmigung der Schweiz. Gesellschaft für Verhaltens- und Kognitive Therapie, Juni 2011 Reflexe

12 V E R B I T T E R U N G T H E M A 12 «Darüber komme ich nie Verbitterungsstörung die «neue» Krankheit Sie wurden gekündigt, verlassen, gedemütigt, zutiefst verletzt. Sie sind krank geworden oder haben einen geliebten Menschen durch den Tod verloren und sie fühlen nur eines: Tiefste Verbitterung, dass gerade Ihnen das passieren musste. Mag. Sabine Standenat Kennen Sie dieses Gefühl von «Nachdem DAS geschehen ist, ist alles zu Ende»? Ein Ereignis, das nie hätte stattfinden dürfen, hat sich ereignet und trifft Sie wie ein Schlag. Der Atem stockt, der Boden schwankt und der Magen krümmt sich. Sie leben weiter, aber Sie wissen, dass Sie das niemals verkraften werden und etwas in Ihnen wird hart wie Stein. «Könnte ich wählen zwischen Depression und Verbitterung, ich würde mich für die Depression entscheiden. Verbitterung ist ein ungleich härteres Schicksal.» Psychiatrieprofessor Michael Linden hinweg» Der Berliner Psychiater Dr. Michael Linden hat sich im Rahmen einer Studie erstmals mit dem Phänomen von Verbitterung und ihren Folgen auseinandergesetzt. Linden: «Am Anfang dieses Krankheitsbildes steht immer eine tiefe persönliche Kränkung. Der Betroffene fühlt sich herabgewürdigt, ungerecht behandelt und hat keinerlei Werkzeug, um mit dieser Situation umzugehen. Auslöser können Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Verlusterlebnisse, familiäre Probleme, der Ausbruch einer Krankheit oder ein Hintergangenwerden sein.» Welche Symptome kann ein Betroffener entwickeln? Der klinische Psychologe und Arbeitstherapeut Mag. Johann Beran hat viel mit der Thematik zu tun: «Verbitterung entsteht unter Umständen dann, wenn ein Mensch Schlimmes erlebt, dem er sich machtlos ausgeliefert fühlt. Folge können Depressionen, Angstzustände, Aggressionen, Schlafstörungen und eine Fülle von körperlichen Reaktionen sein. Die Gedanken kreisen ständig um das bestimmte Geschehnis und in schweren Fällen ist der Verbitterte auch selbstmordgefährdet. Die Krankheit kann zu dauerhafter Arbeitsunfähigkeit führen, wenn sie nicht entsprechend behandelt wird.» Wer entwickelt eine posttraumatische Verbitterungsstörung? Besonders gefährdet sind Menschen, die ein geringes Selbstbewusstsein haben oder ihren Selbstwert ausschliesslich aus dem Lebensbereich ziehen, der nun «gestört» ist. Wer nur für die Arbeit lebt und dann gekündigt wird, reagiert anders als jemand, der grossen Rückhalt im Privaten hat. Und wer verlassen wird, kann mit Hilfe einer befriedigenden Tätigkeit vielleicht leichter darüber hinwegkommen. Dr. Margit Steinzer, Psychologin und als Mediatorin «Fachfrau» in Scheidungsfragen: «Paare, die bei der Trennung eine Mediation in Anspruch nehmen, können mit Verlust in der Regel viel besser umgehen und sind danach weniger verbittert.» Auch ich habe als Psychologin in der Arbeit mit Krebspatienten beobachtet, dass jene eher verhärten, die sich einem ungerechten Schicksal hilflos ausgeliefert fühlen. Menschen, die einen Sinn auch in schlimmen Erfahrungen finden können, sind bereit, selbst in Lebenskrisen die Chance für einen Neubeginn zu sehen. Sehr enge Auffassungen darüber, wie Dinge zu sein haben, begünstigen ebenfalls das Auftreten einer Verbitterungsstörung. Die meisten Betroffenen lehnen psychologische Hilfe kategorisch ab und versperren sich damit selbst den Weg zur positiven Bewältigung der Kränkung. Was kann trotzdem helfen? Das 5-Punkte-Programm gegen das «verschlossene Herz»: 1. Akzeptieren Sie, was geschehen ist Zum Leben gehören auch Niederlagen, Verluste und Schmerz. Wenn Sie der Meinung sind, dass gewisse Ereignisse niemals hätten stattfinden dürfen, befinden Sie sich im Kampf mit der Realität. Das ist nicht nur erschöpfend und frustrierend, sondern auch völlig sinnlos. Reflexe Juni 2011

13 2. Lassen Sie alle Gefühle zu Verbitterung ist nichtgelebtes Gefühl. Die Bestsellerautorin Melody Beatty schreibt: «Ich werde oft gefragt: Ist es wirklich wichtig, ALLE Gefühle zu empfinden? Ja, das ist es. Ob Zorn, Trauer, Angst oder Frustration jedes Gefühl, das auf unsere Lebensgeschiche eingewirkt hat, muss bewusst gemacht und anerkannt werden. Denn jede unterdrückte Emotion schwächt und erzeugt ein inneres Ungleichgewicht, das nicht nur zu Verbitterung, sondern auch zu Krankheit führen kann. Geben Sie verletzendes Verhalten gegenüber uns entschuldigen. Es heisst nur, die negative Energie loszulassen, um die eigene Seele und den Körper vor Schaden zu bewahren. Der Arzt Dr. Gerald Jampolsky, der sich speziell mit Nichtvergebenkönnen und Krankheit beschäftigt hat, sagt: «Verzeihen bedeutet, die Wunden nicht länger aufzukratzen, damit sie aufhören können zu bluten. Und: Nichtverzeihen ist das beste Rezept, um zu leiden seelisch und körperlich.» Vergessen Sie nicht: Verbitterung logen die Fähigkeit, mit Lebensproblemen gelassen