Iluka macht die Fliesen weiß und die Geldbeutel voll. Rohstoffmärkte Die Lage ist besser als die Stimmung

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1 d e r k l a r e b l i c k a u f k o m p l e x e m ä r k t e PLATOW Rohstoffe ISSN analysen hintergründe me inungen Nr. 31 Montag, 5. September 2011 Highlights heute Centamin Egypt Gute Aussichten 2 Seltene Erden Experte-Matthias Rüth im Interview 3 Aliko Dangote Der reichste Mann Afrikas 4 DWS Metals & Mining Fonds für den Aufschwung 5 Rohstoffmärkte Die Lage ist besser als die Stimmung Die Sorgen vor einer erneuten, weltweiten Rezession bestimmen weiter das Geschehen an den Kapitalmärkten. Die Anleger fürchten sich inzwischen aber nicht nur vor einem Abrutschen der Konjunktur, sondern auch vor einem erneuten Umkippen der Banken. Gleich 200 Mrd. US-Dollar wollen die Aufsichtsbehörden per Klage bei mehr als einem Dutzend Instituten eintreiben. Ihr Verhalten auf dem US-Hypothekenmarkt sei hochgradig kriminell, heißt es. Doch ob solche hohen Schadenssummen wirklich auf die Banken zukommen, ist fraglich. Gerade vor US-Gerichten wird zunächst gerne mehr gefordert als später bezahlt werden muss. Insofern sollten Sie die aktuellen Turbulenzen auch als Panikmache sehen. Der globalen Wirtschaft geht es mal abgesehen von den USA nicht so schlecht, wie manche es gerne hätten. Europäische Schuldenkrise Es wird keinen großen Befreiungsschlag geben Sorgen macht uns vielmehr das miserable politische Management der Vertrauenskrise einiger Euro-Staaten. Der für Europa so wichtige Schulterschluss zwischen Angela Merkel und Nicolas Sarkozy ist halbherzig. Der von den Märkten herbeigesehnte Befreiungsschlag ist nicht in Sicht. Groß angekündigte Rettungsmaßnahmen erweisen sich als lückenhaft und stiften immer neue Unruheherde anstatt zu beruhigen. In dieser Situation ist es überraschend, dass sich die Rohstoffnotierungen teilweise auf relativ hohem Niveau halten. Der Preis für ein Barrel Brent-Öl liegt deutlich über der 100 Dollar-Marke, auch das konjunktursensible Kupfer ist bei rund Dollar je Tonne relativ stabil geblieben. Dies zeigt, dass noch genug physische Nachfrage am Markt vorhanden ist und die Notierungen an den Rohstoffbörsen von den fundamentalen Faktoren beeinflusst werden. Gute Investments wünscht Ihr Platow Rohstoff-Team Iluka macht die Fliesen weiß und die Geldbeutel voll Iluka Resources (11,46 Euro; AU000000ILU1) ist ein australisches Unternehmen, das vor allem im Heimatland selbst Mineralsand abbaut und dabei Mineralien wie Zirkon und Rutil produziert. Ohne Zirkon gebe es beispielsweise kaum weiße Keramikfliesen oder Bädereinrichtungen. Rutil hingegen gehört zu den Titandioxiden und ist härter als Aluminium und viel leichter als Stahl. Es wird vor allem im Flugzeugmotorenbau, im Schiffsbau und in der Nanotechnologie verwendet. Iluka Resources ist kein Unbekannter. Das Iluka Resources Unternehmen hat beispielsweise am Zirkonmarkt einen Anteil von über einem Drittel. Hoffnungen, dass der Anteil noch ein wenig ausgebaut werden kann, sind nach wie vor berechtigt, denn die Konkurrenz aus China hat derzeit mit hausinternen Aktienkurs in Euro Produktionsproblemen zu kämpfen. So erwartet das Management von Iluka, dass die Serie der von Quartal zu Quartal steigenden Preise nicht unterbrochen wird. Diese Erwartung wird auch damit begründet, dass die Lagerbestände der verarbeitenden Industrie auf historisch niedrigem Niveau sind. Iluka rechnet damit, dass die für das Unternehmen freundlich angespannte Angebots-Nachfrage-Situation noch einige Jahre anhalten wird. Das ist gut für die Preisentwicklung und damit für die Marge. US-Krise sorgt höchstens für Delle So erwarten Analysten laut Thomson für das laufende Jahr im Schnitt einen