umzugehen. Um das zu erreichen, versetzen sich die Betroffenen in Rollenspielen in die Lage von Menschen, die andere gekränkt haben. Dieser Wechsel der Perspektive hilft, das eigene Problem zu relativieren. Ausserdem lernen die Patienten, unlösbare Probleme zu akzeptieren statt darüber zu verbittern. Wie erfolgreich das junge Therapiekonzept ist, muss erst ausgewertet werden. Ein paar seiner Patienten seien nach vielen Monaten Behandlung geheilt, andere immerhin V E R B I T T E R U N G T H E M A die Haltung auf, in der Sie nur erdulden, bringt Sie nicht einen Schritt weiter. Was «funktionsfähig», so Michael Linden. l kontrollieren oder innerlich immer mehr verhärten. Fühlen Sie, was auch immer es auch immer geschehen ist öffnen Sie Ihr Herz erneut. Erst dann kann Liebe wieder L i t e r at u r h i n w e i s e in Ihrem Fall zu fühlen gibt, und lassen Sie dann los!» 3. Sehen Sie den Sinn auch in leidvollen Situationen Vertrauen Sie darauf, dass JEDE Erfahrung Ihrer persönlichen Entwicklung dient und dass Sie den Nutzen oft erst zu einem späteren Zeitpunkt erkennen werden. Es kann auch hilfreich sein, sich mit spirituellen Fragen auseinanderzusetzen: Welchen Sinn hat dieses Leben? Wer bin ich wirklich, woher komme ich, wohin gehe fliessen. Für andere, aber in erster Linie für Sie selbst. Verbitterung schlimmer als Depression Der Psychiatrieprofessor Michael Linden hat an der Klinik für Rehabilitation in Teltow bei Berlin rund 150 PTED (Post-Traumatic-Embitterment Disorder)- Patienten behandelt. Er sagt: «Könnte ich wählen zwischen Depression und Verbitterung, ich würde mich für die Depression entscheiden. Verbitterung ist ein ungleich Der Weg zur inneren Stärke Melody Beatty, Heyne Verlag. Beattie führt den Leser anhand ihrer eigenen Lebensgeschichte behutsam zum Kontakt und zur Erfahrung mit der eigenen Seele heran. Das Buch inspiriert, gibt Hilfen und wunderbare Übungen, um zu sich zu finden. 13 ich? Ist es hilfreich, Gott in mein Leben einzubeziehen, und was könnte das für mich bedeuten? 4. Lieben Sie sich selbst Verbitterung vergiftet Seele und Körper. Wer sich selbst liebt, wird nicht auf Dauer in solch einem Zustand verharren wollen, weil er in höchstem Masse zerstörerisch ist. Wenn Sie über etwas sehr ver- härteres Schicksal.» Die Störung umfasse alle Lebensbereiche, sie gehe einher mit Verzweiflung, Aggression, Hoffnungslosigkeit und Denkblockaden. Die Ursachen der (plötzlich auftretenden) psychischen Störung sind noch weitgehend unbekannt. Grund dafür sei eine gewisse Betriebsblindheit der Psychiater und Psychologen, glaubt Michael Linden. Verzeihen ist die grösste Heilung Gerald Jampolsky, Verlag Integral. Dieses Buch ist eine Offenbarung, um Leiden und Unglück von innen her zu heilen. Menschen, die von ganzem Herzen verzeihen können, sind gesünder und zufriedener als andere. bittert sind, überlegen Sie zunächst: Was tut mir trotzdem gut? Wie kann ich den Spassfaktor in meinem Leben erhöhen? Gibt es Menschen, die mir in meinem Elend nicht nur beipflichten, sondern neue Perspektiven aufzeigen? Versuchen Sie auch die Bachblüte «Willow». Die Blütentherapeutin Mechthild Scheffer: «Willow hat einen besonderen Nutzen für Menschen, die sich ungerecht behandelt fühlen und mit dem Schicksal hadern. Sie sind enttäuscht, beleidigt und verbittert. Diese Blüte hilft zu einer versöhnlichen Lebenseinstellung,» 5. Setzen Sie sich mit dem Thema «Verzeihen» auseinander Vergeben bedeutet NICHT, dass wir Früher hätten Experten das eigentliche Problem der Betroffenen nicht erkannt und sie ausschliesslich wegen ihrer Depressionen oder Aggressionen behandelt. Nach zirka zehn Jahren Forschung ist immerhin so viel klar: Das auslösende Ereignis trifft den Lebensmittelpunkt, bei Karrieristen die Arbeit, bei Familienmenschen die sozialen Beziehungen. Männer sind genauso oft betroffen wie Frauen, junge Menschen in gleichem Masse wie alte. Die Krise durch «Weisheit» meistern Behandelt wird die posttraumatische Verbitterungsstörung mit einer speziellen Verhaltenstherapie, der «Weisheitstherapie». Unter «Weisheit» verstehen Psycho- Die Original Bach-Blüten- Therapie Mechthild Scheffer, Irisiana Verlag. Ein fundiert recherchiertes Werk, mit 4 Fragebögen, um einfach eine Auswahl der Blüten zu treffen. Die einzelnen «Negativ» - Zustände sind sehr genau beschrieben, so dass es leicht fällt, sich selbst darin wiederzuerkennen. A U T O R I N Mag. Sabine Standenat Klinische Psychologin Rolandweg 12/1, AT-1160 Wien Tel. +43(0) info@standenat.at Juni 2011 Reflexe

14 B E L A S T U N G S S TÖ R U N G T H E M A Posttraumatische Belastungsstörung eine neue Geisel unserer Zeit? Als posttraumatische Belastungsstörung werden seelische, körperliche und psychosoziale Folgen von Extrembelastungen bezeichnet, die sich nicht nur im Krieg oder bei Geiselnahmen, sondern auch immer häufiger im Alltag finden. Prof. Dr. med. Volker Faust 14 Nichts ist neu, schon gar nicht in der Psychiatrie, der Seelenheilkunde. Auch die Folgen von Extrembelastungen seien es Krieg, Gewalt im Zivilleben oder Naturkatastrophen sind seit Menschengedenken bekannt. Eindrucksvolle Schilderungen kennt man schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts. Der Begriff der «Schreckneurose», wie man es damals nannte, ist über 100 Jahre alt. Doch warum kommt man erst jetzt auf dieses Thema zurück, Betroffene hat es schliesslich seit je gegeben? Das geht vor allem auf die US-amerikanische Forschung bzw. die entsprechenden Kriege in Korea und insbesondere Vietnam zurück. Später erinnerte man sich auch zunehmend an zivile Opfer durch Extrembelastungen, denen die diagnostischen und therapeutischen Erkenntnisse der Militär-Psychiater und -Psychologen natürlich ebenfalls zugute kommen. Die häufigsten Extrembelastungen Zahlenmässig am häufigsten sind Krieg, Terrorismus, Vertreibung und Flucht. Aber auch individuelle Gewalteinwirkungen sollten nicht unterschätzt werden: Überfall, Entführung und Geiselnahme, Folterung, sexueller Missbrauch und Vergewaltigung und natürlich Unfälle im Strassen-, Schiffs- und Bahnverkehr, Nuklear-, Chemie- und Elektrounfälle sowie Naturkatastrophen. Zu Letzteren zählen Brände, Blitzschlag, Dammbrüche oder sonstige Überschwemmungen, Lawinen, Gebirgsunfälle und Erdbeben. Erdbeben sind übrigens unter den Naturkatastrophen besonders verunsichernd, weil sich das scheinbar festeste und sicherste Element, der Erdboden unter mir, als unverlässlich, ja als lebensbedrohend erweist. Opfer reagieren unterschiedlich Die Reaktion hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen gibt es Unterschiede in der Art der Belastung. Wichtig ist auch, ob das Ereignis überraschend oder halbwegs erwartet eintritt. Und schliesslich hängt vieles von der Ausgangspersönlichkeit, von Alter, Geschlecht, Dauer und vor allem der Regenerationsmöglichkeit ab. Wer sich zwischen mehreren (Extrem-) Belastungen nicht mehr erholen kann, verschleisst seine seelisch-körperlichen Reserven schneller und verschlechtert damit langfristig seine Heilungsaussichten. Im Übrigen muss es einen nicht einmal selber betreffen, man kann auch als Augenzeuge einer Extrembelastung zum posttraumatischen Opfer werden. Und wer schon mit einer körperlichen oder seelischen Krankheit bzw. einer mittel- bis langfristigen psychosozialen Belastung zu kämpfen hatte, also wiederum über weniger Reserven verfügt als unter normalen Bedingungen, wird mit beidem zusammen noch schlechter fertigwerden: altes Leiden und neue Belastung = schlechtere Heilungsaussichten. Wichtigste Krankheitszeichen Das Leidensbild der posttraumatischen Belastungsstörung ist nicht nur zermürbend, sondern auch verwirrend vielfältig. Vor allem sieht man es den meisten gar nicht an, sie leiden «nur» innerlich. Viele lassen überhaupt nichts raus, da sie ohnehin nicht erwarten, auf Verständnis zu treffen, besonders langfristig. Es ist wie bei der Trauerreaktion. Ein kurz aufwallendes Mitgefühl der Umgebung, dann aber soll sich der Betroffene wieder rasch zusammennehmen, damit er die anderen nicht unnötig belastet. Im Allgemeinen kommt es nachdem die erste Schreck- oder Schockreaktion abgeklungen ist zu einem Verlust an Lebensfreude, an Interesse, Aktivität, Initiative und Kreativität. Alles scheint wie weggeschmolzen. Dann «beisst» sich regelrecht ein ständiges, fast zwanghaftes Wiedererinnern mit ängstlicher Unruhe, Anspannung und Erregungsbereitschaft fest. Ausserdem zermürben Schlafstörungen und, wenn Schlaf sein darf, wird dieser oft gestört durch Angstträume. Manchmal entsteht auch das Gefühl, als ob sich das belastende Ereignis gerade wiederholt, bisweilen nur aufgrund eines belanglosen Auslösers aus der Umgebung oder durch reine Vorstellung. Daraus re- Reflexe Juni 2011

15 sultiert dann ein entsprechendes Vermeidungsverhalten mit Rückzug und Isolationsgefahr. Schliesslich droht eine zunehmende Leistungseinschränkung, d.h. man kann seine Aufgaben nur noch mit grösster Anstrengung bewältigen. Das Ende ist von einer eigenartigen Schwermütigkeit geprägt, die allerdings wenig mit einer «klassischen Depression» zu tun hat. Es handelt sich mehr um eine «heimlich anfressende Resignation», eine Art gemütsmässige Betäubung bis Erstarrung, die der Umgebung eigentlich nur durch schwindende Anteilnahme an der von Mensch zu Mensch? Letzteres führt besonders nachhaltig zum Verlust des Vertrauens in den Mitmenschen schlechthin und hat ernste langfristige Folgen. Therapieansätze Die Betreuung oder gar Behandlung einer posttraumatischen Belastungsreaktion bzw. -störung ist eine schwere Bürde, viel schwieriger, als sich die meisten vorstellen, selbst wenn sie (anfangs) guten Willens sind. Vor allem braucht es Geduld und Verständnis, und zwar über längere Zeit. Die Entscheidung trifft der Betroffene und nicht einmal er selber, sondern