Umsatz von 1,5 Mrd. AUD und einen Nettogewinn von 480 Mio. AUD. Je Aktie sollen es demnach 1,16 AUD sein. Im nächsten Jahr soll der Umsatz bereits bei 2,37 Mrd. AUD und der Nettogewinn bei 1,03 Mrd. AUD liegen. Je Aktie wären das stolze 2,45 AUD. Klar ist, dass die globale Konjunktur nicht einbrechen darf, denn dann wäre der Optimismus etwas überzogen. Doch Wachstumsgaranten wie Indien und China werden schon dafür sorgen, dass zahnlose Wirtschaftstiger wie die USA nur für eine Delle sorgen. Der jüngste Kursrückgang sollte jedenfalls nur vorübergehender Natur sein. Es spricht vieles dafür, dass die lange

2 2 PLATOW Rohstoffe Nr. 31 Montag, 5. September 2011 Rally bald schon fortgeführt wird. Steigen Sie bei Iluka Resources zum aktuellen Kurs in Frankfurt ein. Die Stoppmarke platzieren Sie bitte bei 9,75 Euro. Centamin Egypt Aktie leidet unter politischer Unsicherheit Ein ägyptisches Sprichwort besagt: Geduld ist der Schlüssel zur Freude. Mit dem Regime von Machthaber Husni Mubarak hatte das ägyptische Volk keine Geduld und auch keine Freude mehr. Bei Centamin Egypt hingegen könnte der mittel- bis langfristige Anleger gut daran tun, sich auf die ägyptische Weisheit zu besinnen. Das australische Bergbauunternehmen hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Auf den 52-Wochen-Höchstkurs hat es bei einem derzeitigen Niveau Centamin Egypt von 1,19 Euro schon fast die Hälfte eingebüßt. Zunächst war dem Aktienkurs der Arabische Frühling zum Verhängnis geworden. Darauf folgten im weiteren Verlauf des Jahres auch noch Lieferverzögerungen beim Equipment, die Produktionsengpässe zur Aktienkurs in Euro Konsequenz hatten und so ihr Übriges taten. Die für 2011 geplante Produktion von Feinunzen Gold wurde daraufhin auf bis herunter korrigiert. Dies drückt natürlich die Erwartungen für das laufende Jahr, doch verspricht Centamin, 2012 zu einer reibungslosen Produktion zurückkehren zu können. In der Tat will das Unternehmen in den nächsten drei Jahren seine Produktion mehr als verdoppeln und im Schnitt jährlich Feinunzen des Edelmetalls herstellen. Beeindruckend ist hier vor allem, bei welchem Kostenaufwand dies geschehen soll: Mit unter 600 US-Dollar je Feinunze gehört Centamin definitiv zu den so genannten low cost -Produzenten in der Branche. Investoren werden nach Ägypten zurückkehren Natürlich bleibt ungewiss, ob sich Ägypten erneut in politischen Unruhen verliert. Wir glauben jedoch, dass im Moment vieles für eine mittelfristig positive Entwicklung des Landes am Nil spricht. Die Investoren werden früher oder später nach Ägypten zurückkehren und Centamin dürfte dann weit oben auf dem Einkaufszettel stehen. Momentan ist der Anteilschein mit einem 2012er Kurs-Gewinn-Verhältnis von fünf noch sehr günstig bewertet. Entwarnung kann auch in Sachen Produktionsstandort gegeben werden. Sukari die rapide wachsende Hauptmine des Bergbauunternehmens liegt fernab von Kairo im Süden des Landes. So wurde der Goldabbau letztlich kaum von der arabischen Revolution beeinflusst. Analysten sagen dem Unternehmen durchaus eine starke Entwicklung voraus und prognostizieren für das Jahr 2012 Umsatzeinnahmen von rund 450 Mio. Dollar und einen Gewinn je Aktie von 0,23 Dollar. Letztlich läuft wohl es darauf hinaus, dem ägyptischen Sprichwort Folge zu leisten und mit Geduld zu agieren. Zeit wird für Anleger bei Centamin Egypt deshalb eine wichtige Rolle spielen. Daher ist es ratsam, gestaffelt in das Papier (1,19 Euro; AU000000CNT2) einzusteigen. Kaufen Sie Centamin auf aktuellem Niveau und bei 1,12 Euro an der Börse Frankfurt. Sichern Sie Ihr Investment mit einem Stopp bei 0,90 Euro ab. Laufende platow rohstoff-empfehlungen Name ISIN Erstempfehlung Jüngstes Update Kaufkurs Akt. Kurs Gewinn/ Verlust