sein die der Helfer und Therapeuten zu klein ist. In solchen Fällen geschieht nur die notwendigste Versorgung, auch im seelischen Bereich. Auch pflegt das «kollektive Elend» einen gewissen Trost zu vermitteln, geht es doch vielen ähnlich. In Friedenszeiten sind posttraumatische Belastungsreaktionen zwar seltener, gewinnen aber durch Einzelfälle mitunter an erheblicher Beachtung, etwa durch Geiselnahme. Das mag ungerecht erscheinen, wenn man an die vielen unbeachteten Opfer denkt, denen es genauso schlecht ging und geht, hat aber auch einen Vorteil: Die B E L A S T U N G S S TÖ R U N G T H E M A Umwelt auffällt. Dazu drohen Zwangs- Zustand, dem er hilflos ausgeliefert ist. Gesellschaft wird auf dieses Phänomen gedanken, Merk- und Konzentrations- Zu den scheinbar banalen, aber sinn- aufmerksam. störungen, ja Vergesslichkeit und zahlreiche psychosomatisch interpretierbare vollen Selbst-Behandlungsempfehlungen gehört besonders die Bewegung in jeder So kann sich auch der gutwillige Nicht-Betroffene besser informieren und 15 Beschwerden ohne organische Ursache: Form, also nicht nur «gehen-gehen-ge- ggf. eine grössere Hilfe sein, als wenn er funktionelle Störungen, Missempfindun- hen», sondern auch «reden-reden-reden». sich plötzlich mit einem solchen Opfer gen oder gar Schmerzen im Bereich von Das kann den gefürchteten inneren Stau konfrontiert sieht, das durch die allge- Kopf, Herz, Kreislauf, Magen-Darm, Wir- (psychomotorische Blockierung) abbauen meine Verständnislosigkeit noch mehr zu belsäule, Gelenken, etc. helfen. leiden hat. Wichtig sind also entsprechen- Was die Umgebung vor allem mit- Körperliche Bewegung ist jederzeit de Grundkenntnisse, der Wille zur Hilfe, bekommt, ist eine bisher unbekannte machbar, wenngleich viel zu wenig prak- Nachsicht und Geduld und vor allem die Übererregbarkeit im Sinne übersteiger- tiziert. Das Reden hingegen wird einem Kraft-Reserven, so etwas auch mittelfristig ter Wachsamkeit, Anspannung, Nervosi- manchmal schwer gemacht. Denn, wenn durchstehen zu können. tät und Schreckhaftigkeit und plötzliche, es sich um das immer gleiche Problem Deshalb kann es übrigens auch für grundlose Angstattacken, ggf. vielleicht dreht und von immer gleichen Sympto- den Therapeuten nützlich sein, einen Teil sogar aggressive Durchbrüche alles Re- men angeheizt wird, hört am Schluss nie- seiner Hilfe jenen Angehörigen, Freunden aktionen, die nach aussen nicht nachvoll- mand mehr hin. In einem solchen Falle oder gar Mitarbeitenden zukommen zu ziehbar sind. rede man halblaut mit sich selber, das ist lassen, die das Opfer privat, gleichsam Tag Das leitet einen Teufelskreis ein. Denn immer noch besser, als alles in sich hin- und Nacht ertragen und stützen müssen. wer lässt sich so etwas gefallen, wenn er einzufressen. Mit diesen beiden Massnah- Denn auf Dauer ist es nicht nur der Be- nicht weiss, auf was es zurückgeht. Und men kommt die Mehrzahl der Betroffenen troffene selber, sondern auch sein näheres selbst diejenigen, die die Ursache ken- halbwegs klar. Umfeld, das für eine solche Extrem-Belas- nen oder ahnen, sehen nicht ein, hier als In schwereren Fällen bedarf es aber tung oft länger als befürchtet zu «zahlen» «stellvertretende Prügelknaben» den Kopf einer stützenden psychotherapeutischen hat. Daraus resultieren im unglücklichsten für etwas hinzuhalten, was sie nicht ver- Behandlung, zu der notfalls auch Medika- Falle weitere «Schicksalsschläge», nämlich schuldet haben. Auf jeden Fall weiss nie- mente kommen dürfen, vor allem gegen eine labile seelische oder gar körperliche mand mit dieser Situation adäquat umzu- Schlafstörungen, innere Unruhe, Schreck- Gesundheit, eine bedrohte Partnerschaft gehen, auch der Betroffene nicht, der sich reaktionen und Depressionen. Aber auch sowie berufliche Einbussen oder gar Miss- selber immer fremder wird. hier muss der Therapeut oft stellvertre- erfolge. Was belastet am meisten? Vom Verlauf her unterscheidet man tend aushalten, was das Opfer in seiner Verzweiflung als «beispiellose Ungerechtigkeit» beklagt: Warum gerade ich? Das Man muss also bei den posttraumatischen Belastungsstörungen einen langen Atem haben und weit in die Zukunft den- die kurz- bis mittelfristige posttraumati- ist nicht einfach, das braucht Erfahrung ken. Das ist zwar nicht bei jedem Opfer sche Belastungsreaktion und die länger- und Nerven. gleich, doch gilt auch hier: auf die Stillen fristige Belastungsstörung, die ein halbes oder ganzes Leben ruinieren kann. Zu den Einflussfaktoren, die die Dauer des Leidens mitbestimmen, gehört auch die Frage: Ist es eine Natur- oder technische Katastrophe, mit der man offenbar besser fertig wird? Oder ist der Auslöser «man made», wie der Fachausdruck heisst, also Nehmen posttraumatische Belastungsstörungen zu? In Kriegs- und Krisenzeiten nehmen posttraumatische Belastungsstörungen natürlich zu, mitunter explosionsartig. Sie werden aber in der Regel kaum beachtet, weil die Zahl der Betroffenen zu gross und oder still Gewordenen achten. l A U T O R Prof. Dr. med. Volker Faust SZfP Südwürttemberg Weissenau Wingartshofer Str. 2, DE Ravensburg Beitrag erstmals publiziert unter: Juni 2011 Reflexe