Stopp Votum Iluka Resources AU000000ILU ,46 11,46 0,00% 9,75 Kaufen Centamin Egypt AU000000CNT ,19 1,19 0,00% 0,90 Nachkauf bei 1,12 SGL Carbon DE ,00 33,05 +3,28% 24,00 Nachkauf bei 29,50 Patriot Coal US70336T ,50 9,39-1,16% 8,00 Kaufen bis 9,40 Medusa Mining AU000000MML ,50 6,10 +10,91% 4,00 Kaufen bis 5,75 BHP Billiton GB ,64 22,50-0,62% 17,50 Kaufen bis 22 New Gold CA ,72 9,82 +12,61% 7,00 Kaufen Xetra Gold DE000A0S9GB ,00 42,93 +34,16% 29,00 Kaufen Alle Kurse in Euro; Stand: (mittags). Performance seit Erstempfehlung, Nachkäufe werden nicht berücksichtigt. Bei der Aktie von Patriot Coal ging unser Nachkauflimit bei 9,40 Euro auf. Ihr gemittelter Einstandskurs liegt nun bei 9,50 Euro, nicht investierte Leser sollten weiterhin bis 9,40 Euro einsteigen und sich mit Stopp bei 8 Euro absichern Bei Medusa Mining konnten Sie zu unserem Empfehlungskurs bei 5,50 Euro einsteigen. Danach legte die Aktie gegen den Markttrend zu. Wir heben unser Kauflimit aus der vergangenen Woche nun auf 5,75 Euro an, Stopp weiter bei 4 Euro.

3 Nr. 31 Montag, 5. September 2011 PLATOW Rohstoffe 3 fünf Fr agen an... Seltene Erden Deutschland braucht eine strategische Reserve Matthias Rüth Geschäftsführer Tradium Seltene Erden sind spätestens seit Ende 2010 heiß begehrt. Damals beschloss China als größter Produzent Exportbeschränkungen einzuführen. Die Preise für diese Rohstoffe gingen in der Folge durch die Decke. Wir sprachen mit Matthias Rüth, einem der wenigen deutschen Experten auf diesem Gebiet, über die Entwicklung auf diesen Märkten. Der 47-Jährige ist Geschäftsführer und Gründer der Tradium GmbH. Das Unternehmen ist einer der drei größten deutschen Händler von Seltenen Erden und Technologiemetallen und verkauft an Industriekunden in der ganzen Welt. Rüth absolvierte nach dem Abitur bei der früheren Degussa eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Nach dem Verkauf des Segments Technologiemetalle kam der gebürtige Frankfurter zur Chemmetall und machte sich dann 1999 mit Tradium selbständig. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 14 Mitarbeiter, der Umsatz wird 2011 voraussichtlich bei rund 50 Mio. Euro liegen. 1. Herr Rüth, Ihr Unternehmen Tradium ist auf dem Markt für Seltene Erden eine Größe, in der breiten Öffentlichkeit aber bislang wenig bekannt. Welche Produkte handeln Sie und welchen Mehrwert bieten Sie Ihren Kunden? Wir handeln schwerpunktmäßig Seltene Erden und Technologiemetalle. Unsere Lieferanten, mit denen wir zum Teil schon seit 20 Jahren zusammenarbeiten, stammen vorwiegend aus China. Unsere Kunden wiederum finden sich größtenteils in der deutschen Industrie. Aber selbstverständlich gehört ganz Europa sowie Asien und Amerika ebenfalls zu unseren Abnehmermärkten. Als zertifizierter Anbieter können wir Seltene Erden in einer optimalen Qualität bieten. Einige Technologiemetalle verarbeiten wir aber auch in geringem Maße selbst weiter. So vermahlen wir beispielsweise Selen für die Abnehmer in der Glasindustrie. 2. Der Boom bei Seltenen Erden schwappte Ende 2010 auch auf die Kapitalmärkte über, Aktien von Unternehmen wie Lynas oder Molycorp hoben ab. Wann spürten Sie das erste Mal das Interesse von dieser Seite? Vor zwei Jahren kamen erstmals Mitarbeiter unserer Kunden auf uns zu und wollten Technologiemetalle privat erwerben. Das sind alles Profis, die wissen, welche Zuwachsraten die eigenen Industriezweige versprechen und welche Auswirkungen sich daraus auf die Versorgungslage ableiten lassen. Mit dem industriellen Anstieg sowie der Verknappung durch den Hauptlieferanten China stieg auch plötzlich die Nachfrage privater Investoren an, ohne dass wir diese Rohstoffe aktiv beworben haben. Wir haben dann mit einem seriösen Sicherheitsunternehmen eine Sammelverwahrstelle mit höchsten Sicherheitsstandards eingerichtet und verkaufen seither auch an Privatanleger. Mehrere hundert Kunden haben dieses Angebot bereits genutzt. Schon ab einem Anlagebetrag von Euro kann man bei uns in diese Rohstoffe investieren. 3. Wieviel heiße Luft steckt im aktuellen Boom? Was stark steigt, fällt ja auch meistens wieder. Natürlich können die Preise für Seltene Erden kurzfristig immer mal wieder fallen, aber langfristig ist der Aufwärtstrend unserer Einschätzung nach ungebrochen. Das lässt sich an verschiedenen Entwicklungen festmachen. Wenn wir früher mal 10 Euro pro Kilo verlangten, dann wurde mit der Industrie noch um 50 Cents gefeilscht. Heute geht es nur noch um die Verfügbarkeit und Qualität der Seltenen Erden. Jedem ist bewusst, wie knapp viele Rohstoffe sind. Teilweise haben sich die Preise binnen kürzester Zeit verzehnfacht, unsere Kunden kaufen aber trotzdem kein Kilo weniger. Diesen Trend verdeutlichen auch die zahlreichen Anwendungsgebiete. Neodym- Magnete werden beispielsweise als Dauermagnete in Elektromotoren genutzt. Sie befinden sich in Generatoren von Windkraftanlagen sowie in elektrischen Motoren von Hybridautos. Cer und Lanthan wiederum werden für die Beschichtung von Katalysatoren benötigt. Dazu kommen weitere Anwendungen wie Spezialgläser, LCD-Bildschirme, Energiesparlampen, Brennstoffzellen oder Radargeräte. Investoren raten wir daher zur Streuung. Für ein Investment ist der Kauf verschiedener Seltener Erden und Technologiemetalle ratsam. Auf einzelne Produkte zu wetten, erhöht das Risiko. Bisher haben bei uns auch vergleichsweise wenige Spekulanten gekauft. Vielmehr sind es Menschen, die oft schon froh sind, wenn die Preissteigerungen der Metalle die Inflation kompensieren. 4. In den vergangenen Jahren wurden im Westen zahlreiche neue Minen-Projekte angeschoben, um sich von der Abhängigkeit Chinas zu lösen. Insbesondere Kanadier und Australier sind bei der Gewinnung neuer Ressourcen sehr aktiv. Glauben Sie, dass sich das Angebot dadurch sukzessive erhöhen wird und somit die Preise mittel- und langfristig fallen könnten? Das glaube ich nicht, denn erstens dauert es noch lange, bis neue Minen produzieren und die etablierten Qualitätsstandards liefern können. Gleichzeitig aber steigt auch die Nachfrage weiter an. Zudem ist der Abbau von Seltenen gallium Kristall Quelle: Tradium GmbH Erden sehr komplex und mit hohen Kosten verbunden, wenn man Mensch und Natur nicht zu sehr beanspruchen will. Die staatlichen Auflagen für den Betrieb neuer Minen werden sehr hoch sein. Insofern gibt es eine untere Preisgrenze, ab der nicht mehr profitabel produziert werden würde. Die Chinesen haben da auf Grund der niedrigen Löhne sowie großzügigerer Umweltauflagen klare Kostenvorteile. Zudem gibt es viele gute und seriöse Anbieter aus China, deren Produkte eine hohe Qualität besitzen. Germanium aus Nanjing beispielsweise ist in unserem Markt ein absolutes Qualitätslabel. 5. Es gibt schon lange Diskussionen um die Versorgungssicherheit der deutschen Industrie mit Seltenen Erden. Wie sehen Sie diese Thematik? Die Situation wird von der Industrie meines Erachtens noch immer unterschätzt. China sitzt hier ganz klar am längeren Hebel und agiert äußerst langfristig. Das Reich der Mitte baut strategische Reserven auf, während Deutschland hier wenig bis nichts unternimmt. Würden die Lieferungen eingestellt werden, würden Teile der deutschen Industrie binnen weniger Monate stillstehen, insbesondere die Produktion vieler Hightech-Unternehmen. Wir raten unseren Kunden daher, stets etwas mehr als nötig zu bestellen. Allerdings stießen wir bisher auf taube Ohren. Kaum einer folgt diesem Aufruf, anscheinend entspricht ein solches Vorgehen nicht der Konzernräson.