16 PSYCHO-/PHYTOPHARMAKA T H E M A Behandlung von Ängsten und Depressionen Auch wenn depressive Patienten zunächst keinerlei Hoffnung auf eine Besserung haben, so lassen sich doch depressive Störungen in aller Regel gut und wirksam behandeln. Neben der Therapie 16 der akuten depressiven Episode ist dabei eine sinnvolle Rückfallprophylaxe wesentlich. Heute werden in aller Regel sowohl phytotherapeutische, schulmedizinische Behandlungsmöglichkeiten wie auch psychotherapeutische Massnahmen (z.b. Verhaltenstherapie) eingesetzt. Wichtig ist dabei, dem Patienten (und möglichst auch seinen Angehörigen) ein verständliches Erklärungsmodell und Begründungen für die Therapie zu vermitteln, die dann auch durch ein klares und strukturiertes Vorgehen überprüfbar und nachvollziehbar sein sollte. Früher hat der Psychiater seinen Patienten darauf hingewiesen, dass eine Wirkung der Medikation (Antidepressiva) in aller Regel frühestens nach 2-3 Wochen einsetzt. Gibt ein Patient an, dass er bereits nach wenigen Minuten oder Stunden nach Einnahme eines SSRI (Serotoninwiederaufnahme-Hemmer) eine deutliche Stimmungsaufhellung spürt, ist dies zumeist kein wirklicher Medikamenteneffekt, aber ein (durchaus gewollter) Suggestionseffekt, der zur Heilung beitragen kann. Zudem hatte man die Sorge, dass zwar der Antrieb sich schon verbessern könnte, negative Stimmung und Denkverzerrungen mit Gedanken der Sinn- und Hoffnungslosigkeit und damit einhergehende Selbstmordgedanken jedoch bereits in den ersten Tagen der Therapie auftreten könnten. Daher hat man häufig bei mittelschweren und sehr ausgeprägten Depressionen in der Anfangsphase der Therapie zusätzlich Angstlösende Medikamente (z.b. Lorazepam) gegeben. Eine neue Studie stellt diese Erfahrungen zwar nicht grundsätzlich in Frage, zeigt aber auch, dass ein erheblicher Wirkeffekt der modernen Medikamente bereits innerhalb der ersten 1-2 Tage der Therapie auftreten kann. 57% des Wirkeffektes im Vergleich zu einer Placebokontrolle kann in den ersten zwei Wochen der Behandlung verzeichnet werden, häufig weisen die Patienten jedoch dann unter der weiteren Behandlung noch eine weitere Besserung auf. Während Angstgefühle und Anspannung bereits frühzeitig eine Besserung zeigen, können Schlafstörungen und auch Libidobeschwerden durchaus bis zu neun Wochen nach Behandlungsbeginn noch eine Besserung zeigen. Neuere Antidepressiva können Natrium verringern Eine noch nicht bei allen bekannte Komplikation gerade bei älteren Patienten ist ein Mangel des Blutsalzes Natrium. Die Hyponatriämie (= zu wenig Natrium im Blut) wird auf eine Beeinflussung des so genannten antidiuretischen Hormons (ADH) zurückgeführt. Man nennt dieses Syndrom auch SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Ausschüttung). Die Folge ist ein tieferer Natriumspiegel, die durchaus eine Gefahr für die Patienten darstellen. 57% des Wirkeffektes im Vergleich zu einer Placebokontrolle können in den ersten zwei Wochen der Behandlung verzeichnet werden, häufig weisen die Patienten jedoch dann unter der weiteren Behandlung noch eine weitere Besserung auf. Man geht davon aus, dass diese Problematik bei praktisch allen SSRI und den SNRI (Noradrenalinwiederaufnahme- Hemmer) auftritt. Als Konsequenz sollte der Hausarzt oder Psychiater regelmässig die Blutsalze kontrollieren. Sollten anhaltend niedrige Natriumwerte auffallen, ist ein Wechsel der Medikation wahrscheinlich erforderlich. Wirkstoff Doxepin Antidepressiva mit dem Wirkstoff Doxepin werden nicht nur bei Depressionen, sondern auch bei Angsterkrankungen, Schmerz und anderen Indikationen eingesetzt. Reflexe Juni 2011

17 Wichtig ist es, die Medikation regelmässig einzunehmen, da es für die gute Wirkung von Doxepin erforderlich ist, dass ein Wirkstoffspiegel im Blut vorhanden ist. Das bedingt leider auch, dass man die positive Wirkung der Medikation erst nach mehreren Tagen (in aller Regel 7-14 Tage) bis hin zu einigen Wochen richtig merkt. Dabei können bestimmte Symptome der Depression bereits abklingen, aber noch nicht alle negativen Effekte verschwunden sein (einige Patienten klagen sogar, dass sie anfänglich mehr Müdigkeit, Traurigkeit oder körperliche Beschwerden beim Abklingen der depressiven Störung unter Medikation zeigen). (rezidivierende depressive Störung) oder einer erhöhten familiären Risikokonstellation empfiehlt man zudem in einer etwas niedrigeren Dosierung eine so genannte Erhaltungstherapie mit Doxepin. Typische und häufige Nebenwirkungen zu Beginn der Therapie: l Magenbeschwerden wie Magendruck oder Appetitlosigkeit l Schwindel oder Benommenheit l Müdigkeit l trockener Mund l Appetitveränderungen, häufig