4 4 PLATOW Rohstoffe Nr. 31 Montag, 5. September 2011 Der reichs te Afrik aner Der Aufstieg Aliko Dangotes und die neuen Chancen Nigerias n Zwei Jahrzehnte Diktatur und ein korruptes Militärregime haben das an Rohstoffen so reiche und auch vom Klima begünstigte Nigeria in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts heruntergewirtschaftet. Dennoch ist dem aus dem Norden des Landes stammenden, heute 54-jährigen Unternehmer Aliko Dangote der Aufstieg zum reichsten Mann Afrikas gelungen, der es mit einem geschätzten Vermögen von 13,8 Mrd. US-Dollar jüngst sogar auf die vorderen Plätze der Forbes-Liste geschafft hat. Wir hatten Gelegenheit, auf einer Reise, die uns nach Lagos und in die Hauptstadt Abuja führte, mit dem charismatischen Dangote ein Gespräch zu führen, das schnell deutlich werden ließ, dass der Erfolg Dangotes auch eng verflochten ist mit den neuen Möglichkeiten der noch jungen, erst seit zwölf Jahren bestehenden Demokratie. Nigerias Demokratie ist heute stabiler denn je Die 150 Mio. Nigerianer sind im Durchschnitt 19 Jahre alt und überaus wissbegierig. Die Führungseliten sind nicht mehr vom Militär durchsetzt, sondern auf westlichen Schulen und Universitäten ausgebildet. Sie entwickeln eine Art Nationalgefühl und -stolz und wollen das Land nach vorn bringen. metall- und energiepreise aktueller Preis Veränderung ggü Indizes CRB-Index 338,06 +1,6% GSCI 5 336,63-62% Energierohstoffe Ölpreis Brent (US-Dollar/Barrel) 111,20 +18,4% Ölpreis WTI (US-Dollar/Barrel) 85,10-7,1% Industriemetalle Aluminium (US-Dollar/Tonne) 2 418,00-3,2% Blei (US-Dollar/Tonne) 2 446,00-4,5% Kupfer (US-Dollar/Tonne) 8 988,00-6,8% Nickel (US-Dollar/Tonne) ,00-15,5% Zink (US-Dollar/Tonne) 2 189,00-11,2% Zinn (US-Dollar/Tonne) ,00-10,3% Edelmetalle Gold (US-Dollar/Feinunze) 1 887,15 +33,5% Silber (US-Dollar/Feinunze) 42,49 +38,8% Platin (US-Dollar/Feinunze) 1 873,50 +8,1% Palladium (US-Dollar/Feinunze) 770,50-2,2% Quelle: eigene Recherche; Kurse per (mittags) Dangote hat sich an die Spitze dieser Bewegung gesetzt. Er glaubt, dass Nigeria das Potenzial hat, bis 2020 Südafrika von der Spitze zu verdrängen. Allein die Tatsache, dass der im nördlichen Kano geborene bekennende Moslem seinen wirtschaftlichen Erfolg im Süden, in der boomenden Handelsmetropole Lagos erzielt hat, schlägt eine Brücke zwischen diesen beiden einst so verfeindeten Teilen Nigerias. Dangote hat bei seinem Aufstieg auch nicht das