auch Gewichtszunahme l Verstopfung (Obstipation) ren Form der Depression und sind einer Therapie mit Phytopharmaka zugänglich. Durch die Therapie auch für mittel- bis langfristige Einnahmen werden nicht nur die Angst-, sondern auch Folgezustände der Angst positiv beeinflusst, wie z.b. l leichte depressive Episoden ohne oder mit somatischen (körperlichen) Symptomen l rezidivierende (wieder auftretenden) depressiven Störungen mit gegenwärtig leichten Episoden l lavierte Depression (seelische Verstimmungen werden hier körperlich ausgedrückt) PSYCHO-/PHYTOPHARMAKA T H E M A l Probleme beim Wasserlassen oder l Dysthymie (chronische Form einer Ver- Auch wenn die akute depressive Episode abgeklungen ist und man sich bereits häufiges Wasserlassen l Sehstörungen stimmung, aber keine Voll-Depression) l depressive Verstimmungen, die im 17 wieder besser fühlt, sollte man dennoch l reduziertes Sexualverlangen Rahmen des Klimakteriums (Wechsel- unbedingt die Antidepressivamedikation l Schwitzen jahre) auftreten weiter einnehmen! Ärzte empfehlen in aller Regel zum Schutz vor einem Rückfall eine weitere Einnahme während mindestens 3-6 Monaten. Bei einigen Pati- Phytotherapie das Heilen mit Pflanzen 80% aller Patienten mit Depressionen l Winterdepression l Trauerreaktion l Niedergeschlagenheit und Resignation, Merk- und Konzentrationsstörun- enten mit wiederkehrenden Depressionen leiden an einer leichten bis mittelschwe- gen, v.a. bei Überforderung SISSEL Gesundheitsprodukte für einen gesunden Schlaf, gutes Sitzen und Bewegung

18 PSYCHO-/PHYTOPHARMAKA T H E M A l Reizbarkeit und aggressive Tendenzen l vegetative Symptome der Angst, wie funktionelle Beschwerden des Magen-, Darm- und Urogenitaltrakts Ängste, die im Rahmen klimakterischer Beschwerden auftreten, lassen sich gut mit Phytopharmaka therapieren. Gleichzeitig werden Hitzewallungen, Schlafstörungen und Schwindel günstig beeinflusst. Vorteil der Phytopharmaka ist, dass sie entspannend und angstlösend wirken, ohne zu sedieren. Allerdings muss erwähnt werden, dass bis zum Einsetzen der Passionsblume, Baldrian & Co. Schlafstörungen gehen regelmässig ei- ACHTUNG: Für die Therapie akuter Angststörungen sind Phytopharmaka nicht ge- vollständigen Anxiolyse (medikamentelle ner Depression voraus oder begleiten die- eignet bzw. nicht ausreichend wirksam, 18 Verminderung von Angstzuständen) in der Regel mindestens eine Woche vergeht. sen Zustand. Mit grossem Erfolg werden daher Baldrian (Valeriana officinals), Hop- da helfen nur chemisch-synthetische Anxio lytika (Angstlöser). fen (Humulus lupulus) und Passionsblu- Hypericumextrakte In der Phytotherapie von Depression me (Passiflora incarnata) eingesetzt. Auch die gewöhnliche Pestwurz, die viele alpine Lichttherapie Der Einsatz von Licht in der Behand- spielen die Hypericumextrakte (Johannis- Wanderwege im Frühling säumt, wird vor lung von Depressionen, insbesondere der kraut) in einer täglichen Dosierung von allem gegen Unruhe und Nervosität einge- Winterdepression (saisonale affektive Stö mg eine besondere Rolle. Wie die setzt. rung/sad), ist lange etabliert. Zwar kann neueste Cochrane-Metaanalyse (Linde K. et al: The Cochrane Library 2008, Issue 4) von 29 Studien bei über 5'000 Patienten belegen konnte, sind die Hypericumextrakte bei Major Depression erstens dem Placebo überlegen, zweitens vergleichbar wirksam wie synthetische Antidepressiva und verursachen drittens weniger Nebenwirkungen. Bis heute ist noch nicht abschliessend geklärt, welcher Bestandteil des Johanniskrauts der eigentliche Wirkungsträger ist. Zur Debatte stehen das Hypericin, Hyperforin sowie Flavonoide (wie Biapigenin und Rutin), denn diese Wirkstoffe setzen In einer ganzheitlichen Therapie depressiver Zustände darf jedoch eine phytotherapeutische Unterstützung der Leberfunktion in keinem Fall fehlen. Und zwar gibt es für diese etwas ungewöhnliche Indikation neue biochemische Erkenntnisse: Das hepatische Zytochrom P450 spielt eine wesentliche Rolle beim Stoffwechsel aller Hormone. Somit kann eine funktionelle Störung der Leber die Entstehung einer Depression massgeblich beeinflussen. Detoxierend und die Leberfunktion unterstützend sind: Löwenzahn, Mariendistel oder Wermut. diese Behandlung nicht immer eine Medikation überflüssig machen, doch kann einem Teil der Patienten durch die Lichttherapie (Leistung von ca Lux auf Augenhöhe) für Minuten am Tag schon sehr geholfen werden. Licht spielt offensichtlich gerade bei Erkrankungen aus dem depressiven Formenkreis (Winterdepression bzw. saisonale Depressionen, dem prämenstruellen Syndrom bzw. der prämenstruell dysphorischen Störung, manisch-depressiven Störungen sowie beim Schlafphasenverlagerungssyndrom, z.b. bei Vorliegen einer ADHS-Veranlagung) eine grosse Rolle. am zentralen Nervensystem an und entfalten dort ihre Wirksamkeit. Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass auch andere Bestandteile des Johanniskrauts (Pseudohypericin, Xanthone, Gerbstoffe, ätherisches Öl) zur Wirkung beitragen. Auch Betroffene von Schlafstörungen, Wirkungseintritt Erst nach 3-5 Wochen kann mit einer zufrieden stellenden Wirksamkeit der Phytopharmaka gerechnet werden. Bei hoch dosierten Johanniskrautpräparaten kann ganz individuell bereits nach 2-3 Wochen eine deutlich erkennbare antidepressive Eine Lichttherapie bzw. Simulation von Sonnenaufgangsbeleuchtung bzw. Schlafphasenwecker können daneben auch dann sinnvoll sein, wenn sich der Schlaf-Wach- Rhythmus bei Jugendlichen verändert und somit Probleme beim Aufstehen bzw. ein nicht erholsamer Schlaf auffallen. die in Zusammenhang mit einer Depression Wirkung eintreten. Es gibt Hinweise dar- Neuere wissenschaftliche Studien wei- auftreten, sprechen gut auf Johanniskraut auf, dass die Zeit durch die gleichzeitige sen darauf hin, dass eine Lichttherapie an, insbesondere wenn gleichzeitig ein Bal- Einnahme eines hoch dosierten Baldrian- auch bei biphasisch verlaufenden depres- drianpräparat mit verabreicht wird. Spre- präparates verkürzt werden kann. Tritt siven Störungen der manisch-depressiven chen die Patienten auf eine Therapie mit keine Besserung oder gar eine Verschlech- Störung wirksam sein kann und die Häufig- Johanniskrautzubereitungen an, ist die Be- terung oder Suizidgefährdung ein, müssen keit und Schwere der Episoden vermindert. handlung mindestens sechs Monate weiter- synthetische Antidepressiva verabreicht zuführen. Dabei sollte auch eine regelmä- und die Phytopharmaka ausgeschlichen Bisher ist nicht ganz klar, ob die Licht- ssige Therapiekontrolle beim Arzt erfolgen. werden. therapie allein beim PMS bzw. PMDD Reflexe Juni 2011

19 Hypericumextrakte sind erstens bei Major Depression dem Placebo überlegen, zweitens vergleichbar wirksam wie synthetische Antidepressiva und verursachen drittens weniger Nebenwirkungen. Nacht-Rhythmik zuständigen Botenstoffes Melatonin oder aber durch eine Lichttherapie gute Erfahrungen gemacht. Weitere allgemeine therapeutische Massnahmen l Psychotherapie: Wenn der Patient in der Lage ist, Konflikte zu verarbeiten. Während der depressiven Phase keine Konflikte bearbeiten! l Verhaltenstherapie: Durch Trainingsprogramme werden z.b. unter zunehmender Konfrontation mit dem angstauslösenden Stimulus die Angstreaktionen verlernt. l Tiefenpsychologische Psychotherapie: Wenn der Patient fähig ist, die Angst als Symbol für tiefer gehende persönliche oder soziale Konflikte zu sehen pressiven Zustände mit vermehrter Empfindlichkeit gegen Schmerzen einher. Bei einem ganzheitlichen Ansatz kommen folgende komplementäre Massnahmen in Frage: Akupunktur, Neuraltherapie, Osteopathie, Phytotherapie (Salix alba, Harpagophytum, Botswellia serrata), autogenes Training und die Technik der progressiven Muskelentspannung. Bei der ganzheitlichen Betreuung eines Patienten ist auch eine ausgewogene, eiweissarme, kohlenhydratreiche Kost mit viel Obst und Gemüse angesagt. Auch darf auf dem Menüplan eines Depressiven der Fisch aufgrund der ungesättigten Fettsäuren nicht fehlen. Zudem sollten die Patienten angehalten werden, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten. l PSYCHO-/PHYTOPHARMAKA T H E M A 19 wirksam ist. Häufig beobachtet wird je- und diese bearbeiten kann und will. Zusammengestellt durch die Redaktion aus doch ein Zusammenhang mit den hormo- l Hypnotherapie folgenden Quellen: nellen Zyklen des PMS und Stimmungsproblemen, die sich bei Vorliegen einer saisonal abhängigen depressiven Störung noch deutlich verstärken. Hier hat man Komplementäre Massnahmen und Ernährung Da das Serotonin die Schmerzschwel- pflanzenheilkunde.html Dr. med. Cesar Winnicki, entweder durch die Gabe des für die Tag- le physiologisch anhebt, gehen die de- Aeskulap Klinik, Brunnen Piniol Therapie Traditionelle Chinesische Medizin Piniol Therapie Cold Piniol Therapie Desinfektion Piniol Nahrungsergänzung Pinifit I N S E R AT Piniol Wellness Raumduft Piniol Wellness DermaLine Piniol Wellness Sauna Piniol Wellness Massage PINIOL AG Erlistrasse 2 Postfach 6403 Küssnacht a.r. Telefon Fax info@piniol.ch Juni 2011 Reflexe