schnelle Geld mit Öl oder Gas gemacht, sondern sich auf die landestypischen Branchen wie etwa den Agrarsektor gestützt, das Geld nicht aus dem Land geschafft, vielmehr in Nigeria reinvestiert, beispielsweise in den Aufbau einer Zementindustrie. Seine vor über 30 Aliko Dangote Unternehmer & Milliardär Jahren gegründete Gruppe ist heute nicht nur in Nigeria aktiv, sondern unterhält Stützpunkte in 14 afrikanischen Ländern, darunter in Ghana, Senegal und Südafrika. Mit Stolz verweist Dangote darauf, dass allein die von ihm verfolgten Bau- und Zementinteressen inzwischen eine Größenordung erreicht haben, die, was den Börsenwert anbelangt, fast mit dem französischen Weltmarktführer Lafarge gleichzieht. Die Landwirtschaft Nigerias wäre ohne Langote noch ein größeres Trauerspiel. Unter den britischen Kolonialherren erzielte das Land am Äquator, das sich über drei Klimazonen erstreckt, hohe Exportüberschüsse. Heute ist es ein Nettoimporteur von Agrarprodukten. Langotes Unternehmensgruppe sorgt dafür, dass die Bilanz in Bereichen wie Zucker nicht ganz so katastrophal ausfällt. Der Unternehmer Dangote, der sich durch viel Sport fit hält, schwört im Gespräch mit PLATOW auf das Wachstumspotenzial in seiner Heimat und anderen afrikanischen Staaten. Viele entwickelte Länder seien für ihn als Investitionsziel wegen des dort fehlenden Wachstums nicht so interessant. Er wünscht sich noch mehr ausländisches Kapital für Nigeria und auch für den gesamten schwarzen Kontinent. Dafür müsse Afrika an seinem Image arbeiten und noch mehr Vertrauen gewinnen. Ein schwächeres Wachstum in Asien und China würde auch den Erfolg seiner Gruppe tangierern. Viel Nachfrage sei erst durch die neue Rolle, die China in Afrika spielt, entstanden. Umgekehrt würde ein konjunktureller Rückschlag dort auch die Dangote Group treffen. Deutschland ein gefragter Partner Von Deutschland hält Dangote sehr viel. Während die ehemalige Kolonialmacht UK, die in Nigeria noch immer gut vernetzt ist, sich weitgehend aus der Industrie verabschiedet habe, seien die deutsche Wirtschaft und Technologie sehr leis-tungsfähig. Deutsch-nigerianische Erfolgsstories wie Julius Berger begrüßt Dangote. Sie seien ausbaufähig. Das habe auch der kürzliche Besuch der deutschen Kanzlerin gezeigt. Die von Angela Merkel ausgesprochene Einladung an den nigerianischen Staatspräsidenten Goodluck Jonathan, nach Berlin zu kommen, sei ein gutes Signal für die Zukunft.

5 Nr. 31 Montag, 5. September 2011 PLATOW Rohstoffe 5 rohs tofffonds im blick DWS Metals & Mining Aktienfonds für den Marktaufschwung Der August-Crash sorgte auf fast allen Märkten für Turbulenzen. Auch Aktien aus der Minen- und Metallbranche wurden hart getroffen. Doch es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass bald schon die amerikanische Notenbank Federal Reserve die Kapitalmärkte mit neuen Liquiditätsmaßnahmen beglücken wird. Folgerichtig würde dies auch den Aktien aus der Rohstoffbranche neuen Schwung geben. Wer nicht an eine aufziehende Rezession glaubt, ist mit einem breit aufgestellten Minenfonds auf der richtigen Seite. Zu dieser Kategorie gehört auch der DWS Global Metals & Mining (ISIN: DE ). Der Fonds des Branchenführers wurde im August hart getroffen und verlor rund ein Fünf- dws Global Metals & Mining tel seines Werts. Seit dem Tief im vierten Quartal 2008 hatte sich das Produkt aber in der Spitze fast verdreifacht. Rund 40% des Portfolios sind dabei in Aktien aus dem Metall- und Bergbaubereich investiert. Daneben spielen die Branchen Gold (Anteil Fondspreis in Euro 15,7%), Stahl (15,4%) sowie der Kohlesektor (10,6%) eine nennenswerte Rolle. Neben der Branchenstruktur gefällt uns auch die breite Diversifikation der Anlageregionen. So liegen 22,1% des Kapitals bei britischen Unternehmen, danach folgen Kanada (19,1%), die Vereinigten Staaten (13%) sowie Australien (9,7%). Zudem wollen wir auch die Investments in Südafrika und Zimbabwe mit jeweils 4,5% nicht unterschlagen. Kleiner Fonds, gute Diversifikation Bei den größten Werten stechen die drei Bergbauriesen BHP Billiton (9,4%) und Rio Tinto (8,6%) sowie Anglo American (3,5%) hervor. Daneben hat der mit einem Volumen von rund 80 Mio. Euro recht kleine Fonds auch Anteile an Goldcorp (5%) und First Quantum Minerals (4,5%). Zudem setzt Fondsmanager Manuel Tenekedshijew auch auf die Aktie von Yamana Gold (2,6%), die wir Ihnen in der Ausgabe vom platow rohstoff-wissen Im Rohstoffbereich tummeln sich zahlreiche Flaggschiff- Fonds, die oft mehrere Milliarden Euro an Geldern verwalten. Ab einer bestimmten Größe wird es für das Management aber immer schwieriger, eine Outperformance zu erzielen. Meist können insbesondere kleine und mittelgroße Werte kaum noch gekauft werden, ohne selbst den Kurs nach oben zu bewegen. Kleine Fonds sind daher meistens die bessere Wahl, da sie viel flexibler auf Marktbewegungen reagieren können. bereits ausführlich vorgestellt haben. Insgesamt eignet sich der Fonds vor allem für Anleger, die beim nächsten Aufwärtstrend breit im Rohstoffmarkt investiert sein wollen. Der DWS Global Metals & Mining überzeugt dabei auch durch geringe Kosten. Es gibt keinen Ausgabeaufschlag, die laufenden Gebühren sind mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 1,58% p. a. akzeptabel. Hinzu kommt aber noch eine erfolgsabhängige Vergütung. Von der Ratingagentur MorningStar wurde der bereits 1983 aufgelegte Fonds mit immerhin zwei Sternen ausgezeichnet. agrarpreise im überblick aktueller Preis Veränderung ggü Agrarrohstoffe Baumwolle (US-Cents/Pfund) 105,71-27,6% Kaffee (US-Cents/Pfund) 286,05 +19,9% Kakao (GBP/Tonne) 1 953,00-3,2% Lebendrind (US-Cents/Pfund) 115,00 +6,5% Mais (US-Cents/Scheffel) 759,00 +21,1% Orangensaft (US-Cents/Pfund) 160,40-3,8% Palmöl (MYR/Tonne) 3 109,00-18,5% Sojabohnen (US-Cents/Scheffel) 1 442,00 +3,0% Weizen (US-Cents/Scheffel) 778,00-1,8% Zucker (US-Cents/Pfund) 29,20-3,9% Quelle: eigene Recherche; Kurse per (mittags) KONTAKT Sie haben Fragen an die Redaktion, wollen Kritik üben oder Anregungen geben? Dann schreiben Sie uns bitte per an rohstoffe@platow.de. PLATOW Rohstoffe Impressum Der Platow Brief Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Stuttgarter Straße Frankfurt Tel: Fax: Herausgeber: Albrecht F. Schirmacher; Chefredakteur: Frank Mahlmeister; Redaktion Rohstoffe: Tarik Dede (Ltg.), Christoph Frank, Ludwig Zahn; Marketing: Sandra Paasche; 1 x wöchtl., Jahresbezugspreis 298,00 Euro, inkl. 7% MwSt.; Kündigung: 4 Wochen zum Ablauf des Zahlungszeitraumes. Kopie/Elektronische Verbreitung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Empfehlungen sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keine Haftung übernommen. rohstoffe@platow.de.