20 T R A U M D E U T U N G P R A X I S 20 Die Bedeutung der Träume Das Wort «Bedeutung» steht für den «Sinn» von etwas, aber auch für dessen «Wichtigkeit». Alles, was uns im Leben begegnet, deuten wir, damit wir es verstehen und ihm einen Sinn geben können. Wir messen ihm zudem mehr oder weniger Wichtigkeit bei. Daraus wird ersichtlich, dass der Bedeutung ein subjektiver Faktor innewohnt und dass man sich über die Bedeutsamkeit eines Ereignisses streiten kann. Christoph Gassmann In unserer westlichen Kultur, extravertiert und materialistisch, wird den Träumen wenig Bedeutung beigemessen. Das ist erstaunlich, denn die nächtlichen Träume bilden einen wesentlichen Bestandteil unseres Lebens. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass unser schlafender Geist nicht ausgelöscht ist. Das Bewusstsein erlebt immer etwas, besonders in den so genannten REM-Phasen, die dem Wachzustand gleichen, in denen der Bewegungsapparat aber gelähmt ist. Nur die Augen bewegen sich rasch, woran man erkennen kann, dass im Schläfer etwas Lebhaftes vorgeht. In diesen Phasen ist das Traumerleben intensiv. Doch die meisten Menschen aus unserem Kulturkreis beachten es nicht und vergessen es augenblicklich. Unsere Kultur steht diesbezüglich ziemlich alleine da. Denn sowohl die alten schamanischen Stammeskulturen als auch die religiös geprägten Hochkulturen auf der ganzen Welt und in allen Zeitaltern richteten ihre Aufmerksamkeit auf das Träumen. Die alten Ägypter und die Griechen betrieben beispielsweise Traumtempel, wo die Menschen hinpilgerten, um Rat und Heilung zu finden. Nach umfangreichen Vorbereitungen, die sowohl körperliche Behandlungen, aber auch Spiele und Theater beinhalteten, schliefen die Pilger in der Traumhalle, um einen von Gott gesandten Heiltraum zu erhalten. Vom Römer Artemidorus, einem anderen Beispiel aus unserer Geschichte, ist ein Buch der Traumdeutung überliefert, das uns zeigt, dass zu jener Zeit die Träume auch zu Orakelzwecken verwendet wurden. Feldherren und Könige liessen ihre Träume deuten, bevor sie in den Krieg zogen; Kaufleute befragten das Traumorakel, bevor sie auf Handelsreise gingen, und Heiratswillige wollten wissen, ob ihnen die Ehe Glück, Kinder und Segen bringe. Freud sche und Jung sche Thesen Im letzten Jahrhundert wurde in Europa der Traum vor allem als psychisches Ereignis begriffen. Freud ist hier zu nennen. Doch er scheiterte damit, der Traumdeutung eine naturwissenschaftliche Basis zu geben. Mit seiner recht einseitigen Betonung der Sexualität als zentralem Sinn des seelischen Lebens und seiner Postulierung des «Unbewussten», in dem alle abgelehnten und unterdrückten seelischen Regungen hausen, machte er Furore und faszinierte. Eine Zeit lang wurde vieles im Freud schen Sinne gedeutet, nicht nur die Träume, und überall glaubte man verpönte sexuelle Inhalte zu erkennen. Das führte gesellschaftlich, aber auch wissenschaftlich zu heftigen Abwehrreaktionen. Die Menschen wandten sich von ihrem Traumleben ab, weil sie sich nicht mit verdrängten und unangenehmen Inhalten auseinandersetzen wollten. C.G. Jung band seine Traumdeutung eher an philosophische Konzepte und entwickelte eine ausgeprägt dualistische Psychologie, in der jeder seelische Inhalt ein Gegenteil hat, beispielsweise die weibliche Anima und der männliche Animus oder die der Umwelt zugewandte Persona und der abgelehnte seelische Schatten. Kulturübergreifende seelische Inhalte nannte er Archetypen. Doch Jung wird heute aus dem Blickwinkel der Naturwissenschaften eher in die esoterische Ecke geschoben. In der objektivierenden Naturwissenschaft, zu der sich heute auch die Psychologie zählt, wird die subjektive Traumdeutung abgelehnt, da sie nicht beweisbar ist. Der Psychiater und Hirnforscher Allan Hobson liess sich sogar dazu hinreissen, die Träume als Abgase des schlafenden Gehirns zu bezeichnen. Psychologische Traumforschung Heute beschränkt sich die psychologische Traumforschung auf die Untersuchung der Hirnaktivitäten und wird als Teil In der Entspannung der Nacht nehmen Konzentration und auch das kritische Bewusstsein ab. Die Gedanken beginnen zu mäandern und assoziativ von Thema zu Thema zu hüpfen, gelegentlich konkretisieren sie sich in Bildern, Szenen und ganzen Erlebnisgeschichten, den Träumen der Schlafforschung verstanden. Mittels standardisierter Inhaltsanalyse wird zudem der Frage nachgegangen, wovon die verschiedenen Menschen überhaupt träumen. Im geisteswissenschaftlichen und im anthropologischen Bereich wird erforscht, welche Bedeutung den Träumen in der Literatur und in anderen Kulturen beigemessen wird. Im deutschen Sprachraum gibt es leider nur noch wenige Professoren, die sich diesem Thema widmen. Im angelsächsischen Sprachraum ist die Situation etwas besser. Auch in der Psychotherapie spielt die Traumdeutung meist keine grosse Rolle mehr. Die Freud schen Psychoanalytiker verstehen die Träume nicht mehr als Königsweg zum Unbewussten. Einzig die Jung schen Analytiker beschäftigen sich noch eingehend mit dem Thema. Was ist der Sinn der Träume? Wir wissen, dass alles in unserem Körper mindestens eine Funktion hat, meist aber mehrere. So müssten die Träume eigentlich auch eine Funktion, einen Sinn haben, ob erinnert und gedeutet oder nicht. Es gibt bisher keine allgemein wissenschaftlich anerkannte Funktion der Träume. Von Bedeutung ist aber die Erkenntnis, dass diese vermutlich beim Lernen eine wichtige Rolle spielen. Im Traum werden die täglichen Erfahrungen und Lerninhalte verarbeitet und in das riesige Netzwerk der bisherigen Erfahrungen Reflexe Juni 2011

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